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Rand der Gefahr PDF

257 Pages·2012·1.16 MB·German
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T-FLAC/PSI Vorwort Pflicht über Liebe, so wähltest du Von dir verschmäht, fand mein Herz keine Ruh Bestraft sollst du sein, kein Stolz dir gewährt Drei Söhne auf drei Söhne nur Schmerz sich vermehrt Zur Erinnerung an mich dir meine Kräfte ich gebe Die Freude der Liebe kein Sohn je erlebe Eine Begleiter für das Leben, von eines Sohnes Herz erwähltIhr Schutz ist vergebens, die Tage zu meinem Siegsind gezählt. Tief wird sein Schmerz sein, schnell ihr Tod, Sein Herz zerrissen in ewig währender Not. Nur aus freien Stücken gegeben wird dieser Fluch enden Drei müssen eins werden und das Blatt wird sich wenden. Eins Schloss Edridge Montana Mittwoch, 6.00 Uhr »Ist mir vollkommen egal, ob es um die nationale Sicherheit geht oder nicht«, sagte Gabriel Edge zu dem Mann, den er mit vorgehaltener Klinge in Schach hielt. »Ich werde mit dieser Frau keinen Sex haben. « Es sah so aus, als würden die beiden Männer eher einen Fechtkampf im mittelalterlichen Schottland als im heutigen Montana austragen. Aber sowohl die schweren schottischen Breitschwerter, die die beiden T-FLAC Agenten gekonnt führten, als auch das Schloss, in dem der Kampf stattfand, waren echte Neuzeit. Für einige Minuten waren nur ihr Atmen, das Aufeinanderprallen alten Stahls und das sanft quietschende Geräusch ihrer bloßen Füße zu hören, mit denen sie über den Steinboden liefen. Das Fechten war ein Tanz mit einer wohl durchdachten Choreographie, und beide wussten ihn gekonnt zu gestalten. Während die Männer umeinander kreisten, glitten ihre Klingen auf rituelle Art aneinander. Finten schlagend, um die Schwächen des anderen auszuloten, warteten sie auf den richtigen Moment einer sekundenschnellen Eröffnung. Bei diesem Sport, der sowohl Stärke als auch Geschicklichkeit verlangte, war Gabriel leicht im Vorteil. Absichtlich brachte er sich selbst aus dem Gleichgewicht, um seinen Gegner zu täuschen, was er beinahe sofort bereute und einen Fluch unterdrückte, während er dem blitzschnellen Gegenstoß Sebastian Tremaynes auswich. Sebastian, mit sich selbst zufrieden, schaute ihn triumphierend an. »Dein Land brau-« »Hör auf mit der alten Leier. « Von seiner etwas höheren Position aus führte Gabriel sein Schwert nach unten, die Klinge seines Breitschwertes blitzte silbrig im Licht der frühen Morgensonne auf, das durch die hohen, bogenförmigen Fenster schien. Er schnellte anmutig wie eine Katze nach vorne, so dass Sebastian sich geschwind zurückziehen musste. Bereits beim ersten Mal, als Gabriel Dr. Eden Cahill zu Gesicht bekommen hatte, hatte sich sein Magen in altbekannter Weise verkrampft, als griffe eine eiskalte Hand nach ihm. Und es wurde immer schlimmer. »Ich finde eine andere Lösung«, versicherte er seinem Freund grimmig. Ja, das würde er, sobald ihm verdammt noch mal etwas einfallen würde, was genauso schnell und effektiv war, wie Sex mit ihr zu haben. Beinahe hätte Sebastian ihm seine Hand abgetrennt, so abgelenkt war Gabriel. Er war seinem Freund ein guter Lehrer gewesen. »Ein guter Schlag.« Er konzentrierte sich wieder auf die aktuelle Aufgabe. Während er einatmete, setzte er mehrere Schläge nach und hielt - wieder einmal - nur wenige Zentimeter vom Herz seines Freundes entfernt seinen Stoß an. »Du bist tot«, sagte er mit zufriedener Stimme. Sie streckten sich und gingen auseinander, dabei hielten sie kurz inne, um sich mit ihren Unterarmen den Schweiß aus den Augen zu wischen. Seit zwei Stunden übten sie Schläge und Stöße. Sie würden bald aufhören, aber noch nicht gleich. »Können wir? «, fragte Gabriel, nachdem er sich kurz ausgeruht hatte, und legte seine Hände wieder auf den ledernen Griff seines Schwertes. »Ja.