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Produktberatungssysteme im Internet: Präferenzmessung zur Kaufunterstützung PDF

323 Pages·2003·10.535 MB·German
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Claudius Paul Produktberatungssysteme im Internet Betriebswirtschaftliche Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business Herausgegeben von Prof. Dr. Sonke Albers, Prof. Dr. Birgit Friedl, Prof. Dr. Daniel Klapper, Prof. Dr. Joachim Wolf, Institut fOr Betriebswirtschaftslehre, Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel Prof. Dr. Udo Konradt, Institut fOr Psychologie, Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel In der Schriftenreihe werden Ergebnisse von Forschungsarbeiten ver offentlicht, die sich in herausragender Weise mit Fragen des Manage ments lose gekoppelter Systeme, virtueller Unternehmen und elektro nischen Geschaftsprozessen beschaftigen. Die Reihe richtet sich an Leser in Wissenschaft und Praxis, die Anregungen fOr die eigene Ar beit und Problemlosungen suchen. Sie ist nicht auf Veroffentlichungen aus den Instituten der Herausgeber beschrankt. Claudius Paul Produktberatungssysteme im Internet Praferenzmessung zur KaufunterstUtzung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Sanke Albers Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Gber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Kiel, 2002 1. Auflage Juni 2003 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2003 Lektorat: Ute Wrasmann / Brit Voges Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner leila ist urheberrechtlich geschGtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.~s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dGrften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-D685-2 e-ISBN-13:978-3-322-81 081-6 001: 10.1007/978-3-322-81081-6 Geleitwort Mit dem Aufkommen interaktiver Medien wie dem Internet sind erstmalig individuelle Beratungssysteme fUr den Kauf von Produkten entwickelt und im Intemet angeboten worden. Solange Kaufer nicht bereit sind, fUr solche Beratungsangebote zu bezahlen, miissen Anbieter von Produktberatungssystemen versuchen, ihr Angebot durch Kon sumgiiterhersteller finanzieren zu lassen, die an den dabei erhobenen Priiferenzen der Konsumenten interessiert sein konnten. Wiihrend bereits vielfliltige Erkenntnisse da riiber vorliegen, we1che Methoden der Priiferenzmessung bei herkommlichen Befra gungen gute Vorhersagen fUr den Erfolg von Neuprodukten zulassen, steht man bei Produktberatungsagenten vor zusiitzlichen Herausforderungen. Daten konnen nur ge wonnen werden, wenn der Nutzer freiwillig dazu bereit ist, sie zu liefe m. Deshalb muss ein optimaler Kompromiss zwischen Ergebnisgiite und Motivation beim Nutzer zur Lieferung von Daten erzielt werden. Wie ein solcher Kompromiss aussehen kann, wird in der jetzt als Buch vorgelegten Dissertation von Paul niiher untersucht. Die Arbeit beginnt nach einer Einleitung im zweiten Kapitel mit einem grundlegenden Uberblick zu Methoden und Vorgehensweisen der klassischen Priiferenzmessung. 1m dritten Kapitel untersucht Paul Moglichkeiten der klassischen Marktforschung mit Produktberatungsagenten jeweils aus der Sicht eines Konsumgiiterherstellers fUr die Neuproduktplanung und der des Anwenders. Aus Sicht des Anwenders ist ein breites Spektrum altemativer Zuordnungstechniken moglich. Paul unterscheidet Methoden auf der Basis regelbasierter Zuordnungen von solchen mit Zuordnungen per individuell gewichteter Produkteigenschaften und schlie6lich von Methoden des Automated Col laborative Filtering. Letztendlich geht es darum, inwieweit gerade Produktberatungs agenten vorteilhaft fUr die Erhebung klassischer Priiferenzdaten sind. Daraus leitet Paul im vierten Kapitel den Forschungsbedarf zur Untersuchung der methodischen Eignung verschiedener herkommlicher Priiferenzmessungsmethoden in Produktbera tungsagenten abo Zur Deckung dieses Forschungsbedarfs hat er eine empirische Unter~ suchung durchgefiibrt, die er im Kontext eines selbst entwickelten online verfiigbaren Produktberatungssystems "Hot Linxx" verwirklicht hat. 1m fiinften Kapitel beschreibt Paul zuniichst die