Hans Sommer · Projektmanagement im Hochbau Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH HansSommer Projektmanagement im Hochbau Eine praxisnahe Einführung in die Grundlagen 2. überarbeitete und ergänzte Auflage mit 182 Abbildungen ' Springer Prof. Dr.-Ing. Hans Sommer Drees und Sommer AG Obere Waldpllitze 13 70569 Stuttgart ISBN 978-3-662-09522-5 Die Deutsche Bibliothek - Cip-Einheitsaufnahme Sommer, Hans: Projektmanagement im Hochbau: Eine praxisnahe Einfithrung in die Grundlagenl Hans Sommer.-2 •• iiberarb. und erg. Autl. ISBN 978-3-662-09522-5 ISBN 978-3-662-09521-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-09521-8 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte. insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags. der Entnahme von Abbildungen und Tabellen. der Funksendung. der Mikroverfllmung oder VervielfaItigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. bleiben. auch bei nur auszugsweiser Verwertung. vorbehalten. Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zuliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts gesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1998 Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1998 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. SoUte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze. Vorschriften oder Riehtlinien (z.B. DIN. VDI. VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein. so kann der Verlag keine Gewiihr fiir die Riehtigkeit. Vollstiindigkeit oder Aktualitiit iibernehmen. Es empfiehlt sieh, gegebenenfalls fiir die eigenen Arbeiten die vollstiindigen Vorschriften oder Riehtlinien in der jeweils giiltigen Fassung hinzuzuziehen. Einbandgestaltung: Struve & Partner. Heidelberg Satz: Reproduktionsfertige Vorlagen des Autors SPIN: 10628999 62/3020 -5 43 2 1 0 - Gedruckt auf siiurefreiem Papier Vorwort Das Bauen ist zu einem komplexen Beziehungsnetz sich immer mehr beschleuni gender Abläufe, Entscheidungen und Handlungen geworden. Gleichzeitig aber ist es mehr denn je erforderlich, Gebäude zu realisieren, die die bestmögliche Verbin dung von Funktionalität, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit darstellen. Der Schlüssel, um in dieser Dynamik erfolgreich zu bestehen, liegt in einem Projektmanagement, das sowohl Inhalte und Zusammenhänge von Planung und Bau kennt wie auch moderne Managementmethoden beherrscht. Gelingt dann noch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten im Team, stehen die Chancen für ein optimales Projektergebnis bestens. In der Regel finden sich bei einem Bauvorhaben Projektbeteiligte mit unterschied lichsten Interessen und Kenntnissen zusammen: Architekten, Projektmanager und Fachplaner, Vertreter der Bauherrschaft, der begleitenden Ämter und der Bauwirt schaft - Kommunikationsschwierigkeiten sind in einem solch heterogenen Kreis nicht ausgeschlossen. Ein erstes Ziel dieses Buches ist es deshalb, den Ablauf von Hochbauvorhaben in Planung und Bauausführung anhand plakativer Beispiele anschaulich zu beschrei ben; inhaltliche Grundlage dafür war meine Vorlesung über Projektmanagement an der Universität Stuttgart. In der Chronologie des Projektablaufs wird ein Überblick über alle Themen und Aufgaben gegeben, die -mit Variationen -bei jedem Bauvor haben eine wichtige Rolle spielen werden. Im zweiten Teil des Buches werden die wesentlichen Managementmethoden wie Projektorganisation und Termin- und Kostensteuerung erläutert. Angesprochen sind dabei nicht nur professionelle Projektmanager, sondern viel mehr das ganze Umfeld der Baubeteiligten. Wesentlich erschien es, den Lesern das jeweilige Prinzip bzw. die grundsätzliche Vorgehensweise näher zu bringen. Aus diesem Grunde ist das Buch mehr als eine grundlegende Erläuterung des Gesamt geschehens zu verstehen, nicht als Arbeitshandbuch. Mein besonderer Dank gilt Frau Martina Kötzle für die tatkräftige und selbständige Unterstützung bei der Erstellung des Textlayouts und der Optimierung der Abbil dungen bis hin zur reproduktionsfertigen Vorlage. Stuttgart, im September 1994 HansSommer Inhalt 1 Einführung...................................................................................................... I I. I Was ist Projektmanagement? ................................................................... I I.2 Projektarten .. .. .. .. .. .. .. .. . .. . .. .. .. .. . . .. .. .. .. .. .. . .. . .. .. .. .. .. . .. . .. .. .. .. . .. .. .. .. .. .. . .. .. .. .. .. . 5 I.3 Projektbeteiligte ................ ............ ......... ..... ..................... ........................ 6 I.3.I Die Beteiligten auf Auftraggeberseite .......................................... 7 I.3 .2 Beteiligte Planer . .. .