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Preisindex und Baukosten im Wohnungsbau: Einflüsse auf Aufwand und Baukosten und ihre Auswirkung auf die Anwendungsmöglichkeiten der Baupreisindizes für Preis- und Kostenvergleiche PDF

89 Pages·1964·1.96 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1386 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprasidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretar Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 69.003.12: 338.5 Architekt Karl Richard Krăntzer, Hannover Unter Mitwirkung von Rolf Heitmann, Uetze v., Institut fur Bauforschung e. Hannover Leiter: Prof Dr.-Ing. Woljgang Triebel Preisindex und Baukosten im Wohnungsbau Einfhisse auf Aufwand und Baukosten und ihre Auswirkung auf die Anwendungsmăglichkeiten der Baupreisindizes fur Preis- und Kostenvergleiche Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-06648-4 ISBN 978-3-663-07561-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07561-5 Verlags-Nr.011386 © 1964 by Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Kăln nud Opladen 1964 Inhalt 1. Einfuhrung und Aufgabe ........................................ 7 2. Preisindex und Baukosten fur Wohnungsbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.1 Auswirkung von Preisanderungen auf die Gebaudekosten typischer Wohnungsbauten ... . . ... . . . .. . . . .. . . . .. . . . ... . . . .. . . . .. . . .. 10 2.11 Kostenunterschiede durch unterschiedliche Ausfuhrung und Aus- stattung der Wohnungsbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 2.12 Kostenanderungen bei verschiedenen Hausformen .............. 15 2.13 Kostenanderungen bei verschiedenen W ohnungsgroBen ......... 17 2.14 Kostenanderungen bei verschiedener Giite der Ausstattung ...... 20 2.2 Unterschiedliche Entwicklung von Baupreisindex und Baukosten der Wohnungsbauten .. . . ... . ... . . . .. . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . .. 22 2.21 Vergleich der Jahre 1950-1962 ............................... 23 2.22 Vergleich der Jahre 1958-1962 ............................... 28 2.23 Ursachen der unterschiedlichen Entwicklung ................... 29 3. Preis- und Kostenentwicklung bei verschiedenen Bauvorhaben ........ 36 3.1 Entwicklung der Preise fUr typische Bauleistungen . . . . . . . . . . . . .. 37 3.2 Entwicklung der Baukosten bei verschiedenen Bauvorhaben . . . . .. 42 4. Auswirkung technischer und betrieblicher MaBnahmen auf Aufwand und Baukosten im Wohnungsbau ..................................... 49 4.1 Baustoffe, Bauarten und Bauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49 4.11 Wandbauarten ............................................. 49 4.12 GroBformatige Fertigteile ................................... 52 4.13 Kleine Fertigteile ........................................... 53 4.2 Bauvorbereitung und Baubetrieb ............................. 54 4.21 Gerateeinsatz .............................................. 55 4.22 Arbeitsverfahren ........................................... 57 4.23 Erfolge der wirtschaftlichen V orbereitung und DurchfUhrung der Bauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 5. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 60 Anlagen.......................................................... 