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Psychoanalyse und Psychiatrie: Geschichte PDF

531 Pages·2006·5.147 MB·English
by  BökerHeinz
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Heinz Böker (Hrsg.) Psychoanalyse und Psychiatrie Geschichte, Krankheitsmodelle und Therapiepraxis Heinz Böker (Hrsg.) Psychoanalyse und Psychiatrie Geschichte, Krankheitsmodelle und Therapiepraxis 1 23 Priv.-Doz. Dr. med. Heinz Böker Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Sektor Ost und Spezialangebote Lenggstraße 31, Postfach 68 8029 Zürich, Schweiz ISBN-10 3-540-23743-7 Springer Medizin Verlag Heidelberg ISBN-13 978-3-540-23743-7 Springer Medizin Verlag Heidelberg Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfil- mung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätz- lich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Verlag. Ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2006 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenb ez eichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Mar- kenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von j edermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Ge- währ übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Renate Scheddin Projektmanagement: Renate Schulz Lektorat: Petra Rand, Münster SPIN 10998991 Satz: medionet AG, Berlin Druck: Strauss, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem Papier 2126 – 5 4 3 2 1 0 V Geleitwort Die originelle und mutige Konzeption dieses kende – und zwar auf beiden Seiten –, und es gab Bandes hat mich so sehr überzeugt, dass ich gern auch zu verschiedenen Zeiten und in verschie- bereit war, mich mit einem Kapitel über die Ent- denen Ländern erhebliche Schwankungen sowohl wicklung des Hysteriebegriff es zu beteiligen und in der Intensität als auch in der Qualität des Dis- auch, auf Wunsch des Herausgebers, das Geleitwort senses und des Konsenses. In Nordamerika über- zu schreiben. Meine Motivation dabei stammte wog bis zu den 70er-Jahren der Konsens; in Europa nicht nur aus dem wissenschaft lichen Interesse für konnte erst nach Überwindung der einseitig biolo- diese heute noch weiterhin brisante Th ematik, son- gistischen Sichtweise und der Ausbreitung des bio- dern auch aus persönlichen Gründen, denn ich ha- psychosozialen Modells eine hier und da fruchtbare be fast ein halbes Jahrhundert lang selbst in diesem Kommunikation begonnen werden. Letzteres wur- Spannungsfeld – Psychiatrie – Psychoanalyse – ge- de bezeichnenderweise erst dann möglich, als auch lebt und berufl ich gehandelt. Dies lässt sich z. B. die Psychoanalyse in eine Krise geriet (bzw. heu- durch folgende zwei Begebenheiten aus den 70er- te noch durchläuft ), innerhalb derer sie ihre vor- Jahren des 20. Jh. belegen: herige dogmatische Einstellung und Isolierung von Der sehr bekannte Psychoanalytiker, Alexander den Nachbarwissenschaft en zu verlassen begann. Mitscherlich, der zu jener Zeit im Vordergrund der Insgesamt betrachtet, herrschte jedoch während psychoanalytischen Szene stand, kannte mich als des gesamten 20. Jh. in der Beziehung zwischen einen ebenfalls in Frankfurt lebenden Psychiater Psychiatrie und Psychoanalyse eine mehr oder we- und Psychoanalytiker gut. Obwohl er mich off en- niger gespannte Gegensätzlichkeit, eine wenig to- sichtlich schätzte und mochte, soll er gelegentlich lerante Betrachtung und Einschätzung des Ande- in meiner Abwesenheit bei anderen psychoanaly- ren oder allenfalls eine oberfl ächliche höfl iche Ak- tischen Kollegen einen gewissen Unmut über mei- zeptanz der Koexistenz. Es ist auch nicht zufällig, ne – wie er meinte – angebliche Unentschiedenheit dass das psychoanalytisch inspirierte psychodyna- geäußert haben. »Mentzos«, meinte er, »soll sich mische Denken in der Medizin nicht an erster Stelle endlich entscheiden, wozu er gehört, gehört er zu über die einfl ussreiche und mächtige Institution so- uns oder zur Psychiatrie?