Wirkungsweise dieses Beratungssystems. Kem der Untersuchung stellt dann die Analyse der empirischen Ergebnisse im sechsten Kapitel dar. Diese be schreiben das Nutzungsverhalten insgesamt und hinsichtlich einzelner Oberfliichen. Au6erdem untersucht Paul die Validitiit der verschiedenen Verfahren mit Hilfe der intemen Validitiit, der konvergierenden Validitiit und der extemen Validitiit sowie schlie6lich der subjektiven Wahrnebmung der Verfahren. Daraus leitet er dann im v siebten und letzten Abschnitt Implikationen fur die Gestaltung von Produktberatungs systemen und die weitere Forschung abo Hot Linxx bot die Empfehlung von Websites auf der Basis von Werturteilen zur ge wiinschten technischen und inhaltlichen Gestaltung an. Zur Ableitung der Empfehlun gen hat Paul sechs verschiedene Verfahren angewandt. Drei Verfahren stellten Self Explicated-Varianten dar, bei denen der Nutzen einzelner Eigenschaftsausprligungen entweder auf der Basis von HTML-7er-Skalen oder durch die Maus auf unterschiedli che GroBen zu ziehende Balken oder mit Hilfe einer Konstantsummen-Balkentechnik erfragt wurde. Daneben wurden hybride Verfahren getestet, bei denen zuslitzlich zu den Self-Explicated-Urteilen mit Hilfe der Conjoint Analyse Nutzengewichte fur die Kerneigenschaften abgeleitet wurden. Diese hybriden Verfahren wurden dadurch rea lisiert, dass ganze Stimuli im Internet nach ihrer Prliferenz zu sortieren waren. Dabei wlihlte Paul drei verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die Grade reichten von einer ein fachen Conjoint Analyse, bei der die Stimuli schon nach den Erkenntnissen der Self Explicated-Gewichte vorsortiert waren, iiber ein mittelschweres Conjoint-Verfahren, bei dem mehr Eigenschaften beriicksichtigt waren, bis hin zu einem schweren Verfah ren, bei dem alle Stimuli neu zu sortieren waren. Urn nicht nur Aussagen iiber die Va liditlit der Methoden ableiten zu konnen, sind bei Hot Linxx umfangreiche Daten zum Nutzungsverhalten und zur subjektiven Wahmehmung der Verfahren erhoben worden, die dann in die Analyse eingeflossen sind. Ais Ergebnisse erhlilt Paul die interessante Erkenntnis, dass sich die Nutzer mit komplexeren Verfahren, also zum Beispiel das Konstantsummenverfahren gegeniiber der Gewichtungsangabe auf 7er-Skalen, zwar wesentlich llinger beschliftigen und diese deshalb eine hOhere Validitlit erzielen, allerdings der Abbruch wesentlich hoher lag, so dass hier gegenlliufige Effekte festzustellen sind. Wesentlich weniger wurden die hyb riden Methoden mit der Conjoint-Eingabe genutzt, was zeigt, dass zu komplexe Ver fahren fur den Kontext von Produktberatungsagenten problematisch sein konnen. Ge rechtfertigt konnen sie nur dann sein, wenn sie entsprechend hohere Validitliten aus weisen. Dies gelingt innerhalb der Untersuchung Pauls mit den komplexeren Self Explicated-Varianten, nicht aber durch die zuslitzlichen Conjoint-Abfragen der hybri den Verfahren. Es bleibt weiterer Forschung vorbehalten, ob man diese Erkenntnis fUr alle Produkte verallgemeinern kann. Hier liegt nlimlich mit Websites ein Produkt vor, das nur eine geringe Bedeutung beim Konsumenten aufweist, weshalb die Nutzer moglicherweise auch nur einfache Verfahren als akzeptabel eingeschlitzt haben. Wer den die Produkte komplexer und die eigene Kaufentscheidung bedeutsamer, so gibt es einige Hinweise in der Arbeit, dass dann komplexere Methoden durchaus auch yom VI Anwender akzeptiert werden und dann gemlill den bisherigen Marktforschungser kenntnissen auch zu valideren Ergebnissen fiihren. Die Arbeit von Paul stellt eine wichtige Arbeit in der Schnittmenge von Innovations management, neuen interaktiven Medien und Marketing dar. Der wissenschaftlich in teressierte Leser erhiilt einen hervorragenden Uberblick iiber Methoden der klassi schen Priiferenzmessung im Rahmen von Produktberatungssystemen. Aufgrund der digitalen Aufzeichnung des Nutzerverhaltens gelingt es erstmalig, Aussagen zum Tra de-off zwischen Nutzerakzeptanz und Validitiit abzuleiten. Mit dieser Arbeit liegen erstmalig Ergebnisse vor, die zeigen, dass Verfahren eingesetzt werden miissen, die einen optimalen Kompromiss zwischen Informationsgehalt und der damit verbundenen Komplexitiit auf der einen Seite sowie Benutzerakzeptanz und der damit geforderten Einfachheit auf der anderen Seite gewiihrleisten. Fiir den Praktiker bietet diese Arbeit wichtige Einsichten zur Ausgestaltung von Produktberatungssystemen. 