Michael Schrader Prinzipien und Anwendungen der Physikalischen Chemie Prinzipien und Anwendungen der Physikalischen Chemie Michael Schrader Prinzipien und Anwendungen der Physikalischen Chemie MichaelSchrader Freising,Deutschland ISBN978-3-642-41729-0 ISBN978-3-642-41730-6(eBook) DOI10.1007/978-3-642-41730-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerSpektrum ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2016 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtaus- drücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Das giltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEin- speicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. indiesem Werkbe- rechtigtauchohne besondereKennzeichnung nichtzuderAnnahme, dasssolcheNamen imSinneder Warenzeichen- undMarkenschutz-Gesetzgebung alsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenin diesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnoch dieAutoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit,Gewähr für den Inhalt des Werkes,etwaigeFehleroderÄußerungen. Planung:RainerMünz GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. Springer-Verlag GmbH Berlin Heidelberg ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Vorab möchte ich meinem, von mir im Studium hoch verehrten, Professor danken. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Schmalzried Institut für Physikalische Chemie der Universität Hannover Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, der Academia Europaea (London) und der Leopoldina (Halle) Ihm, seinem unnachahmlichen Vorlesungstil sowie seinen inspirierenden mündlichen Prüfungen habe ich meine Begeisterung für das Fachgebiet der Physikalischen Chemie zu verdanken. Vorwort „Vitam impendere vero“ (Das Leben der Wahrheit widmen.) Decimus Junius Juvenalis (etwa 60–(115±25)), in Satiren, IV, 91 Leitidee der Universität Hannover während meines Studiums Schön, dass Sie dieses Buch in Augenschein nehmen. Ich hoffe, es stiftet einen hohen Nutzen für Sie. Dabei zählt ein hoher Wirkungsgrad für viele Ingenieure und Naturwis- senschaftlergenausowiefürSiebeimLernen.SiewerdenihnspäterindiesemBuchnoch kennenlernen. Andererseits kann sehr viel aus diesem Fach geschöpft werden, weil viele Prinzipiensofaszinierendallgemeinsind.DiesesLehrbuchentstandauseinemüberzehn Jahre kontinuierlich entwickelten Skript und zugehörigen Übungen zur Unterstützung meiner Lehre im Studiengang Biotechnologie (zunächst Diplom, jetzt B.Sc.) und auch Bioprozessinformatik(B.Sc.)anderHochschuleamStandortWeihenstephan,inFreising bei München. Dabei entwickelte sich der Inhalt von der reinen Chemie immer weiter hin zu den Biowissenschaften, so wie auch mein eigener Werdegang war. Sie finden in diesem Buch vieles Altbewährte in didaktisch aufbereiteter Form und dazu neue Verknüpfungen und Themen in einer großen Bandbreite. Zunächst gibt es ein Kapitel, das die zahlreichen didaktischen Hilfsmittel erläutert. Dort wird auch nä- her auf die Strukturierung der Inhalte im Buch eingegangen. Als Besonderheit soll hier nurerwähntwerden,dassüberdieJahreunterschiedlichsteAnwendungenderPhysikali- schen Chemie gesammelt und aufbereitet wurden; so fanden sich unter anderem Bezüge zur Gasindustrie, Pharmakologie, Labortechnik, dem Chemieingenieurwesen wie auch der Bioverfahrenstechnik. Durch viele konkrete Zahlenwerte (recherchiert aus zahlrei- chen Quellen) und ausgewählten Übungsaufgaben wird die Materie zum Leben erweckt. Außerdem deckt ein KapitelauchPraktikumsversuche inder PhysikalischenChemieab. Die Inhalte entsprechen Modulen in Bachelorstudiengängen, die ich seit sieben Jah- rensounterrichte.DeraninternationalüblicheVorgabenangepassteFormelsatzerlaubt