« Tremayne trat mit erhobenem Schwert zurück. Behände und leichtfüßig umkreiste Gabriel ihn. Je länger sie übten, umso schwerer schien das schottische Breitschwert zu werden. Nachdem sie es eine Stunde lang geschwungen hatten, fühlte es sich an, als wöge es dreißig Kilo und nicht nur drei. Eine gute Übung für Körper und Geist. »Ich kenn mich besser mit dem Schwert aus«, bemerkte er, als er diesen Schimmer im Blick seines Freundes sah, der ihm zu verstehen gab, dass er ihn dieses Mal so richtig fertig machen wolle. Sie beobachteten einander mit Argusaugen, als sie sich umkreisten. In Lauerstellung auf eine Möglichkeit, eine Eröffnung. Aus seiner Grundposition heraus landete Sebastian einen kräftigen Stoß schräg nach unten. »Ich beweg mich schneller auf meinen Füßen als du. « Gabriel wehrte ihn ab, wobei er seinen Schwertgriff so fest umklammert hielt, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. »Das solltest du auch. « Tremayne war ein bisschen außer Atem, was Gabriel zufrieden zur Kenntnis nahm. Sie waren gleich stark, nur konnte er sein unregelmäßiges Atmen besser verbergen als sein Freund. Goldgelbes Licht schien durch die verbleiten Fenster, die in die vier Meter dicken Wände eingelassen worden waren. An den Wänden der großen Halle, die aus grob gehauenen Steinen errichtet worden war, hingen gewaltige, jahrhundertealte Gobelins, Rüstungen, antike Waffen und andere Objekts d'art von unschätzbarem Wert. Ein entfernter Verwandter von Gabriel hatte das Schloss für seine junge Braut Janet in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts im schottischen Hochland erbaut. Danach war es für ihn nicht so wirklich gut gelaufen, aber Gabriel wollte gerne in diesem Schloss leben, das seit sieben hundert Jahren das Heim der Familie Edridge war. Es war ihnen zwar nicht mehr möglich, ihren schottischen Namen weiter zu tragen, aber das Schloss würde immer ihr Zuhause sein. Ein Mann mit seinen Fähigkeiten war immer in der Lage, das zu bekommen, was er wollte. Als Junge schon hatte er dieses Schloss gewollt, und er hatte es bekommen. Dank seiner Fähigkeit zu zaubern hatte er jeden verfluchten Stein des Heims seiner Ahnen versetzt, bis es, stark und stolz, hunderte Meilen von jeglicher Zivilisation entfernt, wieder stand. Irgendwo hatte in diesem törichten Jungen die Hoffnung gekeimt, dass es ihm durch das Errichten des Hauses seiner Ahnen in Montana gelänge, seinen Vater aus dessen heimischem Schottland zu locken, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Magnus, unfähig der Verlockung einer Gefährtin fürs Leben zu widerstehen, hatte Cait so sehr gewollt, dass er darüber sogar den Fluch ignorierte. Er dachte, er könne das Schicksal ändern und heiratete sie. Das erste Jahr verlief noch idyllisch, doch dann wendete sich das Blatt. Besessen von der Angst, dass sie durch seine Nähe sterben würde, verbrachte Magnus die nächsten zwanzig Jahre getrennt von seiner geliebten Frau und den gemeinsamen drei Söhnen. Er besuchte sie einmal im Jahr, aber eine Reihe von beinahe tödlichen Unfällen und die dahinschwindende Gesundheit Caits zwangen ihn immer wieder, sie zu verlassen. Zeit ihres Lebens war ihre Mutter bei schlechter Gesundheit gewesen. Sie verzehrte sich nach ihrem Mann, der sie geheiratet und es danach bereut hatte, und war aus Gram darüber dahingesiecht. Die Enttäuschung und das Unglück ihrer Eltern war den drei Söhnen von Magnus eine große Lehre gewesen. Gabriel und seine Brüder waren sich sicher, dass ihre Eltern an gebrochenem Herzen gestorben waren. In fünf Jahrhunderten hatte kein Edge je den Fluch Nairnes brechen