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Probleme der Modernen Kosmogonie PDF

389 Pages·1976·16.471 MB·German
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WISSENSCHAFT UND KULTUR . BAND 30 PROBLEME DER MODERNEN KOSMOGONIE lIerausgegebenvon Akademiemitglied V. A. AMBARZUMJAN Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Bjurakan Mit Beitriigen von AKM V. A. AMB.ABZUMJAN, Prof. Dr. W. W. KASJUTINSKI, Prof. Dr. L. W. MmSOJAN. Prof. Dr. G. S. SAAKJAN, Prof. Dr. S. K. WSECHSWJATSKI In deutscher Sprache herausgegeben von Dr. se. nat. H. OLEAR: Zentralinstitut fiir Astrophysik. Potsdam Mit 87 Abbildungen, davon 40 Kunstdrucktafeln, und 32 Tabellen SPRINGER BASEL AG 1976 B. A. AMÔapijyMHH npOÔjieMLI GoBpeMeHHOH KoCMOrOHHH 2., bearbeitete und erweiterte Auflage Erschienen im Verlag Nauka, Moskau Übersetzung aus dem Russischen von Dr. Frank Baier Dr. Peter Notni Dr. Heinz Tiersch Dipl.-Astr. Wolfgang Thänert Zentralinstitut für Astrophysik, Potsdam CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Probleme der modernen Eosmogonie / hrsg. von V. A. Ambarzumjan. Mit Beitr. von V. A. Ambarzumjan. In dt. Sprache hrsg. von H. Oleak. (Wissenschaft und Kultur; Bd. 30) Einheitssacht.: Problemy sovremennoj kosmogonii (dt.). NE : Ambarcumjan, Victor Amazaspovic [Hrsg.] ; EST © Springer Basel AG 1976 Ursprünglich erschienen bei Akademie-Varlag, Berlin 1976 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1976 Nachdruck verboten. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten. Vertrieb für alle nichtsozialistischen Länder: Birkhäuser Verlag, Basel (1976) ISBN 978-3-0348-5332-3 ISBN 978-3-0348-5331-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5331-6 Vorwort zur deutsehen Ausgabe Der Titel des vorliegenden Buches enthalt das Wort "Kosmogonie"; trotzdem soll der Leser nicht den Eindruck gewinnen, es existiere irgendeine besondere Wissenschaft mit dieser Bezeichnung. Zwar entwickelten sich bis zum Ende des ersten Viertels unseres Jahrhunderts die Hypothesen und Rechnungen zum Pro blem der Entstehung kosmischer Korper und ihrer Systeme ohne engere Verbin dung zur beobachtenden Astrophysik, spater jedoch wurden die Beobachtungen und die Entdeckungen der Astrophysik einerseits und die Ideen, die die Grundlage der theoretischen Astrophysik bildeten, andererseits, zur Ausgangsbasis neuer fundierterer Vorstellungen tiber die Entwicklung der Himmelskorper. Dies fiihrte schlieBlich dazu, daB die Astronomen in jeder astrophysikalischen Entdeckung neue Moglichkeiten zur Aufkliirung der Mechanismen von Entstehung und Ent wicklung astronomischer Objekte sahen. Jetzt ist die Astrophysik bereits vollig vom Entwicklungs- und Evolutionsgedanken durchdrungen, sie ist voll von kosmogonischen Fragen und Daten. Fiir kosmogonische Hypothesen des alten Typs ist dagegen kein Platz mehr. Alle in der gegenwartigen Phase losbaren Fragen zur Entstehung und Entwicklung der Himmelskorper wurden im Rahmen astrophysikalischer Untersuchungen, durch Beobachtung und Theorie ihrer Losung nahergebracht. Die Kosmogonie verschmolz mit der modernen Astrophysik und verschwand als Einzeldisziplin. Um so notwendiger ist es, die Wege zur Losung kosmogonischer Probleme in der modernen Astrophysik zu analysieren und die Ergebnisse der entsprechenden Untersuchungen kennenzulernen. Bildlich gesprochen hat die moderne Astro physik eine stark ausgepriigte kosmogonische Farbung; und obwohl die Farbe eines Objektes nicht losgelost von dessen innerer Natur untersucht werden kann, ruft sie doch gegebenenfalls ein erhohtes Interesse hervor. Der Inhalt des Buches ist zu einem bedeutenden Teil die Gegentiberstellung der traditionellen Ansicht tiber die Entstehung der Himmelskorper aus diffuser Materie (durch Verdichtung) mit der neuen Auffassung, wonach der Entwick lungsprozeB in der entgegengesetzten Richtung verlauft, von dichter zu