63 5 1. Einfiihrung und Aufgabe Die Entwicklung der Preise fUr Bauleistungen wird yom Statistischen Bundes amt, Wiesbaden, durch periodische, vierteljahrliche Erhebungen festgestellt. Diese Erhebungen beziehen sich auf bestimmte Regelleistungen aus allen Bausparten und aus allen am Bau beteiligten Handwerkszweigen. Dazu wurden solche Einzel leis tung en ausgewahlt, die zum Zeitpunkt der Ausarbeitung des Erhebungs schemas bei den vorherrschenden Bauaufgaben in der Regel vorkommen, die die Kosten der Bauwerke mal3geblich beeinflussen und die somit als typisch und reprasentativ fiir die einzelnen Bausparten und Handwerkszweige angesehen wer den konnten. Die Erhebungen rich ten sich an einen grol3eren Kreis von Betrieben aller Grol3enklassen. Dabei werden z. Z. mehr als 150 verschiedene Bauleistungen erfal3t, von denen sich 86 auf Wohnungsbauten beziehen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen finden ihren unmittelbaren Niederschlag in den »MeEziffern fiir Bauleistungspreise«. Diese MeEziffern besagen, urn welches MaE sich die in der Praxis tatsachlich erzielten Preise fiir bestimmte, im einzelnen naher definierte Leistungen in dem erfaEten Zeitraum verandert haben. Dabei wird vorausgesetzt, daE Art und Umfang der Leistungen unverandert beibehalten sind. Die fUr diese Einzelleistungen gewonnenen Daten werden yom Statistischen Bundesamt an einer Reihe realer, vor einigen Jahren ausgefUhrter Bauwerke ver schiedener Arten und GroEen zur Ermittlung von »Preisindizes fiir Bauwerke« ausgenutzt. Die einzelnen Bauleistungen werden dabei nach festen Wagungs schemata, die sich aus der realen Gliederung der seinerzeitigen Baukosten dieser Bauwerke ergeben haben, angerechnet. Die Preisveranderungen der als reprasen tativ ausgewahlten Einzelleistungen werden dabei als stellvertretend fiir die Preis anderungen aller anderen Leistungen ihrer Gruppe angenommen. Die Preisindizes fiir W ohngebaude geben Durchschnittswerte fUr 27 verschiedene Hauser an, die sich nach der GeschoEzahl, nach der Zahl der Wohnungen je Haus, nach der WohnungsgroEe, Ausstattung, Ausfiihrung u. a. unterscheiden. Die Preisindizes fUr Wohngebaude geben dariiber AufschluE, urn welches MaE sich die Summe der Preise aller Bauleistungen am Gebaude und in den einzelnen Handwerkszweigen (Gewerken) verandert. Dabei ist wiederum eine nach Art, Umfang und Giite vollig gleichbleibende Bauleistung vorausgesetzt. Die »MeEziffern fiir Bauleistungspreise« und die »Preisindizes fUr Bauwerke« ge ben somit AufschluE iiber die reine Preisentwicklung und sind als MaEstab dafiir auch in der Baupraxis anwendbar. Sie lassen dariiber hinaus erkennen, urn welches MaE sich die Baukosten fiir bestimmte Bauwerke verandern wiirden, wenn man die gleichartigen Bauwerke mit gleichartigen Bauleistungen und unter gleich artigen Bedingungen zu verschiedenen Zeitpunkten und zu den allein daraus £01- 7 genden unterschiedlichen Preisen fUr die Einzelleistungen herstellen wiirde. Dabei ist zu unterstellen, daB die zwischenzeitlich erreichten Rationalisierungserfolge, z. B. durch den Obergang von Hand- auf Maschinenarbeit, in den Preisindizes zum Ausdruck kommen sollen. Bei der Anwendung der Preisindizes und bei einem Urteil iiber sie wird man einer seits beriicksichtigen miissen, daB auf Grund der dem Statistischen Bundesamt gestellten Aufgaben und mit Riicksicht auf die Durchfiihrbarkeit