« wie die wissenschaft liche Disziplin der Psychiatrie, Das zweite, entgegengesetzte Beispiel: wie man es hätte erwarten können, sondern bemer- Joachim Bochnik, mein Doktorvater, ein er- kenswerterweise über die innere Medizin gefördert klärter Antipsychoanalytiker und damaliger Direk- wurde. Überhaupt war es die psychodynamisch tor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Frank- orientierte Psychosomatik, die das Überleben psy- furt, der mich ebenfalls schätzte und mochte, sagte choanalytischer Konzepte und Begriffl ichkeiten in mir eines Tages: »Lieber Herr Mentzos, ich kenne der Medizin, eine psychodynamisch orientierte Pä- Sie lange und habe Sie immer für Ihre treff sicheren dagogik und Soziologie und die psychoanalytisches und präzisen psychiatrischen Diagnosen geschätzt. Denken auch im universitären Bereich gefördert, Seitdem Sie sich aber zunehmend mit der Psychoa- wenn nicht sogar gerettet hat. Wahrscheinlich war nalyse beschäft igen, sind Ihre Diagnosen unscharf, es unvermeidbar und auch notwendig, dass diese unpräzise und unklar geworden!« zwei – von ihrem Gegenstand aus gesehen – so eng Solche Begebenheiten sind, so glaube ich, im miteinander verbundenen Disziplinen zunächst Laufe des vergangenen Jahrhunderts weder aty- vorwiegend antithetisch zueinander standen, um pisch noch selten gewesen und charakterisieren die erst nach langer Zeit – im Rahmen einer jetzt ent- Art der Beziehungen zwischen Psychiatrie und Psy- scheidenden Wende – mit der dialektischen Über- choanalyse zumindest im Hinblick auf den »main- windung und der Eröff nung neuer schöpferischer stream« bzw. die auf beiden Seiten herrschenden Synthesen beginnen zu können. Dabei scheint mir, Stereotypen. Es gab freilich auch ganz anders Den- dass gerade diese, vor einigen Jahren noch nicht VI Geleitwort vorstellbaren bahnbrechenden Fortschritte der Ge- pie und ein Pluspunkt zu ihren Gunsten im Disput hirnforschung es waren und sind, die diesem neu- mit den ehemaligen gemeinsamen Gegnern, den en Beginn Pate gestanden haben. Dies kommt auf einseitigen Biologisten und Somatikern. Auf der den ersten Blick einem Paradoxon gleich. Man hat anderen Seite waren Fortschritte der Genetik dazu es schon in den 90er-Jahren, die man das Jahrzehnt geeignet, sowohl Psychoanalytiker als auch Verhal- des Gehirns genannt hatte, geahnt. Heute spricht tenstherapeuten etwas bescheidener zu machen. man kaum mehr von einem Jahrzehnt des Gehirns, Alles in allem spricht vieles für ein zuneh- weil es deutlich wurde, dass dies nur die Einleitung mendes gegenseitiges Verständnis sowie für eine zu dem begonnenen Jahrhundert des Gehirns war. in Th eorie und Praxis sich anbahnende Integrati- Die neue Entdeckung der Plastizität des Gehirns on. Auch von daher erscheint mir, dass der Heraus- – also der Beeinfl ussung nicht nur von Funktion, geber des vorliegenden Bandes Heinz Böker – be- sondern auch von Struktur der neuronalen Systeme zeichnenderweise im Burghölzli, also im früheren durch Erfahrungen – und die Tatsache, dass in der Mekka der Psychiatrie und zum Teil auch der psy- Zwischenzeit die Psychoanalyse – insbesondere in choanalytisch orientierten Psychodynamik, behei- der Form einer psychoanalytisch orientierten Psy- matet – nicht nur die richtige Zusammensetzung chodynamik – off ener, fl exibler und weniger dog- der Beiträge, sondern auch das richtige Timing ge- matisch geworden ist, hat sie endlich auch bei der troff en hat. Ich bin sicher, dass dieses Buch zur För- Psychiatrie sozusagen salonfähig gemacht. Man derung dieser off ensichtlich jetzt unter neuen gün- sollte zwar nicht überoptimistisch sein und sich der stigen Voraussetzungen erneut begonnenen Inte- Illusion hingeben, die Gegensätze seien endgül- gration von Psychiatrie und Psychoanalyse Wert- tig überwunden. Im Gegenteil, es bestehen wahr- volles und Nützliches beitragen wird. scheinlich noch mehrheitlich schwer zu überbrü- ckende Meinungsverschiedenheiten, z. B. zwischen S. Mentzos einseitig biologistisch denkenden und nur mit Psy- chopharmaka behandelnden Psychiatern einerseits und den auf der »reinen Lehre« bestehenden Psy- choanalytikern