können, und niemandem würde es je gelingen. Okay. Er hatte kapiert. Er könnte eine Frau heiraten, die er nicht liebte, aber er dürfte die, die er heiratete, nie lieben. Zur Hölle, er durfte niemals lieben. Keine Frau fürs Leben. Keine drei Söhne von drei Söhnen. Kein verfluchtes »... und sie lebten glücklich bis an ihr seliges Ende. « Hak's ab. Er hatte seine Arbeit bei T-FLAC. Diese Anti-Terror- Organisation war sein Leben, seine Leidenschaft, und das Leben genügte ihm. Zwischen seinen Einsätzen genoss er die Einsamkeit, die alte Geschichte und die zugigen Räume von Schloss Edridge. In einer Welt aus Tod und Verrat fand er durch die Verbindung zu seiner Vergangenheit einen Ausgleich. In seinem Alltag als T-FLAC Agent in der PSI-oder paranormalen Abteilung verwendete er hochentwickelte, militärische Hardware und setze uralten Zauber mit ein. Wenn er in dem Haus seiner Ahnen war, benutzte er die Waffen, die an den Wänden hingen. Waffen, die seine Familie über Jahrhunderte hinweg gesammelt und benutzt hatte. Für seine Übung an diesem Tag hatte er sich das schottische Breitschwert ausgesucht. Mit gut drei Kilo Gewicht und einer Länge von mehr als einem Meter war das schottische Breitschwert eine eindrucksvolle Waffe. Trotz ihres Alters konnte man mit dieser tödlichen Waffe großartige und überwältigende Hiebe oder kraftvolle Stöße ausführen. Und gerade danach stand ihm an diesem Morgen der Sinn. Er hatte in der vergangenen Nacht fast nicht geschlafen und an diese nette Doktorin gedacht - beziehungsweise versucht, nicht an sie zu denken. Mit zusammengekniffenen Augen, den mit Leder bezogenen Schwertgriff fest in beiden Händen, erwartete er den nächsten Schritt seines Gegners. »Wenn ich Gedanken lesen könnte«, sagte Sebastian, der deutlich ermüdet schien, »würde ich mit ihr schlafen. « »Da bin ich mir sicher. « Gabriel nutzte die Tatsache, dass Sebastian abgelenkt war, um mit seiner Klinge einen Gegenschlag zu platzieren. Der Kampf war wieder offen. »Aber das kannst du nicht«, erwiderte er seinem Freund, der zwar zur T-FLAC gehörte, aber nicht zur Sonderabteilung für »übersinnliche Phänomene«. Die PSI-Abteilung galt bei einigen als Eliteeinheit der Anti-Terrororganisation, andere meinten, sie sei die Böse-Geister-Abteilung, die sie nicht verstanden. Es war niemandem erlaubt, die Existenz der Gruppe außerhalb der Organisation zuzugeben. Obwohl es noch einige hundert namhafte Zauberer auf der Welt gab, war die allgemeine Bevölkerung - die normalen Leute - sich ganz und gar nicht darüber bewusst, dass es sie überhaupt gab. Und hätte es diesen Fluch vor langer Zeit nicht gegeben, wären Gabriel und seine Brüder auch keine Zauberer. Himmel, wozu eine verschmähte Frau doch alles fähig war. Die Hexe Nairne hatte vor einigen Jahrhunderten seinen untreuen Gott-weiß-wievielten Ur-Ur- Urgroßvater Magnus Edridge mit einem Fluch belegt. Die Familie Edge hatte ihren Namen geändert und für diese Kränkung seitdem bezahlt. Gott sei Dank hatten er und seine Brüder beschlossen, dass der sprichwörtliche Schwarze Peter an ihnen vorbeigehen sollte. Nicht, dass irgendjemand von ihnen wirklich daran glaubte, dass es so etwas gab wie eine »Frau fürs Leben«. Aber man wollte auch kein Risiko eingehen. Es war nicht schwierig, die Frauen auf Distanz zu halten, zumindest nicht bei ihrem Beruf. Sie arbeiteten lange, und oft waren ihre Aufenthaltsorte streng geheim. Alle drei hatten vor langer Zeit vereinbart, dass sie ihre Beziehungen zum anderen Geschlecht eher locker halten würden, und sollte einer von ihnen mal vom rechten Weg abkommen, würden die beiden anderen ihn wieder dorthin zurückbringen. In den vierunddreißig Jahren seines Lebens war Gabriel noch