der Erhebungen und ihrer Auswertung die Zahl der erfaBten Einzelleistungen begrenzt und daB die Art der Einzelleistungen und die Wagungsschemata iiber einen langeren Zeit raum hinweg unverandert beibehalten werden miissen, wenn die Kontinuitat der Ermittlungen und ihre Aussagekraft nicht gefahrdet werden sollen. Andererseits muB man aber feststellen, daB z. B. im Wohnungsbau - in den ande ren Bausparten ist es ahnlich - die Art, GroBe, Ausfiihrung und Ausstattung der Wohnungen und Hauser mit der Aufgabe wechseln. Die Anspriiche an die Woh nungen sind unterschiedlich, sie verandern sich auch im Laufe der Zeit. Die Woh nungsbauten sind unter wechselnden Bedingungen und Umstanden auszufiihren. Die technische und betriebliche Weiterentwicklung fiihrt zur Anwendung neuer - oder jedenfalls anderer - Baustoffe, Bauarten und Arbeitsverfahren. Alle diese Faktoren wirken sich aber auch auf die Preise und Kosten der Bauleistungen und der Wohnungsbauten aus. Man macht daher gelegentlich geltend, daB die fiir be stimmte, unverandert beibehaltene Bauwerke festgestellten Preisindizes nicht ohne weiteres auch MaBstab seien fiir die Preisentwicklung bei andersartigen Ge bauden und daB die tatsachliche Preis- und Kostenentwicklung von dem Preis index abweiche. Um die hiermit aufgeworfenen Fragen einer Klarung naherzubringen, hatte das Institut fiir Bauforschung mit der vorliegenden Untersuchung festzustellen, wie sich die Baukosten gleichartiger Wohnungsbauten unter der Wirkung verschiedenartiger Preise verandern, ob die Preisentwicklung der verschiedenen Bauleistungen innerhalb der ein zelnen Gruppen mit der Preisentwicklung der ausgewahlten Regelleistungen iibereinstimmt und wie sich unterschiedliche Baustoffe, Bauarten und andere Bedingungen und Umstande auf Aufwand und Kosten der Wohnungsbauten auswirken. Die Ermittlungen, an denen das Statistische Bundesamt sich interessiert gezeigt hat, konnen somit dazu beitragen, die Erkenntnis iiber die Anwendungsmoglich keit des Baupreis-Index zu erweitern und zu vertiefen und somit eine Hil£e beim Vergleich und bei der Beurteilung der Preisentwicklung sein. 8 2. Preisindex und Baukosten fiir Wohnungsbauten Die »MeBziffern fur Bauleistungspreise« und die »Preisindizes fUr Bauwerke« wer den seit 1958 auf der im ersten Abschnitt skizzierten Grundlage ermittelt. In den vorangegangenen Jahren wurden die Preisindizes nach anderen, mehrfach ge wechselten Verfahren errechnet, die hier nicht mehr geschildert zu werden brau chen. Die verschiedenen Indexreihen sind aber vom Statistischen Bundesamt ver kettet worden. Damit sind die Indexwerte fur die letzten Reihen - auBer auf der Originalbasis 1958 = 100 - auch auf fruhere Jahre zuruckbasiert worden. Je nachdem, welches Jahr man als Basis zugrunde legt, ergeben sich nach den Er mittlungen des Statistischen Bundesamtes1 somit die folgenden Preisindizes fUr die letzten Jahre (Jahresdurchschnitt): Jahr 11913 = 100 11950 = 100 11958 = 100 1913 100 39,8 28,7 1950 251,9 100 72,3 1951 291,3 115,6 83,6 1952 310,5 123,3 89,1 1953 300,0 119,1 86,1 1954 301,7 119,7 86,6 1955 317,8 126,2 91,2 1956 326,5 129,6 93,7 1957 338,0 134,2 97,0 1958 348,4 138,3 100 1959 366,9 145,6 105,3 1960 394,5 156,6 113,2 1961 424,4 168,5 121,8 1962 461,3 183,1 132,4 Das heiBt, daB die Preise fUr Bauleistungen an Wohngebauden im