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. . .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. . . .. 8 I.3.3 Unternehmerformen in Abhängigkeit von der Vergabestrategie .. 9 I.4 Abläufe bei unterschiedlichen Planungs-und Realisierungs- konstellationen....................................................................................... I2 I.4.I Bauen mit Einzelunternehmern ................................... ......... ..... I2 1.4.2 Bauen mit Teil-GU ..................................................................... I4 1.4.3 Bauen mit Generalunternehmer ..................... ............. ............. .. I5 I.4.4 Bauen mit Generalübernehmer .................................................. I9 2 Projektablauf ................................................................................ ................ 20 2.I Die Projektphasen ........................ .......................................................... 20 2.2 Defmitionsphase - Programming ......... ................................................. 2I 2.2.I Problemanalyse............................. ........................... .. .. ............. .. 2I 2.2.2 Zielformulierung................................................................. ........ 2I 2.2.3 Raumprogramm, Pflichtenheft ................................................... 22 2.2.4 Rentabilitätsprüfung ................................................................... 22 2.3 Konzeptionsphase - Planungsidee ... ...................................................... 23 2.3 .I Grundstücksanalyse ...... .... .......................................................... 24 2.3.2 Entwicklungskonzeption und Machbarkeit ................................ 26 2.3.3 Wie kommt man zu einem guten Architekten? .......................... 29 2.3.4 Konzeptfmdung über Investorenwettbewerbe ............................ 30 2.3 .5 Parallelausschreibung als ABC-Verfahren .. .. .. .. . .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. .. . 3I 2.4 Planungs-und Vorbereitungsphase ........................................................ 3I 2.4.I Vorplanung ................................................................................. 32 2.4.2 Entwurfs-und Genehmigungsplanung ....................................... 33 2.4.3 Ausführungsplanung Rohbau ..................................................... 36 2.4.4 Ausführungsplanung Technische Ausrüstung............................ 40 2.4.5 Ausführungsplanung Ausbau ..................................................... 4I VIII Inhalt 2.4.6 Vorbereiten der Vergabe ............................................................ 44 2.4.7 Angebotsverarbeitung, Submission ............................................ 45 2.4.8 Mitwirken bei der Vergabe ......................................................... 45 2.4.9 Vorlaufzeiten .............................................................................. 46 2.5 Genehmigungsverfahren ......................... .................................... ........... 48 2.5.1 Flächennutzungsplanung (vorbereitende Bauleitplanung) ......... 48 2.5.2 Bebauungsplanung (verbindlicher Bauleitplan) ......................... 50 2.5.3 Baugenehmigungsverfahren ....................................................... 52 2.5.4 Baufreigabe ................................................................................. 53 2.6 Rohbau mit Raumabschluß ........................................ ...... ......... ............. 54 2.6.1 Baustellenvorbereitung ................ .................................. .. ........... 54 2.6.2 Baustelleneinrichtung ................................................................. 57 2.6.3 Aushub-und Verbauarbeiten ...................................................... 57 2.6.4 Gründungsarbeiten ..................................................................... 58 2.6.5 Aufgehende Baukonstruktion ..................................................... 59 2.6.6 Zimmerarbeiten, Dachabdichtung, Klempnerarbeiten................ 60 2.7 Technische Ausrüstung .......................................................................... 68 2.7.1 Sanitärtechnik ............................................................................. 71 2.7.2 Statische Raumkonditionierung .................................................. 73 2.7.3 Dynamische Raumkonditionierung-Raumlufttechnik ............. 75 2. 7.4 Elektrotechnische Anlagen ......................................................... 82 2.7.5 Förderanlagen ............................................................................. 86 2.7.6 Gebäudeautomation .................................................................... 