ebook img

Qualitätssicherung und Toleranzen: Toleranz- und Prozeßanalyse für Entwicklungs- und Fertigungsingenieure PDF

335 Pages·1988·20.018 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Qualitätssicherung und Toleranzen: Toleranz- und Prozeßanalyse für Entwicklungs- und Fertigungsingenieure

Günter Kirschling Qualitätssicherung und Taleranzen Toleranz- und Prozeßanalyse für Entwicklungs- und Fertigungsingenieure Mit 278 Abbildungen Springer-V erl ag Berlin Heidelberg GmbH 1988 Professor Dr.-lng. Günter Kirschling Universität Kassel Gh ISBN 978-3-540-18482-9 ISBN 978-3-662-12866-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-12866-4 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta bellen, der Funksendung der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Ver· wertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsge· setzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1988 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Beideiberg New York 1988 Die Widergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Na· men im Sinne der Warenzeichen· und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wä· ren und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z. B. DIN, VDI, VDE) Bezug genommen oder aus Ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewähr flir Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die eigenen Arbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzuziehen. Satz: Interdruck, Leipzig; 2068/3020/543 210 Vorwort Die Möglichkeit, die Toleranzen von zu Maßketten gehörenden Einzelmaßen unter statistischen Gesichtspunkten zu berechnen, ist seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch wird von dieser Möglichkeit in der betrieblichen Praxis nur selten Gebrauch gemacht. Fast ausschließlich werden die Toleranzen von Maßen, die Glieder von Maßketten sind, in herkömmlicher Weise arithmetisch berechnet. Der Grund dafür ist vor allem die Tatsache, daß die statistischen Methoden der Toleranzberechnung kompliziert und schwer durchschaubar sind. Wenn dennoch mit diesem Buch eine umfassende Darstellung der Toleranzproble matik und ihrer Bewältigung durch statistische Toleranzrechnungen vorgelegt wird, dann deswegen, weil es gelungen ist, alle rechnerischen Lösungen bildlich darzustellen und dadurch transparent zu machen. Bei diesen Bildern handelt es sich um Maßpläne mit zusätzlicher Darstellung der Toleranzfelder und Angabe der Annahmen über die darin befindlichen Verteilungen nach Lage, Form und Breite mit zusätzlichen Anga ben über die jeweiligen Fehleranteile. Versuche mit Studenten und mit Ingenieuren aus der Industrie haben ergeben, daß diese Bilder als Ergänzung der exakten, rechnerischen Lösung den Zugang zu die ser komplizierten Materie erheblich erleichtern. Dieses Buch wendet sich vor allem an die Mitarbeiter in der Entwicklung und Kon struktion einerseits und der Fertigung und Qualitätssicherung andererseits, hauptsäch lich im Bereich des Maschinenbaus und angrenzender Branchen. Leser, die aus dem Bereich der Qualitätssicherung kommen und daher mit den Grundlagen der Statistik für quantitative Merkmale vertraut sind, werden kaum Probleme haben, die Inhalte dieses Buches zu verstehen. Für Leser, die über keine oder über nur unzureichende Kenntnisse der Statistik verfügen, sind die Kapitel 2 bis 5 vorgesehen. Darin werden die theoretischen Grundlagen der Statistik, soweit diese ftir das Verständnis der nach folgenden Toleranzanalysen und Prozeßanalysen erforderlich sind, an praktischen Bei spielen erläutert. Zur Toleranzproblematik gehört nicht nur die sorgfältige Berechnung der Teleran zen in Hinblick auf die Sicherung der Funktion von Maßketten sondern auch deren Realisierbarkeit in der Fertigung. Dieses Thema wird in den Kapiteln 13 bis 15 aus führlich behandelt und dürfte vor allem für die Mitarbeiter aus der Fertigung und der Qualitätssicherung von Interesse sein. Modeme Zerspanprozesse zeichnen sich