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Praktische Regeln für den Elektroschweißer: Anleitungen und Winke aus der Praxis für die Praxis PDF

69 Pages·1958·4.832 MB·German
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WERKSTATTBUCHER FUR BETRIEBSFACHLEUTE, KONSTRUKTEURE UND STUDIERENDE HERAUSGEBER DR.-ING. H. HAAKE, HAMBURG =================== =================== HEFTn Praktische Regeln fur den Elektroschweilier Anleitungen und Winke aus der Praxis fiir die Praxis Von lug. Rudolf Hesse t Wien Vie r t e verbesserte Auflage (19. bis 24. Tansend) Mit 137 Abbildungen Springer -Verlag Berlin / Gottingen;' Heidelberg 1958 ISBN-13: 978-3-540-02350-0 e-ISBN-13: 978-3-642-99865-2 DOl: 10.1007/978-3-642-99865-2 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 3 I. Grundlagen des LichtbogenschweiBens ............................... . 3 A. Die LichtbogenschweiBverfahren •...•..................................... 3 1. SchweiBverfahren mit offenem Lichtbogen und unter Schuv~gas S. 3. - 2. SchweiBen mit Ver decktem Lichtbogen S. 6. B. SchweiBanlage - SchweiBplatz ..........•................................ 6 3. Strom - Spannung - KurzschluB S. 6. - 4. Gleichstrom S. 7. - 5. Wechselstrom S. 8. - 6. Allgemeine Regeln fur die SchweiBanlage S. 8. - 7. Die SchweiBplatzausrlistung S. 9. - 8. Schutzvorrichtungen fUr den SchweiBer S.10. C. Das Arbeiten mit dem elektrischen Strom 11 9. Bestimmung der Polaritat S. 11. - 10. Ziindspannung - SchweiBspaunung - Lichtbogen S. 12. - 11. Stromstarke - Einbrand S. 12. - 12. Dehnung - Schrumpfung - Scbrumpfspan nung S. 14. - 13. Blaswirkung des Lichtbogens S. 17. D. Schweillverbindungen ...•..............•..•............................. 18 14. Begriffe und Bezeichnungen S. 18. - 15. Die SchweiBposition S. 18. - 16. Stumpfnahte S.19. - 17. Kehlnahte S.19. - 18. Aus der Praxis S.19. E. Schweillelektroden allgemein und zum StahlschweiBen ..................... . 21 19. Kohleelektroden S. 21. - 20. Wolframelektroden S. 21. - 21. Elektroden fiIr unlegierte und niedrig legierte Stiihle S. 21. - 22. Elektroden fur hOher legierte Stlihle S. 23. II. Anwendungen des LichtbogenschweiBens ....................•......... 24 A. Ziinden, Halten und Fiihren der Elektrode ................................ . 24 23. AuftragschweiBen S.24. - 24. Stumpfnaht S.26. - 25. Kehlnaht S.27. - 26. Senkrecht schweiBen S. 29. - 27. tJberkopfschweiBen S.29. - 28. MehrlagenschweiBung einer Stumpfnaht in waagerechter Lage S. 30. -29. KehlnahtschweiBung eines T-StoBes S. 30. - 30. Schwei13en von Stumpf-und Kehlniihten in senkrechter Lage S. 30. - 31. tJberkopfschwei13en von Stumpf- und Kehlniihten S. 31. B. Schweillen von Stahl und StahlguB .................................. _. . . . 31 32. tJbersicht iiber die Eisensorten S. 32. - 33. Die Vorbereitung der zu schweiBenden Teile S. 32. - 34. Die Ausfuhrung des Stahlschwei13ens S. 33. - 35. Schwei13ungen in waagerechter Lage S. 34. - 36. SenkrechtschweiBungen S. 36. - 37. tJberlappsto13 S. 37. - 38. Verschiedenes S. 37. - 39. Stahl gu13schwei13en S. 38. C. Auftragschweillen ....................................................... 38 40. Bearbeitbare AuftragschweiBungen. S. 38. - 41. VerschleiBfeste Auftragschwei13ungen S. 39. ~ 42. SchweiBverfahren S. 39 - 43. Elektroden fUr AuftragschweiBen S. 39. D. SchweiBen von GrauguB ................................................ 