:. . Service-Telefon 0800 -863 44 88 Rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen zum Einsortieren der Folgelieferung haben, wenn Ihnen Folgelieferungen fehlen, oder wenn Ihr Werk unvollständig ist. Wir helfen Ihnen schnell weiter! Der Inhalt dieser Folgelieferung Titel des Beitrags aktualisiert neu, .btzwrt. Seiten erwer e Aktuelles X 20 Endokrine Disruptoren X 28 Rheumatologie X 19 Umwelt-Psychosomatik X 26 Psychologische Diagnostik X 16 Rechtliche Grundlagen X 30 Diverse Verzeichnisse X 20 ....................... Gesamt 159 Vorgesehener Seitenpreis (inkl. 7 o/o MwSt.): ::a. DM 0,59 Diese Folgelieferung: Preis DM 95,-; Seiten !59; tatsächlicher Seitenpreis (inkl. 7 o/o MwSt.): DM 0,60 Aktuelles 3/99 zum SpringerLoseblatt System »Praktische Umweltmedizin«. Herausgeber: A. Beyer, D. Eis. V. DREBING, D. E1s, U. KAISER, M. Orro INHALT: AKTIONSPROGRAMM >>UMWELT UND GESUNDHEIT« • GENOTYPISIERUNG IN DER UMWELTMEDIZIN • UMWELTMEDIZINISCHES INTRANET • NAHRUNGSMITTELALLERGIE • ALLERGIEN • NEUESAUS DEM INTERNET • TERMINE 1984 verabschiedeten die Mitgliedstaaten hältnisse, Stadtentwicklung, Raumpla der WHO in der Europäischen Region die nung und Transport. Strategie »Gesundheitf ür alle« (GFA), mit Die Fortsetzung des eingeschlagenen der man sich zum erstenmal auf eine Reihe Wegs erfolgte 1989 in Frankfurt durch die gesundheitspolitischer Zielvorgaben bis >>Europäische Charta Umweltund Gesund zum Jahr 2000 einigte. In der Erkenntnis, heit<< und führte 1994 in Helsinki zur Ver daß die menschliche Gesundheit von ei abschiedungeinesAktionsplans Umwelt ner ganzen Bandbreite von U mweltfakro und Gesundheit für Europa (EHAPE). ren abhängig ist, definierten die Mitglied Die europäischen Umwelt-und Gesund staaten die prioritären Bereiche für Um heitsministereinigten sich darauf, diesen welt und Gesundheit im Rahmen dieser Plan aufn ationaler Ebene durch>> Nationa Strategie und formulierten acht Ziele zum leAktionspläne Umwelt und Gesundheit umweltbezogenen Gesundheitsschutz. (NEHAPs)<<u mzusetzen. Im Juni 1999 Bedacht wurden sowohl die direkten Aus wurden bei der dritte Europakonferenz wirkungen von Umweltfaktoren (z.B. »Umwelt und Gesundheit<< in London die physikalische, chemische oder biologische bei der Erarbeitung und Umsetzung der Noxen) als auch die indirekten Auswir NEHAPs gemachten Erfahrungen ausge kungen psychosozialer Faktoren aufG e wertet und die sich abzeichnenden Defizite sundheit und Wohlergehen; angespro analysiert. Informationen und Beschlußdo chen wurden unter anderem Wohnv er- kumente zur London-Konferenz sind im 3199 Aktuelles 1. Internet aufd en Seiten der WH 0/Kopen ventivmedizinischer und indivdualmedizi hagen zu finden (http://www.who.dk/ nischer Ansätze in der U mwel tmedizin, London99/Welcome.htm). damit diese zukünftig stärker auf der Basis In Deutschland konzipierten das gesicherter und allgemein verfügbarer Er Bundesministerium für Umwelt, Natur kenntnisse und Methoden arbeiten kann, schutz und Reaktorsicherheit (BMU) und gleichzeitig aber auch unnötige und nutz das Bundesministerium für Gesundheit lose diagnostische und therapeutische Ver (BM G) das gemeinsameAktionsprogramm fahren vermieden werden. Damit sollen die »Umwelt und Gesundheit« (NEHAP der Voraussetzungen fur eine sachgerechte Ver Bundesrepublik). Mit der Erarbeitung