andererseits. Auch die enge Allianz der Psychiatrie mit den verhaltenstherapeutischen bzw. kognitiven Behandlungsverfahren, die tradi- tionell großenteils im Gegensatz zur Psychoana- lyse stehen, spricht ebenfalls für das Überwiegen der Diff erenzen zwischen Psychiatrie und Psycho- analyse. Und trotzdem ist die Situation heute eine ganz andere als z. B. vor 15 oder 20 Jahren. Denn auch dieser traditionelle Gegensatz der Psychoana- lyse zur Verhaltenstherapie beginnt abzubröckeln, nachdem die Psychoanalytiker einsehen mussten, wie groß der Anteil an Lerntheorie in ihrer Th eo- rie ist, und wie oft es auch in ihrer Th erapie erfor- derlich ist, übende Verfahren zu integrieren. Hinzu kommt, dass auf der anderen Seite die Verhaltens- therapie in den 70er-Jahren die kognitive und in den 90er-Jahren die emotionelle »Wende« durch- lief und jetzt auch die therapeutische Beziehung in den Vordergrund stellt. Übrigens, die schon oben erwähnten Ergebnisse der Hirnforschung waren ei- ne Bestätigung und »Rehabilitierung« sowohl für die Psychoanalyse als auch für die Verhaltensthera- VII Vorwort Ziel dieses Buch ist es, einen umfassenden Über- psychiatrischen Handelns innerhalb gemeindena- blick über die Geschichte der spannungsvollen Be- her, sozialpsychiatrischer Versorgungsstrukturen ziehung zwischen Psychoanalyse und Psychiatrie eben auch eine intensive psychotherapeutische zu vermitteln. Dazu werden in einem historischen Weiterbildung erforderlich ist, die den Besonder- Rückblick die frühen psychodynamischen Kon- heiten des Verlaufes des gesamten Spektrums psy- zepte und deren Rezeption innerhalb der klinischen chiatrischer Erkrankungen gerecht wird. Allgemein Psychiatrie betrachtet. Die unterschiedlichen Zu- lässt sich ein rückgehendes Interesse an intensiven, gangswege zum Phänomen seelischer Krankheit längeren psychotherapeutischen und insbesonde- werden auch im Zusammenhang mit der Weiter- re psychoanalytischen Weiterbildungen konstatie- entwicklung der klassischen Krankheitsmodelle ren. Dabei ist auch ein kultureller und normativer (Hysterie, Depression, Schizophrenie, Zwangsstö- Wandel zu berücksichtigen, der vielfach mit dem rung und Borderlinepersönlichkeitsstörung) erör- Verlust einer als bedeutungsvoll erlebten selbstre- tert. Ein zentrales Anliegen des Buches besteht fer- fl exiven Haltung verknüpft ist. In diesem Zusam- ner darin, die Frage zu beantworten, welchen Bei- menhang lassen sich die Beiträge des Buches als ei- trag die Psychoanalyse und ihre Anwendungen im ne aktuelle Bestandsaufnahme und Überprüfung Rahmen der modernen Psychiatrie, der psychiat- des wissenschaft sgeschichtlichen Paradigmas der rischen Klinik und Forschung leisten können. Ak- Psychoanalyse lesen, das Freud mit den folgenden tuelle Fragestellungen, wie die geplante Weiterent- Worten formuliert hatte: wicklung der internationalen diagnostischen Klas- sifi kationssysteme, werden ebenso berührt wie the- Wir wollen die Erscheinungen nicht bloss beschreiben rapeutisch-praktische Probleme, die sich aus dem und klassifi zieren, sondern sie als Anzeichen eines Kräf- Wandel psychiatrischer Institutionen ergeben. tespiels in der Seele begreifen (Freud 1916/17, S. 62). Neuere Entwicklungen innerhalb der Psychoanaly- se, der psychiatrischen Grundlagenforschung und In dieser Sichtweise eröff net sich der unmittelbare der benachbarten Disziplinen (Neurobiologie, »co- Zugang zur Person des psychisch Leidenden (die gnitive neuroscience«, Psychotraumatologie) wer- Erste-Person-Perspektive). Dies schließt nun kei- den daraufh in untersucht, inwieweit sie zu einer neswegs die vertiefende Auseinandersetzung mit Vergrößerung der Schnittfl ächen beider Fächer den biologischen, neurobiologischen und psycho- beitragen bzw. grundsätzliche Unterschiede der Er- sozialen Bedingungen psychiatrischer Erkran- klärungsmodelle und des Verstehens psychischen kungen (mithilfe eines operationalisierenden, ob- Leidens deutlich werden. jektivierenden Vorgehens in der Dritte-Person-Per- Ein Beweggrund für dieses