40 44. Der Werkstoff GrauguB S. 40. - 45. Das WarmschweiBen von GrauguB S. 41. - 46. Das Halb warmschwelBen von GrauguB S.41. - 47. Das KaltschweiBen von GrauguB S.42. E. Diinnblechschweillen ............................. __ ....... _. . . . . . . . . . . . . 46 48. SchweiBen mit SchweiBkohle und Blasmagnet S. 46. - 49. SchweiBen im Kraftfahrzeug-und Behiilterbau S.47. F. Das elektrische Schneiden ............................................... 47 50. Grundsatzliches S. 47. - 51. Das Lichtbogen-Sauer8toff-Schneidverfahren S. 48. - 52. Neuere EntwickIungen S. 48. G. Schweillen von Kupfer und Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 53. Das Kupfer S. 49. - 54.lIiessing und Sondermessing S. 51. - 55. Aluminiumbronzen S. 51.- 56. Die iibrigen Kupferlegierungen S. 52. H. SchweiBen der Leichtmetalle ..... _. .•..... _. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 57. Die Arten der Leichtmetalle S. 54. - 58. Zusatzdrahte zum SchweiBen der Leichtmetalle S. 55. - 59. Die Oxydhaut der J.eichtmetalle S. 55. - 60. Die SchweiBverfahren fur das Leicht metallschweiBen S. 56. III. Fehler, die der SchweiBer vermeiden solI ............. _................ 59 IV. Schrifttum .............................................................. 65 Aile Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdriickliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Werre IPhotokopie) zu vervielfaltigen. 3 Vorwort RUDOLF HESSE, derVerfasser der ersten drei, 1939, 1943 und 1949 erschienenen Auflagen dieses Buches, ist am 25. 7. 1956 gestorben. Ffir die vierte Auflage hatte er schon manches vorgearbeitet, hinterlieB aber nur den Entwurf fiir das Manuskript. Deshalb iibernahm der Herausgeber die Aufgabe, die noch bestehenden Liicken zu schlieBen und alles griindlich zu iiberarbeiten, zumal die neuere Entwicklung des LichtbogenschweiBens Erganzungen und Verbesserungen notwendig machte. So wurden das SchutzgasschweiBen und die neuen DIN-Normen iiber Bezeichnungen und Sinnbilder fUr die SchweiBnahte und iiber SchweiBelektroden, ferner das SchweiBen der NichteisenmetaIle und das elektrische Schneiden sowie die aus dem Leserkreise stammenden Anregungen und sonstige Erfahrungen beriicksichtigt. Herrn E. KRAEMER, Hamburg, dankt der Herausgeber fiir verschiedene Ver besserungsvorschHige und seine freundliche Hilfe bei Durchsicht der Korrektur. Das Buch wendet sich, wie in den friiheren Auflagen, in erster Linie an aIle jene, die das SchweiBen mit dem elektrischen Lichtbogen erlernen wollen. DafUr soll es die wichtigsten grundlegenden Kenntnisse und Erfahrungen in allgemeinverstand licher Form vermitteln, zur Festigung und Vertiefung des Wissens, das sich der ElektroschweiBer in Grundkursen und Fortgeschrittenen-Kursen unter Anleitung erfahrener LehrschweiBer aneignet. Vielleicht kann dieses Biichlein auch in der Hand des LehrschweiBers Nutzen bringen oder auch dem Studierenden und dem Betriebsmann Anregungen geben. Sein Stoff ist auf die Praxis des Lichtbogen-HandschweiBens beschrankt. Einrichtungen ffir die Stromerzeugung, fiir das automatische SchweiBen, das elektrische WiderstandsschweiBen usw. werden in anderen Werkstattbiichern be handelt, die im Schrifttum am SchluB des Buches angegeben sind. I. Grundlagen des