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Professionalität Sozialer Arbeit und Hochschule: Wissen, Kompetenz, Habitus und Identität im Studium Sozialer Arbeit PDF

309 Pages·2012·2.752 MB·German
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Edition Professions- und Professionalisierungsforschung Band 1 Herausgegeben von R. Becker-Lenz, Olten, Schweiz St. Busse, Mittweida/Roßwein, Deutschland G. Ehlert, Mittweida/Roßwein, Deutschland S. Müller-Hermann, Olten, Schweiz Das Interesse an der Professionalität Sozialer Arbeit und der angrenzenden Professionen und Berufe im Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitsbereich hat in den letzten Jahren sowohl in der Praxis als auch innerhalb der Th eoriebildung deutlich zugenommen. Was Professionalität im Kern ausmacht, welche Bedeutung disziplinäres Wissen, methodische Kompetenz, ein professioneller Habitus und eine professionelle Identität haben und wie diese im berufl ichen Handeln integriert werden, wird kontrovers diskutiert und zunehmend empirisch aufgeklärt. Darüber hinaus werden sowohl Fragen des fortschreitenden Professionalisierungs- und Akademisierungsbedarfes als auch Phänomene der Deprofessionalisierung bis in die klassischen Professionen hinein virulent und sensibel wahrgenommen. Auf dem Hintergrund globaler Veränderungen der Arbeitswelt, organisationeller und institutioneller Rahmenbedingungen berufl ichen wie professionellen Handelns wird der Bedarf an einer professionstheoretisch und transdisziplinär geleiteten Verständigung über diese Fragen noch zunehmen. Die Edition: „Professions- und Professionalisierungsforschung“ soll dazu ein Forum zur Verfügung stellen, in dem Beiträge erscheinen, die den Professionalitätsdiskurs in den Feldern Soziale Arbeit, Bildung, Erziehung und Gesundheit fundieren und weiterentwickeln. Herausgegeben von Roland Becker-Lenz Gudrun Ehlert Fachhochschule Nordwestschweiz/ Hochschule Mittweida/Roßwein, Hochschule für Soziale Arbeit, Deutschland Olten, Schweiz Silke Müller-Hermann Stefan Busse Fachhochschule Nordwestschweiz/ Hochschule Mittweida/Roßwein, Hochschule für Soziale Arbeit, Deutschland Olten, Schweiz Roland Becker-Lenz • Stefan Busse Gudrun Ehlert • Silke Müller-Hermann (Hrsg.) Professionalität Sozialer Arbeit und Hochschule Wissen, Kompetenz, Habitus und Identität im Studium Sozialer Arbeit Herausgeber Roland Becker-Lenz Gudrun Ehlert Fachhochschule Nordwestschweiz/ Hochschule Mittweida/Roßwein, Hochschule für Soziale Arbeit, Deutschland Olten, Schweiz Silke Müller-Hermann Stefan Busse Fachhochschule Nordwestschweiz/ Hochschule Mittweida/Roßwein, Hochschule für Soziale Arbeit, Deutschland Olten, Schweiz Voestalpine Linz, Österreich Bernhard Schmidt ISBN 978-3-531-17799-1 ISBN 978-3-531-94246-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-94246-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhaltsverzeichnis RolandBecker-Lenz,StefanBusse,GudrunEhlert SilkeMüller-Herrmann Einleitung:Wissen,Kompetenz,HabitusundIdentitätals ElementevonProfessionalitätimStudiumSozialerArbeit..................................9 I KonstitutiveElementederHochschulbildung SilkeMüller-HerrmannundRolandBecker-Lenz KrisenalsVoraussetzungderBildungvonProfessionalität...............................33 ClaudiaVorheyer DieTrägheitdesHysteresis-EffektsalsSchwierigkeitder Professionalisierungimberufsbegleitenden SozialarbeitsstudiumunddessenAuswirkungaufdiePraxis– EinFallvergleichzwischenGesundheitsfürsorgeund professionellerSozialarbeit.................................................................................51 II CurriculareArrangementsvonProfessionalisierungimStudium PeterSchallberger HabituellePrädispositionenaufSeitenderStudierendenund dieGestaltungvonStudiengängenderSozialenArbeit.Einige