Buch resultierte u. a. spektive) aus. Eine besondere Herausforderung be- aus der Wahrnehmung einer Diskrepanz, nämlich steht allerdings darin, diese unterschiedlichen er- der Diskrepanz zwischen dem weitgehend akzep- kenntnistheoretischen Voraussetzungen und Refe- tierten biopsychosozialen Krankheitsmodell und renzsysteme, in die die jeweiligen therapeutischen einer – gerade auch bei den sich in Weiterbildung Interventionen eingebunden sind, transparent zu befi ndlichen Kolleginnen und Kollegen – festzu- halten. Auf diese Weise können sich Psychoanalyse stellenden Unsicherheit, wie dieses Modell im kon- und Psychiatrie abseits ihrer herkömmlichen Pfade kreten Einzelfall zu handhaben und umzusetzen begegnen. Diese Begegnung kann zu einem vertief- ist. Die zustimmend und wohlwollend aufgenom- ten Verständnis komplexer Wechselwirkungspro- mene Aussage, dass psychiatrische Interventionen zesse und der biographisch-historischen Dimen- biopsychosozial sind (Gabbard 2000), lässt ggf. au- sion psychiatrischer Krankheit im jeweiligen Ein- ßer Acht, dass neben einer fundierten biologisch- zelfall, zur schrittweisen Überwindung herkömm- psychiatrischen Ausbildung und einer Ausrichtung licher Nosologie und der traditionellen Fachgren- VIII Vorwort zen beitragen. In diesem Prozess wird die ange- Gabbard GO (2000) A neurobiologically informed perspec- wandte und modifi zierte Psychoanalyse voraus- tive on psychotherapy. Br J Psychiatry 177: 117–122 sichtlich nicht die Grundlagenwissenschaft , wohl aber ein integrierendes und unverzichtbares Prin- zip der Selbstrefl exion in der Psychiatrie sein. Die Beiträge des vorliegenden Buches stammen von international renommierten Klinikern und Forschern aus dem Bereich der Psychiatrie, Psy- choanalyse und angrenzender Wissenschaft en. Nur dank dieser Mithilfe konnte die breite Spanne psy- chiatriehistorischer, psychoanalytischer und neu- robiologischer Gesichtspunkte angemessen behan- delt werden. In einem gewissen Sinn ist das Buch das Resultat zahlreicher Diskussionen mit Kolle- ginnen und Kollegen in psychiatrischen Kliniken und psychoanalytischen Institutionen. Stellvertre- tend für alle diejenigen, die sich an diesem Diskus- sionsprozess engagiert beteiligt haben, gilt mein Dank den Kolleginnen und Kollegen an der Psychi- atrischen Universitätsklinik Zürich, der Psychiat- rischen Universitätsklinik Frankfurt/Main, der Ab- teilung für Psychotherapie und Psychosomatik der Psychiatrischen Universitätsklinik Frankfurt/Main, der Psychiatrischen Universitätsklinik Gießen, der psychoanalytischen Institute in Zürich, Frankfurt und Gießen und den Dozentinnen und Dozenten der »Überregionalen Weiterbildung in analytischer Psychosentherapie« an der Akademie für Psychoa- nalyse und Psychotherapie in München. Ferner möchte ich dem Springer-Verlag und insbesondere Frau Dr. Renate Scheddin, Frau Gi- sela Zech, Frau Renate Schulz und Frau Petra Rand für die sorgfältige Edition sowie den Firmen Orga- non, Servier und GlaxoSmithKline für ihre fi nanzi- elle Unterstützung danken. Mein besonderer Dank gilt nicht zuletzt Frau Dawn Eckelhart, die in sehr zuverlässiger und konstruktiver Weise die Schreib- arbeiten übernommen hat sowie stilistische und formale Gesichtspunkte stets im Auge behielt. Zürich, im August 2005 Heinz Böker Literatur Freud S (1916/17) Die wissenschaftliche Literatur der Traumprobleme. GW III, S 62 IX Inhaltsverzeichnis Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 5 Über die Ideologieanfälligkeit psychiatrischer Theorien oder warum es I Historische Aspekte zwischen Emil Kraepelin und der Psycho- analyse keinen Dialog gab . . . . . . . . . . . . . . . 71 1 Psychodynamik vor Freud. . . . . . . . . . . . . . . . 23 P. Hoff Konfl ikt als pathogenetisches Moment in 5.1 Über die Heterogenität psychiatrischer der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts Theorie und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 C. Scharfetter 5.2 Psychiatrische Theorien prägen das 1.1 Die Leidenschaften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 psychiatrische Handeln – das Beispiel 1.2 Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Emil Kraepelins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 1.3 Kulturhistorische Perspektive. . . . . . . . . . . . . . . 