Durchschnitt des Jahres 1962 um rd. 32% hoher waren als im Jahre 1958, dem Basisjahr fUr die Ermittlungen nach dem neuen Verfahren. Bezogen auf das Jahr 1913 - das fruher allgemein als Basis angenommen war - wurde der Preisanstieg etwas mehr als 360% betragen. Gegenuber dem Jahr 1950 - das ist das Jahr, in dem die Woh nungsbautatigkeit wieder in groBerem Umfange einsetzte und das deshalb meist als Ausgangsjahr der Neubautatigkeit nach dem zweiten Weltkrieg angesehen 1 Statistisches Bundesamt, »Preise, Lahne, Wirtschaftsrechnungen - Reihe 5, Me13ziffern fur Bauleistungspreise und Preisindices fur Bauwerke«, Verlag W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart. 9 wird - sind die Preise fiir Bauleistungen im Durchschnitt um rd. 83% angestie gen. Die Preisindizes sollen ausschlieBlich die Preisentwicklung fiir gleichartige Lei stungen bzw. unverandert beibehaltene Leistungsgruppen oder -biindel-also fiir einen gleichbleibenden »Warenkorb« - aufzeigen. Sie sind dagegen noch nicht ohne wei teres allein MaBstab fiir die Kostenentwicklung. Denn die Kosten z. B. eines Wohngebaudes werden auBer durch die Preise auch durch eine Reihe ande rer Faktoren - z. B. Art, GroBe und Ausstattung der Wohnungen, durch die Form des Hauses, Art und Menge der Baustoffe und Einzelleistungen u. a. - bestimmt. Diese Faktoren wechseln im allgemeinen mit der Bauaufgabe. Sie konnen von einem Preisindex nicht erfaBt werden. Trotzdem werden in der Praxis die Preis indizes mangels anderer MaBstabe zugleich auch zur Priifung und Beurteilung der Kostenentwicklung angewandt. Damit ergibt sich die Frage, ob eine solche An wendung der Preisindizes - mag sie vorgesehen und zulassig sein oder nicht - tatsachlich praktikabel ist und ausreichend genaue Ergebnisse erwarten laBt. 2.1 Auswirkung von Preisanderungen auf die Gebaudekosten typischer Wohnungsbauten Die Preisindizes fiir Bauleistungen an Wohngebauden werden vom Statistischen Bundesamt als Durchschnittswerte aus 27 verschiedenen Wohngebauden ermit telt. Das sind 12 verschiedene ein- und zweigeschossige Ein- und Zweifamilienhiiuser mit WohnungsgroBen zwischen 65 und 160 m2, die als freistehende oder ein gebaute stadtische oder landliche Hauser mit unterschiedlicher Ausstattung ausgefiihrt sind, 14 verschiedene zwei- bis fiinfgeschossige Zwei- und Mehrspanner mit WohnungsgroBen zwischen 30 und 90 m2, die als beiderseits eingebaute Hauser mit unterschiedlicher Ausstattung ausgefiihrt sind und 1 zwolfgeschossiges Wohnheim mit 20 m2 groBen Einraum-Wohnungen. Die den Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes zugrundeliegenden Haus und Wohnformen, Bebauungsweisen, Ausstattungen und WohngroBen beriick sichtigen somit die Vielfalt der unterschiedlichen Arten und Ausfiihrungen der Wohnungsbauten. Es mag jedoch zunachst fraglich erscheinen, ob die aus diesen Beispielen ermittelten Durchschnittswerte ohne weiteres auch fiir beliebig aus gewahlte Einzelbeispiele zu Preis-und ggf. auch Kostenvergleichen herangezogen werden konnen. Denn die Hohe der Gebaudekosten der Wohnungen wird nicht allein durch den Preisstand und andere, die Preis- und Kostengestaltung beein flussende Faktoren bestimmt. Sie hiingt auch von der Art und Form der Hauser ab, in denen die Wohnungen gebaut werden. Sie wird schlieBlich auch durch die GroBe und Ausstattung der Wohnungen bestimmt. Bei statistischen Ermittlungen muB man zwar mit Durchschnittswerten arbeiten. Die realen Kosten der Woh nungsbauten und ihre Gliederungen konnen aber von solchen Durchschnitts werten unter Umstanden erheblich abweichen. 