durch eine hohe Zerspanleistung aus mit der Folge, daß diese Prozesse infolge des Werkzeugverschleißes erhebliche Trends auf weisen. Aus diesem Grunde mußte das bekannte Fachwissen über die Prozeßsteue rung mittels Qualitätsregelkarten in vielen Punkten erweitert werden, KapitellS. Dem Leser dieses Buches sei dringend geraten, beim Lesen stets einen wissen- VI Vorwort schaftliehen Taschenrechner mit :XIs-Automatik zur Hand zu haben, um jederzeit die in den Beispielen und Aufgaben vorgegebenen Lösungen rechnerisch nachvollziehen zu können. Aus diesem Grund wurden alle berechneten Parameter, Kennwerte und Schätzwerte auf bis zu sechs Stellen und mehr angegeben, eine "Genauigkeit", die we der theoretisch noch praktisch sinnvoll ist, die es aber dem Leser erheblich erleichtert, die Richtigkeit seiner Nachrechnungen zu überprüfen. Da die Literatur insbesondere über die Themen "Prozeßfähigkeit, Prozeßsteuerung und Prozeßkorrektur" wenig bietet und das Wenige zudem teilweise widersprüchlich ist, mußten in vieler Hinsicht eigene Definitionen und Lösungen gefunden werden. Ich bin mir daher bewußt, daß manche Darstellungen und Beispiele Unklarheiten oder Unzulänglichkeiten enthalten können; für Hinweise darauf bin ich jederzeit dankbar. Herrn Prof. Dr.-Ing. P. Th. Wilrich, Freie Universität Berlin, danke ich herzlich für seine kritische Durchsicht des Manuskripts und für seine Verbesserungsvorschläge. Dem Springer-Verlag danke ich für sein Interesse an der Verwirklichung dieses Bu ches. Melsungen, im Frühjahr 1988 Günter Kirschling Inhaltsverzeichnis Formelzeichen X 1 Einleitung 1 2 Begriffe 3 3 Wahrscheinlichkeitsrechnung 7 3 01 Definition der Wahrscheinlichkeit 7 302 Additionssatz (ODER-Satz) 8 303 Multiplikationssatz (UND-Satz) 0 8 4 Wahrscheinlichkeitsverteilungen quantitativer Merkmale 10 401 Allgemeines 0 0 0 0 0 0 0 0 0 10 402 Normalverteilung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 11 403 Nichtnormale Wahrscheinlichkeitsverteilungen 18 4.4 Zufallsstreubereiche für Mittelwerte 24 S Rechnerische und grafische Auswertung von Meßreihen 26 50 1 Allgemeines 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 26 502 Rechnerische Auswertung ohne Klassieren 27 503 Grafische Auswertung ohne Klassieren 28 5.4 Rechnerische Auswertung klassierter Meßreihen 29 505 Grafische Auswertung klassierter Meßreihen 32 506 Weitere statistische Kennwerte 0 0 0 0 33 507 Die Bedeutung der statistischen Kennwerte 38 6 Mischverteilungen 41 601 Arten von Mischverteilungen 41 602 Mischverteilungen l.Art 41 603 Mischverteilungen 20Art 46 6.4 Der extreme Fall nach Tschebyscheff 65 7 Das Falten von Verteilungen 0 0 69 701 Beschreibung der Faltoperation 69 7 02 Beispiele für Faltoperationen 0 71 VIII Inhaltsverzeichnis 8 Zusammenhang zwischen Toleranzen und Fertigungsverteilungen 95 8.1 Direkte und indirekte Funktionsmerkmale 95 8.2 Festlegung und Einhaltung von Toleranzen 97 8.3 Toleranzen und Kosten . 99 8.4 Fehler und Ausschuß 99 8.5 Arithmetische Toleranzrechnung 100 8.6 Beispiele für arithmetisch berechnete, lineare Maßketten 103 8.7 Das Aussortieren von fehlerhaften Teilen 112 9 Quadratische Toleranzrechnung . 129 10 Statistische Toleranzrechnung bei Einzelmaßen mit Rechteckverteilungen 138 10.1 Allgemeines . 138 10.2 Ableitung des Reduktionsfaktors und des Erweiterungsfaktors bei gleich großen Einzeltaleranzen 138 10.3 Berechnung von Maßketten mit ungleich großen Einzeltaleranzen und rechteckigen Einzelverteilungen 144 10.4 Vorteile der Annahme des Vorliegens von Rechteckverteilungen 147 11 Statistische Toleranzrechnung bei Einzelmaßen mit Trapezverteilung oder mit Dreieckverteilung 152 11.1 Durchführung der Berechnung 152 11.2 Einfaches Schema zur Nachrechnung festgelegter, linearer Maßketten 167 12 Das Toleranzmodell 171 13 Beurteilung von Lieferiosen oder von Fertigungslosen 177 13.1 Allgemeines . 177 13.2 Stichprobenprüfung bei Maßen 179 13.3 Auswahl von AQL-Werten für die Stichprobenprüfung von Maßen (Variablenprüfung) 185 13.4 Qualitätsregelkarten für Maße . 