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Praktischer Idealismus - Adel - Technik - Pazifismus (1925, 201 S., Scan). PDF

201 Pages·1925·7.488 MB·German
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PAZIFISMUS UBR06 90318 40355 rll lilliilliillllllltlll llllllilll lllllll lllll lllll lll lllllllll llil R . N . C O U D E N H O V E , K A L E R G I P R A K T I S C H E R I D t r A L I S M t ] S - - ADEL TECHNIK PAZIF-ISUMS . n.rF *. ; jln . .-; iÄI -.,-.'..+-,* 1 9 2 5 P A N E U R O P A - V E R L A G W I E N _ L E I P Z I G K 6 6 / 3 2 t , t l i \ 1 L l ' L + AIIe Rechte uorbehalten Copgright 1925 bg Pan-Europcr-Verlaq Druck der Elbentühl Papierlabriken und Graphische lndustrie -1. G., Il-len l'1. 5 o z , ; Et V O R W O R T ist Heroismus; Idealismus Praktischer Wer nicht ist E-udämonismus' \[ate;iaii*t" läonra kldtiesachlee gr laub; it* *ti""n Gurnudn dz'u id leeaidl eznu' hDaenndne lenr; loder für Ideale zu kämpfen Wert: die Lust; einzigen nur-einen kennt und anerkennt Übel: den Schmerz' ,ro, "in einziges td"ut Heroismut ttt'i Ciuubednlq u n"dt Bheökheenren Wtniesr1 telT g' ibt als voraus: clieÜ beJzettgu"g' f-t.t .,na größereÜ b'ie"tl' ta lss Sicchh dmuercrhz 'die ganze Mensch- Dieser c"g""'it" und von Epikuräern esi st der Gegensatz heitsgeschichte; ii viel tief er als der zwischen Stoikern' Dieserä "g""*t' die an denn es gab Epikuräer' TGhöetitsetre gnl uanudb tAetnh' ewi-ies teEnp:i kur. seltst; und es gab Idea- waren wie Buddha' listEesn ,h dainet lAetfht etäis- te"nf to hier nicht um den Glauben an Götter- t""tt;;; um den Glaubena n Werte' '- aber ist voraussetzungsloser Der )lateriaiismus der Idealismusi st "tälnschöpferi"tttt; aI phantasierottt' und verstrickt sich oft in Unsinn II immer problema*tcisl chcl ennochv erdankt ihm die Mensch- II und Wahtti"tt tI ft"i it"" größten Werke und Taten' i * i der Gesin- Iat * U e r o i s m u s i s t Aris"Uto"*k ratie Ideal I aristokratischen I n u n g. Heroismusi st *ti mit dem demokra- wie ftl"i"ti"fitmus eltensov erwandt' III g tischen. Auch Demokratie glaubt mehr an die Zahl als I an den Wert, meftr an Glück als an Größe. Darum kann politische Demokratie nur dann frucht- bar und schöpferisch u'erden, wenn sie die Pseudo- 'Aristokratie des Namens und des Goldes zertrümnert, um an deren Stelle eine neue Aristokratie des Geistes und der Gesinnung ervig neu ,r'. geiratett' Der letzte Sinn der politischen tr)emokra- 1 also ist: geistige Aristokratie; siew illd en itie il\Iaterialisten Genuß schaffen, den Idealisten Macht' Der Führer soll an die Stelle des Herrschers f1'gfsn- der edle Sinn an die Stelle des edlen Namens '- das reiche Herz an die Stelle der reichen Tasche' Das ist der Sinn der Entrvicklung, die sich demokratisch nennt. Jeder andere Sinn rväre Kultur-Selbstmord. Darum ist es kein Zufall, daß P I a t o n zugleich der Prophet der geistigen Aristokratie und der sozialisti- schen \\rirtschaft rvar; und zugleich der Vater der idea- listischen \Yeltanschauung' Denn beideA, ristokratie und Sozialismus, sind:p raktisch er I d ealismu s. Der asketische Idealismus des Südens offenbarte sich als Religion; der heroischeI dealismusd es Nordens alsT echnik. Denn die Natur des Nordens war eine Herausfor- derung an den X{enschen.A ndere Völkerschaften unter- warfen sich; der Europäer nahm die Herausforderung an und kämpfte. Er kämpfte, bis er stark genug war' die Erde zu unterrverfen: er kämpfte. llis er die Natur