10 2.11 Kostenunterschiede durch unterschiedliche Ausfiihrung und Ausstattung der Wohnungsbauten Ehe die Auswirkung von Preisanderungen auf die Gebaudekosten verschieden artiger W ohnungen untersucht und festgestellt wird, ist es deshalb zweckmaBig, sich die Auswirkung verschiedener Merkmale der W ohnhauser und unterschied licher Faktoren der Gebaudeplanung zu vergegenwartigen. Die fiir die Hohe der Gebaudekosten wichtige Form der Wohngebaude driickt sich zum Beispiel in der GeschoBzahl, in der Zahl der Wohnungen je GeschoB und je Haus, in der Dachneigung und Dachnutzung, in dem Umfang der Unterkelle rung u. a. aus. Die Wirkung dieser Faktoren und die Auswirkung unterschied licher GroBen und Ausstattungen der Wohnungen auf die Gebaudekosten hat das 1nstitut fiir Bauforschung mit zahlreichen Reihenuntersuchungen ermittelt und die durch diese Unterschiede sachlich begriindeten Kostenunterschiede nachgewiesen und zahlenmaBig belegt2• Diese Untersuchungen, auf die hier im einzelnen nicht mehr eingegangen zu werden braucht, hatten u. a. die folgenden Ergebnisse: 1m Bereich iiblicher Mauerwerksbauten und GeschoBzahlen vermindern sich die Gebaudekosten je Wohnung mit zunehmender Zahl der Wohngeschosse. Die Gebaudekosten von Wohnungen in dreigeschossigen Zweispannern sind urn etwa 6-13% und in viergeschossigen Zweispannern zwischen 7 und 19% gerin ger als die fiir vergleichbare Wohnungen in zweigeschossigen Zweispannern. Dabei sind gleicher Preis stand, gleiche GroBe und Ausstattung der Wohnungen und auch sonst gleiche Ausfiihrungen der Hauser vorausgesetzt. Die Gebaudekosten fiir fiinfgeschossige Hauser mit Personenaufzug sind urn etwa 10-13% hoher als fiir vergleichbare Wohnungen in dreigeschossigen Zweispan naern, die noch ohne Personenaufzug auskommen. Wohnungen in Zweispannern lassen sich zu etwa 10% geringeren Gebaudekosten herstellen als vergleichbare W ohnungen in Einspannern, wenn die Hauser die gleiche GeschoBzahl, Haustiefe, Dachneigung und Ausstattung haben. Drei spanner-Wohnungen lassen gegeniiber Zweispannern eine Kostensenkung von etwa 3-4% erwarten, wenn die W ohnungen in beiden auch sonst gleichartig aus gefiihrten Hausern gleich groB sind. Eine groBe W ohnung erfordert zwar hohere Gebaudekosten als eine kleinere. Bei gleicher Art, Form und Ausstattung des Hauses steigen die Gebaudekosten aber weniger an als die W ohnungsgroBe. Die Hohe des Kostenunterschiedes hangt auch von der Raumzahl der verglichenen Wohnungen abo Bei gleicher Raumzahl macht der Kostenunterschied etwa zwei Fiinftel, bei unterschiedlicher Raumzahl etwa drei Fiinftel des GroBenunterschiedes aus. Die Gebaudekosten von ganz unterkellerten eingeschossigen Einfamilien Reihenhiiusern sind urn etwa 40% und die von ganz unterkellerten zweigeschossi gen Einfamilien-Reihenhausern urn etwa 20% hoher als die fiir Wohnungen gleicher GroBe, Raumzahl und Ausstattung in beiderseits eingebauten dreigeschos- 2 KRANTZER, »Baukosten im Wohnungsbau - Auswirkung genereller PlanungsmaB nahmen«, Verlag W. Ernst und Sohn, Berlin 1956. 