Pränatale Diagnostik Pränatale Diagnostik Eine Auseinandersetzung Dietrich Berg Patrick Boland Rudolf Pfeiffer Hans-Bemhard Wuermeling Friedr. Vieweg & Sohn . Braunschweig/Wiesbaden CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Prănatale Diagnostik : eine Auseinandersetzung / Berg .... -Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 1989 NE: Berg, Dietrich [Hrsg.] Herausgeber: Professor Dr. med. D. Berg, Amberg Monsignore P. Boland, Bad Schwartau Professor Dr. med. R. A. Pfeiffer, Erlangen Professor Dr. med. H. B. Wuermeling, Erlangen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daJ3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Warenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden diirfen. Der Verlag Vieweg ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann. Alle Rechte vorbehalten. ©Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1989 Das Werk einschlieJ31ich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auJ3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulăs sig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfaltigungen, Uber setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Konzeption und Realisation: Jiirgen Weser, Giitersloh Herstellung: Giitersloher Druckservice GmbH, Giitersloh ISBN 978-3-663-01923-7 ISBN 978-3-663-01922-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-01922-0 Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Referenten 9 Vorwort 13 D. Berg Pränatale Diagnostik heute - Eine Einführung 17 A. Staudach Fetale· Anatomie 20 M. Hansmann Aktuelle diagnostische und therapeutische Verfahren 25 E. Schwinger Cytogenetische Untersuchungen im Rahmen der pränatalen Diagnostik 32 H.H. Ropers Genomdiagnostik 38 Zusammenfassung der Diskussionen und Kommentar (D. Berg) 50 U. Friedrich Erfahrungen mit der pränatalen Diagnostik in Dänemark 54 Z. Papp Erfahrungen mit der pränatalen Diagnostik in Ungarn 62 T. M. Schroeder-Kurth Erfahrungen mit der pränatalen Diagnostik in der Bundesrepublik Deutschland 73 5 Inhaltsverzeichnis K. M. Laurence Neuralrohrdefekt - Screening in Großbritannien 84 K. M. Laurence Folgeerscheinungen und unterstützende Maßnahmen bei Schwangerschaftsabbrüchen wegen kindlicher Mißbildungen 97 Zusammenfassung der Diskussionen und Kommentar (R. A. Pfeiffer) 105 H. Weitzel Genetisches Screening in der Bundesrepublik Deutschland 109 G. Hirsch Pränatale Diagnostik - Rechtslage und Rechtsfragen in der Bundesrepublik Deutschland 114 Zusammenfassung der Diskussionen u. Kommentar (R.A. Pfeiffer) 124 H. B. Wuermeling Gesellschaft und Zeitgeist - Eine Einführung 128 G. Jasper Zeitgeist und Gesellschaft: historisch-politische Aspekte 134 G. Büschges Soziologische Aspekte pränataler Diagnostik 150 W Becker Der Wandel des Moralverständnisses und die neuen Probleme der Anpassung 161 Zusammenfassung der Diskussionen und Kommentar 172 (H.-B. Wuermeling) P. Boland Biologie und Theologie - Eine Einführung 174 6 Inhaltsverzeichnis ehr. Vogel Reproduktive Manipulation aus evolutionsbiologischer Sicht 178 J. Gründel Pränatale Diagnostik: Betreten einer schiefen Ebene? Theologische-ethische Aspekte 194 H. G. Ulrich Ethische Hilfestellung in Entscheidungsfragen? - Überlegungen und Perspektiven evangelischer Ethik - Zugleich eine Auseinandersetzung mit Peter Singer 207 Zusammenfassung der Diskussionen und Kommentar (P. Boland) 224 B. Rupprecht Die 14 Nothelfer 229 7 Verzeichnis der Referenten Professor Dr. W Becker Zentrum für Philosophie der Universität Otto-Behagel-Straße, D-6300 Gießen Professor Dr. D. Berg Frauenklinik des Städt. Marienkrankenhauses Mariahilfbergweg 6, D-8450 Amberg Monsignore P. Boland Geibelstraße 20, D-2409 Bad Schwartau Professor Dr. G. Büschges Sozialwissenschaftliches