1m Ergebnis stellt sich ein Verfahren mittlerer Komplexitiit, hier das Konstantsummenverfahren, realisiert durch eine interaktive Graftk, bei der Gewichte durch das Ziehen von Balken und dem automatischen Anpassen aller anderen Balkenliingen vergeben werden, als vorteilhaft heraus. Paul bietet damit neue Erkenntnisse fUr Anbieter von Produktbera tungssystemen, aber auch fUr Konsumgiiterhersteller, die Ergebnisse von Produktbera tungssystemen als weitere Marktforschungsdaten einkaufen wollen. Die Arbeit ist da mit sowohl fUr Wissenschaftler als auch Praktiker von Interesse. Die Ausfiihrungen sind zudem sprachlich klar und erschlieBen sich aufgrund zahlreicher Zusammenfas sungen und Graftken auch im Uberblick. Ich wiirde mich deshalb freuen, wenn diese Arbeit weite Verbreitung ftnden wiirde. Prof. Dr. Sonke Albers VII Vorwort Ausgangspunkt dieser Forschungsarbeit ist ein neuartiger Marktforschungsansatz. Es handelt sich darum, die Inforrnationssuche von Konsumenten im Internet zu kanalisie ren und zu unterstiitzen und hierfiir im Gegenzug einen Zugang zu produktbezogenen Werturteilen und Wunschvorstellungen zu erhalten. Die Anforderungen an die Metho den innerhalb dieses Marktforschungsmodells sind hoch. Die Methoden miissen so wohl das Interesse der Beratungssuchenden an guten und schnell abgeleiteten Pro duktvorschlagen als auch dasjenige der Produktplaner an verlasslichen Priiferenzin forrnationen erfiillen. Ziel der Arbeit ist in diesem Spannungsfeld die Empfehlung ge eigneter Methoden. Das skizzierte Marktforschungsmodell wird erst moglich durch die Neuen Medien und ist bislang kaum Gegenstand wissenschaftlicher Erorterungen. Ein Bestreben dieser Arbeit besteht daher auch darin, die wissenschaftlichen Grundlagen der Marktfor schung in Produktberatungssystemen aufzuzeigen und die besonderen Chancen und Risiken einer theoretisch fundierten Analyse zu unterziehen. Die Forschungsarbeit entstand im Rahmen des Graduiertenkollegs "Betriebswirt schaftslehre fiir Technologie und Innovation" an der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel. Fiir die Gewiihrung eines Stipendiums mochte ich mich an dieser Stelle bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) herzlich bedanken. Zum Gelingen der Arbeit trug das Engagement zahlreicher Personen bei, deren Beitra ge ich an dieser Stelle dankend wiirdigen mochte. Allen voran zu nennen ist mein aka demischer Lehrer, Prof. Dr. Sonke Albers, der mich in samtlichen Phasen meiner Ar beit unerrniidlich mit Rat und Tat unterstiitzte. Richtungsweisende Impulse verdanke ich zudem insbesondere Prof. Dr. Dr. h.c. Jiirgen Hauschildt, Prof. Dr. Klaus Brock hoff und Prof. Dr. Hendrik Sattler sowie des Weiteren Prof. Dr. Giinter Endruweit, Prof. Dr. Hans Georg Gemiinden, Prof. Dr. Gerd Hansen und Prof. Dr. Rolf A. E. MUl ler. Die Durchfiihrung des in dieser Arbeit beschriebenen Feldexperiments Linxx wurde wesentlich erleichtert durch die enge Kooperation mit der Fluxx.com AG aus Kiel. Die Fluxx.com AG integrierte das Online-Projekt Linxx in ihre eGambling-Plattforrn Jaxx.de, nahm Werbemal3nahmen vor, lobte Sachgewinne aus, erstellte ein professio nelles Web-Design, beriet bei technischen Sonderfragen und erbrachte umfangreiche Produktrecherchen. Mein Dank gilt hierfiir insbesondere Rainer Jacken, Christoph Tonn, Mathias Dahms, Stefan Selchau-Hansen, Armin Sebbesse und Jens Stadelmann. 