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Prozesse sozialer Positionierungen: Gründende zwischen Hilfebezug und Selbstständigkeit PDF

371 Pages·2018·1.727 MB·German
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Lisa Abbenhardt Prozesse sozialer Positionierungen Gründende zwischen Hilfebezug und Selbstständigkeit Prozesse sozialer Positionierungen Lisa Abbenhardt Prozesse sozialer Positionierungen Gründende zwischen Hilfebezug und Selbstständigkeit Lisa Abbenhardt München, Deutschland Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2017 ISBN 978-3-658-19171-9 ISBN 978-3-658-19172-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-19172-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Danksagung Das vorliegende Buch wurde als Dissertation an der Ludwig-Maximilians- Universität München im November 2016 eingereicht. Der Weg bis hin zur Fertigstellung der Doktorarbeit war weitaus spannungsreicher und vielfäl- tiger als ich mir das zu Beginn dieser Lebensphase vorstellte. Neben dem Erheben und Auswerten von Interviews und dem Schreiben der Arbeit, prägte diese Zeit auch die Auseinandersetzung mit der Wissenschaft und mit meinem eigenen Selbstverständnis als Wissenschaftlerin. Die Zeit war in dieser Hinsicht für mich fachlich und persönlich aufschlussreich und for- mend zugleich. Auf diesem Prozess haben mich viele großartige Men- schen begleitet, denen ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte. Ein besonders großer Dank gilt meinem Doktorvater Hans J. Pongratz. In erster Linie möchte ich mich für das Vertrauen bedanken, das Hans Pon- gratz mir über all die Jahre schenkte. Sein Vertrauen, seine Wertschät- zung und Unterstützung waren für mich immer wahrnehmbar. Hierdurch hatte ich die Freiheit und den Raum meine Position als Wissenschaftlerin zu finden. Nicht weniger dankbar bin ich Hans Pongratz für seine inhaltli- che Unterstützung: Sein ehrliches Interesse an meiner Arbeit und der Ent- wicklung der Dissertation haben stets zu produktiven und ertragreichen Diskussionen geführt. Die kontinuierliche Begleitung meines Dissertati- onsprozess durch Hans Pongratz ist von großem Wert für mich. Auch Hella von Unger, meiner Zweitbetreuerin gilt ein großer Dank. Ihr konstruktiv-kritischer Blick ermöglichte mir immer wieder eine neue Per- spektive auf mein empirisches Material und trug zur Reflexion meiner ei- genen Rolle als Wissenschaftlerin bei. In den inhaltlich ergiebigen Ge- sprächen mit ihr, vermittelte sie mir außerdem immer ihre grundlegende Anerkennung. Um die Unterstützung durch Hella von Unger bin ich sehr dankbar. VI Danksagung Ganz besonders möchte ich mich bei meinen Interviewpartner/-innen be- danken. Ohne sie, die mir ihre Lebensgeschichten erzählten und mich an ihren persönlichen Erfahrungen und Gedanken teilhaben ließen, ihre Of- fenheit und ihr Vertrauen, wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Ich hatte das große Glück in mehreren selbstorganisierten Interpretations- und Lesegruppen auf konstruktive, interessierte und wertschätzende Kol- leginnen und Freundinnen zu treffen. Neben der Möglichkeit in diesen Zu- sammenhängen mein Datenmaterial zu besprechen und Theorien zu dis- kutieren, lernte ich hierbei tolle und kluge Menschen kennen, die auch für alle lebensweltlichen Fragen rund um das Schreiben der Doktorarbeit wichtige Bezugspersonen waren. Einen großen Dank hierfür möchte ich Aisha Ahmad, Flaminia Bartolini, Susanne Becker, Yvonne Berger, Jenni Brichzin, Gabriele Fischer, Marina Ginal, Johanna Leinius, Katharina Ruh- land, Gianna Schlichte, Sarah Schönbauer, Lea Schütze, Jana Türk und Julia Wustmann aussprechen. Daneben gilt ein besonderer Dank meiner Mentorin Imke Schmincke, durch deren ermutigenden Ratschläge ich im- mer wieder neue Energie für die Arbeit finden konnte. Sowohl im Oberseminar von Hans Pongratz als auch in der Forschungs- werkstatt von Hella von Unger hatte ich die Möglichkeit mein Datenmate- rial und erste schriftliche Entwürfe meiner Doktorarbeit in einem konstruk- tiven Rahmen zu besprechen. Mein Dank für die vielen aufschlussreichen Kommentare und Deutungen gilt: Pia Becker, Susanne Becker, Yvonne Berger, Thomas Birken, Jenni Brichzin, Ana Cardenas, Oskar Fischer, Anna Huber, Corinna Klinger, Holger Knothe, Johannes Kögel, Felix Mar- cinowski, Dennis Odukoya, Katrin Roller, Petra