kursorischeÜberlegungen..................................................................................69 StefanBusseundGudrunEhlert DieallmählicheHeraus-BildungvonProfessionalitätim Studium...............................................................................................................85 BerndDewe AkademischeAusbildunginderSozialenArbeit–Vermittlung vonTheorieundPraxisoderRelationierungvonWissenund KönnenimSpektrumvonWissenschaft,Organisationund Profession.........................................................................................................111 5 ThomasHarmsen ProfessionalisierungsorteimBachelor-StudiengangSoziale Arbeit................................................................................................................129 WernerObrecht „Warendeklaration“zurSystematisierungvonWissen....................................145 III LernarrangementsundOrtederProfessionalisierungimStudium SilviaStaub-Bernasconi Der„transformativeDreischritt“alsVorschlagzur ÜberwindungderDichotomievonwissenschaftlicherDisziplin undpraktischerProfession................................................................................163 AndreasHanses ForschendePraxisalsProfessionalisierung.Herstellungvon ReflexivitätdurchforschendesLernenimStudiumSozialer Arbeit................................................................................................................187 MajaHeiner Handlungskompetenz„Fallverstehen“..............................................................201 KlausKraimerundNinaWyssen-Kaufmann DiefallrekonstruktiveForschungswerkstatt–eineOptionzur FörderungvonProfessionalitätinderSozialenArbeit.....................................219 GuntherGrasshoffundCorneliaSchweppe Fallarbeit–Studium–Biographie....................................................................235 AnnegretWigger,MatthiasWeberundAntjeSommer EineWeiterbildungderbesonderenArt:EinPilotprojektzur AusbildungReflexiverProfessionalität............................................................251 SabineSchneider JenseitsvonForschungsseminaren...–OffeneFragenzur GrundlegungvonProfessionalitätimStudiumSozialerArbeit........................271 6 IV GesellschaftlicheundhochschulpolitischeKontexteder Professionalisierung BurkhardHill DieBolognaReformunddasStudiumderSozialenArbeit: ProfessionalisierungoderDequalifizierung?....................................................287 GabyLenz ImSogderÖkonomisierungswelle–strukturelle RahmenbedingungenzurProduktionvonProfessionalitätinder SozialenArbeit.................................................................................................303 7 Einleitung: Wissen, Kompetenz, Habitus und Identität als Elemente von Professionalität im Studium Sozialer Arbeit RolandBecker-Lenz,StefanBusse,GudrunEhlert,SilkeMüller-Hermann DervorliegendeBandistdasResultatdernunmehrdrittenTagung„Professiona- lität und Soziale Arbeit“, die im Sommer 2010 im Rahmen eines Kooperations- projekts zwischen der Hochschule Mittweida Fakultät Soziale Arbeit und der Hochschule für Soziale Arbeit der Nordwestschweiz in Olten durchgeführt wor- den ist (vgl. Becker-Lenz/Busse/Ehlert/Müller 2009, 2011). Im Mittelpunkt die- sesBandessteht eine Frage, welche unsbislangnur amRande interessierthatte, inwieweitdieHochschulebzw.dasStudiumderSozialenArbeitProfessionalität bei den Studierenden als zukünftig Sozialarbeitende „herstellen“, grundlegen, ermöglichenundbefördernkann. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes sind alle auch Hochschulleh- rende und teilen in dieser Rolle das professionelle Selbstverständnis, dass sie zum Gutteil für die Herausbildung von Professionalität der zukünftigen Absol- ventinnen und Absolventen mit verantwortlich sind. Das war Grund genug, sich darüber zu auszutauschen, wie die gegenwärtigen Rahmen- und Studienbedin- gungen an den Hochschulen zur Heraus-Bildung von Professionalität sind. Das schließt das Nachdenken über politische und strukturelle Vorgaben etwa durch den Bolognaprozess und über die curricularen Strukturen bzw. Arrangements undModulkonstruktionenderStudiengängeSozialerArbeitandenUniversitäten und Fachhochschulen ein. Es lenkt den Blick auch darauf, wie und ob konkrete Lernarrangements, als inhaltlich und didaktisch rahmende Lehr-Lern-Settings, Orte für Heraus-Bildungsprozesse von Professionalität darstellen oder wie sie strukturiertseinmüssten,wennProfessionalitäteinegeteilteundherausfordernde Ziel- und Leitgröße im Studium ist. Und schließlich heißt es, sich darüber zu verständigen, was genuine Konstitutionsbedingungen von Bildungsprozessen an der Hochschule sind. Mit anderen Worten: Was bildet sich eigentlich wie in hochschulischen Lern- und Bildungsprozessen heraus? Die Anordnung der Bei- trägefürdiesenBandnimmtdieverschiedenenEbenendieserFragenthematisch mitvierAbschnittenauf. 9 R. Becker-Lenz et al. (Hrsg.), Professionalität Sozialer Arbeit und Hochschule, DOI 10.1007/978-3-531-94246-9_1, © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Wenn man weiter danach fragt, was eine Hochschul-(aus-)bildung eigent- lich bewirken soll, dann stehen zudem Aneignungs-, Lern-, Sozialisations- und Selbstbildungsprozesse zur Disposition, die die Studierenden als Subjekt und Person mit ihren biographischen, mentalen, intellektuellen und auch motivatio- nalen Ressourcen und Ausgangslagen betreffen. Die Hochschule ist per se ein intermediärer Raum zwischen Wissenschaft und Praxis und ein Vorbereitungs- raumauf den späteren Ernstfall beruflichen Handelns. In ihm wird Wissen nicht primärerzeugtundverwendet,sondernvorallemaufeinenVorrathinvermittelt, in ihm werden Kompetenzen angeeignet und erprobt, aber noch nicht vollends unterBewährunggestellt.InihmwerdenzudemHaltungenhabituellausgebildet oder vorbereitet, die später in krisen- und konflikthaften Situationen wirksam Orientierung und Halt geben und schließlich wird Identitäterzeugt bzw. ermög- licht, im Modus der Übernahme oder auch der krisenhaften Erarbeitung, ohne jedoch schon in die realen beruflichen Anerkennungs-, Abgrenzungs- und Be- hauptungsareneninvolviertzusein. Diese vier bildungsrelevanten Elemente hochschulischer Bildung sind aber nicht nur Marker, an denen sich studentische Subjektentwicklung (auch außer- halbvonPrüfungen)nachvollziehenlässt,sondernsiewarenundsindauchzent- rale Fixpunkte imDiskursüber die Professionalitätinder Sozialen Arbeit(Pfaf- fenberger 2001; Rapold 2006; Thiersch/Treptow 2010). Professionalisiertheit lässt sich eben gerade an der erwartbaren Verfügbarkeit spezifischen professio- nellen Wissens und professioneller Kompetenzen festmachen, sie setzt einen professionellen Habitus wie eine gelebte und lebbare professionelle Identität voraus. Die Begriffe, die hier in Rede stehen, werden im Fachdiskurs breit disku- tiertund es gibtteilweise sehr unterschiedliche Definitionen zu jedemeinzelnen Begriff. Um die Fachdiskussion angemessen darzustellen, fehlt in dieser Einlei- tungderPlatz.EswirdimFolgendendeshalbnurversucht,derLeserinunddem LeserBezugspunkteandieHandzugeben,diedieLektüredereinzelnenBeiträ- geauchunterdieserPerspektiveaufschließen. Wissen Wissen wird im kognitionspsychologischen und wissenssoziologischen Fachdis- kurs in verschiedene Arten von Wissen differenziert, welche teilweise auch als Fertigkeiten oder Fähigkeiten und damit als Bestandteile von Kompetenz ange- sehen werden. Die Unterscheidung von Wissen und Kompetenz ist also keines- wegs eindeutig und klar. Unterschieden wird zum einen zwischen deklarativem und prozeduralem Wissen. Deklaratives Wissen schließt all jenes Wissen mit 10

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