nie einer Frau begegnet, die ihn hätte dazu bringen können, die Regel der »lockeren Beziehung« zu brechen, noch nicht einmal in Ansätzen. Bis seine Augen die wunderschöne Doktor Eden Cahill erblickt hatten. Er war nur einmal in ihrer Nähe gewesen, ein einziges Mal, und das hatte schon genügt. Er hatte sie nur einmal betrachtet, und eine unaussprechliche Lust hatte spontan von ihm Besitz ergriffen, die überwältigend und ungeheuer gefährlich war. Er wollte ihren Atem trinken, ihren unverwechselbaren Geruch aufnehmen und ihren Körper erforschen. Es verlangte ihn danach, ihren weichen Mund zu kosten und seine Hände über ihre seidene Haut fahren zu lassen. In den vergangenen drei Tagen hatte er an fast nichts anderes denken können. Er wehrte Sebastians Parade durch eine Incrosada ab, Schneide an Schneide kreuzten sich die beiden Klingen und verharrten mit einem Geräusch, das durch alle Glieder fuhr, in dieser Position. Er spürte die Vibration bis hinauf in seinen Arm. Die Luft wurde erschüttert von dem durchdringenden, krachenden Laut aufeinandertreffenden Stahls, der von den alten Wänden widerhallte. Ihre Augen trafen sich. Ich werde nicht mit ihr schlafen, stand in denen von Gabriel; er machte mit seinem Handgelenk eine scharfe Drehung, die seinem Gegner zu verstehen gab, dass er zurücktreten solle. Gabriel spürte eine gewisse Blutrünstigkeit in sich aufsteigen. Denk nicht an sie, sage er zu sich selbst und fühlte, wie er bei dem Gedanken an Dr. Cahills glänzende, dunkle Locken und ihre großen, braunen Augen wild wurde und leicht außer Kontrolle geriet. O Gott, er musste aufhören, an sie zu denken. Was würde er jetzt darum geben, einem ihm unbekannten Gegner gegenüberzustehen und nicht einem vertrauten Freund und Kollegen. Er hatte Tremayne genug beigebracht, um zu wissen, dass dieser einen von ihm voll durchgezogenen Schlag höchstwahrscheinlich abwehren könnte, sollte er so aus der Kontrolle geraten und ihm das passieren. Aber das hier war nur eine Übung, kein Kampf auf Leben und Tod. »Warum nicht...« »Ich diskutiere mein Sexleben nicht mit dir, Tremayne«, sagte er gelassen, doch in ihm sah es ganz anders aus. Er war verärgert, aufgewühlt und verwirrt. Und als ob das nicht reichen würde, hatte er zusätzlich noch eine Wahnsinnsangst. Überrascht von der Vehemenz seines Freundes, zog Tremayne eine Augenbraue hoch. »Aber es muss doch nicht per se Sex sein. Oder?« »Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich werde mit dieser Frau keinen Sex haben, ein für alle Mal. Das habe ich von Anfang an ganz klar gesagt. Wann wird Stone aus Prag wieder zurück sein? « Es war nicht das erste Mal, dass Gabriel sich nichts sehnlicher wünschte als im fünfzehnten Jahrhundert zu leben, wo das Enthaupten eines Mannes mit der scharfen Klinge eines Breitschwertes nicht die örtliche Polizei dazu veranlasst hätte, lästig zu fallen und sofort vor der Tür zu stehen. »Nach dem Terrorismusgipfel.« Sebastian parierte einen weiteren Schlag und grinste, als er selbst einen Ausfallschritt machte. »Also in drei Wochen. Ich glaube nicht, Edge, dass seine Anwesenheit die Situation für dich einfacher machen würde. « Gabriel schlug mit dem schottischen Breitschwert einen weiten Bogen, der Sebastian zwang, ein, zwei Schritte zurückzugehen. »Vielleicht nicht. Aber dich immer im Nacken zu haben, hebt meine Stimmung auch nicht. « »Das kannst du ganz einfach ändern, indem du die notwendigen Daten aus Dr. Cahills Datenbank herausholst, und schon bin ich verschwunden. « Er arbeitete sich wieder nach vorne, fest entschlossen, Gabriel mit seinem gekonnten Umgang mit der Klinge zu beeindrucken. »Solange du deinen Auftrag noch nicht erfüllt hast, werde ich Gast in