208 14 Prozeßanalyse und Prozeßfähigkeit 223 14.1 Prozeßanalyse 223 14.2 Prozeßfähigkeit 244 15 Prozeßsteuerung . 250 15.1 Allgemeine Gesichtspunkte 250 15.2 Prozeßsteuerung mittels Mittelwert-QRK 252 15.3 Prozeßsteuerung mittels Urwert-QRK 272 15.4 Prozeßkorrektur 284 Inhaltsverzeichnis IX 16 Literatur 310 17 Anhang 312 Tabellen 312 Formblatt 321 Sachverzeichnis 322 Formelzeichen d" Erwartungswert von IUO' EG Eingriffsgrenze N Umfang der Grundgesamtheit oder des Loses oder einer Wahrscheinlich keitsverteilung bei deren Simulation durch eine diskrete Verteilung mit ganzzahligen x-Werten Nennmaß Ni Besetzungszahl der j-ten Klasse einer Wahrscheinlichkeitsverteilung n Stichprobenumfang ni Besetzungszahl der j-ten Klasse in einer Stichprobe p Fehleranteil (grenzüberschreitender Anteil) in der Grundgesamtheit oder bei einer Wahrscheinlichkeitsverteilung p Fehleranteil in der Stichprobe G ( u) Flächenanteil (Wa hrscheinlichkeitssumme) von - oo bis u Pa Annahmewahrscheinlichkeit Q( u) Flächenanteil von u bis + oo u standardisierte, normalverteilte Zufallsgröße (tt = 0; 0' = 1) x Merkmal xi i-ter betrachteter Wert x xi Klassenmitte der j-ten Klasse g(x) Wahrscheinlichkeit für den Wert x G(x) Wahrscheinlichkeitssumme bis einschließlich x Weitere Formelzeichen in Tabelle 2.1 und im Text 1 Einleitung Den Mitarbeitern der Entwicklung und Konstruktion und den Mitarbeitern der Ferti gung und Qualitätssicherung ist gemeinsam die ständige Konfrontation mit dem Phä nomen, daß technische Erzeugnisse nicht genau auf Sollmaß gefertigt werden können. Vielmehr sind -je nach technischem Aufwand - mehr oder weniger große systema tische und/oder zufallsbedingte Abweichungen vom Sollmaß unvermeidbar. Dies gilt vor allem flir technische Erzeugnisse, die in großen Serien oder in Mas senproduktion hergestellt werden. Gleichzeitig müssen diese Erzeugnisse austausch bar sein, das heißt, sie müssen nach wahlloser Paarung und Montage zu Bausätzen die vorgegebene Funktion erfUllen. Der Konstrukteur berücksichtigt die unvermeidbaren Abweichungen, indem er fUr alle Maße Grenzmaße - direkt oder indirekt - vorgibt, zwischen denen die Istmaße der Werkstücke liegen müssen, die Grenzmaße eingeschlossen. Anders formuliert: Jedes Maß ist ein toleriertes Maß. Die Auswahl der Taleranzen ist fUr den Konstrukteur problemlos, wenn es sich um Passungen, d. h. um zweigliederige Maßketten handelt. Dafür gibt es seit Jahrzehnten das ISO-Toleranzsystem für Paßmaße, das durch eine Vielzahl von DIN-Normen über nommen und ergänzt wurde. In diesem System sind viele Begriffe und deren Bezie hungen zueinander genormt. Auch sind darin die Beträge für Taleranzen (Toleranz klassen) in Abhängigkeit von Nennmaßbereichen (Toleranzreihen) festgelegt. Ferner sind die Taleranzen nach Toleranzfeldlagen geordnet. 'VÖllig problemlos ist die Auswahl der Taleranzen für den Konstrukteur auch dann, wenn die Maße nicht mit anderen Maßen in Interaktion treten (indirekte Funktions maße, genaue Definition später). Diese Maße werden mit Allgemeintaleranzen verse hen, wofür es ebenfalls Normen gibt. Problematisch wird die Auswahl der Taleranzen nach Betrag und Lage des Tole ranzfelds, wenn es sich um drei- oder mehrgliederige Maßketten handelt. Für diesen Fall gibt es keine Normen und der Konstrukteur muß nach eigenem Ermessen ent scheiden, oft ohne über die Entscheidungskriterien hinreichend informiert zu sein. Folglich halten sich viele Konstrukteure an den Grundsatz: "Toleranzen so weit wie möglich und so eng wie nötig" mit dem Nachsatz: "im Zweifel besser zu eng" und Fälle ohne Zweifel sind äußerst selten. Die Fertigungs-und Qualitätsleute berücksichtigen die unvermeidbaren Abweichun gen, indem sie ein Qualitätssicherungssystem unterhalten. In jedem Falle sorgen sie dafür, daß die Forderung erflillt wird, daß die Istmaße in den jeweiligen Toleranzfel-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.