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Qualitätsmanagement bei der Softwareerstellung: Leitfaden für die Umsetzung der DIN EN ISO 9000 PDF

86 Pages·1996·1.613 MB·German
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C. Ungermann; F.-J. Tesch; B. Stolpe; M. Weissert. Qualitätsmanagement bei der Softwareerstellung Qualitätsmanagement bei der Softwareerstellung Leitfaden für die Umsetzung der DIN EN ISO 9000 Herausgeber: Carlü Ungermann; Frank-J. Tesch Carlü Ungermann; Frank-J. Tesch; Bemd Stülpe; Martin Weissert VDlVERLIG Die Deutsche Bibliothek -CIP - Einheitsaufnahme Qualitätsmanagement bei der Softwareerstellung : Leitfaden für die Umsetzung der DIN EN ISO 9000 / Hrsg.: Carlo Ungermann ; Frank-J. Tesch. Carlo Ungermann ... - Düsseldorf : VDI-Verl., 1996 NE: Ungermann, Carlo [Hrsg.] © VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf 1996 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen fotomechanischen Wiedergabe (Fotokopie, Mikrokopie), der elektronischen Datenspeicherung (Wiedergabesysteme jeder Art) und das der Übersetzung, vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen u.ä. in diesem Werk bereichtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Satz und redaktionelle Überarbeitung: Fritz & Dahlberg, Erlangen ISBN-13:978-3-540-62262-8 e-ISBN-13:978-3-642-95788-8 DOI: 10.1007/978-3-642-95788-8 Vorwort V Vorwort Softwareentwicklung: Bei diesem Wort denkt jeder zunächst an Computer und EDV. Doch Software spielt eine immer größere Rolle auch in Produkten, die auf den ersten Blick nichts oder zumindest nicht viel mit Computern zu tun haben. Von der Werkzeugmaschine über die Zündelektronik von Automobilen bis hin zu Mobiltelefonen: die enthaltene Software ist entscheidend für die Funktion des Produkts. Dabei gehen Schätzungen davon aus, daß etwa zwei Drittel aller Soft ware außerhalb der klassischen Softwarebranche entwickelt wird. Aber Software entscheidet nicht nur über die Funktion von immer mehr Produk ten, die Software selbst wird auch komplexer-und die Entwicklung immer schwie riger zu beherrschen. So zeigen amerikanische Untersuchungen, daß bei Software projekten mit einem Umfang von mehr als 10.000 Funktionspunkten die Ab bruchwahrscheinlichkeit größer als 40 Prozent ist. Dabei wird ein Projekt im all gemeinen erst dann abgebrochen, wenn die geplante Laufzeit um mehr als ein Jahr überschritten ist - und wenn das doppelte der geplanten Kosten angefallen ist. Seide Faktoren - die zunehmende Bedeutung der Software und ihre immer schwerer zu beherrschende Komplexität - machen neue Methoden nötig, die über Kontrol le und Qualitätssicherung weit hinausgehen. Sie verlangen nach einem um fassenden Qualitätsmanagement-System. Dieses System muß sicherstellen, daß Software nicht zufällig entsteht; es muß sicherstellen, daß sich Softwareprojekte definiert und wiederholbar durchführen lassen. Hilfen zur Ist-Analyse und Wei terentwicklung, wie z.B. Assessment-Methoden, können den Verbesserungsprozeß lediglich unterstützen. Um softwareerstellende Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von Systemen für Qualitätsmanagement zu unterstützen, hat die Europäische Kom mission im November 1994 die "European Software Process Improvement Trai ning Initiative" - kurz ESPITI - gegründet. Diese bis Mai 1996 laufende Initiative zur Verbesserung des Software-Erstellungsprozesses widmet sich voll und ganz dem Transfer von Know-how in Sachen Qualitätsmanagement. In immer mehr Branchen hat sich in den vergangenen Jahren die Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Systemen nach DIN EN ISO 9000 ff. durchgesetzt. Die Zertifizierung ist mittlerweile die unerläßiiche Eintrittskarte in viele, gerade internationale Märkte. Eine im Rahmen von ESPITI durchgeführte Befragung von Softwareunternehmen ergab eine überraschend ambivalente Haltung zur DIN EN ISO 9000: Das Interesse hielt sich in etwa die Waage mit Skepsis und Un sicherheit. VI Vorwort Die Initiative ESPITI hat es sich deshalb schon früh zur Aufgabe gemacht, kleine und mittelständische Unternehmen durch Informationsseminare, Workshops und die Initiierung von Arbeitskreisen an DIN EN ISO 9000 ff. heranzufUhren. