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Prinzipienfragen der romanischen Sprachwissenschaft. Teil 2 Peter Skok: Die Verbalkomposition in der romanischen Toponomastik: Elise Richter: Der innere Zusammenhang in der Entwicklung der romanischen Sprachen. Alice Sperber: Zur Bildung romanischer Kinde PDF

208 Pages·1911·12.638 MB·German
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Preview Prinzipienfragen der romanischen Sprachwissenschaft. Teil 2 Peter Skok: Die Verbalkomposition in der romanischen Toponomastik: Elise Richter: Der innere Zusammenhang in der Entwicklung der romanischen Sprachen. Alice Sperber: Zur Bildung romanischer Kinde

B E I H E F TE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE HERAUSGEGEBEN VON DR. GUSTAV GRÖBER PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT STRASSBURG I. E. UNTER MITWIRKUNG VON PROF. DR. E. HOEPFFNER XXVII. HEFT PRINZIPIENFRAGEN DER ROMANISCHEN SPRACHWISSENSCHAFT. MEYER-LÜBKE GEWIDMET. TEIL II HALLE A. S. VERLAG VON MAX NIEMEYER IQII PRINZIPIENFRAGEN DER ROMANISCHEN SPRACHWISSENSCHAFT WILHELM MEYER-LÜBKE ZUR FEIER DER VOLLENDUNG SEINES 50. LEHRSEMESTERS UND SEINES 50. LEBENSJAHRES GEWIDMET TEIL II PETER SKOK: DIE VERBALKOMPOSITION IN DER ROMANISCHEN TOPONOMASTIK ELISE RICHTER: DER INNERE ZUSAMMENHANG IN DER ENTWICKLUNG DER ROMANISCHEN SPRACHEN ALICE SPERBER: ZUR BILDUNG ROMANISCHER KINDERNAMEN ERNST GAMILLSCHEG: ÜBER LAUTSUBSTITUTION HALLE A. S. VERLAG VON MAX NIEMEYER 1911 Inhaltsverzeichnis. Seite PETER SKOK, Die Verbalkomposition in der romanischen Toponomastik I ELISE RICHTER, Der innere Zusammenhang in der Entwicklung der romanischen Sprachen 57 ALICE SPERBER, Zur Bildung romanischer Kindernamen 144 ERNST GAMILLSCHEG, Über Lautsubstitution 16a Sachregister 192 Wortverzeichnis 196 Verzeichnis der Orts- und Personennamen 200 Die Verbalkomposition in der romanischen Toponomastik. La composition avec l'impératif est éminemment synthé- tique. Avec ses complications apparentes, elle n'en reste pas moins naturelle et porte bien le cachet de l'esprit populaire. A. Darmesteter, Formation des noms composés en français. S. 173. Die Zusammensetzung Imperativ und Appellativ, seltener Adjektiv oder noch seltener adverbielle Bestimmung wird nicht nur zur Bildung von Appellativen in allen romanischen Sprachen ungemein häufig herangezogen, sondern sie ist auch in der roma- nischen Onomastik recht zahlreich vertreten, wie man bisher auch jedesmal hervorgehoben hat. Bei Appellativen dient sie, wie kaum erwähnt zu werden braucht, vorzugsweise zur Benennung ver- schiedenartigster Geräte und Pflanzen. Diese Kompositionen studierte bekanntlich fürs Französische eingehend und abschliefsend A. Darmesteter in seinem Traité de la formation des mots com- posés dans la langue française comparée aux autres langues ro- manes et au latin, Paris 1875. Er hat S. 199 (5, Verbes avec vocatif, Fufsnote 6) auf Ortsnamen hingewiesen, denen canta und ein Vogelname etc. zugrunde liegt. Früher schon hat sie Houzé, Étude sur la signification des noms de lieux en France, Paris 1864, S. 17—21 kurz behandelt, ohne sich natürlich in die Be- trachtung ihrer grammatischen Beschaffenheit einzulassen. Bei der Abfassung meines Artikels: Cantare in französischen Ortsnamen, Zeitschrift XXXII 555 ff. war mir diese kleine Arbeit leider nicht zugänglich. Einige venezianische Verbalkomposita als Ortsnamen hat Olivieri in Sludi sulla toponomástica veneta in de Gregorios Studi glottologici italiani S. 111 —113 gesammelt und kurz be- sprochen. (Bei mir zitiert: Olivieri mit Seitenangabe). Nachdem ich die canta-Ortsnamen im Französischen a.a.O. behandelt habe, will ich im folgenden diejenigen einer Besprechung unterziehen, denen andere Verbalkompositionen zugrunde liegen. Die vorliegende Arbeit bezweckt nicht so sehr eine sichere Interpretierung der Bedeutungen dieser Kompositionen, was ohne genaue