1m Zusammenhang mit der technischen Realisierung bedanke ich mich zudem herzlich IX bei Dr. Matthias Runte, der mir auch als Biironachbar und Projektpartner unvergessen bleiben wird, sowie bei Tobias Kunz fiir die geleistete Hilfe bei der System Prograrnmierung. Dr. Hendrlk Nardmann, Jorn Bartels, Gregor Panten und Dorian Fischbach danke ich fiir ihr aufmerksames Korrekturlesen. Fiir viele "kleine Dienste" danke ich Annette Hinz und Stefan Wende. Meine Kollegen yom Institut fiir Betriebswirtschaftslehre sowie yom alten und neuen Graduiertenkolleg waren mir eine tiigliche Bereicherung der Forschungstiitigkeit. Stellvertretend danke ich Andreas Borchardt, Jan Becker, Su sanne Geister, Heike Hoffmann, Eike Houben, Dr. Nicolai Johannsen, Katrin Leh mann, Dr. Borris Orlikowski, Bjorn Schlifers und Silvia Thies fiir die nette gemeinsa me Zeit. AbschlieBend und mit besonderem Nachdruck danke ich meiner Familie fiir ihre stete und unbedingte Unterstiitzung meiner Forschungstatigkeit. Claudius Paul x Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis .................................................................................... XV Tabellenverzeichnis ....................................................................................... XIX Abkiirzungsverzeichnis .............................................................................. XXIII Symbolverzeichnis ........................................................................................ XXV 1 Einleitung ...................................................................................................... 1 1.1 Problemstellung ........................................................................................................ 1 1.2 Beitrag und Aufbau der Arbeit.. ................................................................................ 2 2 Grundlagen der Priferenzmessung ........................................................... 5 2.1 Gegenstand der Messung .......................................................................................... 5 2.2 Auswahl relevanter Eigenschaften ............................................................................ 6 2.3 Elemente der Priiferenzfunktion ................................................................................ 6 2.3.1 Merkmalsspezifische Priiferenzfunktion .............................................................. 7 2.3.2 Verkniipfungsregel ............................................................................................... 8 2.4 Methoden zur Ennittlung der Parameter der Priiferenzfunktion ............................. 11 2.4.1 Varianten der kompositorischen Priiferenzmessung ........................................... 11 2.4.2 Varianten der dekompositorischen Priiferenzmessung ....................................... 16 2.4.3 Varianten der hybriden Priiferenzmessung ......................................................... 22 2.5 Klassische GiitemaBe .............................................................................................. 26 3 Marktforschung mit Produktberatungsagenten ..................................... 31 3.1 Agentendefinition .................................................................................................... 31 3.2 Produktberatungsagenten ........................................................................................ 33 3.2.1 Produktinfonnationen im elektronischen Einzelhandel ..................................... 33 3.2.2 Funktionen von Produktberatungsagenten ......................................................... 35 3.3 Marktforschungsmodell und Beteiligte ................................................................... 37 3.3.1 Grundmodell ....................................................................................................... 38 3.3.2 Nutzen fiir das Innovationsmanagement ............................................................ 39 3.3.3 Anwendemutzen im Technikvergleich ............................................................... 43 3.3.3.1 UberbJick .................................................................................................... 43 3.3.3.2 Nicht-Agenten-Techniken .......................................................................... 43 3.3.3.2.1 Datenbankmaske ................................................................................... 44 3.3.3.2.2 Hitlisten ................................................................................................. 45 3.3.3.3 Regelbasierte Zuordnung ........................................................................... 46 XI

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