sorgung der Bevölkerung auch auf diesem wurden insbesondere die für Umwelt und Gebiet der Medizin geschaffen werden. Als Gesundheit zuständigen Bundesinstitute eine wichtige Voraussetzung fur die prakti (Bundesinstitut für gesundheitlichen Ver sche umweltmedizinische Arbeit des einzel braucherschutz und Veterinärmedizin nen Arztes, aber auch fur die auf umwelt BgW, das Robert Koch-Institut RKI und medizinischem und umwelthygienischem das Umweltbundesamt UBA) beauftragt. Gebiet tätigen staatlichen Institutionen gilt Ein zentrales Element des Aktions dabei der Auf-und Ausbau geeigneter und programms ist die Entwicklung eines aufeinander abgestimmter Dokumentati Konzepts für die Risikobewertung und ons-und Informationssysteme. Risikokommunikation als Voraussetzung Zwischen den zum BMG und BMU für eine besser nachvollziehbare Beurtei gehörenden wissenschaftlichen Einrich lunggesundheitlicher Belastungen durch tungen BgW, RKI und UBAwurden im Umwelteinflüsse und eine darauf aufbau Rahmen des Aktionsprogramms bereits ende sachgerechte Prioritätensetzung für strukturelle Veränderungen zur besseren die Umwelt-und Gesundheitspolitik. Kooperation auf dem Gebiet Umwelt und Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Gesundheit realisiert. Am Robert Koch Aufbau einer systematischen und umwelt Institut wurde zusätzlich ein Bereich Um bezogenen Gesundheitsberichterstattung. weltmedizin eingerichtet und in Zusam Diese soll eine verläßliche und kon tinuier menarbeit mit der Dokumentations-und liche Informationsbasis über Belastungspa Informationsstelle fürUmweltfragen rameter, gegebenenfalls auch über die (D ISU) der Deutschen Akademie fur Kin Häufigkeit umweltbezogener Krankheits derheilkunde und Jugendmedizin der bilder sowie zur Effizienz von Umwelt Ausbau des umweltmedizinischen Infor schutzmaßnahmen bilden. mationsforums U minfo intensiviert. Das DasAktionsprogramm unterstütztdie neu am RKI etablierte WH 0-Kollaborati wissenschaftliche W ei terenrwicklung prä- onszentrum für Information und Korn- 2 Aktuelles 3199 munikation im Bereich Umwelt und Ge Bonn zu beziehen. Die Online-Ausgaben sundheit stellt das Bindeglied zur interna sind unter anderem über die Web-Seiten tionalen Ebene dar. des BMU (http:/ /www.bmu.de/infos/ In einem mehrjährigen Prozeß wurde download/index.htm) und über das Um dasdeutsche Aktionsprogramm >>Umwelt Info abrufbar. und Gesundheit« erstellt und mit einer Sowohl im Aktionsprogramm als auch umfangreichen Dokumentation in Form in der Dokumentation werden umzuset eines Sachsrandsbericht noch rechtzeitig zende Maßnahmen notwendigerweise in vor der Europäischen Ministerkonferenz sehr komplexen Zusammenhängen und im Juni 1999 publiziert. übergeordneten Perspektiven eingeordnet. Beide Publikationen sind in gedruck An diesem Sachverhalt wurde von ver ter Form kostenlos über das Bundesmini schiedenen Seiten Kritik geübt. Außerdem sterium für Umweltschutz, Naturschutz sei in dem bisherigen Prozeß die Einbin und Reaktorsicherheit, Referat Öffentlich dung der Nicht-Regierungsorganisationen Ikeits arbeit, Postfach 12 06 29, 53048 (NGOs) nicht im nötigen Umfangreali siert worden. Dies führte unter anderem dazu, daß aus den Reihen der NGOs ein Dokumentation eigenes Diskussionspapierzum Aktions zum Aktionsprogramm programmpubliziert wurde. Diese