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Radio Schreber. Der ,moderne Spiritismus' und die elektrischen Medien PDF

142 Pages·2001·0.403 MB·German
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Herausgegeben von Claus Pias, Joseph Vogl und Lorenz Engell Wolfgang Hagen Radio Schreber Der »moderne Spiritismus« und die Sprache der Medien Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften Weimar 2001 Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme © VDG • Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften • Weimar 2001 Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reprodu- ziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Verlag und Autoren haben sich nach besten Kräften bemüht, die erforderlichen Reproduktionsrechte für alle Abbildungen einzuholen. Für den Fall, daß wir etwas übersehen haben, sind wir für Hinweise der Leser dankbar. Gestaltung & Logo: Claus Pias Druck: VDG, Weimar Inhalt Achtzehnhundertsiebenundneunzig. 9 Die Strategie der wissenschaftlichen Rehabilitation 11 Das Ziel 13 Das Verbrechen der Hypnose 17 Die Vivisektion 20 »… nach Art der vierten Dimension« 25 »Der Raum hat vier Dimensionen« (Fechner) 27 Vierte Dimension vs. »Riemann’sche Trennung« 32 Das Radio-Ich 36 Geist und Nerv 39 Elektrische Leitungen 41 Geisterseher 48 Das Telefon des Absoluten 51 Exkurs: Das Medienapriori des »Modernen Spiritismus« 57 Morse und das Klopfen bei Familie Fox 58 Die telegrafischen Metonymien des Spiritismus 62 Poe in New York 65 Die ent-wendete Elektrizität 71 Das ›abject object‹ 76 Radio Lodge und Radio Kolb 85 Die Störung des spiritistischen Diskurses 88 Crookes’ Theorie 91 Die Sprache der Medien 99 Glossolalie, Saussure und die qualvolle Strafe der Linguistik 99 Schrebers Krankheit 107 Der spiritistische Verlag 109 Elektrizitätseffekt und Semiologie des Signifkanten 112 Nervenschwingungstheorie 114 Das Grundgesetz der Sprache 115 Die Wahrheitsfunktion des ›Aufschreibesystems‹ 118 Die »wirkliche Sprache« der »Seelenwollust« 120 Der Atheismus der Nervenschwingungstheorie 123 Das »System des Nichtausredens« 124 Verlangsamung 126 Das Radio und das viszerale Verhören 130 Literatur 135 Achtzehnhundertsiebenundneunzig. — Ein englischer Professor der Physik namens J. J. Thomson in Cambridge beschreibt den experimentellen Nachweis kleinster Teilchen, 2000 mal leichter als ein Wasserstoffatom: »I can see no escape from the conclusion that they are charges of nega- tive electricity carried by particles of matter«. Thomson hat das Elektron entdeckt. »What are these particles? Are they atoms, or molecules, or matter in a still finer state of subdivision?«1 — Ein deutscher Ingenieur namens Adolf Slaby in Berlin unter- nimmt Versuche auf der Pfaueninsel, um die drahtlose Telegra- fie nach der Art Guglielmo Marconis zum ersten Mal in Deutschland zu erproben. »Wohl kamen Zeichen an, sie waren aber zerrissen und unleserlich.«2 — Ein österreichischer Privatdozent namens Sigmund Freud berichtet von seiner »sicheren Einsicht, dass es im Unbewussten ein Realitätszeichen nicht gibt«3 und beginnt in Wien mit dem Unternehmen seiner Traumdeutung. — Ein schweizer Professor in Genf namens Ferdinand de Saussure beginnt seine Arbeit »Status et Motus. Notizen zu einem Buch über allgemeine Sprachwissenschaft« und unternimmt dazu sprachanalytische Studien der in Trance sprechenden Seherin Hélène Smith. Ist ihr »Marsianisch« eine Sprache?4 — Ein englischer Professor der Chemie, William Crookes, hält als Präsident der »Society for Psychical Research« eine letzte, grosse Rede: »It is not unlikely that the X rays of Professor Röntgen … may have a possible mode of transmitting intelli- gence … In this way some, at least, of the phenomena of tele- pathy, and the transmission of intelligence from one sensitive to another through long distances, seem to come into the domain of law, and can be grasped.«5 1 Thomson, Rays:1897, 302. 2 Slaby, Entdeckungsfahrten:1911, 163. 3 Freud, Briefe:1986, 284. 4 Saussure, Linguistik:1997, 542. 5 Crookes, Address:1897, 350ff. 10 ACHTZEHNHUNDERTSIEBENUNDNEUNZIG. — Ein gewisser Dr. jur. Daniel Paul Schreber, ehemals Senatsprä- sident in Dresden, seit Jahren interniert in einer psychiatri- schen Heilanstalt auf dem Sonnenstein in Pirna bei Dresden, beginnt dortselbst seine ersten zusammenhängenden Auf- zeichnungen zur Rehabilitation.

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