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Problemorientiertes Wissensmanagement in der Automobilindustrie: Ein interdisziplinärer Ansatz PDF

225 Pages·2009·3.928 MB·German
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Volker Born Problemorientiertes Wissensmanagement in der Automobilindustrie GABLER EDITION WISSENSCHAFT Volker Born Problemorientiertes Wissensmanagement in der Automobilindustrie Ein interdisziplinärer Ansatz Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Fritz Klauser GABLER EDITION WISSENSCHAFT Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Leipzig, 2008 1. Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 Lektorat: Frauke Schindler / Viktoria Steiner Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe- sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. indiesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1168-1 Geleitwort Die Autos der Premiumklasse deutscher Hersteller genießen weltweit einen ausgezeich- neten Ruf, was Sicherheit, Zuverlässigkeit, technische Ausstattung und Fahrkomfort betrifft. Angesichts der Innovationskraft und Flexibilität, die die Automobilindustrie seit vielen Jahren im globalen Wettbewerb unter Beweis stellt, ist man schnell geneigt, die Präzision der Fahrzeuge auch auf die betrieblichen Prozesse zu projizieren. Die genaue Analyse zeigt jedoch, dass der Arbeitsalltag in den Automobilwerken geprägt ist durch eine Reihe von Problemen, die so oder in ähnlicher Weise in den meisten komplexen Organisationen in Wirtschaft und Verwaltung zu finden sind. Der Autor des vorliegenden Bandes greift ein zentrales, für Unternehmen mit hohem Entscheidungsbedarf ökonomisch bedeutsames Problem analytisch und konstruktiv auf. Es geht darum, wie Entscheidungen in Gremien effektiv vorbereitet, sachkundig getrof- fen, nachhaltig dokumentiert und zweckmäßig kommuniziert sowie im Hinblick auf ihre Realisierung wirksam überwacht werden können. Im Mittelpunkt steht dabei das indivi- duelle Denken und Handeln der Gremienmitglieder, deren Fähigkeit, Wissen zu kon- struieren, dieses Wissen in Texten und Dokumenten zu kodifizieren, es zu kommunizie- ren und vor allem es bei der Lösung komplexer intransparenter Probleme im Team an- zuwenden. Dabei verknüpft der Autor einerseits disziplinäre Sichtweisen vor allem der Psychologie, der Wirtschaftspädagogik, der Arbeits- und Betriebssoziologie und der Betriebswirtschaftslehre sowie der Linguistik und der Wirtschaftsinformatik. Anderer- seits schlägt er einen weiten wissenschaftlichen Handlungsbogen von der Dokumenten- und Rollenanalyse, über Experteninterviews und teilnehmende Beobachtungen bis hin zu gezielten Interventionen in Form von Dokumentvorlagen und der Ausgestaltung von betriebsinternen Schulungsmaßnahmen. Die vorgestellten Arbeitsergebnisse zeichnen sich insbesondere durch eine unmittelbare Relevanz für die betriebliche Praxis der Gremienarbeit im BMW Werk Leipzig aus. Sie sind darüber hinaus geeignet, das Management von Wissen in anderen Organisationen theoriegeleitet weiter zu optimieren und die wissenschaftliche Diskussion darüber zu bereichern. Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung, verbunden mit der Hoffnung auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der betrieblichen Praxis und der universi- tären Forschung. Prof. Dr. Fritz Klauser V Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand in den Jahren 2004 bis 2007 im Rahmen meiner Tätig- keit im Forschungsprojekt „Betriebliches Wissensmanagement bei der BMW AG“ im Werk Leipzig der BMW Group. Im September 2007 wurde sie an der Fakultät für Wirt- schaftswissenschaften der Universität Leipzig als Dissertation angenommen. Eine wissenschaftliche Arbeit, die in enger Kooperation mit einem Unternehmen erar- beitet wird, steht in einem spannungsreichen Verhältnis zwischen Forschung und Pra- xis: Zielsetzungen, Methoden und Herangehensweisen erscheinen nicht immer kon- gruent. Mit der Arbeit soll am Beispiel des Managements von Wissen in der Automobil- industrie aufgezeigt werden, dass Theorie und Praxis voneinander lernen können und im Interesse sowohl der Lösung von Problemen im Unternehmen als auch im Interesse wissenschaftlichen Erkenntnisfortschrittes voneinander lernen sollten. Die Mitgestal- tung des Wissensmanagements in Gremien des BMW Werks Leipzig bot mir die Mög- lichkeit das spannungsreiche Verhältnis zwischen Theorie und Praxis konstruktiv zu nutzen, theoretische Modelle und Ansätze kritisch zu prüfen, zu adaptieren und zur Op- timierung der Prozesse und Abläufe in Gremien beizutragen. Bei der Entstehung dieser Arbeit haben mir viele Unterstützer mit unterschiedlichen Beiträgen wichtige Hilfestellungen gegeben. Mein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Fritz Klauser, der mir die Möglichkeit bot, in dem Forschungsprojekt zu diesem wissen- schaftlich interessanten und praxisrelevanten Thema zu arbeiten und der die Arbeit je- derzeit kritisch begleitete. Ebenso danke ich Frau Prof. Dr. Bärbel Fürstenau nicht nur für die Übernahme des Zweitgutachtens sondern auch für die kooperative und unterstüt- zende Zusammenarbeit im oben genannten Projekt. Erfahrungen zeigen, dass eine sol- che Zusammenarbeit im universitären Kontext nicht selbstverständlich ist. Frau Juniorprofessorin Dr. Karin Wirth und Frau Dipl.-Handelslehrerin Johanna Lang- fermann danke ich für die inhaltlichen Diskussionen und die konstruktive Kritik. Frau Dipl.-Handelslehrerin/Dipl.-Biologin Mirjana Matic-Strametz, Frau Diplom- Übersetzerin Vera Glöckner und Herrn Dr. Reinhard Strametz danke ich für die kriti- sche Durchsicht des Manuskripts. VII Bedanken möchte ich mich aber auch bei den verschiedenen Mitarbeitern des BMW Werks Leipzig, die mir mit großem Engagement und einer „ansteckenden“ Begeiste- rung für das Thema Wissensmanagement bei meiner empirischen Untersuchung im Werk geholfen bzw. mich umfassend unterstützt haben. Neben Frau Dipl.-Kauffrau Tanja Zeh und Frau Dipl.-Handelslehrerin Laureen Dix ist insbesondere Herr Dr.-Ing. Robert Füchsle zu nennen, der durchaus fordernd und kritisch dazu beitrug, den Blick für die Prozesse in den Gremien des Werks zu schärfen. Seinen konstruktiven Anregun- gen ist u. a. geschuldet, dass die im Rahmen der Arbeit entwickelten Lösungsansätze des Wissensmanagements in der Praxis der Gremienarbeit geprüft und implementiert wurden. Volker Born VIII Inhaltsverzeichnis Geleitwort V Vorwort VII Inhaltsverzeichnis IX Abbildungsverzeichnis XI Tabellenverzeichnis XIII 1 Einleitung 1 1.1 Ausgangssituation und Handlungsbedarf 1 1.2 Zielstellung 16 1.3 Aufbau der Arbeit 20 2 Problemlösen und Konstruktion von Wissen in Entscheidungsprozessen von Gremien 23 2.1 Kognitionspsychologische und pädagogische Perspektive 23 2.1.1 Prozessmodell der Stationen der Handlungsorganisation 27 2.1.2 Konstruktion von Wissen beim Problemlösen in Gremien 35 2.2 Problemlösen und Konstruktion von Wissen in der betriebswirtschaftlichen Entscheidungstheorie 41 2.2.1 Präskriptive Entscheidungstheorie 41 2.2.2 Deskriptive Entscheidungstheorie 46 2.3 Rollen und ihre Funktionen in Entscheidungsprozessen 60 3 Empirische Untersuchung und ausgewählte Ergebnisse 75 3.1 Gegenstand und Ziel