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Propositionaler Gehalt und diskursive Kontoführung: Eine Untersuchung zur Begründung der Sprachabhängigkeit intentionaler Zustände bei Brandom PDF

480 Pages·2004·13.207 MB·German
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Sebastian Knell Propositionaler Gehalt und diskursive Kontoführung W DE C Quellen und Studien zur Philosophie Herausgegeben von Jürgen Mittelstraß, Dominik Perler, Wolfgang Wieland Band 63 Walter de Gruyter · Berlin · New York Propositionaler Gehalt und diskursive Kontoführung Eine Untersuchung zur Begründung der Sprachabhängigkeit intentionaler Zustände bei Brandom von Sebastian Knell Walter de Gruyter · Berlin · New York © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. ISBN 3-11-018126-6 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. © Copyright 2004 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen Printed in Germany Umschlaggestaltung: Christopher Schneider, Berlin Meinen Eltern Vorbemerkung Das vorliegende Buch ist die umgearbeitete und um mehrere Kapitel gekürzte Fassung meiner Dissertationsschrift, die ich im Jahre 2002 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt eingereicht habe. Es enthält eine detaillierte Untersuchung zu der Frage, ob Robert B. Bran- dom in seiner 1994 erschienenen Monographie „Making It Explicit" eine überzeugende Begründung für die These anbietet, nur sprachfähige Wesen seien in der Lage, intentionale Zustände im eigentlichen Sinne zu haben. Bei der Arbeit an diesem Buch haben mich viele Menschen begleitet und unterstützt, denen ich Dank schulde. An erster Stelle sei hier mein Doktorvater Friedrich Kambartel genannt, der in den vergangenen Jahren zu meinen wichtigsten philosophischen Lehrern gehört hat und mit dem ich in einer frühen Phase des Projektes das intellektuelle Abenteuer der Entdeckung von Brandoms neu erschienenem Opus teilen durfte. Ebenso danken möchte ich Wolfgang Kuhlmann für das starke Interesse, das er meiner Arbeit in vielen Gesprächen zwischen den Jahren 1999 und 2001 entgegengebracht hat, sowie für seine Bereitschaft, meinen Interpreta- tionsvorschlägen zu Brandom in gemeinsamen Lehrveranstaltungen freien Lauf zu lassen. Ein weiterer Dank gebührt Angelika Krebs, die mir beim Abschluß der Arbeit mit Rat und Tat zur Seite stand und die mich in der Endphase der Textproduktion auch dadurch unterstützt hat, daß sie mich von zeitaufwendigeren Aufbauarbeiten an ihrem neu ange- tretenen Baseler Lehrstuhl befreit hat. Dank schulde ich außerdem Wolfgang Detel, der an der ursprüngli- chen Version des Textes eine ausführliche konstruktive Kritik geübt hat. Gewinnbringende Diskussionen zu Brandom konnte ich ferner mit Ale- xander Becker, Eva Gilmer, Thorsten Jantschek, Dominik Perler, Ri- chard Raatzsch, Susanna Schellenberg, Barbara Schmitz, Matthias Vogel und Marcus Willaschek führen. Meinem früheren akademischen Lehrer Jürgen Habermas danke ich dafür, daß er mein Dissertationsvorhaben auch nach seiner Emiritierung über viele Jahre hinweg mit aufmuntern- Vili Vorbemerkung den Ratschlägen unterstützt hat. Ein besonderer Dank gebührt schließlich Robert Brandom selbst, der durch seine Bereitschaft zu einer Vielzahl von persönlichen Gesprächen in Frankreich, Deutschland und den USA dazu beigetragen hat, mein Verständnis seines Buches zu verbessern - auch wenn er keine Verantwortung für die vielen Mißverständnisse trägt, die auf meiner Seite zurückgeblieben sein dürften. Zum Gelingen der Arbeit wesentlich beigetragen hat ferner ein For- schungsstipendium des DAAD, das mir im Jahre 1999 einen mehrmona- tigen Aufenthalt an der University of Pittsburgh ermöglicht hat. Ebenso möchte ich dem Fonds zur Förderung der Geisteswissenschaften der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel für eine Zuzahlung zu den Druckkosten danken. Sehr profitiert habe ich zudem von Eva Gil- mers geduldiger Hilfe bei der sprachlichen Feinarbeit und der Lösung