31 5.3 Psychiatrische Krankheitsmodelle und die Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 zukünftige Rolle der Psychopathologie . . . . . 80 5.4 Resümee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 2 Wie das psychodynamische Denken ins Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Burghölzli Einzug hielt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 D. Hell, N. Baur II Modelle seelischer Krankheit 2.1 Entstehung des Burghölzlis. . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2.2 Auswirkungen des psychodynamischen 6 Entwicklung des Hysteriekonzeptes . . . . . . 91 Denkens auf die klinische Tätigkeit und S. Mentzos Forschung am Burghölzli. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 6.1 Hysteriebegriff und -diagnose. . . . . . . . . . . . . . 92 2.3 Einfl uss des Burghölzlis auf bedeutende 6.2 Hintergründe des Aufstiegs und des psychodynamische Forscher und Kliniker . . . 38 Untergangs des Hysteriebegriff es in der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Psychiatrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 6.3 Problematik der Beziehung zwischen 3 Freud und Bleuler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Psychiatrie und Psychoanalyse . . . . . . . . . . . . . 96 Zur Geschichte der Beziehung zwischen 6.4 Psychoanalytisches Hysteriekonzept. . . . . . . . 98 Sigmund Freud und Eugen Bleuler 6.5 Konzept des hysterischen Modus. . . . . . . . . . . 100 B. Küchenhoff 6.6 Neuer Integrationsversuch zwischen 3.1 Beginn der Rezeption Freuds und der psychiatrischer und psychoanalytischer Psychoanalyse durch Eugen Bleuler. . . . . . . . . 42 Betrachtung der Hysterie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 3.2 Zeit um und nach 1913. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 7 Zwangsneurose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 4 Freud und die österreichische Psychiatrie H. Lang seiner Zeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 7.1 Historische Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 T. Meißel 7.2 Klassisches Konzept. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 4.1 Geschichte der psychiatrischen 7.3 »Der gehemmte Rebell«. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Institutionen in Wien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 7.4 Strukturierung durch Abwehr- 4.2 Österreichische Psychiatrie im Vormärz mechanismen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 und in den Zeiten des Aufstiegs des 7.5 Zwanghafte Chrarakterneurose. . . . . . . . . . . . . 108 Bürgertums. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 7.6 Zwang in strukturellen Ich-Störungen, 4.3 Meynert und Freud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 insbesondere Psychosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 4.4 Kraff t-Ebing und Freud. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4.5 Wagner-Jauregg und Freud. . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 X Inhaltsverzeichnis 8 Melancholie, Depression und aff ektive 9.8 Das Konzept der Parakonstruktion. . . . . . . . . . 172 Störungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 9.9 Der psychoanalytische Begriff der Abwehr Zur Entwicklung der psychoanalytischen unter kritischer Sicht bei der Schizophrenie 174 Depressionsmodelle und deren Rezeption Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 in der klinischen Psychiatrie H. Böker 10 Psychodynamische Aspekte der 8.1 Terminologie depressiver Erkrankungen . . . . 116 schizoaff ektiven Psychosen . . . . . . . . . . . . . . 181 8.2 Psychoanalytische Depressionsmodelle. . . . . 117 W. Hering 8.2.1 Triebtheoretisches Modell der Depression . . 117 10.1 »Lauernde« Fragmentierung des Selbst. . . . . 182 8.2.2 Ich-psychologisches Depressionsmodell. . . . 