ebook img

Raumgetriebe mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf PDF

92 Pages·1970·2.693 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Raumgetriebe mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf

FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2096 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 621.837.7 Prof. Dr.-lng. Watther Meyer zur Capelien Dipl.-lng. Erhard Schreiher Institut für Getriebelehre und Maschinent!Jnamik der Rhein.-Westj. Techn. Hochschule Aachen Raumgetriebe mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1970 ISBN 978-3-663-20088-8 ISBN 978-3-663-20448-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20448-0 Verlags-Nr. 012096 © 1970 Springer Faclnnedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1970. Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag · Vorwort In einem früheren Forschungsbericht wurde eine bestimmte, noch wenig bekannte Getriebegruppe mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf behandelt und später durch einen umfassenden auf ebene Getriebe beschränkten Bericht wesentlich ergänzt. Da jedoch räumliche Getriebe gegenüber den ebenen eine Reihe von V orteilen haben, wie im Text näher ausgeführt, vor allem aber die Bindung an die Parallelität von An- und Abtriebsachse aufgehoben wird und schließlich in der Praxis noch immer eine gewisse Scheu vor der Verwendung von Raumgetrieben zu beobachten ist, schien es angebracht, eine Reihe von räumlichen Getrieben zu entwickeln, welche ebenfalls einen Abtrieb mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf liefern. Es kann sich dabei um einfache räumliche » Grundgetriebe« oder aber um Kopplung von Raumgetrieben untereinander oder auch mit ebenen Getrieben handeln. Um die Übersicht über die vielerlei Möglichkeitentrotz der Beschränkung auf Getriebe mit symmetrischem Bewegungsverlauf nicht zu verlieren, wurden eine Reihe von Ta bellen eingefügt, die dem Leser Ein- und Überblick erleichtern. Zur Darstellung von Bewegungsgesetzen und zur Auswertung der Bedingungsgleichungen sowie zur Auf stellung von Kurventafeln konnte in dankenswerter Weise wieder das Rechenzentrum der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule Aachen (Leiter: Prof. Dr. F. REUTTER) benutzt werden. Ganz besonderer Dank gebührt aber wiederum dem Herrn Minister präsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung der vorliegenden Arbeit. Aachen, im Juni 1969 Die Verfasser 3 Inhalt 1. Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1 Bedingungen für stationären Geschwindigkeitsverlauf . . . . . . . . . . . . . . 9 1.2 Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.3 Die Abkürzungen für die Getriebe (Getriebekennzeichen) . . . . . . . . . . . 10 1.3.1 Die Grundgetriebetypen und ihre Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.3.2 Die Kurbelstellung IX = IXO für die stationäre Geschwindigkeit . . . . . . . 10 1.3.3 Kennzeichen für gekoppelte Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.4 Inverse Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2. Räumliche Grundgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.1 Die sphärische zentrische Kurbelschleife (Kennzeichen »A «) . . . . . . . . . 12 2.2 Sonderfälle der sphärischen Kurbelschleife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.3 Die räumliche zentrische Kurbelschleife (Kennzeichen »B«) . . . . . . . . . . 14 2.4 Das Kreuzgelenk als Sonderfall der räumlichen Kurbelschleife (Kenn- zeichen »BIX«) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.5 Übersicht über die räumlichen Grundgetriebe mit stationärem Geschwin- digkeitsverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3. Gekoppelte Getriebe. Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.1 Das Übersetzungsverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.2 Bedingungen für stationäre Geschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.3 Die Getriebeformen für die Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.4 Kurbelstellung und Phasenwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Kopplungen mit Schubbewegung im Abtrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1 Kopplungen mit der nachgeschalteten, ebenen, geraden Kreuzschleife (Kennzeichen »5 IX«) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2 Kopplungen mit der nachgeschalteten, ebenen, zentrischen Schub- schleife (Kennzeichen »Sß«) • . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . • • • . . . . . . . . . . . . . 21 4.3 Zusammenfassung der Getriebe mit Schubbewegung im Abtrieb . . . . . 22 4.4 Die Achsenflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.4.1 Kopplung Kreuzgelenk-ebene Kreuzschleife (BIX SIX) . • • . . . . . . . . . . 23 4.4.2 Kopplung sphärische Kurbelschleife - ebene Schubschleife (A 1 S ß) . . 23 5. Gekoppelte Getriebe mit Drehbewegung im Abtrieb ..................... . 24 5.1 Die Getriebekombinationen .................................... . 24 5.2 Die Lage von An- und Abtriebsachse ............................ . 25 5.3 Die allgemeine Bestimmungsgleichung ........................... . 26 5.4 Die charakteristischen Funktionen der Grundgetriebe .............. . 27 5.4.1 Die sphärische Kurbelschleife (Kennzeichen »A«) ........•.......•. 27 5.4.2 Die räumliche Kurbelschleife (Kennzeichen »B«) .................. . 28 5.4.3 Das Kreuzgelenk mit Übersetzungsmaximum für IX = IXO (Kennzeichen »AIX«) .......••...... • .. · · · · • · · · · · · · · · · • · · · · · · · · · · · · · · • • · · · · · 29 5.4.4 Das Kreuzgelenk mit Übersetzungsminimum für IX = IXo (Kennzeichen »BIX«) ....................................................... . 29 5.4.5 Die sphärische Kreuzschleife (Kennzeichen »Aß«) ................ . 29 5 5.4.6 Die ebene Kurbelschleife (Kennzeichen »C«) ..................... . 29 5.5 Die Auswertung der Bestimmungsgleichungen für die Getriebekopp- lungen ...................................................... . 29 5.6 Die Lösungen für die gekoppelten Getriebe mit Drehbewegung im Abtrieb ...................................................... . 30 5.6.1 Vierparametrige Kombinationen ................................ . 30 5.6.1.1 Kopplung zweier Getriebe mit stationärem Geschwindigkeitsverlauf .. 32 5.6.1.2 Kopplungenzweier sphärischer Kurbelschleifen (Kennzeichen »AA«). 32 5.6.1.3 Kopplungen zweier räumlicher Kurbelschleifen (Kennzeichen »BB«) . 34 5.6.1.4 Kopplungen sphärischer mit räumlichen Kurbelschleifen (Kennzeichen »AB«) ................... · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 36 5.6.1.5 Kopplungen räumlicher mit sphärischen Kurbelschleifen (Kennzeichen »BA«) ...................................................... . 36 5.6.2 Dreiparametrige Kombinationen mit der vorgeschalteten sphärischen Kurbelschleife ................................................ . 37 5.6.2.1 Kopplungen mit Kreuzgelenken ................................ . 38 5.6.2.2 Kopplungen mit ebenen Kurbelschleifen ......................... . 38 5.6.3 Dreiparametrige Kombinationen mit der vorgeschalteten räumlichen Kurbelschleife ................................................ . 38 5.6.3.1 Kopplungen räumlicher Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken AIX .... . 38 5.6.3.2 Kopplungen räumlicher Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken Brx ..... . 39 5.6.3.3 Kopplungen räumlicher Kurbelschleifen mit sphärischen Kreuzschleifen 39 5.6.3.4 Kopplungen räumlicher mit ebenen Kurbelschleifen ............... . 39 5.6.4 Kombinationen mit vorgeschalteten Kreuzgelenken AIX ............ . 40 5.6.4.1 Kopplungen von Kreuzgelenken Arx mit sphärischen Kurbelschleifen und sphärischen Kreuzschleifen ................................. . 40 5.6.4.2 Kopplungenzweier Kreuzgelenke ............................... . 40 5.6.4.3 Kopplungen von Kreuzgelenken Arx mit räumlichen Kurbelschleifen . 41 5.6.4.4 Kopplungen von Kreuzgelenken AIX mit ebenen Kurbelschleifen ... . 41 5.6.5 Kombinationen mit vorgeschalteten Kreuzgelenken BIX ............ . 41 5.6.5.1 Kopplungen von Kreuzgelenken BIX mit sphärischen Kurbelschleifen . 41 5.6.5.2 Kopplungen von Kreuzgelenken Brx mit räumlichen Kurbelschleifen . 42 5.6.5.3 Kopplungen von Kreuzgelenken Brx mit sphärischen Kreuzschleifen .. 42 5.6.5.4 Kopplungen von Kreuzgelenken Brx mit ebenen Kurbelschleifen .... . 42 5.6.6 Kombinationen mit vorgeschalteten sphärischen Kreuzschleifen ..... . 42 5.6.7 Kombinationen mit vorgeschalteten ebenen Kurbelschleifen ........ . 42 5.6. 7.1 Kopplungen ebener mit sphärischen Kurbelschleifen ............... . 43 5.6.7.2 Kopplungen ebener mit räumlichen Kurbelschleifen ............... . 43 5.6.7.3 Kopplungen ebener Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken ............ . 43 5.6.7.4 Kopplungen ebener Kurbelschleifen mit sphärischen Kreuzschleifen .. 44 5.6.7.5 Kopplungenzweier ebener Kurbelschleifen ....................... . 44 5. 7 Zusammenfassung der Lösungen und Beispiele ................... . 44 5. 7.1 Beispiele schwingender - schwingender Abtrieb ................... . 45 5.7.2 Beispiele schwingender-umlaufender Abtrieb .................... . 46 5.7.3 Beispiele umlaufender- schwingender Abtrieb .................... . 46 5. 7.4 Beispiele umlaufender - umlaufender Abtrieb ..................... . 46 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Anhang ................................................................ 48 6 Verzeichnis der Tabellen Tab. I Die Kennzeichen der Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Tab. II Räumliche Grundgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Tab.III Kurbelstellung und Phasenwinkel bei der Getriebekopplung . . . . . . . . . . . . 18 Tab. IVa Getriebekombinationen mit Schubbewegung im Abtrieb . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Tab. IVb Getriebe für stationäre Schubbewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Tab. V Getriebekombinationen mit Drehbewegung im Abtrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Tab. VIa Die charakteristischen Funktionen der sphärischen Kurbelschleife . . . . . . . . 27 Tab. Vlb Die charakteristischen Funktionen der räumlichen Kurbelschleife . . . . . . . . 27 Tab. Vlc 1. Charakteristische Funktionen des Kreuzgelenkes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2. Charakteristische Funktionen der sphärischen Kreuzschleife . . . . . . . . . . . 28 3. Charakteristische Funktionen der ebenen Kurbelschleife . . . . . . . . . . . . . . 28 Tab. VII Wertebereiche der charakteristischen Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Tab. VIII Die Sonderfälle bei der Kopplung zweier sphärischer Kurbelschleifen . . . . 32 Tab. IXa Kopplungen zweier sphärischer Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Tab. IXb Kopplungen zweier räumlicher Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Tab. IXc Kopplungen sphärischer mit räumlichen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Tab. IXd Kopplungen räumlicher mit sphärischen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Tab. Xa Kopplungen sphärischer Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken und sphärischen Kreuzschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 7 Tab. Xb Kopplungen sphärischer mit ebenen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Tab. XIa Kopplungen räumlicher Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken und sphärischen Kreuzschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Tab. Xlb Kopplungen räumlicher mit ebenen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Tab. XIIa Kopplungen der Kreuzgelenke A Cl: mit sphärischen Kurbelschleifen . . . . . . 40 Tab. XIIb Kopplungen der Kreuzgelenke A Cl: mit räumlichen Kurbelschleifen . . . . . . 40 Tab. XIIc Kopplungen der Kreuzgelenke Ae~: mit ebenen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . 41 Tab. XIId Kopplungen der Kreuzgelenke B Cl: mit sphärischen Kurbelschleifen . . . . . . 41 Tab. Xlle Kopplungen der Kreuzgelenke B Cl: mit räumlichen Kurbelschleifen . . . . . . . 42 Tab. XIIf Kopplungen der Kreuzgelenke B Cl: mit ebenen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . 42 Tab. XIIla Kopplungen ebener mit sphärischen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tab. XIIIb Kopplungen ebener mit räumlichen Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tab. XIVa Kopplungen ebener Kurbelschleifen mit Kreuzgelenken und sphärischen Kreuzschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tab. XIVb Kopplungenzweier ebener Kurbelschleifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tab. XV Zusammenstellung der gekoppelten Getriebe mit proportionaler Dreh bewegung im Abtrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Tab. XVI Die Parameterwerte der Getriebebeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 7 1. Grundlagen 1.1 Bedingungen für stationären Geschwindigkeitsverlauf Da in früheren Forschungsberichten [1, 2] bereits die allgemeinen Bedingungen für stationären Geschwindigkeitsverlauf im Abtrieb eines Getriebes ausführlich dargestellt wurden, sollen hier nur die wesentlichen Gesichtspunkte nochmals wiederholt werden. Als Übersetzungsverhältnis eines Getriebes wird als dimensionslose Zahl hier das Ver hältnis . Winkelgeschwindigkeit des Abtriebsgliedes d{} l= =- Winkelgeschwindigkeit des Antriebsgliedes diX bei drehendem Abtrieb oder Geschwindigkeit des Abtriebsgliedes 1 ds l= =-- Geschwindigkeit des Antriebskurbelendpunktes r diX bei Schubbewegung im Abtrieb definiert. Darin ist IX der Antriebswinkel, {} der Abtriebs winkel bzw. s der Abtriebsweg und r die Länge der Antriebskurbel, d. h., die Geschwin digkeit des Endpunktes der Antriebskurbel beträgt r · Wantr. Gefordert wird, daß i in der Umgebung eines bestimmten Winkels IXo einen genähert konstanten Wert hat, vgl. Abb. 1 a, daß also bei konstanter Winkelgeschwindigkeit des Antriebes die Winkelgeschwindigkeit bzw. die Schubgeschwindigkeit des Abtriebs gliedes genähert konstant ist. Die Funktion i(1X) muß dort eine vierpunktig berührende Tangente haben, d. h., es muß, wenn Striche Ableitungen nach dem Antriebswinkel IX bedeuten sollen, i' (1Xo) = 0, i" (1Xo) = 0, i'" (1Xo) = 0 (1) sein, so daß die Integralkurve {}(IX) bzw. s(1X) dort eine fünfpunktig berührende Tangente hat. Da in der Umgegend des Winkels IXO diese Abtriebsgrößen genähert proportional der Winkeldifferenz (rx -1Xo) sind, wird auch von »Proportionalgetrieben« gesprochen. Denkbar ist auch der Fall, daß i(1X) für IX= IXO nur eine dreipunktig berührende Tangente hat, vgl. Abb. 1 b, daß also i"' (1Xo) =I= 0 ist und die Abtriebsgröße selbst nur eine vier punktig berührende Tangente hat. Setzt man weiter voraus, daß i(1X) symmetrisch zu IX = IXo verläuft, also i[-(IX -rxo)] = i(IX-1Xo) ist, so sind von vornherein die ungeraden Ableitungen für IX = IXO gleich Null, und dann bleibt als einzige Bedingung z· "(1 Xo ) = z·o" = 0 . (2) Trotz dieser Einschränkung ergeben sich viele derartige Getriebe; sie haben zudem den Vorzug, daß ihre Parameter relativ leicht zu bestimmen sind. Dies ist für ebene Getriebe mehrfach gezeigt worden [1-6], auch für den Fall, daß die »Rast« in der Geschwindig keit für eine vorgegebene Intervallänge exakt (und zwar durch Kurventriebe) verwirk licht werden soll [7]. 1.2 Aufgabe Hier soll nun dargelegt werden, wie auch mit räumlichen Gelenkgetrieben stationäre Geschwindigkeitsverläufe erzeugt werden können. Räumliche Getriebe haben den Vor- 9 teil, daß das beschriebene Abtriebsverhalten schon mit einfachen viergliedrigen Grund getrieben1 erzielt wird [10, 11], während bei ebenen Gelenkgetrieben dies nur durch Kopplungen und Kombinationen zweier Grundgetriebe möglich ist. Weiterhin werden hier auch die Kopplungen räumlicher Grundgetriebe mit räumlichen oder ebenen Grundgetrieben auf ihre Brauchbarkeit für den genannten Zweck untersucht. Dabei wird sich erweisen, daß eine große Fülle von Getrieben für die praktischen Aufgaben verfügbar ist. Die oben erwähnte Möglichkeit der »dreipunktigen Rast« in i(rx) kann jedoch unter besonderen Bedingungen auch durch ebene und sphärische Viergelenkgetriebe ver wirklicht werden [25]. 1.3 Die Abkürzungen für die Getriebe (Getriebekennzeichen) Um die weitere Untersuchung insbesondere bei den gekoppelten Getrieben eindeutig, einfach und übersichtlich darstellen zu können, ist es angebracht, sich von vornherein auf bestimmte Abkürzungen für die hier behandelten Getriebe und auf die Ausgangs lagen und den Drehsinn der Antriebskurbeln zu einigen. 