verdiinnter Materie. In den sieben Jahren, die seit dem Erscheinen der ersten russischen Auflage dieses Buches vergangen sind, wurden viele gro.Be neue astronomische Entdeckun gen gemacht. Sehr haufig bedeuteten sie die Aufdeckung neuer Eruptionsprozesse, die Bildung und Expansion von Hiillen, den Zerfall kosmischer Korper und VI Vorwort Systeme. Es scheint, daB der neue Standpunkt immer neue Positionen gewinnt. Ungeachtet dessen sind die Anhanger der traditionellen Auffassung der An sicht, daB viele Beobachtungen fiir sie sprachen. Man kann den Meinungsstreit deshalb noch nicht als beendet ansehen. Zweifellos ist jedoch der neue Standpunkt fruchtbarer. Man konnte uns ent gegenhalten, daB zwar Eruptionen sowie Zerfalls- und Expansionsprozesse tat sachlich eine groBe Rolle im Weltall spielen und der neue Standpunkt nur deshalb fruchtbar war, weil er ihnen besondere Aufmerksamkeit schenkte, daB aber diese Prozesse nicht das Wesentliche der Evolution beinhalten. Ein solcher Einwand erscheint uns gekiinstelt. Moge das vorliegende Buch dem Leser helfen, selbst den gegenwartigen Stand des Problems sow,ie den Wahrheitsgehalt sowohl der alten als auch der neuen Ansichten einzuschatzen. Bjurakan, Juli 1975 V. A. AMBARZUMJAN Vorwort zur 2. russischen Auflage Seit der Vorbereitung der ersten Ausgabe unseres Buches vergingen mehr als vier Jahre. In dieser Zeit wurde die Astronomie urn eine Vielzahl von neuen Fakten bereichert, welche im direkten Zusammenhang mit den Problemen der Kosmogo nie stehen. Vor allem erweiterte sich unser Wissen tiber die aktiven Kerne der Galaxien, tiber MAB,KARJAN-Galaxien und tiber die ZwrcKyschen Kompakt galaxien. Wir besitzen neue erstaunliche Fakten tiber "eruptive" Sterne. Es wurden die Pulsare entdeckt. Diese Fakten haben eine groBe Bedeutung fUr die Losung der Frage nach dem Schicksal der beiden Richtungen in der gegenwartigen Kosmogonie - der klassi schen und der in Bjurakan verfolgten Richtung. Die Hypothese, daB die kosmischen Objekte durch Kondensationen aus ver diinnter Materie entstehen, muBte eine Reihe aufeinandedolgender, man kann sagen, vernichtender Einbrtiche bei den Versuchen hinnehmen, die Entstehung der Sternsysteme zu verstehen. (Es gentigt, deren Unfahigkeit zur Erklarung der verschiedenen Formen von Aktivitaten der Galaxienkerne zu erwahnen.) Die Anhanger dieser Hypothese versuchen gegenwartig, sie wenigstens im Bereich der Stellarkosmogonie zu erhalten. Allerdings gewinnt auch hier der entgegen gesetzte Standpunkt langsam, aber sicher, neue Positionen. Einer nochmaligen Oberarbeitung bedad auch die Deutung jener Erscheinun gen, die auf der Grundlage der klassischen Vorstellungen gut erklart schienen. Nehmen wir z. B. die Pulsare. Obwohl die bisher erarbeiteten Vorstellungen tiber ihre Natur richtig bleiben, fordern viele der neuerdings gefundenen Tatsachen eine Oberarbeitung der Ansichten tiber die Rolle der Pulsare im Entwicklungs prozeB. Davon ausgehend, scheint es zweckma13ig, die gegenwartigen Vorstellun gen tiber verschiedene Probleme der Kosmogonie unter Beriicksichtigung aller neuester Daten darzulegen. Gleichzeitig werden damit neue Aspekte des Kampfes der beiden untereinander konkurrierenden Richtungen betrachtet. In die 2. Auf lage dieses Buches wurden zahlreiche Anderungen und Erganzungen eingefUgt. Bjurakan, April 1972 V. A. AMBARZUMJAN Inhaltsverzeichnis Vorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. v 1. Nichtatationare Objekte im Weltall und ikre Bedeutung fur die Erforschung der Ent stehung und Entwicklung von HimmelskOrpern (V. A. AMBARZUMJAN) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 1 1.1. Die ersten Entdeckungen nichtstationarer Objekte im Weltraum 1 1.2. Nichtstationare Objekte in der Galaxis. . . . . . . . . . . . 