deinem ... Hause sein. « »Der Gast kann mich mal. Du brauchtest eine weitere Lektion, bist ein bisschen faul geworden. « »Du könntest das tun, was andere Agenten auch tun - das verdammte Telefon benutzen. « Sebastian nahm keine Notiz von dem Schweiß, der ihm in die Augen lief, er war genau wie Gabriel auf das Äußerste konzentriert. »Ein Schloss, das man sich aus dem schottischen Hochland zu Eigen gemacht und es vollkommen unpassend mitten in die Landschaft von Montana gepflanzt hat, entspricht nicht meinen Idealvorstellungen eines Urlaubsortes. Die Räume sind zugig, zu meinem muss ich zwei Kilometer gehen, und die Elektrizität lässt zu wünschen übrig. « »Schloss Edridge ist kein Hotel, Tremayne. « Gabriel umkreiste seinen Freund und beäugte ihn wie die Schlange ihre Beute. Zum jetzigen Zeitpunkt war noch nicht klar, wer wer war. »Es steht dir frei, jederzeit Leine zu ziehen. Jetzt wäre ein guter Moment. « »Das Schloss ist groß genug, um ein Hotel zu sein. « Sebastians Angriff kam blitzschnell. Gabriel bewegte sich schneller. »Lass uns das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen«, sagte er schwer atmend. Das taten beide gerade. Leider waren sie ungemein ehrgeizig. Keiner von ihnen gab nach, bis Gabriels Majordomus MacBain eintrat, und sie sich halb tot die Treppe hochschleppten. »Vergiss mal deine Abneigung und gib dir einen Ruck«, krächzte Sebastian. »Hab Sex mit ihr. Mach die Augen zu und denk an Schottland, wenn's dir so einfacher fällt, nur, tu es einfach. « Wenn's das doch nur wäre, dachte Gabriel wütend, schnitt den quer geführten Schlag seines Gegners mit einem nach unten geschlagenen Hieb ab und stieß das Schwert seines Freundes weg. »Ich sage das jetzt zum letzten Mal. « Um das Schwert des anderen in Schach zu halten, musste er die Hebelkraft einsetzen. Er trat einen Schritt nach vorn, ergriff das Schwert noch fester. Seine Augen trafen die seines Freundes, der ihn wie ein Raubtier fixierte. »Ich-werde-keinen-Sex-mit-Dr. Cahill-haben. Ich krieg die Information auf meine Art aus ihr heraus. Ist das klar? « »Völlig.« Die glänzenden Klingen berührten sich auf halber Höhe. Ihre Schwerter hatten keine Körbe, so dass sie sich leicht ein oder zwei Finger abschneiden konnten. Der Stahl der beiden Schwerter stieß klirrend aufeinander, und das Flüstern ihrer sich auf dem Steinboden bewegenden Füße hallte durch den riesigen Raum. Sie gingen auseinander und Sebastian erholte sich zusehends, als Gabriel ihn zwang, seinem Schlag nach innen auszuweichen, weil er mit seiner Klinge einen kräftigen Schlag gegen die von Sebastian führte. »Guter Treffer.« Sein Freund machte eine kurze Pause und atmete schwer ein. »Was ich ja nur sagen will ist, dass wir diesen Computer brauchen. Er ist Mittel zum Zweck und könnte Millionen Menschen das Leben retten. « Gabriel wusste das, bei Gott. Der Fluch der Familie Edridge hing wie ein Damoklesschwert über ihm und er spürte, wie dessen Klinge über seinen Kopf sauste und seine Haare teilte. »Noch ist es aber nicht soweit. « Er richtete seinen Schlag auf den Mittelpunkt der auf ihn zukommenden Klinge. »Noch nicht. Aber falls doch, werde ich handeln. « »Tu das. Wann wirst du es wieder versuchen? Sie muss ja nicht schlafen, damit sie von dir einen Orgasmus bekommt, oder? « Gabriel ließ Sebastians Klinge auf seine Parierstange prallen und schlug dann mit der Kante seiner eigenen Klinge zu, so dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Hör dir doch mal selbst zu, verdammt noch mal! « Gabriel griff blitzschnell an und schwang sein Schwert in eine Posta Frontal, als er auswich und die Klingen krachend aufeinanderstießen und Funken

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