selbst, die ihn herausgefordert hatte. in seine Dienste zwang. Dieser Kampf forderte Heroismus und zeugte Herois- mus. So wurde für Europa der Held das, rvas der Hei- IV lige für Asien war; und die Heldenverehrung ergänzte die Heiligenverehrung. Das tätige Ideal trat an die Stelle des beschaulichen, und es galt als größer, für ein Ideal zu kämpfen, als zu leiden. Der Sinn dieser heroischen Weltmission hat Europa erst seit cler Neuzeit ganz erfaßt; denn erst mit der Neu- zeit beginnt sein technisches Zeitalter, sein Befreiungs- krieg gegen den Winter. Dieses jechnische Zeitalter ist zugleich das Zeitalter der Arbeit. Der Arbeiter ist der Held unserer Zeit; sein Gegensatzi st nicht der Bürger - sondern der Schmarotzer. Ziel des Arbeiters ist - das Schaffen, des Schmarotzers - das Genießen. Darum ist die Technik neuzeitliches Hel- clentum Lrnclc l.r'ffiilr praktischer Idea- list. * Das politische und s oziale Problem des 20.J ahrhunderts ist: den technischen Fort- schritt des 19. einzuholen. DieseF orderungd er Zeit wird dadurch erschwert, daß die Entwicklung der 'fechnik ohne Pause sich im rascheren Tempo weiter r-c,llzieht als die Entwicklung des l\fenschen und der ]Ienschheit. Diese Gefahr kann entrveder abgewentlet werden, indem die llenschheit den technischen Fort- schritt verlangsamt, oder indem sie den sozialen Fort- schritt beschleunigt. Sonst verliert sie ihr Gleichgewicht und überschlägt sich. Der Weltkrieg war eine Warnung. So stellt Technik den Menschen vor die Alternative: Selbstmord oder Verständigung! Darum wird die Entwicklung der Welt in den kommenden Jahrzehnten ohne Bei- spiel sein. Das heutige Mißverhältnis von technischer und sozialer organisation wird entweder zu vernichten- den Katastrophen führen - oder zu einem politischen Fortschritt, der an Raschheit und Gründlichkeit alle historischen vorbilder hinter sich läßt und ein neues Blatt der \Ienschheitsgeschichtee röffnet. Da die Technik der menschlichen Stoßkraft und dem Heroismus neue \Yege rveist, beginnt der Krieg im Be- wußtsein der tr{enschheit seine historische Rolle auszu- spielen. Sein Erbe ist die Arbeit. Die Nlenschheit wird sich eines Tages organisieren' um gemeinsam der Erde alles abzuringen, was sie ihr heute noch vorenthält. So- bald diese Auffassung sich durchringt, rvird jeder Krieg ein Bürgerkrieg sein und jeder Mord ein Mord. Das Zeit- 1 alter des Krieges rvird dann ebenso barbarisch scheinen, wie heute das Zeitalter der Menschenfresserei' I Diese Entwicklung rvird kommen, wenn lvir an sie glauben und für sie kämpfen; wenn rvir rveder so kurz- sichtig sind, die großen Linien der Entrvicklung aus den Augen zu verlieren - noch so rveitsichtig, die prakti- schen wege und Hindernisse zu übersehen,d ie zrvischen uns und unseren zielen liegen: wenn rvir klarsichtig sind. und das klare wissen um die bevorstehenden Kämpfe und Schwierigkeiten verbinden mit dem heroi- schen Willen, sie zu überwinden. Nur dieser optimismus des wollens wird den Pessi- mismus der Erkenntnis ergänzen und besiegen' statt in den Fesseln der unzeitgemäßen Gegenrvart zu verharren und tatenlos von besseren llöglichkeiten zu träumen, *.ollen wir also tätigen Anteil nehmen an der Entwicklungd er \Velt durch praktischen Idea- lismus. Wien, November L925. VI A D E L 1 9 2 0 Dem Andenken meines Vaters DT. HEINRICH GRAF COUDENH }VE.RALERGI in Verehrung und Dankbarkeit

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