Institut der Universität Findelgasse 7-9, D-8520 Erlangen Dr.in U. Friedrich Bartholin Bygningen Aarhus Universität DK-8000 Aarhus C/Dänemark Professor Dr. J. Gründel Institut für Moraltheologie und christliche Sozialethik der Universität Geschwister-Scholl-Platz 1, D-8000 München 22 Professor Dr. M. Hansmann Universitäts-Frauenklinik Sigmund-Freud-Straße 25, D-5300 Bonn Ministerialrat Dr. G. Hirsch Willibald-Popp-Straße, D-8900 Augsburg 21 9 Verzeichnis der Referenten Professor Dr. G. Jasper Institut für politische Wissenschaften der Universität Kochstraße 4, D-8520 Erlangen Professor Dr. K. M. Laurence Dept. Child Health CardiffCF 44 XN/England Professor Dr. Z. Papp Dept. Obstetr. Gynecol. University Medical School H-4012 Debrecen/Ungarn Professor Dr. R. A. Pfeiffer Institut für Humangenetik und Anthropologie Schwabachanlage 10, D-8520 Erlangen Professor Dr. H. H. Ropers Anthropogenetisch Instituut Geert Grooteplein zuid 20, NL-6500 HW Nijmegen/Niederlande Professor Dr. B. Rupprecht Institut für Kunstgeschichte der Universität Orangerie, D-8520 Erlangen Professorin Dr. T. Schröder-Kurth Institut für Humangenetik und Anthropologie Im Neuenheimer Feld 328, D-6900 Heidelberg Professor Dr. E. Schwinger Institut für Humangenetik der MHL Ratzeburger Allee 160, D-2400 Lübeck Primarius Dr. A. Staudach Landesfrauenklinik Müllner Hauptstraße 48, A-5020 Salzburg/Österreich 10 Verzeichnis der Referenten Professor Dr. H.-G. Ulrich Institut ftir systemat. Theologie der Universität Kochstraße 6, D-8520 Erlangen Professor Dr. eh. Vogel Institut ftir Anthropologie der Universität Bürgerstraße 50, D-3400 Göttingen Professor Dr. H. Weitzel Frauenklinik im Universitätsklinikum Steglitz Hindenburgdamm 30, D-lOOO Berlin 45 Professor Dr. H.-B. Wuermeling Institut ftir Rechtsmedizin der Universität Universitätsstr. 22, D-8520 Erlangen 11 Vorwort Bevor er in diese Welt eintritt, bewegt sich der Mensch in einem fast recht losen Raum. Nicht die Einmaligkeit seines gottgewollten Daseins, das vor der Zeugung, nicht seine biologische Individualität, die mit der Empfängnis begonnen hat, ja nicht einmal die Zeichen eigenständigen Lebens als Gestalt, Herzschlag und Bewegung, die längst vor der Geburt manifest sind, gewähren ihm Schutz vor fremdem Zugriff. Sein existentieller Anspruch auf Leben und Gesundheit bleibt den Ansprüchen der Mutter, der Familie, der .gesellschaft nachgeordnet. War das Kind vielleicht früher einmal demütig und wie ein Geschenk hin zunehmen, das so lange der mütterlichen Sorge allein und allenfalls der unterstützenden Vorsorge des Arztes anvertraut war, bis es endlich dem Licht und den Blicken ausgesetzt wurde, so sind es heute oft Angst und N eu gier, die ihm in das Dunkel entgegenleuchten und ES, das künftige "Schwangerschaftsprodukt", lange vor der Geburt einer objektiven Prüfung unterziehen. Der Wunsch danach mag uralt sein ("l'oeuftransparent"); aber angefangen hatte seine Erfüllung erst mit der Vorhersage von Krankheiten, der Abschätzung des Risikos, daran zu erkranken und den medizinischen Methoden, eine Diagnose bereits vor der Geburt zu stellen. Angefangen hatte es vor allem mit den Chromosomenanomalien, die aus Fruchtwasserzellen leicht nachgewiesen werden können und für die ohne Ausnahme die Regel gilt, daß sie geistige Retardierung, Unmündigkeit, Hilf losigkeit und unheilbare Krankheiten verursachen. Nicht nur für Chromo somenanomalien, sondern für jede Krankheit kann ein "Wiederholungs" risiko angegeben werden. Es läßt sich leicht aus der Häufigkeit ihres Vor kommens in der Bevölkerung und den damit belasteten Familien ableiten. Die Angst, ein krankes Kind zu bekommen, und der Wunsch nach frühzeiti ger Erkennung, ja sogar die Forderung nach ungefährlicher Diagnostik 13