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat sich natürlich eine ganz erhebliche Menge von Erfahrungen und Material angesammelt, das auch nach dem planmäßigen Ende von ESPITI im Mai 1996 allen Softwareunternehmen zur VerfUgung stehen sollte - ob diese Unternehmen ganz allgemein ein Qualitätsmanagement einfUhren oder verbessern wollen, oder ob sie sich konkret auf die Zertifizierung vorbereiten wollen. Einen Teil dieses Materials präsentiert Ihnen die ESPITI jetzt mit diesem Buch. Alle, die in der 18-monatigen Laufzeit an der Arbeit der Initiative ESPITI beteiligt waren bzw. es noch sind, hoffen, daß dieses Buch allen interessierten Unternehmen hilft, einen Einstieg in die Thematik zu finden. Karlsruhe, im März 1996 Forschungszentrum Karlsruhe/PFT ESPITI Regionale Organisation Deutschland Dipl.-Ing. Carlo Ungermann Inhalt VII Inhalt 1 Einleitung: DlN EN ISO 9000 - Eine Methode der Unternehmensentwicklung ................................................................... . 2 Was ist der Nutzen eines zertifizierten Qualitätssystems? ................. 3 2.1 DIN EN ISO 9000-Zertifikate gewinnen an Bedeutung für Software-Unternehmen ............................................................ 3 2.2 Ein ISO-Zertifikat aus der Sicht des Kunden/Abnehmers ............ 4 2.3 DIN EN ISO 9000 - Gründe für ein softwareerstellendes Unternehmen, sich damit zu beschäftigen ..................................... 5 2.4 Bedeutung der DIN EN ISO 9000 für ein Software-Unternehmen 7 3 Wesentliche Anforderungen an ein Qualitätsmanagement-System.. 9 3.1 Überblick Normenreihe ................................................................. 9 3.2 Forderungen der DIN EN ISO 9001 .............................................. 11 3.3 Besonderheiten und Interpretation der Normen-Forderungen für die Software-Branche ................ '" .... ....... ... .... .......................... 13 4 Qualitätsmanagement-Handbuch und Verfahrensbeschreibungen .. 17 4.1 Die Struktur der Qualitätssystem-Dokumentation ........................ 17 4.2 Inhalt und Aufbau eines Qualitätsmanagement-Handbuchs ......... 21 4.3 Aufbau von Verfahrensbeschreibungen/Prozessbeschreibungen . 23 4.4 Welche formellen Regeln sind bei der Beschreibung zu beachten (Lenkungsregeln) ........................................................... 26 5 Aufbau und Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems ......... 29 5.1 Was soll das Qualitätsmanagement-System eines Unternehmens leisten? ................................................................... 29 5.2 Einige Randbedingungen ............................................................... 30 5.3 Eine praxiserprobte Vorgehensweise bei der Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems ............................................ 32 6 Zertifizierung des Qualitätsmanagement-Systems ............................. 39 7 Beispiel für die Umsetzung der Norm ISO 9000 in einem Software-Unternehmen .......................................................................... 43 7.1 Warum beschäftigt sich ein erfolgreiches EDV-Unternehmen wie Programm-Standard, Sindelfingen, mit einer Norm ISO 9000 bei der Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems? ........... 