Publi Umwelt und Gesundheit kation ist ebenfalls elektronisch über die Websire des Umlnfo zu beziehen. Der ~lo.on<ntahon • l'roblomauinfi-Ophor><n sich nun anschließende Prozeß der Um setzung des Aktionsprogramms soll des halb unter verbindlicher Beteiligung der N GOs erfolgen. Die Einrichtung eines »>nitiativbüros Umwelt und Gesundheit« zur U ntersrützung der Beteiligung von NGOs am Aktionsprogramm wird zur Zeit konzipiert und soll durch entspre chende Mittelzuwendungen aus den Mi nisterien ermöglicht werden. Abb. 1: Aktionsprogramm Umwelt und U. KAISER, Robert Koch-Institut, Berlin • Gesundheit 3199 Aktuelles 3 Die Bedeutung von Gen Grundzüge des und Enzym-Polymorphismen Fremdstoffmetabolismus für den Metabolismus von Viele der vom Organismus aufgenomme Umweltschadstoffen nen F remcistoffe (Xenobiotica), insbeson Polymorphismen von Enzymen des dere unpolare organische Verbindungen, Fremdstoffwechsels können bekanntlich werden durch Stoffwechselvorgänge zu zu interindividuellen Unterschieden bei nächst mitzusätzlichen funktionellen der MetabolisierungvonArzneimitteln Gruppen versehen (aktiviert) und dann und anderen Fremdstoffen führen. Diese in einem zweiten Schritt in eine wasser genetisch determinierten Besonderheiten löslichere und damit ausscheidungsfähige der individuellen Enzymausstattung ha Form gebracht. Diese überwiegend in der ben in der Pharmakologie, Toxikologie, Leber ablaufende>> Biotransformation« Arbeitsmedizin, Krebsforschung und führt im allgemeinen zur >>Entgiftung<< auch in der Umweltmedizin größere Auf (Detoxifikation), so daß die entstehenden merksamkeit erlangt. In der patientenbe Metaboliten in der Regel eine geringere zogenen Umweltmedizin kann die Bedeu biologische Aktivität, beziehungsweise ein tung von Gen-/Enzympolymorphismen geringeres toxisches Potential als die Aus jedoch aufgrundder schwachen Daten gangssubstanz aufweisen. Es können je grundlage noch nicht verläßlich einge doch auch Zwischen-oder Endprodukte schätzt werden. Dennoch werden ein entstehen, die über ein höheres toxisches schlägige Laboruntersuchungen von ein Potential als die Ausgangssubstanz verfü zelnen Umweltärzten und Laboratorien gen (metabolischeAktivierung, >>Giftung<< offeriert. Inzwischen wird von einem Um oder T oxifikation). Giftungsprozesse tre weltmediziner sogarein >> Notfallausweis ten unter anderem aufbei Glutathion-S-T ransferasen« ausgestellt. - Ethanol (Oxidation zum Wir müssen uns also fragen, ob es Belege Acetaldehyd), für einen Zusammenhang zwischen der Ethylenglykol (Oxidation zu den Fremdstoffmetabolismus betreffen Glyoxylsäure und Oxalsäure), den Enzymausstattung einer Person und Parathion (zum Paraoxon), deren Krankheitsanfälligkeit gegenüber - Benzol ( mitzahlreichen reaktiven Umweltschadstoffen gibt und ob die Metaboliten), Gentypisierung hierfür brauchbare Bio Hexachlorbutadien, Dichlormethan, marker liefert. Dibrommethan, Methylbromid 4 Aktuelles 3199 (die durch Glutathion-S-Transferasen verändert, trotzder in diesem Grenzorgan aktiviert werden). vorhandenen metabolischen Aktivitäten; hierbei wirkt sicherlich die rasche pulmo Die erleichterte Ausscheidung geht mit nale Resorption beziehungsweise kurze einer Erhöhungder Eliminationsge Verweilzeit vieler F remcistoffe als limitie schwindigkeit und folglich mit einer Ver