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Psychoimmunologische Forschung bei Alzheimer-Demenz: Die Hypothese vorzeitiger Immunalterung als pathogenetischer Faktor PDF

157 Pages·2008·0.77 MB·German
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Müller-Spahn, Basel Band94:Elektrokrampftherapie Band105:ZurEmotions/Kognitions-Kopplung UntersuchungenzumMonitoring,zurEffektivität beiStörungendesAffekts undzumpathischenAspekt NeurophysiologischeUntersuchungenunter VonH.W.Folkerts(ISBN3-7985-1204-3) VerwendungereigniskorrelierterPotentiale VonD.E.Dietrich(ISBN3-7985-1347-3) Band95:DerNerveGrowthFactor Band106:NeuronaleKorrelate beineuropsychiatrischenErkrankungen psychopathologischerSymptome EinpleiotroperModulatormitperipherer Denk-undSprachprozessebeiGesunden undzentralnervöserWirkung undPatientenmitSchizophrenie VonR.Hellweg(ISBN3-7985-1205-1) VonT.Kircher(ISBN3-7985-1377-5) Band96:AufklärungundEinwilligung Band107:Familienbefundebeizykloiden inderPsychiatrie Psychosenundmanisch-depressiverErkrankung EinBeitragzurEthikinderMedizin EinBeitragzurNosologiebipolarerphasischer VonJ.Vollmann(ISBN3-7985-1206-X) Psychosen VonB.Pfuhlmann(ISBN3-7985-1420-8) Band97:Tabakabhängigkeit BiologischeundpsychosozialeEntstehungs- Band108:GeschlechtsspezifischeUnterschiede bedingungenundTherapiemöglichkeiten derschlafendokrinenRegulationundderen VonA.Batra(ISBN3-7985-1212-4) BedeutungfürdiePathophysiologie derMajorDepression Band98:DiepsychosozialenFolgenschwerer VonI.A.Antonijevic(ISBN3-7985-1487-9) Unfälle Band109:Serotoninundakustischevozierte VonU.Schnyder(ISBN3-7985-1213-2) Potentiale AufderSuchenacheinemverläßlichenIndikator Band99:KörperlicheAktivitätundpsychische fürdaszentrale5-HT-System Gesundheit VonG.Juckel(ISBN3-7985-1513-1) PsychischeundneurobiologischeEffekte vonAusdauertrainingbeiPatienten Band110:PsychiatriederBrandstiftung mitPanikstörungundAgoraphobie EinepsychopathologischeStudieanhandvon VonA.Brooks(ISBN3-7985-1240-X) Gutachten VonW.Barnett(ISBN3-7985-1519-0) Band100:DasdopaminergeVerstärkungssystem Funktion,InteraktionmitanderenNeurotrans- Band111:ZerebraleKorrelateklinischerund mittersystemenundpsychopathologischeKorrelate neuropsychologischerVeränderungeninden VonA.Heinz(ISBN3-7985-1248-5) VerlaufsstadienderAlzheimer-Demenz UntersuchungenmitderquantitativenMagnet- Band101:Versorgungsbedarfundsubjektive resonanztomographie SichtweisenschizophrenerPatientenin VonJ.PantelundJ.Schröder gemeindepsychiatrischerBetreuung (ISBN3-7985-1603-0) EvaluationsstudieimJahrnachKlinikentlassung Band112:EffektivitätderErgotherapie inderRegionDresden impsychiatrischenKrankenhaus VonTh.Kallert(ISBN3-7985-1263-9) MiteinerSynopsezuGeschichte,Standund aktuellerEntwicklungderpsychiatrischen Band102:PsychopathologievonLeibundRaum Ergotherapie Phänomenologisch-empirischeUntersuchungen VonT.Reuster(ISBN3-7985-1641-3) zudepressivenundparanoidenErkrankungen VonTh.Fuchs(ISBN3-7985-1281-7) Band113:Gefährlichkeitsprognosen EineempirischeUntersuchungüberPatienten Band103:WahrnehmungderfrühenPsychose despsychiatrischenMaßregelvollzugs UntersuchungenzurEigen-undFremdanamnese VonD.Seifert(ISBN978-3-7985-1755-4) derbeginnendenSchizophrenie Band114:PsychoimmunologischeForschung VonM.Hambrecht(ISBN3-7985-1292-2) beiAlzheimer-Demenz Band104:SchizophrenienprälingualGehörloser DieHypothesevorzeitigerImmunalterungals EineUntersuchungimlautlosenKompartiment pathogenetischerFaktor des„menschengemeinsamenRaums“ VonE.Richartz-Salzburger VonK.Schonauer(ISBN3-7985-1348-1) (ISBN978-3-7985-1786-8) Elke Richartz-Salzburger Psychoimmunologische Forschung bei Alzheimer-Demenz Die Hypothese vorzeitiger Immunalterung als pathogenetischer Faktor Priv.-Doz. Dr. med. Elke Richartz-Salzburger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Osianderstraße 24 72076 Tübingen ISBN 978-3-7985-1786-8 Steinkopff Verlag BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederÜberset- zung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme vonAbbildungen und Tabellen, der Funksendung, der MikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundderSpeicherunginDatenverarbeitungs- anlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVervielfältigungdiesesWerkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen dergesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 inder jeweils gelten- den Fassungzulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Straf- bestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. SteinkopffVerlag