ethnographische, kulturhistorische und topographische Kennt- Beiheft zur Zcitschr. í rom. Phil. XXVII. (Festschrift.) i 2 nisse nicht möglich wäre, als vielmehr eine Vorführung des Reich- tums solcher Bildungen in der romanischen Toponomastik. Um das Prinzip der Namengebung mittels Verbalkomposition zu veranschaulichen, war eine Vergleichung der romanischen Ortsnamen untereinander notwendig, wie das beim Studium von Appellativen in so grofsem Mafsstabe und schon seit langen Jahren üblich ist, nach der Methode, die Sie, unser verehrter Meister, in Ihren zahl- reichen Werken in so vorzüglicher Weise und so ergebnisreich verwertet haben. Meine diesbezüglichen toponomastischen und topographischen Kenntnisse schöpfte ich aus folgenden Quellen: A. Für Frankreich: Dictionnaires topographiques, die jetzt für 25 Départements vorliegen, und zwar für Aisne, Aube, Basses-Pyrénées, Calvados, Cantal, Deux-Sèvres, Dordogne, Drôme, Eure, Eure-et-Loir, Gard, Hautes-Alpes, Haute-Loire, Haute-Marne, Haut-Rhin, Hérault, Mayenne, Marne, Meuse, Meurthe, Morbihan, Moselle, Nièvre, Vienne und Yonne. Dazu noch zwei aufserhalb dieser Sammlung : für Ain: Guigue, Topographie historique de 1' —, Trévoux 1873, und für Savoie: Vernier, Dict. topogr. du dép de la —, Chambéry 1897. Für Südfrankreich bietet sehr viel noch F. Mistral, Lou trésor dóu félibrige. Moderne Ortsnamen ohne alte Belege haben mir geliefert: Paul Joanne, Dict. topogr. et administratif de la France et de ses colonies. 7 Bde. Paris 1891 —1909, und Dictionnaire des postes de l'empire, Paris. Die Abkürzungen hierfür sind: Dt. = Dictionnaire topographique eines Dép.; Dp. = Dictionnaire des postes; Joanne und Mistral. Sie sind dem betreffenden Dép. bei- gegeben. B. Für Italien: Amati, Dizionario corografico dell' Italia. 8 Bde. (ohne An- gabe des Jahres). Mailand. Casalis, Dizionario geografico, storico, statistico, commerciale degli stati di Sua Maestà il Rè di Sardegna. Turin 1833 — 56. 28 Bde. Fabi, Dizionario geografico, storico, statistico etc. della Lom- bardia, Mailand 1855. Repetti, Dizionario geografico, fisico, storico della Toscana. Florenz 1833—43. 5 Bde. Abkürzungen: Amati, Casalis, Fabi, Repetti. C. Für Spanien: Del Castillo, Gran diccionario geográfico, estadístico y histó- rico de España. Barcelona 1890. 4 Bde. 3 Madoz, Dicc. geogr., estadístico, histórico de España. 16 Bde. Madrid 1845—50. Andere Ortsnamen- und Urkundensammlungen werden im Texte erwähnt. Schon aus diesem Verzeichnis ersieht man, dais die Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Für eine Gegend stand eben ein ausreichend belegtes Material zur Ver- fügung, für andere wenig oder gar nichts. Deswegen schien es auch geboten, sich voreiliger Schlüsse zu enthalten. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Im ersten werden prinzipielle Fragen und die Kompositionen als Ortsnamen kurz skizziert, während der zweite Teil als Materialsammlung gedacht ist. Eine gründlichere Besprechung aller sich an diese Ortsnamen knüpfenden prinzipiellen Fragen kann vorderhand nicht geboten werden, solange die Bedeutungen der Kompositionen nicht genau festgestellt sind. Der zweite Teil will eben nur Versuche über die Deutungen derjenigen Kompositionen, wo beide Bestandteile klar sind, geben. Lokale Forschung hat hier wie überhaupt bei Ortsnamen noch sehr viel zu tun. Das Nähere über die im ersten Teile erwähnten Ortsnamen suche man im zweiten alphabetisch angeordneten Teile, welcher auch einen Überblick darüber bieten soll, welche Verba zur Komposition verwendet werden und wo sie vorkommen. I. 1. Die romanischen Ortsnamen sind seit ungefähr zwei Dezennien Gegenstand ziemlich intensiver Forschung. Die bis- herigen Ergebnisse, Ziele und Wege dieses interessanten Studiums haben Sie, verehrter Meister, in letzter Zeit in dem kleinen aber sehr viel bietenden Büchlein „Einführung in das Studium der roman. Sprachwissenschaft", Heidelberg 