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Raum und Zeit PDF

286 Pages·1916·16.109 MB·German
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T T1« •• 2 \M()M MAR IV AUM UND ZE1 ^vO^^XXX^^^^^^N V^V ANTON MARTY KAUM LIND ZEIT ALKS DEM NAC ASSE DES VERFASSERS HERAUSGEGEBEN III ON \ JOSEF EISENMEIER ALFRED KASTIL OSKAR KRAUS i . i HALLE a. 5. VERI \< - VON MAX NIEMEYEß 1916 l.S^ XL. Vorwort. Die vorliegende Abhandlung gehört zu den letzten wissen- baftlichen Arbeiten, mit denen liarty Bicfa beschäftig! hat Mehrere Aufsätze seines handschriftlichen Nachlasses legen zwar Zeugnis davon ab, »lau sich Mariy auch schon in seinen früheren Lebensjahren immer wieder dem Raum- and Zeitproblem mit vieler Liebe zugewendet hatte. Aber gerade in den allerletzten Jahren waren diese Prägen in den Vordergrund Beines philo- hischen interess« treten. Im Zusammenhange mit den sprachphilosophischen Unter- suchungen empfand tfarty das dringende Bedürfnis, über das Wesen von Raum und Zeil volle Klarheit zu erlangen. Bezüglich r Raumfrage hat liarty noch selbsl in seiner letzten v*er- fentlichung dem mächtigen Einflüsse dieses Problems und dessen Lösungen auf bestimmte Gebiete der Sprachphilosophie deutliche!) Ausdruck geliehen, wo • i ..Wenn dir Orte reale Differenzen des Körpers—sind, i-t natürlich auch dieser Terminus und der des Raumes ebenso — wi- i h stalt, Größe, Qualität als ein fälschlich verselbständigt« Abstraktum in Anspruch zu nehmen. Anders, wenn einer recht hatte, der mit Newton oder in Anlehnung au Beine Gedanken den Raum für das unendlich«-, eine und in sich Belbst nicht wegzudenkende Substrat der Körper ansähe; sei es im eigent- lichen und realen Sinne des Wortes Substrat (wonach er aller- dings eine Substanz, ja die einzige Sui»t;inz sein müßte), -ei .^ • hfi- in einem nneigenüichen Verstände, wonach er eine nicht- ile Seinsbedingung "der .-twa- wie ein nichtreales Subsistierendes tut- die gesamte Körperwelt repräsentierte.*4 (Zur Sprachphilo- sophie. Die „logische", „lokalistische" und andere Kasustheorien von Dr. Anton Marty. Halle. Niemeyer 1910. 3.95, Lnm.) Aber auch da- Zeitproblem enthüllte sich ihm immer mehr in seiner großen Tragweite gerade für die Untersuchungen des an und z-ii. IV Sprachphilosophen. Und der enge Zusammenhang beider Fragen empfahl ja ohnedies, der von altersher geübten methodischen Verknüpfung beider Untersuchungen zu folgen. Immer aber war noch das Ganze als eine bloße Vorarbeit für den weiteren Ausbau der Sprachphilosophie gedacht. Je mehr sich aber Marty in diese Probleme vertiefte, desto größere Bedeutung gewann die Untersuchung auch an und für sich. Allmählich wuchs sie zu einem ganz selbständigen, ver- hältnismäßig umfangreichen Werke an, das voll neuer Gesichts- punkte und fruchtbarer Gedanken wurde. Daraus ergab sich für Marty der Plan, die Behandlung der Raum- und Zeitfrage in einem selbständigen Bande der Fortsetzung des sprachphilo- sophischen Hauptwerkes vorauszusenden. — Immerwährend von der wie sich erwiesen hat, leider — nur zu berechtigten Besorgnis erfüllt, er könnte gezwungen werden, seine wissenschaftlichen Pläne vor deren vollständiger Verwirklichung zu verlassen, schrieb Marty in fliegender Eile einen Paragraphen nach dem andern nieder, wie eben die Gedanken bei ihm ausgereift waren. Nicht einmal eine Skizze des Gesamtplanes