einUnternehmenvonSpringerScience+BusinessMedia www.steinkopff.com ©SteinkopffVerlag2008 Die Wiedergabevon Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berech- tigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinnederWaren- zeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werdendürften. Verlagsredaktion:Dr.MariaMagdaleneNabbe Umschlaggestaltung:ErichKirchner,Heidelberg SPIN12070138 80/7231–5 4 3 2 1 0–GedrucktaufsäurefreiemPapier In morbo pretium valetudinis cognoscitur Heraklit Vorwort „Am Samstagnachmittag begannen im Hörsaale der hiesigen Psychiatri- schen Klinik die Verhandlungen der 27. Versammlung der Südwest- deutschen Irrenärzte... Über einen eigenartigen schweren Krankheitsprozeß, der einen bedeuten- den Schwund der Nervenzellen innerhalb von 4 1/2 Jahren verursachte, berichtete Priv. Doz. Dr. Alois Alzheimer aus München.“ Tübinger Chronik, 5. November 1906 Dieser Vortrag blieb laut Sitzungsprotokoll ohne Diskussion und „zu kur- zem Referat nicht geeignet“. 100 Jahre später durchdringt die Bedeutung der 1911 nach ihrem Erstbeschreiber benannten Erkrankung das gesamte öf- fentliche Bewusstsein. Immer noch sind die Ursachen dieser Neurodegene- ration nicht endgültig aufgeklärt, und die Erkrankung ist nicht heilbar. Die aufgrund der steigenden Lebenserwartung zunehmende Prävalenz der Alz- heimerschen Krankheit als häufigste Demenzursache erfordert mit wachsen- der Dringlichkeit die Weiterentwicklung diagnostischer, therapeutischer und präventiver Maßnahmen. Neben dieser allgemeinen Herausforderung waren es die persönlichen Be- gegnungen mit den Patienten und Angehörigen, die mich zu der vorliegen- den Arbeit anregten und motivierten. „...Ein Mensch besteht nicht nur aus dem Gedächtnis. Er verfügt auch über Gefühle und Empfindungen, übereinen Willen und moralische Grundsätze – Dinge, über die die Neurophysiologie kein Urteil fällen kann. Und in die- sem Bereich, jenseits der unpersönlichen Psychologie, finden Sie vielleicht eine Möglichkeit, den Patienten zu erreichen und eine Veränderung herbei- zuführen...“ schreibt Alexander Lurija 1975 an Oliver Sacks angesichts eines vermeintlich hoffnungslosen Falls eines an globaler Amnesie erkrank- ten Patienten. Auch umgekehrt ist zu erleben, wie die Patienten in ihrer nicht-kognitiven Sprache von Leid und Hoffnung erzählen und menschliche Wärme und Dankbarkeit zurückgeben können. So wurden wir nicht nur durch naturwissenschaftlichen Forschergeist, sondern stets auch durch zu- tiefst menschliche Erfahrungen beflügelt. Ich möchte mich bei allen Patienten und ihren Angehörigen sowie den ge- sunden Studienteilnehmern bedanken, die an den Untersuchungen mitwirk- VIII ten. Die Arbeit wurde stets von der Hoffnung getragen, dass die Erkennt- nisse der Alzheimer-Forschung uns auf dem Weg zu besserem Verständnis und zur Entwicklung wirksamer Therapien weiterbringen und damit allen Betroffenen dienen mögen. Persönlich danken möchte ich Herrn Professor Dr. Gerhard Buchkremer, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Tübingen für Psychiatrie und Psychotherapie, für die Möglichkeit, Klinik, Wissenschaft und Familie zu verbinden und für seine Förderung meiner Habilitation. Der größte Dank geht an meine Familie, die mit großer Geduld und lie- bevoller Anteilnahme diese Arbeit mittrug. Hanna und Jakob ermöglichten durch ihr friedliches Säuglingsdasein den Fortgang der Arbeit und machten sie schließlich durch unvorhergesehene Manuskriptverschönerungen und Computertastenspiele sehr lebendig. Besonders danken möchte ich den Herausgebern der Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, namentlich Prof. Dr. H. Saß sowie dem Steinkopff-Verlag, insbesondere Frau Dr. M. Nabbe, die die vorlie- gende Veröffentlichung ermöglichten und mich auf freundliche und er- frischende Weise unterstützten. Schließlich gedenke ich in tiefer Dankbarkeit meines allzu früh verstorbe- nen psychoimmunologischen Lehrers und Freundes, Professor Dr. Klaus Schott, ohne dessen Forderung und Förderung diese Arbeit nicht zustande gekommen wäre. Tübingen, München, im August 2007 Elke Richartz-Salzburger Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Bidirektionale Beziehung zwischen Immunsystem und Gehirn . . . . . . 1 1.2 Epidemiologische Bedeutung von Demenzerkrankungen . . . . . . . . . . 5 1.3 Psychoimmunologische Forschungbei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . 6 1.4 Anmerkung zur Terminologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2 Hypothesenzur Ätiopathogenese der Alzheimer-Demenz . . . . . . . . 9 2.1 Amyloid-Hypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.2 GenetischeFaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3 Immunologische Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.3.1 Epidemiologische Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.3.2 Zerebrale immunologische Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.3.3 Entzündungshypothesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.3.4 Beteiligung desperipheren Immunsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.2 Periphere Immunzellen als Modell fürNeuronen und Mikroglia . . . . . 21 3.3 RekrutierungvonPatienten und Kontrollpersonen . . . . . . . . . . . . . . 22 3.4 Untersuchungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 3.5 Statistische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4.1 Antikörperbei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4.2 Veränderungen der Cytokinexpression in Liquorund Serum bei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4.3 Veränderungen deszellulärenImmunsystemsbei Alzheimer-Demenz . . 62 4.4 CD95 im Liquorund Serum von Alzheimer-Patienten . . . . . . . . . . . . 72 5 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 5.1 Methodenkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 5.2 ZusammenfassendesErgebnis: Abnahme der immunologischen Reaktivität bei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 5.3 Weitere immunologische Veränderungen bei Alzheimer-Demenz . . . . . 84 5.3.1 Verminderte periphere Lymphozytenaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 5.3.2 Erhöhte periphere Lymphozytenaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 5.4 Alzheimer-Demenz: Eine entzündliche Erkrankung? . . . . . . . . . . . . . 86 5.5 Immundefizit bei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 5.6 Zur Bedeutung antiinflammatorischer Substanzen in der Alzheimer-Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 5.7 Alzheimer-Demenz: Eine systemische Erkrankung? . . . . . . . . . . . . . 94 5.7.1 Beteiligung desgesamten Immunsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 5.7.2 Systemische Amyloidablagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 X 5.8 Hinweise füreinen Kausalzusammenhang zwischen Immunschwäche und Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 5.8.1 Mikrogliale Dysfunktion bei Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . 98 5.8.2 Reduktionvon Amyloid durch Immunstimulation . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.8.3 Alter und Alzheimer-Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 5.8.4 Molekulargenetische Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 5.8.5 Alzheimer-Pathologie und M.Down . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 6 ZusammenfassungundAusblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 7 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Abkürzungsverzeichnis A(cid:1) Amyloid-(cid:1)-Protein, (cid:1)-Amyloid AD Alzheimer-Demenz APP amyloid-precursor-protein BHS Blut-Hirn-Schranke COX Cyclooxygenase EDTA Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat ELISA enzyme linked immune absorbent assay FACS fluorescence-activated cell sorter FAD Familiäre Form der Alzheimer-Demenz HPA-Achse Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse ICAM intercellular adhesion molecule IFL Immunfluoreszenz-Test IQR interquartile ranges, Quantilen-Ränge LPS Lipopolysaccharid MAC membrane attack complex MHC major histocompatibility complex MMS Mini Mental Status NFT neurofibrillar tangles, neurofibrilläre Bündel NK-Zellen Natürliche Killer-Zellen NSAR Nicht-steroidale Antirheumatika PBMC peripheral blood mononuclear cells, Mononukleäre Blutzellen PCR polymerase chain reaction, Polymerase-Ketten-Reaktion PHA Phythämagglutinin TH-Zellen T-Helfer-Zellen UKPP Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie VD Vaskuläre Demenz ZNS Zentrales Nervensystem

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Die Alzheimer-Demenz gehört zu den häufigsten Erkrankungen des höheren Lebensalters. Sie stellt angesichts unserer steigenden Lebenserwartung eine zunehmende Herausforderung für Gesellschaft, Klinik und Forschung dar.Zwar sind die Ursachen der Erkrankung noch nicht endgültig aufgeklärt, doch i
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