1.3.1 Die Grundgetriebetypen und ihre Abkürzungen Die zu untersuchenden Getriebe sollen alle der Bedingung nach Gl. (2) genügen, und für die Untersuchung werden sie in den Symmetriestellungen gebraucht, die zugleich Stellen mit extremalem Übersetzungsverhältnis sind. Als räumliche Ausgangsgetriebe dienen zunächst die sphärische zentrische und die räumliche zentrische Kurbelschleife [9-10], wobei der Übergang zwischen beiden Getriebetypen durch die ebene zentrische Kurbelschleife gebildet wird, und die Bezeichnung »Zentrische« soll im allgemeinen weggelassen werden. Weiterhin ergeben sich aus den räumlichen Ausgangsgetrieben das Kreuzgelenk (sphärische rechtwinklige Doppelschleife) und die sphärische zentrische Kreuzschleife. Außerdem sollen ebenso wie in [1-5] die ebene gerade Kreuzschleife und die ebene zentrische Schubschleife verwendet werden, um auch Proportionalgetriebe mit Schubbewegung im Abtrieb zu erfassen. Unter Berücksichtigung ihrer Verwandt schaft werden für die genannten Getriebe die Buchstaben von Tab. I eingeführt, wobei bei Typen mit schwingendem und umlaufendem Abtrieb die überstrichene Abkürzung für das Getriebe mit umlaufendem Abtrieb gelten soll. 1.3.2 Die Kurbelstellung rx = rxofür die stationäre Geschwindigkeit Alle diese Getriebe haben ihre Symmetriestellungen in den zwei um den Winkel n ver setzten Steglagen oder in den entsprechenden Stellungen. Bei der räumlichen Kurbel schleife B sind es die Stellungen, die den Steglagen der Projektion auf die Fläche senk recht zur Abtriebsachse (ebenes Analogon) entsprechen, vgl. Abs. 2.3, beim Kreuz gelenk werden die vier um n/2 versetzten Stellungen extremaler Übersetzung durch die Einteilung in die Typen Arx und Brx in je zwei um n versetzte Lagen aufgeteilt, so daß der Typ Arx die Übersetzungsmaxima hat, s. Abs. 2.2a, und der Typ Brx die Über setzungsminima hat, s. Abs. 2.4. Entsprechend der Darstellungsweise in Abb. 2a soll der Abtriebswinkel rx aus der äußeren Steglage im Gegenuhrzeigersinn positiv gemessen werden. Durch diese Ver- Unter » Grundgetriebe« seien die einfachsten Getriebetypen verstanden, die nicht in noch 1 einfachere Typen zerlegt werden können, und die als Grundbausteine einer Systematik gelten. Solche Grundgetriebe entstehen z. B. aus der ebenen viergliedrigen kinematischen Kette und können auch für räumliche Getriebe angegeben werden [8, 9]. 10 Tab. I Die Kennzeichen der Getriebe Typenkennzeichen Getriebe Abtrieb schwing. um lauf. 1. A Ä Sphärische zentrische Kurbelschleife 2. ~ Ao. Kreuzgelenk, aus A abgeleitet 3. Aß ~ Sphärische zentrische Kreuzschteite, aus A abgeleitet 4. B i3 Räumliche zentrische Kurbelschleife 5. ~ Ba. KreuzgelenkJ aus B abgeleitet c c 6. Ebene zentrische Schubschleife 7. So. ~ Ebene gerade Kreuzschleife (Schubbewegung) 8. Sß ~ Ebene zentrische Kurbelschleife einbarung braucht man weiterhin bei den Getrieben nur die zwei Stellungen ct = cto = 0 und ct = cto = n zu berücksichtigen, und zur Abkürzung sollen die äußeren Steglagen bzw. die entsprechenden Stellungen mit der Kurbelziffer 1 (ct = 0) und die inneren Steglagen bzw. die entsprechenden Stellungen mit der Kurbelziffer 2 (ct = n) gekenn zeichnet werden. 1.3.3 Kennzeichen für gekoppelte Getriebe Koppelt man ein Getriebe GI mit einem Getriebe Gll, so ist das Abtriebsglied des ersten Getriebes (GI) das Antriebsglied des zweiten Getriebes (GII), und reiht man das Kennzeichen des zweiten Getriebes an das des ersten Getriebes, so erhält man ein ein faches Kennzeichen für das betrachtete Kopplungsgetriebe: Es bedeutet nach Tab. I z. B. die Abkürzung A 2 B 1 ein Getriebe aus einer vorgeschalteten sphärischen Kurbel schleife mit umlaufendem Abtrieb in der inneren Steglage, der eine räumliche Kurbel schleife mit schwingendem Abtrieb in der äußeren Steglage nachgeschaltet ist. Weiter unten wird sich erweisen, daß es für die Getriebe Act, Aß, Bct, Set und Sß gleichgültig ist, ob sie in der Stellung 1 oder 2 in einem Proportionalgetriebe verwendet werden, deshalb ist es bei diesen Typen unnötig, die Kurbelziffer anzugeben, und es genügt z. B. die Bezeichnung A ct B 1. 1.4 Inverse Getriebe Werden bei einem Getriebe An- und Abtrieb vertauscht, so entsteht das »inverse« Getriebe [12]. Das Übersetzungsverhältnis des inversen Getriebes ist der Reziprokwert 1Ji des ur sprünglichen Übersetzungsverhältnisses i. Wenn also das Ausgangsgetriebe einen sta tionären Geschwindigkeitsverlauf aufweist, so hat das inverse Getriebe ebenfalls einen solchen, falls es wie das Ausgangsgetriebe gleichförmig angetrieben wird. 11

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.