1901, am besten zusammengefafst. So viel man aus der schon ziemlich umfangreichen Literatur ersehen kann, waren in überwiegender Mehrheit die nicht zu- sammengesetzten Ortsnamen im Mittelpunkte des Studiums. Die Kompositionen blieben gröfstenteils unberücksichtigt. Man hat allerdings denjenigen mit villa oder curtis, denen mit Personen- namen, in neuester Zeit auch denjenigen mit Heiligennamen, einige Aufmerksamkeit geschenkt. Doch die Erforschung einer grofsen Anzahl von echt romanischen Ortsnamen, die auf Verbal- komposita zurückgehen, liegt noch immer brach; und gerade bei dieser Art von Ortsnamen zeigt sich die romanische Eigenart am allerbesten. Selbst im Romanischen ist sie, was Ortsnamen betrifft, beschränkt auf das Westromanische. So viel das von mir ge- sammelte Material, welches keineswegs vollständig ist, urteilen läfst, sind Frankreich, Spanien, Nord- und Mittelitalien die eigentlichen 1» 4 Gebiete dieser Ortsnamen; das übrige Westromanische zeigt sie nur sporadisch. — Sie erscheinen in zweifacher Art, am aller- häufigsten als Imperativkomposita, seltener als Komposita mit anderen Verbalformen. Obwohl die erste Art im Mittelpunkte unserer Betrachtung steht, soll die zweite doch nicht unerwähnt bleiben. Man findet z. B. Zusammensetzungen mit Conj. präs.: Diosteguarde in Spanien (Prov. Salamanca); in Basses-Pyrénées Dt. Diusajtide, Lehnsgut, a. 1385 Dius Ayde. Die letzte Ver- bindung kommt allerdings auch mit Imper. vor: Divajeu, Dorf in Drôme Dt., a. 1145 Castrum de Deoajua, Deu ajuda 1212. Vgl. den Personennamen Adulpho Dielwart und Awost Dieuslewart (a. 1343 und 1366) im Cartulaire de l'église Saint Lambert de Liège. Im Italienischen entspricht dem der Name einer Burg: Castrum Diulaguarüa a. 1136, geschrieben auch a. 1209 Castrum Deolaguarde, in Conte M. Fantuzzi's Monumenti Ravennati, Venezia 1801, III. Bd. S. 255, 307. Auch das Perfekt ist einmal nach- zuweisen: Dieulefit in Drôme Dt., a. 1269 Castrum de Dieulefit, 1332 Dioulophes, a. 1366 latinisiert Deofecit; Deodé in Dordogne Dt. ist auch als Personenname genug bekannt. Zwei Mühlen in Marne Dt. und Aube Dt. haben zum Namen einen ganzen Satz: Ecoute-s'il-pleut, welche Ausdrucksweise für wasserarme Mühlen bekannt ist; auch ein Flurname in Marne Dt. Les Escoute-s'il-pleut\ desgleichen ein Gehöft in Meuse Dt. Dieu-s'en-Souvienne", drei Flurnamen und zwei Dörfer in Dordogne Dt. Toutyfaut', Dorf in Indre-et-Loire Joanne I, 2 7 L'Air-y-danse. Alle diese sind jüngere Bildungen. Die mit Imperativ lassen sich dagegen bekanntlich bis ins 9. Jh. hinauf verfolgen. 2. Die Imperativkomposita finden als geographische Namen verschiedenartige Verwendung, u. zw. 1. als Namen besiedelter Plätze, Strafsen, Dörfer, Gehöfte; 2. als Bergnamen; 3. als Namen kleinerer Wasserläufe und 4. als Flurnamen. Das meiste Material bieten jedoch besiedelte Orte. — Nach ihrer Verwendung kann man diese Namen in vier Gruppen einteilen. Die erste Gruppe umfafst solche Namen, die sich nur als geographische Namen nach- weisen lassen (Typus: Mirebel, Cantalupo, Bramelour te)\ die zweite Ortsnamen, die zugleich auch Appellativa sind (Typus: Paravento, Passetemps); die dritte solche, die auch Personennamen sind (Typus: Bevilacqua, Paralupo, Tuebaeuf)', die vierte endlich Kompositionen, die in allen drei Funktionen auftreten (Typus: Passavant, Portefaix, Taille/er). Es lassen sich keine Merkmale auffinden, nach denen man diese Gruppen voneinander unterscheiden könnte. 3. Dem Inhalte nach zerfallen sie in zwei grofse Gruppen, die wieder ihre Unterabteilungen haben. Die eine, die man primäre nennen kann, umfafst solche Verbindungen, die tat- sächliche Beschreibungen der Ereignisse oder der Terrainverhältnisse, Gefühlsäufserungen oder metaphorische Ausdrücke enthalten. Die zweite, die sekundäre, scheint die meisten Verbindungen zu um-

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