43 VIII Inhalt 7.2 Aller Anfang ist schwer ..... ...... ....... ... ..... .... .... ... .......... ....... ..... ...... 45 7.3 Die Konzeptionsphase - Was soll das zukünftige Qualitätsmanagement-System leisten und wie läßt es sich realisieren.. .... .... ..... ... ....... .... .... ... .... ................................... 46 7.4 Realisierung - Aufbau und Einführung des Systems .................... 50 7.5 Qualitätsaudits zur Überprüfung des Systems in der Praxis ......... 51 7.6 Eine hektische Endphase - Vorbereitung auf die Zertifizierung ................................................................................. 52 7.7 Das Ergebnis - ISO 9001 Zertifikat - ein Erfolg für das gesamte Unternehmen.... ... .... .... .... ... .... ...... ............. ............ .... 54 8 Die Forderungen der DIN EN ISO 9001 .............................................. 55 Stichwort-Übersicht, Beispiele 9 Literatur zum Thema - Auswahl..... ... .... .... .... ... ................... ... ......... .... 77 10 Normenauswahl ...................................................................................... 79 11 Sachwortverzeichnis ... .... ... ......... ....... .... ....... ....... ................................... 81 1 Einleitung: DIN EN ISO 9000 - eine Methode der Unternehmensentwicklung 1 1 Einleitung: DIN EN ISO 9000 - eine Methode der Unternehmensentwicklung Wer sich heutzutage mit Qualitätsmanagement befaßt, kommt am Thema "Zerti fizierung nach DIN EN ISO 9000 ff." kaum vorbei - speziell in der Software branche. Denn einerseits ist gerade hier das Qualitätsniveau sehr unterschiedlich ausgeprägt. Andererseits wachsen die Ansprüche der Kunden. Ganz gleich, ob es um das Preis-lLeistungsverhältnis oder die absolute Qualität geht: Die Kunden werden kritischer. Immer weniger sind bereit, Fehler oder gar Software-Abstürze als quasi gottgegebenes Schicksal hinzunehmen. Kunden suchen sich heute Lieferanten, die Qualität garantieren. Und da eine Zer tifizierung nach DIN EN ISO 9000 ff. ein sichtbares Qualitätssiegel ist, wird es mehr zu einer Eintrittskarte in den Markt. Doch wäre es falsch und kurzsichtig, nur nach dem Etikett "zertifiziert nach DIN EN ISO 9001" zu streben und die Zertifizierung als bloße Zementierung eines Status Quo durch Handbücher und Arbeitsanweisungen mißzuverstehen. Man sollte statt dessen die Zeit vor der Zertifizierung nutzen, um alle Unterneh mensbereiche konsequent auf das Ziel Qualitätssicherung hin auszurichten und die Mitarbeiter entsprechend zu motivieren. So verstanden wird die Zertifizie rung ein Mittel, die Qualität der eigenen Softwareprodukte und Dienstleistungen ebenso wie die Produktivität zu steigern. Das Qualitätszertifikat selbst sollte kaum mehr sein als ein nettes Beiwerk, das an die eigene Anstrengung hin zu mehr Qualität erinnert. Nur so wird die Zertifizierung zu mehr als einer formal notwen digen Eintrittskarte in gewisse Märkte. Sie wird zum Treibstoff, der es möglich macht, in diesen Märkten auch ehrgeizige Ziele zu erreichen. Die Auseinandersetzung mit den Zielen und Inhalten der DIN EN ISO 9000 Norm wird ftir Unternehmen der Softwarebranche zukünftig zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Deshalb gilt es heute sich darauf vorzubereiten. Die Beschäf tigung mit diesem Buch kann der erste, entscheidende Schritt sein. 2 Was ist der Nutzen eines zertifizierten Qualitätssystems? 3 2 Was ist der Nutzen eines zertifIZierten Qualitätssystems ? 