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Projektive Frobenius-Erweiterungen PDF

26 Pages·1961·2.364 MB·German
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Si tzungsberich te der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1960/1961,4. Abhandlung Projektive Frobenius-Erweiterungen Von Friedrich Kasch (Vorgelegt in der Sitzung vom 10. November 1960) Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1961 ISBN 978-3-662-23145-6 ISBN 978-3-662-25130-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-25130-0 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht ge stattet, diese Abhandlung oder Teile daraus auf photo mechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen © b y Springer-Verlag Berlin Heidel berg 1961 Ursprünglich erschienen bei Springer Verlag oHG, Berlin· Gottigen· Heidelberg 1961. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeich nungen usw. in dieser Abhandlung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Projektive Frobenills=Erweiterllngen Von Friedrich Kasch, Heidelberg Vorgelegt in der Sitzung vom 10. November 1960 Einleitung Eine Frobenius-Algebra ist bekanntlich eine endlichdimensionale Algebra rj11 mit 1-Element, für die ein r-Modulisomorphismus (1 ) existiert. Diese Dualitätseigenschaft hat man von den Gruppen ringen endlicher Gruppen übernommen. Frobenius-Algebren sind in zwei verschiedenen Richtungen ver allgemeinert worden. Einerseits zu Frobenius- und Quasi-Frobe nius-Ringen, bei denen man die Bezugnahme auf einen Unter körper oder Unterring 11 fallen gelassen hat. Andererseits hat man diese Bezugnahme und die Voraussetzung (1) beibehalten, aber die sonstigen Voraussetzungen abgeschwächt. So betrachten EILENBERG-NAKAYAMA in [3J Frobenius-Alge brenr über einem RingA, wobei die Voraussetzung der endlichen Dimension im Falle eines Körpers 11 durch die Forderung, daß r als A-Modul endlich erzeugt und projektiv sei, ersetzt wird. In [3J werden homologische Eigenschaften derartiger Algebren unter sucht. Ferner habe ich in [9J den Begriff der Frobenius-Erweiterung eingeführt, der kürzlich von NAKAYAMA-TsuZUKU in [11J von gewissen Einschränkungen befreit wurde und sich nach [11J fol gendermaßen darstellt: Es seien r ein Ring mit 1-Element, 11. ein Unterring mit dem gleichen 1-Element, es sei r als A-Rechtsmodul endlich erzeugt und frei, und es gelte (1) als A-r-Isomorphie. Auf der Grundlage von [9J hat K. HIRATA [7J homologische Eigenschaften von Frobenius-Erweiterungen untersucht. Es ist nun wünschenswert, diese Resultate und die von EILENBERG-NAKAYA MA [3 J möglichst einheitlich zu gewinnen. Dazu schwächen wir den Begriff der Frobenius-Erweiterung dahingehend ab, daß wir bei \' - 89 - 4 FRIEDRICH KASCH: sonst gleichen Voraussetzungen an Stelle von "frei" nur "projek tiv" verlangen. Damit haben wir die im Titel genannten projektiven Frobenius-Erweiterungen erhalten. Im ersten Teil der Arbeit zeigen wir, daß die Definition der projektiven Frobenius-Erweiterungen symmetrisch ist und stellen Hilfsmittel für die weiteren Überlegungen bereit. Insbesondere zeigen wir, daß es projektive Frobenius-Erweiterungen gibt, die nicht frei sind. Im zweiten Teil wird untersucht, wie weit sich eine Frobenius Erweiterung durch ihren A-Endomorphismenring Hom (r,F) A charakterisieren läßt. Hier werden wir einen Satz, der nach [9, 11, 10J für freie