render Faktor. Nach oraler Aufnahme minderung der biologischen Halbwertszeit kann es bei bestimmten Fremdstoffen einher. Gelegentlich sind die Metaboliten oderToxinenbereits im sauren Milieu des auch weniger wasserlöslich, so daß sie Magens zu einer hydrolytischen Spaltung langsamer ausgeschieden werden und da und Inaktivierung kommen. Außerdem mit länger im Körper verbleiben. Außer verfügen die Mukosazellen des Darmes dem können Metabolite, die von der Le über ein gewisses metabolisches Potential. ber über die Gallenflüssigkeit in den Von qualitativ und quantitativ herausra Darm abgegeben werden, einem enterohe gender Bedeutung ist jedoch die Leber. pariseben Kreislauf unterliegen. Dadurch DieMetabolisierungeiner Fremdsub ergeben sich ebenfalls Verzögerungen bei stanz erfolgt in der Leber in zwei Phasen: der Elimination des Wirk-oder Fremd • In Phase I wird die Ausgangssubstanz stoffes (Erhöhung der Halbwertszeit) und chemisch so verändert, daß ~ie danach eine erhöhte Beanspruchung der Leber über eine »geeignete« funktionelle aufgrundder Rezirkulation. Gruppe verfügt (entweder durch Ein Welche Stoffivechselwege in welchem fügen funktioneller Gruppen in un Umfang beim Fremdstoffmetabolismus polare Moleküle oder durch Verände eingeschlagen werden, hängt zum einen rung einer bereits vorhandenen funk von den Stoffen selbst, zum anderen von tionellen Gruppe). Dies geschieht bei genetischen Faktoren, insbesondere der spielsweise durch Oxidation, Redukti genetisch determinierten Enzymausstar on, Hydrolyse, Dehydratisierung oder tung, und zum Dritten von diversen Rah Dehalogenierung. Für diese Phase-I menbedingungen ab, zum Beispiel von Reaktion (Funktionalisierungsreaktion) der gleichzeitigen Anwesenheit weiterer stehen verschiedene Enzymsysteme Fremdstoffe (die bezüglich ihres Abbaus zur Verfügung. Sie sind zum einen an interferieren beziehungsweise konkurrie der Regulation physiologischer Stoff ren können) oder von bestehenden Er wechselvorgänge beteiligt und dienen krankungen. Außerdem spielt der Auf zum anderen der enzymatischen Um nahmepfadeine Rolle: U mweltschadstof wandlungsubstratähnlicher Fremd fe, die über die Lunge systemisch aufge stoffe. Die betreffenden Enzymsyste nommen werden, bleiben dabei meist un- me werden von den Substraten indu- 3199 AktueUes 5 ziert, wobei meistverschiedene Substra Kopplungsprodukt oder Konjugat) ist te akzeptiertwerden (geringe Substrat gut wasserlöslich und damit ausschei spezifität!). Besonders gut umgesetzt dungsfähig. Bedeutsame Konjugati werden unpolare Verbindungen, die onsreaktionen sind: die Glucuronidie aromatische Ringe enthalten. Die Reak rung, die Glutathionkonjugation, die tionen laufen in den Hepatozyten ab; Sulfonierung, dieAcetylierung, die überwiegend am glatten endoplasmati Aminosäuren-Konjugation und die schen Retikulum, teilweise aber auch Methylierung. im Cytosol, in den Mitochondrien oder anderen Zellorganellen. Viele Oxidati Die>> Deroxifikation<< von Metallen erfolgt onsreaktionen werden durch den Cyto ebenfalls in der Leber, und zwar durch chrom-P450-Monooxygenase-Kom Bindungzweiwertiger Metallionen, wie plex katalysiert, der sich im glatten ER zum Beispiel von Cd++ oder Hg++, an Me befindet. Stellvertretend seien die aro tallothionein. Metallionen induzieren die matische Hydroxylierungvon