123 10.2 Schizoaff ektive Symptomoszillation . . . . . . . . 183 8.2.3 Von der Triebtheorie zur Objekt- 10.3 Psychotisches und gesundes Selbst. . . . . . . . . 184 beziehungstheorie der Depression . . . . . . . . . 127 10.4 Schizoaff ektives Dilemma . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 8.2.4 Objektbeziehungstheoretische 10.5 Zusammenfassende und ergänzende Depressionsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 8.2.5 Selbstpsychologisches Modell der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 8.2.6 Neuere integrative psychodynamische 11 Vom Grenzfall zur Persönlichkeitsdiagnose 193 Depressionsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Die Borderlinepersönlichkeitsstörung 8.2.7 Beitrag der Bindungstheorie. . . . . . . . . . . . . . . . 135 C. Rohde-Dachser 8.2.8 Empirische Beiträge der Säuglingsforschung 11.1 Geschichte des Borderlinebegriff es . . . . . . . . . 194 und der Aff ekttheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 11.2 Die Borderline persönlichkeitsstörung im 8.2.9 Psychodynamische Klassifi kationsversuche DSM-IV-TR und im ICD-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 aff ektiver Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 11.3 Borderlinep ersönlichkeitss törung und 8.3 Begegnungen von klinischer Psychiatrie und Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Psychoanalyse in der Auseinandersetzung 11.4 Psychotherapie der Borderline- mit depressiven Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . 141 persönlichkeitsstörung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 8.3.1 Frühe Begegnungen zur Frage der 11.4.1 Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 Psychologie der Depression . . . . . . . . . . . . . . . . 141 11.4.2 Übertragungsfokussierte Borderline- 8.3.2 Aktuelle somatopsychisch-psycho- therapie nach Otto F. Kernberg . . . . . . . . . . . . . 198 somatische Depressionsmodelle. . . . . . . . . . . . 147 11.4.3 Mentalisierungsbasierte Borderlinetherapie 8.4. Zusammenfassende Betrachtung der nach Peter Fonagy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Entwicklung psychoanalytischer und 11.5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 psychiatrischer Depressionsmodelle. . . . . . . . 149 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 8.5 Thesen zum Verhältnis von Psychoanalyse und Psychiatrie in der Depressions- III Diagnostische Probleme behandlung und Depressionsforschung . . . . 151 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 12 Braucht die internationale klassifi zierende Diagnostik noch die Psychodynamik – 9 Schizophrenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 und wozu? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Zur Defekt- und Konfl iktinteraktion J. Küchenhoff P. Hartwich 12.1 Die Marginalisierung der psycho- 9.1 Die beiden Pole: objektive Beschreibung dynamischen Diagnostik und ihre Folgen. . . 206 und Einfühlung in das Subjektive. . . . . . . . . . . 160 12.2 Psychiatrische Diagnostik in den 9.2 Defektmodell versus Konfl iktmodell? . . . . . . . 160 gegenwärtigen Klassifi kationssystemen . . . . 207 9.3 Psychoanalyse und Psychodynamik. . . . . . . . . 164 12.2.1 Störungsbegriff und wissenschafts- 9.4 Familientheorien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 theoretische Vorannahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . 207 9.5 Zusammenführung von biologisch- 12.2.2 Verlust inhaltlicher Zusammenhänge in der somatischen Grundlagen und psychiatrischen Klassifi kation und seine Psychodynamik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 unwissenschaftliche Überwindung . . . . . . . . . 208 9.6 Zusammenfassende Überlegungen zur 12.2.3 Notwendigkeit von psychopathologischen Defekt- und Konfl iktinteraktion. . . . . . . . . . . . . 169 Zwischengliedern und einer klinischen 9.7 Zur Symptombildung und Behandlung. . . . . 171 Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

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