11 sigen Zweispiinnern. Durch eine Einschriinkung der Unterkellerung auf die Hiilfte konnen die Gebiiudekosten eingeschossiger Hauser bis zu 15% und die zweigeschossiger Hauser bis zu 10% verringert werden. Fur freistehende Hauser sind zwischen etwa 5 und 14% hohere Gebaudekosten notig als fur die sonst vol1ig gleichen, aber beiderseits eingebauten Hiiuser. Inner halh dieses Streubereiches ist der Kostenunterschied bei ein-und zweigeschossigen Einfamilienhausern groBer als bei mehrgeschossigen Bauten. Bei den vorherrschenden WohnungsgroBen und bei typischen Wohnungshauten erhohen sich die Gehiiudekosten je Wohnung um etwa 30-33%, wenn eine gute, an der oberen Grenze ublicher Anspruche liegende Ausstattung an Stelle einer be scheidenen Ausstattung gewahlt wird, die etwa den gegebenen Mindestanforde rungen fUr den sozialen Wohnungsbau entspricht. Bei allen diesen Beispielen ist vorausgesetzt, daB sich nur immer ein Faktor andert, alle anderen Merkmale der Wohnungen und Hauser dagegen unveriindert bei behalten sind. In der Praxis des Wohnungsbaues iindert sich mit der Bauaufgabe aber zumeist nicht nur ein Faktor allein, z. B. die GeschoBzahl. 1m allgemeinen verandern sich mehrere Faktoren gleichzeitig, z. B. mit der GeschoBzahl zugleich die W ohnungs groBe, mit der Hausform zugleich auch die GroBe und Ausstattung der Wohnun gen usw. Damit addieren sich aber die hier jeweils nur fur sich genannten Kosten unterschiede. Das kann sich, wie eine zusammenfassende Untersuchung ergab3, dazu auswirken, daB die Gebiiudekosten fUr Wohnungen, die unter den gleichen Voraussetzungen und zu den gleichen Preisen gebaut werden, zwischen 18000 und 54000 DM liegen konnen. Die relativen Gebiiudekosten fur 1 m2 Wohn flache betrugen bei diesen Beispielen zwischen 255 und 560 DM und die fur 1 m3 umbauten Raum zwischen 60 und 106 DM. Diese erheblichen Kostenunterschiede sind allein die Folge unterschiedlicher Hausformen (eingeschossiges Einfamilien haus - viergeschossiger Zweispiinner), verschiedener WohnungsgroBen (55 bis 115 m2) und unterschiedlicher Ausstattung (bescheidene oder gute Ausstattung). In dem mit der genannten Untersuchung erfaBten Streubereich typischer Haus und Wohnformen, Ausfuhrungen und Ausstattungen differieren somit die nach den verschiedenen MaBstiiben ausgedruckten Kosten ganz unterschiedlich. Wenn man die jeweils geringsten Betrage gleich 100 setzt, dann verandern sich die Ge biiudekosten je Wohnung his auf 300, die Gebiiudekosten fUr 1 m2 Wohnflache his auf 220 und die Gebiiudekosten fur 1 m3 umbauten Raum bis auf rd. 175. Unter Berucksichtigung von Individual- und Sonderlosungen wurden sich sogar noch groBere Streubereiche der Kostenunterschiede ergehen. Man muB jedoch herucksichtigen, daB die Kostenunterschiede zwischen verschie denen Haus- und Ausfuhrungsformen sich in ganz verschiedener Hohe und in unterschiedlicher Art ausdrucken konnen, je nachdem, auf welchen MaBstah die Kosten und die Kostenunterschiede bezogen werden. Zum Beispiel sind unter bestimmten, gleichartigen V oraussetzungen und bei gleicher Art und Gute der 3 KRANTZER, »Einfliisse auf die Baukosten im Wohnungsbau - Auswirkung der Haus form, der WohnungsgroJ3e und der Ausstattung auf die Gebaudekosten«, unver offentlichter Eigenbericht des Instituts fiir Bauforschung e.V., Hannover 1962. 12

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