Benzol, Bildung dieses cysteinreichen Proteins. die aliphatische Hydroxylierungvon Die Detoxifikation endogener und Vinylchlorid und die Hydroxylierung exogener Verbindungen durch Bildung der aliphatischen Seitenkette des Pro von Glutathionkonjugaten erfolgt teils pylbenzols genannt. Oft wird eine primär, oft aber erst nachdem die Fremd Substanz zugleich aufv erschiedenen stoffe in Phase-I-Reaktionen (vorwiegend Wegen abgebaut, so daß mehrere Me durch Cyrochrom-P450-Enzyme) zu taboliten entstehen können. Im allge elektrophilen Verbindungen aktiviertwor meinen führen die Phase-I-Reaktionen den sind. Die Konjugation mit Glutathi zu einer erhöhten Polarität des Reaktan on ermöglicht in diesen Fällen eine rasche ten, einerverminderten biologischen Entgiftung und Ausscheidung. Wie oben Aktivität oderToxizitätund einer bes bereits erwähnt, können insbesondere seren Ausscheidungsfähigkeit. Glutathion-S-Transferasen auch zu einer In der Phase I! wird an die oben er Aktivierungvon Fremdstoffen und damit wähnte funktionelle Gruppe (oder an zur Bildung reaktionsfähiger Metaboliten eine geeignete, im Ausgangsmolekül führen. bereits vorhandene funktionelle Grup Die entstehenden Phase-I-und Pha pe), unter Beteiligung von Transfer se-li-Metaboliten werden aus den Leber asen, eine polare Gruppe mit negativer zellen ins Blut ausgeschleust und über die Teilladung angefügt; man nennt dies Nieren ausgeschieden oder aber in die Phase-II-Reaktionoder Konjugationsre Gallenkanälchen sezerniert (aktiver Trans aktion. Der konjugierte Metabolit (das port). Eine oral aufgenommene Substanz 6 Aktuelles 3199 kann unter Umständen bereits bei der Gen- und Enzympolymorphismen ersten Leberpassage nahezu vollständig im Bereich des Fremdstoff eliminiert werden, so daß sie gar nicht in metabolismus nennenswertem Umfang in den allgemei Für einige der am F remdstoffmetabolis nen Kreislauf gelangt (>>first pass effect«). mus beteiligten Enzyme respektive für die Glucuronide, also Kopplungsproduk sie codierenden Gene sind Polymorphis te mit Glucuronsäure, die eine niedrige men beschrieben, die sich auf die katalyti relative Molekularmasse (< 300) aufwei sche Aktivität oder das Ausmaß der Gen sen, gelangen vornehmlich ins Blut und expression auswirken und somit hinsieht unterliegen der renalen Ausscheidung, lieh der Substrate zu unterschiedlichen während größere Glucuronide (M, > 300) Umsetzungsgeschwindigkeiten und/o der vermehrt über die Gallenflüssigkeit ausge Umsatzmengen führen. Die Gene be schieden werden. stimmter Biotransformationsenzyme treten Größere polare Verbindungen bezie in der Bevölkerung also in unterschiedli hungsweise hydrophile Koppdungspro chen Varianten oder Genkonstellationen dukte werden über den Gallengang in das (Allelkombinationen) auf. Mancheder Duodenum abgeleitet. Danach erfolgt enzymcodierenden Gene sind hochgradig entweder polymorph, mit zum Teil mehr als 20 • die Ausscheidung mit dem Stuhl (auf Genv arianten. Bei anderen sind bisher grund ihrer Polarität verbleiben die keine genetischen Polymorphismen be Koppdungsprodukte im Darmlumen; schrieben. DieAllelfrequenz variiert mit eine nennenswerte enterale Rückre unter beträchtlich zwischen ethnischen sorption findet bei diesen hydrophilen Gruppierungen. Verbindungen nicht statt); Hier interessieren nur diejenigen