stilistischer Probleme. Der Freundin von St. Sulpice danke ich für die vielen inspirierenden Anlässe, den Beginn der eigentlichen Schreibphase hinauszuzögern. Am meisten hervorzuheben ist jedoch Henriette Pleiger, der ich neben einem überaus geistreichen coaching einfach alles verdan- ke, was man sich während der Arbeit an einem philosophischen Buch nur wünschen kann. Basel, im April 2004 Sebastian Knell Inhalt Vorbemerkung VII Einleitung: Die linguistische Wende der Philosophie und die Stellung der Sprache in der Philosophie des Geistes 1 Erster Teil: Brandoms Theorie begrifflichen Inhalts 21 Kapitel I: Die Grundzüge der konstitutionstheoretischen Erklärung begrifflichen Inhalts und das theoretische Modell der diskursiven Kontoführung 25 (1) Die konstitutive Übertragung begrifflicher Gehalte durch soziale Praktiken 25 (2) Zwei grundlegende explanatorische Prinzipien 30 (a) Die inferentielle Natur begrifflicher Gehalte 31; (b) Die konstitutive Über- tragung begrifflicher Gehalte als praxisimplizite Form der Projektion 37 (3) Die Signifikanz assertorischer Äußerungen und die Praxis der diskursiven Kontoführung 40 (a) Die systematische Rolle von Behauptungen innerhalb des Spiels des Lie- ferns und Forderns von Gründen 42; (b) Grundelemente der rekonstruktiven Theoriesprache Brandoms 44; (c) Das sprachtheoretische Modell der dis- kursiven Kontoführung 49; (d) Überzeugungen als doxastische Festlegun- gen 58; (e) Diskursive Kontoführungspraktiken als allgemeines Organ der konstitutiven Übertragung propositionaler Gehalte 61 Kapitel Π: Kritische Rekonstruktion des theoretischen Kernmodells 64 (1) Inferentielle Rollen als Rollen in komplexen normativen Strukturen 66 (a) Zirkulär erscheinende Elemente in Brandoms Theoriesprache 66; (b) Die gehaltkonstitutiven inferentiellen Rollen assertorischer Äußerungen 71; (c) Die gehaltkonstitutiven inferentiellen Rollen doxastischer Festlegungen 78 χ Inhalt (2) Die Übertragung propositionaler Gehalte durch diskursive Kontoführungspraktiken 85 (a) Diskursive Kontoführung als implizite Projektion gehaltkonstitutiver normativer Rollen 86; (b) Verschiedene Aspekte des kontoführenden Übertragungsvorgangs 90; (c) Die dreistufige Struktur der konstitutionstheoretischen Erklärung propositionaler Gehalte 96 (3) Kritischer Nachtrag 101 Kapitel ΙΠ: Erweiterungen und Ergänzungen des theoretischen Kernmodells 117 (1) Die begrifflichen Gehalte von Wahrnehmungsberichten, Handlungsabsichten und subsententialen Ausdrücken 118 (a) Wahrnehmungsberichte und empirischer Gehalt 119; (b) Praktische Festlegungen und Handlungen 125; (c) Subpropositionaler begrifflicher Gehalt und substitutionelle Inferenzen 131 (2) Die repräsentationale Dimension begrifflichen Inhalts und die Objektivität begrifflicher Normen 138 (a) Die umgangssprachliche Verankerung des Repräsentationsbegriffs in De-re-Zuschreibungen sprachlicher Äußerungen und intentionaler Zustände 143; (b) Der besondere Sinn von De-re-Zuschreibungen und die sozialperspektivische Ausdifferenzierung inferentieller Rollen 147; (c) Soziale Perspektivendifferenz und Objektivität 166 (3) Die expressive Rolle des logischen Vokabulars 172 Zweiter Teil: Zur Begründung der Sprachabhängigkeit intentionaler Zustände in „Making it Explicit" 179 Kapitel IV: Die von Brandom vertretene Sprachabhängigkeitsthese ..181 (1) Systematische Vorklärungen 182 (a) Die globale SBI-These 183; (b) Die systematische Spannung zwischen der globalen SBI-These und unserer alltäglichen Zuschreibungspraxis 193; (c) Verschiedene Formen der systematischen Differenzierung 197; (d) Höher- wertige und niedere Erscheinungsformen intentionaler Zustände 202; (e) Vollwertige und defiziente intentionale Zustände 205 (2) Brandoms Version der SBI-These und die Lokalisation der zugehörigen Begründung 211 (a) Das Begründungsziel 212; (b) Die Lokalisation des Argumentes 221; (c) Erläuterung der weiteren Vorgehensweise 225

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