90 2.7.7 Konventionelle und alternative Energieerzeugung.................... 90 2.8 Ausbauarbeiten (raumbildender Ausbau)............................................. 91 2.8.1 Fußbodenaufbauten .................................................................... 91 2.8.2 Trennwandsysteme ...................... ............................................... 92 2.8.3 Deckensysteme ........................................................................... 93 2.8.4 Ablaufvarianten Ausbau ............................................................. 94 2.9 Ökologische Ansätze bei Bauverfahren ................................................. 96 2.9.1 Regenwassernutzung .................................................................. 96 2.9 .2 Solartechnologie ......................................................................... 98 3 Projektmanagement ........................................................... ........................ 100 3 .1 Projektorganisation . .. .. .. .. .. . . .. .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. . . .. .. . .. .. . .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. . . .. . .. .. . 100 3 .1.1 Aufbauorganisation . .. . .. .. .. .. .. . .. . .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. .. .. . . .. .. .. . .. .. .. .. .. . .. .. 10 2 3 .1.2 Zielvorgaben und Zielfortschreibung . .. . .. .. . .. . .. . .. .. .. .. .. . .. .. .. . .. .. .. 107 3.1.3 Objektgliederung und Codierung ............................................. 110 3.1.4 Ablauforganisation ................................................................... 112 3.1.5 Vertragswesen allgemein .......................................................... 117 3.1.6 Planerverträge ........................................................................... 118 3.1.7 Bauleistungsverträge ................................................................ 124 3 .1.8 Entscheidungsfmdung ...... ........................................................ 126 3.1.9 Information und Kommunikation ............................................. 129 Inhalt IX 3.2 Terminsteuerung im Rahmen des Projektmanagements ...................... 133 3.2.1 Netzplan als Simulation des geplanten Ablaufs ........................ 133 3 .2.2 Grundlagen der Netzplantechnik.............................................. 142 3.2.3 Darstellungsweise der Pläne ..................................................... 153 3.2.4 Einsatz von räumlichen CAD-Darstellungen ........................... 156 3.2.5 Stufenweiser Aufbau der Systematik beim Projektmanagement .......... ............................................... 161 3.2.6 Einsatz von Zeit-Weg-Diagrammen bei Hochhäusern ............. 166 3 .2. 7 Kontrolle des Ablaufs (Regelkreis Terminkontrolle) .. ....... .... .. 172 3.3 Kostensteuerung ................................................................................... 175 3 .3 .1 Grundsätzliches . .. .. . . .. . .. .. . .. . .. .. .. . .. .. . .. .. .. .. . .. .. .. .. . .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. . 17 5 3.3.2 Kostencontrolling ..................................................................... 177 3.3.3 DIN 276 neu ............................................................................. 179 3.3 .4 Kostenermittlung . .. . .. .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. . .. .. .. .. . . .. . .. .. . .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. .. . 189 3.3.5 Kostenkontrolle ........................................................................ 193 1 Einführung 1.1 Was ist Projektmanagement? Optimale Bauwerke entstehen durch klare Zielvorgaben, kreative Planung und professionelle Abwicklung! Jedes Projekt kann mit dem erforderlichen Sachver stand auf der einen sowie einem rechtzeitig installierten und professionell durch geführten Projektmanagement auf der anderen Seite zum Erfolg geführt werden! Durch "Ordriung schaffen" und "das Richtige tun zum richtigen Zeitpunkt" wer den Reibungsverluste reduziert, Qualität geschaffen sowie Kosten und Zeit gespart! Aus der Ergebnisverantwortung der auf der Bauherrnseite für die Projekt abwicklung Verantwortlichen lassen sich folgende Bauherrnaufgaben ableiten: Bauherrenaufgaben • Aufbau der Projektstruktur, Vertragswesen (Unterstützung durch die Projektsteuerung) • Definition der Zielvorgaben für Zweck und Umfang der Bauaufgabe • Entscheidungstindung und Entscheidungssicherung (Vorbereitung durch die Projektsteuerung) e Sicherstellen der Genehmigungsfähigkeit (Unterstützung durch die Projektsteuerung) e Überwachen der Termin-, Kosten-und Qualitätsziele (Durchführung durch die Projektsteuerung) e Sicherstellen der Finanzierung und Vermarktung Abb. 1.1. Bauherrenaufgaben