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Prozeßidentifikation: Identifikation und Parameterschätzung dynamischer Prozesse mit diskreten Signalen PDF

199 Pages·1974·4.042 MB·German
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Rolf Isermann ProzeBidentifikation Identifikation und Parameterschatzung dynamischer Prozesse mit diskreten Signalen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1974 Dr.-.lng ROLF ISERMANN Professor im Fachbereich Energietechnik an der Universitat Stuttgart Mit 42 Abbildungen ISBN-I3: 978-3-540-06911-9 e-ISBN-I3: 978-3-642-95263-0 001: 10.1007/978-3-642-95263-0 Das Werk ist urheberrechtlich geschUtzt. Die dadurch begrOndeten Rechte Insbesondere die der Obersetzung des Nachdruckes. der Entnahme von Abbildungen. der Funksendung. der Wiedergabe auf pholomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben auch bei nur auszugsweiser Verwertung vorbehalten. Bel Vervielfiiltigungen fUr gewerbliche Zwecke ist gemiiB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag zu zahlen. deren Hohe mit dem Verlag zu verelnbaren ist. <£) by Springer-Verlag. Berlin/Heidelberg 1974. Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1974 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in dlesem Buche berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nlcht zur Annahme. daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachlen waren und daher von jedermann benutzl werden dUrften. Offsetdruck: fotokop wilhelm weiher! kg. Darmstadt. Elnband Konrad Triltsch. Wiirzburg. VOnNort Eine wesentliche Voraussetzung zur Anwendung von Methoden der System theorie ist bekanntlich die Kenntnis von mathematischen ModeZZen fur das statische und dynamische Verhalten der Systeme. Die mathematischen Modelle konnen dabei auf theoretischem oder experimentellem Wege ge wonnen werden. Mann spricht dann von theoretischer Analyse (theoreti sche Modellbildung) oder von experimenteller Analyse (ldentifikation, Parameterschatzung). Welcher dieser beiden Wege fur einen bestimmten Fall zu wahlen ist, hangt von der Aufgabenstellung und vom untersuch ten System (ProzeB) abo Im allgemeinen erganzen sich beide Arten der Modellgewinnung. Im vorliegenden Band werden Verfahren zur Identifikation und Parame tersch~tzung behandelt, die besonders fur den Einsatz von Oigital rechnern geeignet sind. Dabei ist die Aufgabe zu losen, aus gemesse nen Ein- und Ausgangssignalen mathematische Modelle fur das dynamische (und statische) Verhalten zu ermitteln. Da die Elimination von uner wunschten Storsignalen, die meist stochastischer Natur sind, eine we sentliche Rolle spielt, ist die Identifikation nicht nur ein analyti sches, sondern auch ein stochastisches Problem. Zu ihrer Losung be notigt man auBer den speziellen ProzeBeigenschaften die Theorien der dynamischen Systeme, der Signale, der Regelung, der Optimierung und die digitale Rechentechnik. Die ProzeBidentifikation kann auch als eine Proze~-Me~technik oder System-Me~technik betrachtet werden, bei der nicht die Signalwerte allein, sondern die durch die Prozesse gegebenen Wirkungszusammenhange der Signalwerte interessieren. In den letzten zehn Jahren wurden die Identifikationsmethoden wesent lich durch den zunehmenden Gebrauch von DigitaZrechnern und durch die moderne, auf parametrischen Modellen aufbauende RegeZungstheorie be einfluBt. Dies fuhrte besonders zur Entwicklung von Parameterschatz methoden fUr dynamische Prozesse, die im Zeitbereich arbeiten. IV Vorwort In diesem Band werden deshalb Identifikations- und Parameterschatz methoden behandelt, die fUr die Auswertung mittels Digitalrechner (bzw. ProzeBrechner) besonders geeignet sind und die fUr relativ groBe Klassen von teahnisahen, bioZogisahen, okonomisahen und oko Zogisahen Ppoaessen angewendet werden konnen. Nach einigen