Frobenius-Erweiterungen bekannt ist, auf pro j ektiv e F ro benius-Erweiterungen verallgemeinern. Im dritten Teil betrachten wir dann die homologischen Eigen schaften von projektiven Frobenius-Erweiterungen und erhalten zunächst Resultate, die Ergebnisse von EILENBERG-NAKAYAMA [3J und K. HIRATA [7J enthalten und ergänzen. So dann schränken wir die Frobenius-Erweiterungen auf ausge zeichnete projektive Frobenius-Erweiterungen ein. Dabei heiße rjA ausgezeichnet, wenn r als zweiseitiger A-Modul einen zu A isomorphen direkten Summanden besitzt. Hier ergibt sich als Hauptresultat, daß die schwache bzw. projektive bzw. injektive Dimension eines A-Moduls A mit der entsprechenden Dimension des r-Moduls A &;;r und Hom (r, A) übereinstimmt. A A Schließlich zeigen wir für freie Frobenius-Erweiterungen, wo eine Spurbildung möglich ist, daß die durch die Spur eines A-Homo morphismus in den Ext~r,A) für i >0 induzierte Abbildung jeweils die Nullabbildung ist. Dieses Resultat, das für Gruppenringe be kannt ist, besitzt interessante Folgerungen. 1. Definition und Kennzeichnung von Frobenius-Erweiterungen 1.1. Voraussetzungen Es seien in dieser Arbeit stets r ein Ring mit 1-Element und A r r- ein Unterring von mit dem gleichen 1-Element. Alle und A-Moduln seien unitär. Ist A ein r-Rechts- bzw. r-Linksmodul, so schreiben wir auch Ar bzw. rA. Die Schreibweise rAAr-=rBA bedeute, daß die r-Links- und A-Rechtsmoduln A und B r-A-iso morph seien. Bei Rechtsmoduln schreiben wir Abbildungen links von dem abzubildenden Element und bei Linksmoduln rechts; ist - 90 - Projektive Frobenius-Erweiterungen 5 z. B. f eine Abbildung von Ar bzw. rA, dann sei f (a) bzw. (a) f das Bild eines Elementes a EA bei f. Der Modul RomA( AA'~) wird zu einem r-Linksmodul, wenn (yf) (a) = yf (a) für fE RomA( AA' 1;\), yEr, aEA gesetzt wird. Entsprechend wird RomA(~' AA) zu einem r-Rechtsmodul durch die Festsetzung (ly) (';) =f(Y,;) für fERomA (I~, AA) und y, ';Er. Sei jetzt n FA =.<:8x;A ,=1 ein freier A-Rechtsmodul mit den freien Erzeugenden (= Basis) Xl' ••• , Xn• Ist jeweils für i = 1, ... , n die Abbildung diE Rom.1 (FA' 1;\) durch {o für i t=j di(xj) = oii = 1 f'u" r~=J. (2) definiert, dann gilt offenbar n RomA( FA , ~) =.<:8 r di (3 ) .=1 und ebenso Ferner folgt rRomA(~,AA) = RomA(FA,rA)· Sei nun F:1 = AA <:8 BA, dann denken wir un°s jede Abbildung fE RomA( AA' rA) durch die Festsetzung f (b) = für alle bEB zu einer Abbildung von ~ fortgesetzt, so daß RomA( AA'~) als Untermodul von RomA( ~,~) betrachtet werden kann; entspre chend für BA' Dann gelten die folgenden Gleichungen: 1 RomA( FA'~) = RomA( AA'~) Ei?> RomA( BA'~) RomA( FA ,AA) = RomA(AA,AA) Ei?> RomA(BA,AA) (4) r RomA( AA,AA) = RomA(AA'~). Ferner besitzt RomA(AA'~) bzw. RomA(AA,AA) als r- bzw. A-Linksmodul ein endliches Erzeugendensystem, nämlich die Ein schränkungen der Abbildungen d (i = 1, ... , n) von F auf A. i Sei jetzt r als A-Rechtsmodul endlich erzeugt und projektiv, dann istr direkter Summand eines endlich erzeugten freienA-Recht~­ moduls FA, und für ~ treffen die zuvor für AA gemachten Fest stellungen zu. Daraus folgt, daß RomA( ~, AA) als A-Linksmodul ebenfalls endlich erzeugt und projektiv ist. Außerdem ist zu be- - 91 - 2 Heidelberger Sitzungsberichte 1961 6 FRIEDRICH KASCH: merken, daß HomA (-G, AA) nicht nur A-Links- sondern auch noch r-Rechtsmodul ist. Da 1;1 endlich erzeugt und