entwarf er vorher, um ja nicht einen Augen- blick zu versäumen. Mitten in der Arbeit entsank seiner Hand die Feder, und ein letztes Durchfeilen, Abrunden und Überprüfen der hier nieder- gelegten Gedanken war dem Verfasser unmöglich geworden. So ist das Werk in mehrfachem Sinne unvollendet geblieben. Aus mündlichen Mitteilungen ist uns bekannt, daß Marty z. B. auch noch Erörterungen über die Unendlichkeit des Raumes und der Zeit, ferner über das Verhältnis beider zur ersten Ursache beabsichtigt hat. Sie sind ebensowenig zur Ausführung ge—kommen wie noch manche andere geplante Auseinandersetzung. Hin- gegen sind andere Fragen, welche mit dem Kontinuitätsproblem zusammenhangen, im zweiten Bande der „Untersuchungen zur Grundlegung der allgemeinen Grammatik und Sprachphilosophie" abgehandelt und werden demnächst im Drucke erscheinen. Wir haben uns bei der Herausgabe lediglich darauf beschränkt, die immerhin nicht unerheblichen Unebenheiten des Ausdruckes zu beseitigen, welche durch die Hast der Nieder- schrift sich eingeschlichen hatten. Dmsomehr hielten wir diese Zurückhaltung für unsere Pflicht, als sich uns allmählich manche von Marty verfochtene Ansicht für nicht so feststehend erwies, wie dies zunächst erschienen war. Spätere, von im- plante Darlegungen werden die entsprechenden Gründe hierfür vorlegen. Doch -"11 damit nicht die Bedeutung des vorliegenden Werkes heral tzt werden. Eis wird unsere] festen Über- zeugung nach Bteta einen Markstein in der Entwicklung des Raum- und Zeitproblems bilden. Durch die strenge Prüfung der überlieferten Begriffe, durch die Aufdeckung aller Anlasse zn Mißdeutungen and Fehlschlüssen, durch die Bcharfe Abgrenzung der verschiedenen Bedeutungen eines Terminus ist eine ganze Reihe von scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten alt - lien des Problems mit großer Kunst behoben, so daß nun viel Licht in das frühere Dunkel fällt Dazu kommt die Auseinandersetzung mit der Lehre Bren- tanos, deren Einzelheite—n hier zum ersten Male in dieser Aus- führlichkeit und Geschl nheit zur öffentlichen Diskussion teilt Bind. Martys Polemik gegen Brentanos neue Auffassung Problems ist zn den interessantesten Teilen des Buches zn zählen. 9 rbeitel scharf die Aporien der ganzen Präge heraus und zeigt zugleich, wie gründlich Marty bis in die letzten Konsequenzen hinein das Thema erwogen hatte. In diesem Znsammenhange wird Marty zur Untersuchung der Begriffe: ilität, Ursache u.a.m. geführt, er gehl auf eine Prüfung und Rechtfertigung d der allgemeinen Notwendigkeit und der Kausalität ein und bietet hier überall eine Fülle anregender und klärender Gedanken. Wer auf den Zusammenhang des hier Vorgetragenen mit Martys philosophischer Entwicklung und dessen übrigen Ge- dankengängen Wert legt, der sei auf die biographische Skizze von Oskar Kraus verwiesen, welche anter dem Titel ..Antun Marty. Sein Leben und seine Werke" vor kurzem erschienen ist Dieselbe ist auch dem I. Bande der im Erscheinen begriffenen sammelten Schriften" Marty- vorangesetzt. — — I>ie auf .-in Mindestmaß herabgedrückten Anmerkungen der Serausgeber sind als solche kenntlich gemacht Eierbei sind die „Untersuchungen zurGrundlegung derallgemeinen Grammatik und Sprachphilosophie" durchwegs als „Untersuchungen" zitiert. Die Herausgeber. a*

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