grundsatzlichen Bemerkungen Uber die theoretischen und experimentellen Verfahren der ModeZZgewinnung und ihre Wechselwir kungen werden in Kapitel 1 die Aufgaben der ProzeBidentifikation be schrieben. Es schlieBt sich eine KZassifikation dep Identifikations vepfahpen an, mit der sich die vielfaltigen Verfahren Ubersichtlich ordnen lassen. Da die Identifikationsverfahren wegen des Einsatzes von Digitalrech nern hauptsachlich in der Form fUr aeitdiskpete (abgetasteteJ SignaZe interessieren, sind in Kapitel 2 einige grundlegende Beziehungen de terminierter und stochastischer zeitdiskreter Signale und Prozesse zusammengestellt. Die weitere Unterteilung des Stoffes richtet sich nach der Form des resultierenden mathematischen Modells. Teil A behandelt die fUr die Identifikation von nichtparametrischen Modellen (Gewichtsfunktionen, Korrelationsfunktionen) wichtigen KoppeZationsvepfahpen und die zu gehorigen Testsignale. In Teil B werden Identifikationsverfahren fUr parametrische Modelle (Differenzengleichungen, z-Ubertragungsfunktio nen) dargestellt, die ausnahmslos Parameterschatzverfahren sind. Es wird mit der einfachsten, grundlegenden Methode dep kZeinsten Quad pate begonnen, die zunachst fUr statische und dann fUr dynamische Pro zesse formuliert wird. Dabei werden sowohl nichtrekursive als auch rekursive Schatzgleichungen angegeben. Die Behandlung der Parameter schatzung mit Hilfe der stochastischen Parameteroptimierung fUhrt dann zur (rekursiven) Methode der stoahastisahen Apppoximation. Da be ide Methoden fUr gestorte dynamische Prozesse im allgemeinen keine erwartungstreuen Parameterschatzwerte liefern, folgt die Be schreibung verbesserter Parameterschatzmethoden: Methode dep vepaZZ gemeinepten kZeinsten Quadpate, Methode dep HiZfsvapiabZen (instru mental variables) und schlieBlich die Maximum-LikeZihood- und die Bayes-Methode. Besonderer Wert wurde auf die Darstellung der inner en Zusammenhange dieser Methoden gelegt. Es wird gezeigt, wie sich die Vorwort v wichtigsten Methoden aus der Bayes-Methode, die theoretisch die all gemeinste Methode ist, systematisch ableiten lassen (Kapitel 10). Die Verfahren zur Identifikation nichtparametrischer Modelle und die Parameterschatzverfahren lassen sich so kombinieren, daB sich beson dere Vorteile ergeben. In Teil C wird deshalb gezeigt, wie man die Parameter dynamischer Prozesse aus einfachen Antwortfunktionen auf nichtperiodiscrre Testsignale (z.B. Ubergangsfunktionen) bestimmen kann, und wie sich insbesondere durch Kombination der Korrelationsana lyse und der Methode der kleinsten Quadrate eine Parametersahatzung in zwei Stufen ergibt, die besonders fur die On-Zine-Identifikation mit Proze2reahnern entwickelt wurde. In Teil D folgt ein VergZeiah der behandelten Identifikations- und Parameterschatzverfahren in bezug auf ihre A-priori-Annahmen, Gute (Konvergenz), Zuverlassigkeit und Rechenzeit. Dann werden Verfahren zur Suahe der ModeZZordnung einschlieBlich Totzeit betrachtet. Es folgt eine Behandlung verschiedener Probleme, wie Wahl des Ein gangssignals und der Abtastzeit, die Elimination niederfrequenter Storsignale, die Identifikation zeitvarianter Prozesse und die Uber prufung identifizierter Modelle. SchlieBlich werden Ergebnisse der On-line-Identifikation eines thermischen Prozesses mit einem ProzeB rechner gezeigt. Der Anhang enthalt Begriffe der Schatztheorie und verschiedene Ab leitungen und Beispiele, die im Hauptteil ausgespart wurden. Das Manuskript wurde in relativ kompakter Form geschrieben, sodaB es sich fur den Unterricht eignet. Es richtet sich an Studenten der In genieur- und Naturwissenschaften und an Ingenieure und Wissenschaft ler in Industrie und Forschung. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse der linearen Regelungstheorie und der Statistik. Eine Kenntnis der Theorie stationarer stochastischer Signale ist erwtinscht, jedoch nicht unbedingt Voraussetzung, da in Abschnitt 2.2 die benotig ten Begriffe und Gleichungen zusammengefaBt sind. Zusammen mit den beiden Bandchen des Verfassers uber die "Experimentelle Analyse von Regelsystemen" und die "Theoretische Analyse industrieller Prozesse", die im Bibliographischen Institut, Mannheim 1971 erschienen sind, und die die in den Jahren 1950-1969 entwickelten Identifikations verfahren fur kontinuierliche Signale (Kennwertermittlung aus Uber gangsfunktionen, Frequenzgangmessung, Fourieranalyse, Korrelationsver- VI Vorwort fahren, Modellabgleichverfahren) un9 eine Einfuhrung in die theore tische Modellbildung zum Inhalt haben, durfte sich mit dem vorlie genden Band ein abgerundetes Bild der Verfahren zur Modellgewinnung dynamischer Prozesse ergeben. Der Verfasser dankt seinen Mitarbeitern, insbesonders Herrn Dipl.-Ing. U. Baur, Herrn Dipl.-Ing. W. Bamberger, Herrn Dipl.-Ing. H. Kurz und Herrn Dipl.-Ing. H. Siebert, die verschiedene Parameterschatzverfahren untersucht und beim Korrekturlesen behilflich waren. Fraulein Vlahov danke ich fur das Anfertigen der Bilder. Mein Dank gilt ferner dem Springer-Verlag fur die Herausgabe des Bandes und fur die angenehme Zusammenarbeit. SchlieBlich mochte ich besonders meiner Frau danken, die den vorlie genden Text geschrieben hat. Stuttgart, Juni 1974 Rolf Isermann In haltsverzeich nis 1. Einflihrung .....••...•........•...••..................••..... 1.1 Theoretische und experimentelle ProzeBanalyse •........•. 1.2 Aufgaben und Probleme der ProzeBidentifikation .....•.... 7 1.3 Klassifikation von Identifikationsverfahren 13 2. Zeitdiskrete Signale und Prozesse •.....•..•......•.......... 23 2.1 Determinierte Signale und Prozesse ...................•.. 24 2.1.1 Determinierte diskrete Signale .•.....•..•..•...... 24 2.1 .2 Prozesse mit determinierten di·skreten Signalen .... 25 2.2 Stochastische Signale und Prozesse ...................... 26 2.2.1 Stochastische diskrete Signale .....•.............. 26 2.2.2 Prozesse mit stochastischen diskreten Signalen 33 A Identifikation mit nichtparametrischen Modellen ..•........... 35 3. Korrelationsanalyse ............•............................ 36 3.1 Schatzung von Korrelationsfunktionen ...........•...•.... 36 3.1 .1 Autokorrelationsfunktionen .••....•..•..•.......... 36 3.1.2 Kreuzkorrelationsfunktionen ...........•.•......... 39 3.2 Korrelationsanalyse linearer dynamischer Prozesse ....... 41 3.2.1 Ermittlung der Gewichtsfunktion ................... 41 3.2.2 EinfluB stochastischer Storsignale ......•......... 44 3.3 Binare Testsignale 45 B Identifikation mit parametrischen Modellen •....•....•........ 51 4. Methode der kleinsten Quadrate •.........................•... 52 4.1 Statische Prozesse ....................•...........•..... 52 4.1.1 Lineare statische Prozesse ...•.................... 52 4.1.2 Nichtlineare statische Prozesse .•................. 57 4.2 Dynamische Prozesse .••............•...•.............••.• 59 4.2 . 1 Grundg lei chungen .........•.....................•.• 59 4.2.2 Konvergenz ........................................ 65 VIII Inhaltsverzeichnis 4.3 Rekursive Methode der kleinsten Quadrate .••.••••••••••• 71 4.4 Methode der gewichteten kleinsten Quadrate •••••.••••••• 77 4.5 Numerische Probleme .•.••..•••••••.••••••••...••••••••.• 79 5. Stochastische Approximation ••••••.••.•••.•••.••••..•••..••• 82 6. Methode der verallgemeinerten kleinsten Quadrate ••••••..••• 87 6.1 Nichtrekursive Methode der verallgemeinerten kleinsten Quadrate .•.•.••...•..••••••••••••••••••.•.•••..•••••••• 87 6.2 Rekursive Methode der verallgemeinerten kleinsten Quadrate ....•••••.•••...••••••••.••••.••.•..•••.•..•.•• 90 7. Methode der Hilfsvariablen ..•.•..•••••••••...•......•••••.. 