2.1 ISO 9000-Zertifikate gewinnen an Bedeutung für Software-U nternehmen Ein Qualitäts-Zertifikat nach DIN EN ISO 9000 ist heute in vielen Branchen weit verbreitet. Für Unternehmen im produzierenden Gewerbe ist ein Zertifikat nach DIN EN ISO 9000 nahezu eine Grundvoraussetzung, um als zuverlässiger Liefe rant von qualitativ hochwertigen Gütern anerkannt zu werden. Internationaler Qualitätsstandard DIN EN ISO 9000 seit 1987 eingeführt, durch mehr als 100 Länder anerkannt und in nationale Regelwerke umgesetzt • in der EG als EN 29000 • in Deutschland als Normenreihe DIN EN ISO 9000 Der Standard beschäftigt sich nicht mit der Qualität von Produkten, sondern mit den Qualitätsanforderungen an das Unternehmen, das die Produkte/Leistungen erzeugt. Die DIN EN ISO 9000 Normenreihe umfaßt empfehlende Richtlinien über Aufbau von Qualitätsmanagement-Systemen, wie z.B. die • ISO 9004 und sogenannte Nachweis-Normen, welche als Basis in Vertragswerken zwischen Abnehmer und Lieferant dienen. Die Nachweis-Normen • ISO 9001, -9002, -9003 beinhalten einen abgestuften Anforderungskatalog an ein Unternehmen. Unternehmen können sich zum Nachweis Ihrer Qualitätsfähigkeit durch eine unabhängige Prüfinstitution zertifizieren lassen. Abb. I: Qualitätsstandards der D1N EN ISO 9000-Reihe In vielen Software-Unternehmen ist die DIN EN ISO 9000 dagegen noch weit gehend unbekannt. Hier haben sich bisher nur wenige Firmen mit der Thematik ernsthaft auseinandergesetzt. In die Branche ist jedoch Bewegung gekommen, denn 4 2 Was ist der Nutzen eines zertifizierten Qualitätssystems? die Kunden werden anspruchsvoller und kritischer. Während heute ein Zertifikat nach DIN EN ISO 9000 fiir ein Handelsunternehmen oder ein Softwarehaus noch Vorteile hinsichtlich des Qualitätsimages bringt, wird in wenigen Jahren ein Zer tifikat eine Grundvoraussetzung sein, um am Markt zu bestehen. Das ist Grund genug, sich bereits heute damit zu beschäftigen. 2.2 Ein ISO-Zertifikat aus der Sicht des Kunden/Abnehmers Die Kunden, gleich ob Großabnehmer oder Endverbraucher, begnügen sich im mer weniger mit einer eindrucksvollen Präsentation des Angebots, Versprechun gen über Preise, Liefertermine und Funktionstüchtigkeit der Produkte. Jeder Kunde hat seine Erfahrungen gemacht: Irgendwann mußte er Lehrgeld be zahlen. Das gilt fiir den Verbraucher, der eine Einbauküche bestellt oder den Auftrag fiir eine Bad-/Sanitär-Installation erteilt hat ebenso wie fiir ein Unterneh men, das bei Zulieferern Materialien oder Produktionsmittel kauft. Die Probleme sind immer die gleichen: • Zusagen über Liefertermine werden nicht eingehalten • Erwartungen an Funktion und Qualität entsprechen nicht den "Versprechungen" • die Rechnungspreise liegen meist höher als das ursprüngliche Angebot An Erklärungsversuchen fehlt es selten: "Das war nicht planbar, nicht vorherseh bar" oder auch: "Darüber haben wir ja nicht gesprochen", heißen gebräuchliche Entschuldigungen, um nur einige zu nennen. Wer kennt das nicht! Als logische Folge will sich der Kunde von heute - egal ob Endverbraucher, Händler oder Hersteller - mehr und mehr vor dem Abschluß eines Geschäftes von der Vertrauenswürdigkeit seines Lieferanten überzeugen. Wie aber kann er gesicherte Informationen über Qualität und Zuverlässigkeit, gerade im Dienstlei stungsbereich, erhalten? Hier kann ein Qualitäts-Zertifikat nach DIN EN ISO 9000, vergeben durch eine unabhängige Prüfinstitution, hilfreich sein. Hat ein Lieferant das Zertifizierungs niveau nach DIN EN ISO 9001 erreicht und nachgewiesen, dann ist sicherge stellt, daß • die Grundregeln einer ordentlichen Unternehmensfiihrung eingehalten werden und • die Basiselemente eines - dem Stand der Technik entsprechenden - Quali tätssicherungs-und Qualitätsmanagement-Systems eingefiihrt worden sind und im Unternehmen beachtet werden.

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