Schütt, Lea Schüze, Jana Türk und Daniela Wühr. Die Leser/-innen meiner Arbeit, die sich viele Stunden mit meinen Texten auseinandersetzten, sie korrigierten, hilfreich und mitdenkend kommen- tierten, halfen mir sehr in dieser angespannten und stressigen Abschluss- phase. Vielen herzlichen Dank an: Regina Becker, Jenni Brichzin, Gab- riele Fischer, Laura Hanemann, Angela Roth, Lea Schütze und selbstver- ständlich an Frank Seiss, dem Lektor meiner Arbeit. Danksagung VII Dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, insbesondere Stefan Bernhard, danke ich für die gute und kollegiale Zusammenarbeit im For- schungsprojekt „Selbstständig statt hilfebedürftig? Die Gründungsförde- rung durch Einstiegsgeld“. Ebenso möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, das Datenmaterial für die vorliegende Arbeit zu nutzen. Nicht zuletzt gilt meinem privaten Umfeld (cid:2163) vor allem meinen Eltern, mei- nen beiden Schwestern, meinen Freundinnen und Freunden (cid:2163) ein großer Dank für ihre immer spürbare Unterstützung, ihre Geduld und schlicht: für ihr Da-Sein. Inhalt 1 Nur mit Biss und Phantasie? Gründen mit ‚Hartz IV‘ 1 2 Solo-Selbstständigkeit, Gründungen und Erwerbslosigkeit 13 2.1 Solo-Selbstständigkeit und Gründungen im Wandel 15 2.2 Existenzgründungen im SGB II 29 3 (Selbst-)Positionierungen in der „Aktivgesellschaft“ 51 3.1 Die Gesellschaft unternehmerischer und aktiver Subjekte 55 3.2 Gouvernementalität, Subjektivation und Positionierung 81 3.3 Zusammenfassung 105 4 Biographien und Gründungen: Methodologie und Methode 111 4.1 Qualitatives Forschungsdesign: Prinzipen und Annahmen 113 4.2 Forschungskontext 130 4.3 Forschungsethische Herausforderungen 148 4.4 Das Sample der Implementationsstudie und Fallauswahl 162 5 Positionierungen zwischen Hilfebezug und Selbstständigkeit 171 5.1 Nicolas Nathan 173 5.2 Tamara Tizian 194 5.3 Ferhat Fatih 212 5.4 Elisabeth Ernst 230 5.5 Luisa Lucas 249 X Inhalt 5.6 Sebastian Simon 270 5.7 Institutionenbezüge: Positionierungen und Agency 288 6 Positionierungen als Selbstständige 321 6.1 Positionierungen: Prozesshaftigkeit, Institutionenbezug und Agency 324 6.2 Folgerungen für die Praxis 339 6.3 Positionierungen und Individualisierung 342 Literaturverzeichnis 347 1 Nur mit Biss und Phantasie? Gründen mit ‚Hartz IV‘ „Mir wurde auch schon gesagt, dass Leute, gerade die, die aus dem Hartz IV rauskommen, viel mehr Biss haben. Und wenn Sie kein Geld haben, brauchen Sie ne Menge Phantasie. Sonst läufts halt nicht.“ (Andrea Al- bert, Z. 41-44) Als Selbstständige den „Hartz-IV“-Bezug zu beenden ist außergewöhnlich – so bringt es Andrea Albert im Interview zu ihrer Existenzgründung auf den Punkt. Der Aufbau einer selbstständigen, vom Leistungsbezug unab- hängigen Existenz ist ihr zufolge vor allem eine Frage der Persönlichkeit und individuellen Fähigkeit. Gründer/-innen, die mit ihrer Unternehmung den Hilfebezug beenden, hätten mehr „Biss“ als andere, seien also hart- näckiger, hätten mehr Durchhaltevermögen und Kampfbereitschaft. Für eine Gründung mit geringen finanziellen Ressourcen brauche es zudem „Phantasie“. Da der Bezug von Arbeitslosengeld II (bzw. „Hartz IV“) auf der Feststellung ökonomischer Bedürftigkeit beruht, müssen Gründer/-in- nen im Hilfebezug ihr Vorhaben ohne nennenswertes ökonomisches Ka- pital umsetzen. Dies zu bewerkstelligen bedarf es nach Andrea Alberts Erfahrung Vorstellungsvermögen und Kreativität. Abgesehen von der Frage, welche konkreten Eigenschaften erfolgreiche Selbstständige aus- zeichnen, macht das obige Zitat auf die besonders schwierige Aufgabe aufmerksam, eine selbstständige Existenz unter prekären Bedingungen aufzubauen. Das Nennen von Persönlichkeitsmerkmalen als notwendige Ressource impliziert: Die Bedingungen sind derart schwierig, dass Struk- turen oder Kontextbedingungen keine bedeutsame Unterstützung darstel- len, sondern die gründende Person in erster Linie auf sich selbst und ihre individuellen Persönlichkeitsressourcen gestellt ist. Dass auch das Job- center für sie keine (reine) Unterstützung in der Gründung darstellt, deutet sich in dem Satz an, der auf das obige Zitat folgt: „Und ich hab[…]bei der © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 L. Abbenhardt, Prozesse sozialer Positionierungen, DOI 10.1007/978-3-658-19172-6_1

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