92 7.1 Nichtrekursive Methode der Hilfsvariablen •••••••••.•••• 92 7.2 Rekursive Methode der Hilfsvariablen 94 8. Maximum-Likelihood-Methode •••••.•••.••..•..•..••••••••••..• 97 9. Bayes-Methode .•..••.••••••••••••••••.••.•.••.•••••.•••••••• 106 10. Zusammenh~nge der Parametersch~tzmethoden .•...•..••..••••• 108 C Zweistufige Identifikation mit nichtparametrischen und parametrischen Modellen ....•.••.•..•......•....•••••••••.•.• 111 11. Antwortfunktionen auf determinierte Testsignale und Methode der kleinsten Quadrate ••.••••••••••••••••••••••.•••.•••••• 113 12. Stochastische Approximation und Methode der kleinsten Quadrate .•.••••••••••••••••••..•••..••••••••••.•••••.•.••• 117 13. Korrelationsanalyse und Methode der kleinsten Quadrate .•.. 119 D Erg~nzungen 126 14. Vergleich der Parametersch~tzverfahren .•••••.••••••••••••• 127 14.1 Ubersicht •.••••.••.••••••••••••••.••.••.•••••••.•••.• 127 14.2 Giitevergleich •••.•.••••••••••••.•••••.•••••••••••.••• 132 15. Ermittl.u ng der Modellordnung ••••••••.••.••.••••••••••••••• 144 15.1 Bestimmung der Totzei t •...•..•.••••••.•••••••••••••.. 145 15.2 Bestimmung der Ordnung 146 Inhaltsverzeichnis IX 16. Verschiedene Probleme ..•.•.••.........•..•..•....••...•.• 1 51 16.1 Wahl des Eingangssignals •........•.•..........•...•. 151 !.............................. 16.2 Wahl der Abtastzei t .. 153 16.3 Elimination niederfrequenter Storsignale (Drift) .••• 155 16.4 Identifikation von zeitvarianten Prozessen •••.•....• 158 16.5 UberprUfung des Modells (Verifikation) ....•.••.....• 158 16.6 On-line Identifikation mit ProzeBrechnern .•.••...••. 160 16.7 Zusammenfassung der Voraussetzungen fUr eine gute ProzeBidentifikation ...•.••.•......•........••....•• 166 16.8 Nichtbehandelte Probleme der ProzeBidentifikation ••. 166 Anhang .••.•.••...••••.•.......•.•......•.•.••....••....•••••. 1 68 Einige Begriffe der Schatztheorie ...•...•............••.• 168 Zur Ableitung von Vektoren und Matrizen ......••....••.... 171 Satz zur Matrizeninversion 172 Vektorielle stochastische Prozesse •.••.•...•••........••. 173 Verschiedene Beispiele 175 Li tera turverzeichni s ....••••.•••...•.•.....••......•.••..•.•• 179 Sachverzeichnis ....•••....••.••.....••••.....•..........•.... 185 1. EinfOhrung Das zeitliche Verhalten von beliebigen Systemen, wie z.B. technischen, biologischen oder 6konomischen Systemen, kann mit Hilfe der System theorie nach einheitlichen mathematischen Methoden beschrieben werden. Zur Anwendung dieser Theorie mUssen jedoch mathematische Modelle fUr das statische und dynamische Verhalten der Systeme bekannt sein. Diese mathematischen Modelle werden durch eine Systemanalyse gewon nen. Da sich das Verhalten eines Systems1 aus dem Verhalten seiner verschiedenen Proaesse2 einschlieBlich Signale ergibt, setzt sich die Systemanalyse im allgemeinen aus verschiedenen Proae2analysen und Signalanalysen zusammen. Auch hierzu gibt es verschiedene Methoden, die systemunabhangig gel ten. 1.1 Theoretische und experimentelle ProzeBanalyse Man unterscheidet zwei verschiedene Wege der Analyse von Prozessen, die theoretisahe und experimentelle ProzeBanalyse. Bei der theoretisahen Analyse (theoretische Modellbildung) wird das Modell berechnet. Man beginnt mit vereinfachenden Annahmen Uber den ProzeB, die die Berechnung erleichtern oder Uberhaupt erst mit er traglichem Aufwand erm6glichen. Dabei geht man wie folgt vor, vgl. Bild 1.1: (1) Aufstellen der Bilanagleiahungen fUr die gespeicherten Massen, Energien und Impulse. Bei Prozessen mit 6rtlich verteilten 1 Unter einem System sei eine abgegrenzte Anordnung von aufeinander einwirkenden Gebilden (Prozessen) verstanden (DIN 66201) 2 Mit Proae2 werde die Umformung und/oder der Transport von Materie, Energie und/oder Information bezeichnet (DIN 66201)

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