projektiv ist, gilt für jeden Modul AC (nach [3J, S.2) (5) als r-Linksmoduln; ebenso gilt für jeden Modul CA C \8l r ~ HomA(HomA( AT, AA)A' CA) (6) .1 als r-Rechtsmoduln. Aus (5) folgt speziell für C =A die r-/l-Iso morphie r<-'HomA (AHOmA(1;I,AA)'AA), (7) die explizit durch r 3 y --+(HomA( -G,AA) 3 t --+ j(y) EA) gege ben wird. 1.2. Definition der Frobenius-Erweiterungen Wir gehen von den folgenden Bedingungen aus: (r1) "1r;,~ AHomA~,AA)r (r2) 1;1 ist endlich erzeugt und projektiv (r3) 1;1 ist endlich erzeugt und frei (li) rI":1 = rHomA (Ar, AA)A (12) Ar ist endlich erzeugt und projektiv (13) Ar ist endlich erzeugt und frei. Bemerkung 1 a) Die Bedingungen (r1) 'Und (r2) sind äquivalent zu (11) 'Und (12). b) Die Bedingungen (r1) 'Und (r3) sind äquivalent zu (11) und (13). Beweis. Seien (r1) und (r2) erfüllt. Wie schon festgestellt, ist wegen (r2) HomA (~, AA) als A-Linksmodul endlich erzeugt und projektiv. Wegen (r1) folgt dann (12). Gilt (r3), so erhält man ebenso (13). Wegen (r1) und (7) gilt schließlich (11). Die Umkeh rung folgt ebenso. Definition a) Die Ringerweiter'Ung r/A heißt Frobenius-Erweiterung, wenn die Bedingungen aus Bemerkung 1 a) erfüllt sind. - 92 -- Projektive Frobenius-Erweiterungen 7 b) Die Ringerweiterung rlA· heißt freie Frobenius-Erweiterung, wenn die Bedingungen atts Bemerkttng 1 b) erfüllt sind. Die im Titel dieser Arbeit genannten projektiven Frobenius Erweiterungen werden also jetzt kurz Frobenius-Erweiterungen genannt, und nur die spezielleren freien Frobenius-Erweiterungen erhalten das zusätzliche Adjektiv. Wir bemerken schließlich noch, daß es zu je zwei Isomorphis men CPl und CP2 von AFr und AHomA (I;1' AA)r stets ein invertier bares Element C aus dem Zentralisator von A. in r gibt, so daß <Jl2(Y) =CPl(Cy) für alle yEr gilt. Wie bei freien Frobenius-Erweiterungen kann auch jetzt der Isomorphismus (r1) bzw. (11), den wir auch als Frobenius-Isomor phis mus bezeichnen wollen, durch einen "Frobenius-Homomorphis mus" ersetzt werden. Dazu betrachten wir die folgenden Bedin gungen: (r 1') Es gibt einen zweiseitigen A -Homomorphismus "P von r in .11 so, daß die Abbildung r :1 y -l>-"PY E HomA (~, AA) ein A-r-Isomorphismus ist. (li') Es gibt einen zweiseitigen A-Homomorphismus "P von r in .11 so, daß die Abbildung r:1 y -l>-Y"P E HomA (Ar, AA) ein r-A-Isomorphismus ist. Bemerkung 2. Dann und nur dann ist TIA ezne Frobenitts erweiterung bzw. eine freie Frobenius-Erweiterung, wenn (r1') ttnd (r2) bzw. (r1') und (r3) oder (11') und (12) bzw. (li') und (13) erfüllt sind. Beweis. Es genügt zu zeigen, daß (r1) und (r1') äquivalent sind. Aus (r1') folgt unmittelbar (r1). Sei nun (r1) erfüllt und cP der A-T-Isomorphismus von rund HomA (~, AA)' dann wollen wir zeigen, daß "P = cP (1) die Bedingung (r 1') erfüllt. Als Element aus HomA (~, AA) ist "P ein A-Rechtshomomorphismus. Ferner gilt für AEA, yEr "P(AY) = cp(1) (}.y) = cp(A) (y) = Acp(1) (y) = A1p(y), also ist "P ein zweiseitiger A-Homomorphismus. Die Abbildung r:1 y ->-"Py = cp(1) Y = cp(y) E Hom.1 (~,AA) -93 - 2* 8 FRIEDRICH KASCH: stimmt mit cp überein und ist folglich ein A-r-Isomorphismus. Damit ist (r 1') bewiesen. Wir stellen noch fest, daß bei einer freen Frobenius-Erweite rung'lp ein Epimorphismus ist. Zu jedem AEA gibt es dann näm lich (mindestens) ein hE RomA (~, AA) und ein y Er mit h (y) = }.; sei 'lpYo = h, dann folgt 'Ip (YoY) = A. Schließlich wollen wir feststellen, daß es Frobenius-Erweiterun gen gibt, die nicht frei sind. Dazu betrachten wir zu zwei Frobe nius-Erweiterungen Fr/Al und I2/A2 die direkte Summe r = Fr Gj Tz, für die die Multiplikation durch (Y1+Y2)(Y~+Y~)=Y1Y~+Y2Y;' Y1' Y~Er1' Y2' y;Er2 definiert sei. Dann ist r ein Ring und r A =A GjA ein Unterring von mit dem gleichen 1-Element. I 2 Man prüft sofort nach, daß r/A Frobenius-Erweiterung ist. Außer dem ergibt sich, daß TjA dann und nur dann freie Frobenius-Er weiterung ist, wenn I;.jA und I2/A freie Frobenius-Erweiterungen I 2 gleicher Dimension sind. Daraus folgt sofort, daß es Frobenius·· Erweiterungen gibt, die nicht frei sind. 1.3. Freie Frobenius-Erweiterungen Wir stellen hier einige (aus [9J und [11J) bekannte Tatsachen über freie Frobenius-Erweiterungen zusammen, die später ge braucht werden. Sei rjA eine Ringerweiterung und seien r r" eine Rechts 1, ... , sowie lI' ... , l" eine Linksbasis von TjI1. Diese Basen heißen dual (zueinander), wenn die durch r r" erzeugte Rechtsdarstellung 1, ••. , von r in An mit der durch ll' ... , l" erzeugten Linksdarstellung übereinstimmt. Das bedeutet, daß für jedes yEr aus " yrj = L ri Aij' (j=1, ... ,n) i=l die Gleichungen n liY = L Aijlj (i = 1, ... , n) jd folgen und umgekehrt. Wesentlich ist nun, daß freie Frobenius-Erweiterungen durch duale Basen charakterisiert werden können. Es gilt: Dann 'und nur dann ist TjA eine freie Frobenius-Erweiterung, wenn endliche duale Basen von rjIJ existieren. Mit Hilfe von dualen Basen kann nun auch sofort ein Frobenius Homomorphismus'IfJ angegeben werden, der gleichzeitig (r1') und - 94 - Projektive Frobenius-Erweiterungen (11') genügt. Die Elemente Y1' y Er mögen die Basisdarstellungen 2 n n Y1 = L A;l;, Y2 = L ri[t;, ;=1 ;=1 besitzen, dann wird 1fJ für das Produkt Y1 Y2 durch n 1fJ(Y1 Y2) = L A; [t; definiert, so daß insbesondere gilt. Da man jedes Element yEr als Produkt von zwei Elementen schreiben kann (z. B. Y = 1 y) und da 1fJ (Y1 Y2) wegen der Dualität der Basen nur vom Produkt abhängt, liefert 1fJ einen Homomorphis mus von r in A, der gleichzeitig (r1') und (11') erfüllt. Für später merken wir noch die Gleichung n 1 = L 1fJ(r;) l; (9) ;=1 an, die sofort aus (8) folgt. 2. Kennzeichnung einer Frobenius-Erweiternng durch ihren Endomorphismenring 2.1. In [9J habe ich den besonders im Hinblick auf die Galois sche Theorie der Schiefkörper und Ringe interessierenden folgenden Satz bewiesen: Unter gewissen Voraussetzungen (die hier nicht angegeben werden sollen) ist eine endlich erzeugte, freie Ring erweiterung rjA dann und nur dann (freie) Frobenius-Erweiterung, wenn der A-Endomorphismenring HomA~,~) Frobenius-Er r r weiterung des Ringes l der Linksmultiplikatoren von ist. Kürz lich konnten NAKAYAMA-TsuZUIW in [11J zeigen, daß die dabei von mir gemachten Voraussetzungen überflüssig sind. Schließlich konnte ich in [10J einen Beweis dieses Satzes für freie Frobenius Erweiterungen geben, bei dem nicht von dualen Basen Gebrauch gemacht wird. Diese Beweisführung ermöglicht es nun, den Satz mit einer gewissen Einschränkung auch für beliebige Frobenius Erweiterungen zu beweisen. 2.2. Zur Vorbereitung beweisen wir drei Hilfssätze. Hilfssatz 1: Sei rjA eine beliebige Ringerweiterul1g. Für jedes jEHomA(~,AA) gilt dann HomA(~'~) j=rj. - 95 -

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