Ihnen ein sicheres Lernen und den Abgleich mit Ihrer Lehrveranstaltung oder anderen Angaben im Internet oder der Fachliteratur. Dazu werden auch viele Quellen und Ver- weise benannt. Zusätzlich spielen auch die Abbildungen eine zentrale Rolle. Teilweise werdendieseinDateiform(Tabellenkalkulation),mitderMöglichkeitzuweitererVerän- derung,überdieProduktseitedesVerlags(http://www.springer.com/978-3-642-41729-0) zusammen mit Lösungen zu den Übungsaufgaben angeboten. viii Es bleibt mir jetzt nur noch, Ihnen viel Spaß mit dem Buch zu wünschen, dann kann sich auch Erfolg einstellen. Hinzu sollte eine ordentliche Prise Ausdauer kommen, die habe ich in meinem Studium auch gebraucht. Wenn Sie noch das Glück von gut aus- gebildeten und motivierten Lehrern oder engagierter Mitstudierenden haben, kann gar nichts mehr schief gehen. Also, auf in die Welt der Physikalischen Chemie, Sie werden sich wundern, was dort alles beschrieben wird. Lesen Sie wohl! Michael Schrader Freising, im Januar 2016 Danksagung „Der Mensch bedarf des Menschen sehr Zu seinem großen Ziele: Nur in dem Ganzen wirket er, Viel Tropfen geben erst das Meer, Viel Wasser treibt die Mühle.“ Friedrich Schiller (1759-1805), in Die Weltweisen EineGeburtbenötigtneunMonate.DieseErfahrungdurfteichzweimalbegleiten.Diese „Geburt“ geschah nur in Teilzeit und hat so etwa drei Jahre gedauert. Wenn ich weiter so vermessen vergleiche, ergeben sich weitere Parallelen. Es gab viele freudige Momen- te – und anstrengende. Es war immer wieder faszinierend, neue Entwicklungsstadien zu erkennen.ZwarmusstesichnureinElternteilmitdemwerdendenSprossintensivausein- andersetzen, dennoch nahm die Zahl der interessierten und tatkräftig unterstützenden Personen stetig zu. Mit der „Geburt“ meines ersten Buches geht ein großer Wunsch in Erfüllung. Viele Personen haben mittlerweile dazu beigetragen, den Inhalt und die Form auf ein sehr gut überprüftes Niveau zu heben. Ich danke zunächst allen Studierenden unserer Hoch- schule, die Verbesserungsvorschläge in meinen Lehrveranstaltungen eingebracht haben oder durch Fragen mitgeteilt haben, was noch nicht richtig klar geworden ist. Zusätz- lich gilt mein Dank Frau Brigitte Walla, die das Buch aus Sicht einer Studierenden der Molekularen Biotechnologie an einer Universität (TU München) kommentiert hat. Ein besonderer Dank geht an meinen Kollegen Prof.Dr.habil. Klaus Peter Zeyer von der Hochschule München, der aus anderer Perspektive nochmals die fachlichen Inhalte und dendidaktischenAufbaugeprüfthat.TrotzallerSorgfaltbleibteseineErstauflage.Alle noch verbliebenen Unklarheiten oder Fehler verantworte ich selbst und möchte sie gerne in der Zukunft beseitigen. Für Kommentare und Anmerkungen bin ich deshalb jederzeit dankbar. Die Erstellung des Satzes erfolgte mit dem kostenfreien LATEX-Paket MikTEX wobei als Editor TEXnicCenter (ebenfalls frei nutzbar) und WinEdt 7 zum Einsatz kamen. Donald Knuth kann nicht ausreichend für das mächtige TEX-Satzprogramm gedankt werden, mit dem die Qualität von naturwissenschaftlichen Texten auch in der äußeren Formdokumentiertwerdenkann.DabeikamenzahlreicheneuerefreieZusatzpaketezum EinsatzsowieeineVorlagedesSpringer-Verlags.AbbildungenwurdenüberdasfreiePro- gramm Inkscape gezeichnet (eine entstand in Gnuplot). Entwürfe wurden dazu teilweise in OpenOffice oder LibreOffice erstellt. Ohne die Vielfalt von qualitativ so hochwertigen und dabei freien Software-Paketen hätte ich dieses Projekt wohl nie gestartet. x Äußerst dankbar bin ich für die Begeisterungsfähigkeit seitens des Springer-Verlags, diesesBuchandenMarktzubringen.EsistmireineEhre,michindasVerlagsprogramm integrieren zu dürfen. Dabei danke ich Frau Merlet Behncke-Braunbeck und Herrn