der Untersuchung 75 3.2 Methodisches Konzept 76 3.2.1 Untersuchungsschritte und angewandte Methoden 76 3.2.2 Auswahl der Experten 79 3.3 Durchführung der Untersuchung 81 3.3.1 Ablaufmodell der Inhaltsanalyse 81 3.3.2 Bildung der Kategorien 83 3.4 Ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung 86 3.4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse der Vorstudie 86 3.4.2 Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersuchung 91 4 Weitergabe von Wissen in Entscheidungsprozessen von Gremien 97 4.1 Bedeutsamkeit der Weitergabe von Wissen 97 4.2 Weitergabe von Wissen mit Dokumenten 104 4.2.1 Management Summary 108 4.2.2 Präsentation 109 4.2.3 Persönliche Mitschriften 111 4.2.4 Liste offener Punkte 111 IX 4.2.5 Protokoll 113 4.3 Bewertung der Dokumente zur Weitergabe von Wissen 116 5 Lösungsansätze für die Weitergabe von Wissen 123 5.1 Gestaltung der Dokumente – Vorgehen, Gestaltungsrichtlinien und Strukturgrundlage 123 5.2 Umsetzung der Gestaltungsvorschläge 140 5.3 Bewertung der Gestaltungsvorschläge 147 5.3.1 Vorteile der Strukturgrundlage und der Strukturmuster 147 5.3.2 Akzeptanz der Strukturmuster 148 6 Entwicklung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Textproduktion 151 6.1 Didaktisches Konzept und Umsetzung 151 6.2 Lernerfolg 168 6.3 Pädagogische Konsequenzen 170 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 173 8 Literatur 179 9 Anhang 201 9.1 Handreichung für Rollenträger in Gremien 201 9.2 Beispielprotokoll 211 X Abbildungsverzeichnis Abbildung 1-1: Stationen der Handlungsorganisation 6 Abbildung 1-2: Skizze zum Untersuchungsgegenstand der Arbeit 9 Abbildung 2-1: Komplexitätsbegriff nach Bronner (1993 sowie 1998) 52 Abbildung 2-2: Phasen eines Entscheidungsprozesses in Gremien 58 Abbildung 2-3: Rollen und ihre Funktionen innerhalb der Phasen eines Entscheidungsprozesses in Gremien 73 Abbildung 3-1: Gegenstand der Untersuchung und Untersuchungsschritte 77 Abbildung 3-2: Inhaltsanalytisches Ablaufmodell 82 Abbildung 4-1: Weitergabe von Wissen zwischen dem Themenbearbeiter und dem Themensteuerer 98 Abbildung 4-2: Weitergabe von Wissen zwischen dem Themenbearbeiter und den Entscheidern 99 Abbildung 4-3: Weitergabe von Wissen zwischen dem Themenbearbeiter und dem Moderator 99 Abbildung 4-4: Weitergabe von Wissen zwischen den Entscheidern 100 Abbildung 4-5: Weitergabe von Wissen an den Protokollanten 100 Abbildung 4-6: Weitergabe von Wissen zwischen dem Protokollanten und dem Moderator 101 Abbildung 4-7: Weitergabe von Wissen zwischen dem Themenbearbeiter und dem Themensteuerer/Entscheider 102 Abbildung 4-8: Produktion und Rezeption von Dokumenten in Entscheidungsprozessen von Gremien 105 Abbildung 4-9: Kommunikative Grundfunktionen einer Management Summary 109 Abbildung 4-10: Beispiel einer Management Summary (Ausschnitt) 109 Abbildung 4-11: Kommunikative Grundfunktionen einer Präsentation 110 Abbildung 4-12: Beispiel eines Präsentationsdokuments (Folie) 111 Abbildung 4-13: Kommunikative Grundfunktionen der Liste offener Punkte 112 Abbildung 4-14: Beispiel für das Dokument Liste offener Punkte (Ausschnitt) 113 Abbildung 4-15: Kommunikative Grundfunktionen eines Protokolls 114 Abbildung 4-16: Beispiel eines Protokolls (Ausschnitt) 115 Abbildung 4-17: Dokumente in Entscheidungsprozessen von Gremien 115 Abbildung 4-18: Ausschnitt aus einem Protokoll des Werkleitungskreises 116 Abbildung 4-19: Ausschnitt aus einem Sitzungsprotokoll des Leitungsgremiums des Fachbereichs TL-X 118 Abbildung 5-1: Vier Schritte eines Redaktionsprozesses 124 XI

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