2 1.3. Nichtstationare Prozesse in arideren Galaxien. Kosmogonische Aktivitiiten der Kerne von Galaxien 6 1.4. Nichtstationaritat - eine gesetzmaBige Phase der kosmogonischen Prozesse 10 2. Kosmogonie der Sterne und Galaxien (L. W. MIRSOJAN) 13 2.0. Einleitung . . . . 13 2.1. Sterne und Galaxien 17 2.2. Entstehung und Entwicklung der Sterne . 41 2.3. Probleme der Galaxienentwicklung 89 2.4. SchluBbemerkung. . . . . . . . . . . 127 3. Die Theorie der uberdichten HimmelskiJrper (G.S.SAAKJAN) .......... . 133 3.1. Uber die moglichen Phasenzustiinde der Materie bei sehr groBen Dichten . 133 3.2. Die Theorie der iiberdichten Sterne . . . . . . . . . . . . . . . 160 3.3. Pulsare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 3.4. Die verallgemeinerte Gravitationstheorie und die iiberdichten Sterne. 193 4. Die Kosmogonie des Sonnensystems (S. K. WSECHSWJATSKI) 204 4.1. Das Sonnensystem . . 205 4.2. Das Problem der Entstehung des Planetensystems 219 4.3. Die Kosmogonie der Kleinkorper des Sonnensystems 229 X Inooltsverzeichnis 4.4. Probleme der Vergangenheit des Sonnensystems und der Erde vom Standpunkt der Auswurftheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 4.5. Anzeichen der eruptiven Entwicklung planetarer K6rper . 253 5. Der gegenwartige Stand der Kosmogonie (W. W. KASJUTINSKI) ....... . 270 Lite1"aturverzeichnis 311 Sachverzeichnis . . 331 Die in diesem Buch benutzten MaBeinheiten reohnen sioh wie folgt in SI-Einheiten urn: SI-Einheit lA 0.1 nm = 1· 10-10m 1 AE 1.50· 1011m 1 po 3.09·1016m 1 atm 1.01 . 105 Pa 1 erg 1· 10-7 J 1 eV 1.60 . 10-10 J 1 cal 4.19 J 1 GauB 7.96 . 101 AIm 1. Nichtstationare Objekte im 'Veltall und ihre Bedeutung fUr die Erforschung der Entstehung und Entwicklung von Himmelskorpern Die Entwicklung der modernen Astronomie weist eine charakteristische Besonder heit auf, die gro13e Aufmerksamkeit verdient: Wiihrend bis Ende des 19. Jahr hunderts die Astronomie hauptsiichlich Objekte zum Gegenstand hatte, welche sich zeitlich so langsam iindern, da13 sich dies in den damaligen Beobachtungen nicht zeigte, entdeckte die moderne Astronomie viele Typen kosmischer Korper, in denen verhiiltnismiiBig schnelle Anderungen stattfinden, die manchmal einen katastrophenartigen Charakter tragen. 1.1. Die erst en Entdeckungen nichtstationarer Objekte im Weltraum Was fUr kosmische Objekte erforschten die Astronomen am Ende des 19. Jahr hunderts? Vor allem waren dies die Planeten des Sonnensystems. Beobachtungen wiesen auf Veriinderungen in ihrer Atmosphiire hin. Aber diese voriibergehenden Ver iinderungen an einzelnen Stellen sind nicht irreversibel, denn es zeigte sich, daB sich der Zustand der Atmosphiire im ganzen nicht veriindert (wie bei der Erd atmosphiire). Wir sind heute davon iiberzeugt, daB entwicklungsmiiBige Ver iinderungen der Planetenatmosphiiren viele Millionen Jahre erfordern. Weiterhin war die Welt der "unbewegten" Sterne, der Fixsterne, Gegenstand der Forschung. Die Bezeichnung "unbewegt" riihrt ja daher, daB Ortsveriinderun gen am Himmel wiihrend der. Beobachtungszeitriiume nicht gro13 sind. Am Ende des 19. Jahrhunderts wendeten viele Astronomen ihre Aufmerksam keit den physikalischen Veriinderungen in den ZustandsgroBen der Sterne zu. Es wurden zahlreiche Beobachtungen an Sternen durchgefUhrt. Dabei begann man, auch solche veriinderlichen Sterne zu erforschen, deren Spektrum zeitlich variiert. Das Hauptaugenmerk widmete man jedoch den periodischen Veriinderlichen wie den Cepheiden und den Veriinderlichen yom Typ Mira Ceti. Bei ihnen schlieBt anscheinend jede Periode mit der Riickkehr zum Ausgangspunkt abo Der periodi sche Charakter der Veriinderungen, der bei diesen Objekten beobachtet wurde, sagt an und fiir sich nichts iiber die Richtung des gesamten Entwicklungsprozesses aus. Sogar bei den damals bekannten unregelmiiBigen Veriinderlichen rechnete man damit, da13 der Stern im Laufe der Zeit beliebig nahe zu einem einmal beobachteten

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