Se • die Metabolisierung der biliären Aus quenzvarianten eines Genlocus, die den scheidungsprodukte durch Darmbak Phänotyp in einer für den Fremdstoffme terien (zum Beispiel die Spaltung von tabolismus relevanten Weise beeinflussen 0-Glucuroniden durch bakterielle und nicht die phänotypisch verborgenen ß-Glucuronidasen im Colon), wobei Mutationen, die entweder die DNA-Se lipophilere und mitunter taxischere quenz, nicht aber die Proteinsequenz ab Verbindungen entstehen, die dann in wandeln, oder die DNA-und Proteinse den anschließenden Darmabschnitten quenz, nicht aber die Enzymfunktion be zum Teil wieder resorbiert und damit treffen. über die Pfortader erneut der Leber Ein derartiger genetischer Polymor zugeführt werden (e nterohepatischer phismus kann sich auf die Enzymbil Kreislauf). dungsrate, die gebildete Enzymmenge, die 3199 Aktuelles 7 Enzymstabilität oder die kinetischen Ei zierbarkeit des Enzyms in Zusammen genschaften des Enzyms auswirken und so hang steht ist noch strittig. Die Punkt die Enzymfunktion beeinflussen. Auch mutationen im CJPJ A I-Gen können Defektvarianten oder Nullvarianten mit mit molekularbiologischen Methoden deutlicher Verminderung oder Fehlen des nachgewiesen werden. betreffenden Enzyms kommen vor. CYPIA2 (Cyrochrom P-450 1A2) So kann phänotypisch eine einge CYP1A2 istein Phase-I-Schlüsselen schränkte Enzymaktivität resultieren, wie zym für die Oxidation zahlreicher Kar dies zum Beispiel bei sogenannten Lang zinogene, wiezum Beispiel heterozyk sam-Metabolisierern oder bei langsamen lische aromatische Amine, aromatische Acetylierern der Fall ist. Arylamine (zum Beispiel4-Aminobi Im folgenden werden wichtige Bio phenyl) oder im T ahakrauch enthalte- transformationsenzymeund ihre Polymor -ne Nitrosaminesowie Aflatoxine; Ni phismen (soweit vorhanden oder bekannt) kotin wird dagegen mittels CYP2A6 beschrieben: versroffivechselt. CYPlAl (Cytochrom P-450 lAl; Das Enzym wird offenbar ausschließ Aryl-Hydrocarbon-Hydroxylase) lich in der Leber exprimiert, wobei Das Enzym CYPlAl oxidiert in der allerdings interindividuell beträchtli Phase-I-Reaktion polyzyklischearoma cheAktivitätsunterschiedevorkom tische Kohlenwasserstoffe (PAK, PA H) men können (bis Faktor 70), die und andere aromatische Verbindun gleichwohl nach bisheriger Kenntnis gen. Es entstehen dabei auch mutage nicht auf einer genetischen Grundlage ne und/ oder kanzerogene Metaboli beruhen. Inwieweit diese phänotypi ten. Für bestimmteCYPlAl-Genoty schen Differenzen mit erhöhten pen deutet sich eine Beziehung zu Ta Krebsrisiken assoziiert sind, ist nicht bakrauch-assoziiertem Lungenkrebs bekannt. und Brustkrebs bei starken Raucherin CYP2D6 (Cyrochrom P-450 2D6; nen an. Beim CJPJ A I-Gen sind in Debrisoquin-4-Hydroxylase) derweißen Bevölkerungzwei relevan Polymorphismen des Enzyms te Polymorphismen beschrieben: ml = CYP2D6 spielen im Arzneimittelmeta CYP JAl-Mspi (m iteiner Häufigkeit bolismuseine große Rolle. Die Debri von 7-14%) und m2 = CYPJAJ-Ile soquin-Hydroxylase ist außerdem an Val (3%). Daneben kommen noch m3 der Verstoffivechselungvon kanzero und m4 vor (letzterer bei der schwarz genenArylaminen, wie 4-Aminobi afrikanischen Bevölkerung). Ob der phenyl, Benzidin oder 2-Aminofluo Mspi-Polymorphismus mitder Indu- ren beteiligt. Mehr als 20 Gen-Poly- 8 Aktuelles 3199