Dr. Rainer Münz für den Konsens, ein kompaktes, hochwertiges Lehrbuch zu erstellen, das günstig und parallel als Ebook für die Studierenden verfügbar sein soll. Für die ausdau- ernde Unterstützung in der arbeitsintensiven Entstehungsphase des Buches danke ich FrauSabineBartelsundHerrn Dr.RainerMünzsowie FrauDr. AngelikaFallert-Müller für eine sehr sorgfältige Durchsicht meines Manuskriptes. Letztendlich danke ich noch meiner Frau und meinen Kindern, die mich lange genug kennen und einsichtig waren, dass diese „Geburt“ meines ersten Buches für mich jetzt wichtig war. Herzlichen Dank an alle! Michael Schrader Inhaltsverzeichnis 1 Hinweise zur Benutzung ........................................... 1 1.1 Ausrichtung ......................................................... 1 1.2 Lernhilfen und -kontrollen............................................. 4 2 Einführung in die Arbeits- und Denkweise ......................... 9 2.1 Zielsetzung .......................................................... 9 2.2 Wichtige physikalische und chemische Grundlagen........................ 10 2.2.1Größen und Einheiten............................................ 10 2.2.2Ausgewählte chemische Grundlagen................................ 15 2.3 Gaseigenschaften und Ideale Gasgleichung............................... 19 2.3.1Physikochemische Eigenschaften von Gasen ......................... 21 2.3.2Modellsystem vom idealen Gas .................................... 25 2.3.3Mikroskopisches Modell des idealen Gases .......................... 29 2.4 Reales Verhalten von Gasen ........................................... 31 2.4.1Virialansatz für reale Gase........................................ 32 2.4.2Van-der-Waals-Gleichung ......................................... 35 2.4.3Zweiphasengebiet und kritischer Punkt............................. 36 2.5 Lernkontrolle ........................................................ 42 2.5.1Alles klar? – Verständnisfragen.................................... 43 2.5.2Gekonnt? – Übungsaufgaben...................................... 43 2.6 Literatur zum Kapitel ................................................ 45 3 Basis der Thermodynamik ......................................... 47 3.1 Zielsetzung .......................................................... 47 3.2 Wärme, Energieerhaltung und der Erste Hauptsatz ....................... 48 3.2.1Grundbegriffe der Thermodynamik ................................ 48 3.2.2Innere Energie und Enthalpie ..................................... 52 3.2.3Wärmekapazitäten............................................... 57 3.2.4Volumenarbeit vom idealen Gas und Wärme-Kraft-Maschinen......... 61 3.2.5Gaskühlung bei realen Gasen ..................................... 69 3.3 Umwandlungsenthalpien .............................................. 74 3.3.1Phasenumwandlungsenthalpien.................................... 74 3.3.2Reaktionsenthalpien und -energien................................. 75 3.3.3Berechnung von Reaktionsenthalpien............................... 80 3.3.4Temperatur- und Druckabhängigkeit, Bezug Innere Energie ........... 85 3.4 Entropie und Gibbs’sche Freie Enthalpie ................................ 89 3.4.1Was bedeuten der Zweite Haupsatz und die Entropie?................ 90 3.4.2Dritter Hauptsatz und Standardentropien .......................... 94 3.4.3Gibbs’sche Freie Enthalpie und Gleichgewicht ....................... 101 3.4.4Bezüge zwischen den Zustandsfunktionen und -variablen.............. 103 3.4.5Chemisches Potential ............................................ 106 3.5 Lernkontrolle zur Basis der Thermodynamik............................. 111
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