LichtbogenschweiBens A. Die LichtbogenschweiBverfahren Das LichtbogenschweiBen ist ein SchmelzschweiBen, d. h. im Gegensatz zum Laten und zum PreBschweiBen werden die zu verbindenden Werkstoffkanten fliissig und bilden zusammen mit dem Zusatzwerkstoff ein Schmelzbad, das dann zur SchweiBnaht erstarrt. Als Warmequelle dient beim LichtbogenschweiBen der elektrische Lichtbogen mit seiner Tem peratur zwischen 3500 und 4000° C. + Diese Temperatur liegt wesentlich haher als die der Azetylen -Sauerstoff- Flamme. 2 Der SchweiBvorgang spielt sich daher 3 2 schneller ab und es flieBt wenigerWarme in das Werkstiick, so daB dieses gerin gere Warmedehnungen und Verformun gen erleidet (s. Abschn. 12). 1. Die Schwei8verfahren mit offenem Lichthogen und unter Schutzgas gehen Abb.l. BENARDos-Verfah Abb.2. SLAVIANoFF-Verfah zuriick auf das Kohlelichtbogenver reno 1 = Schweilldynamo, reno 1 = Schweilldynamo, fahren von BENARDOS -OLCZEWSKI 2 = Kohleelektrode, 3 = 2 ~ abschmelzende Metall Zusatzstab, 4 = Werkstiick elektrode, 3 = Werkstiick (1887, Abb.l) unddas Verfahren mit ab schmelzender Metallelektrode von SLAVIANOFF (1890, Abb. 2). An Stelle desKohle lich~bogens wird als Warmequelle auch ein Lichtbogen verwendet, der zwischen zwei 1* 4 Grundlagen des Lichtbogenschwei13ens Wolframelektroden (ZERENER, 1889) oder zwischen einer Wol£ramelektrode und dem Werkstuck gebildet wird. Wolframelektroden (Abschn. 20) erfordern Zufiihrung Von Schutzgas zur SchweiBstelle. Das Verfahren von SLAVIANOFFist vervollkommnet worden durch die Entwicklung der umhullten Elektroden, auBerdem durch das SchutzgasschweiBen mit abschmelzender Elektrode. . Was ist Schutzgas? Viele Metalle nehmen irn fliissigen Zustande aus der Luft Sauerstoff und Stickstoff auf. Mit dem Sauerstoff bildet sich das Metalloxyd (z. B. nUt Eisen, Kupfer, Leicht metall), das die guten Eigenschaften des Metalles herabsetzt, wahrend Stickstoff z. B. bei Stahl eine VersprOdung hervorruft. Deshalb mu13 die Luft von der fliissigen SchweiBe ferngehalten werden. Das geschieht beim Schwei13en nUt umhUlUen Elektroden durch die Schlacke und Gase, die aus der Umhiillung entstehen. Die Schlacke hiillt die abschmelzenden Metalltropfchen ein und bedeckt die Schwei13e; die Gase schiitzen die ganze SchweiBstelle vor dem Luftzutritt und erfiillen noch eine weitere Aufgabe: sie werden durch den Lichtbogen ionisiert, so da13 der Raum zwischen Elektrode und Werkstiick vom Lichtbogen leichter iiberbriickt werden kann. Der Lichtbogen steht besser, er wird "stabilisiert", ist leichter zu halten. Dadurch wird es auch moglich, mit Wechselstrom zu schwei13en. Diese schiitzende und ionisierende Wirkung uber nimmt beim Schutzgasschwei13en das Schutzgas; man schweiBt hier mit nackten Elektroden. Als Schutzgase benutzte man zuerst brennbare Gase (Methanol, Wasserstoff), die eine redu zierende, d. h. Sauerstoff entziehende Wirkung auf die Metalloxyde haben. Das mit Wasser stoff arbeitende "Arcatomverfahren" nach LANGMUIR (USA, 1925), das einen Lichtbogen zwischen zwei Wolframelektroden als Warmequelle verwendet und infolge atomarer Umwand lungen des Wasserstoffs eine Temperatur von 40000 C erzeugt, wurde von der AEG erfolg versprechend entwickelt, hat sich aber doch nicht in dem erhofften Ma13e einfiihren konnen. Auch eine Vereinigung von Lichtbogen und Gasflamme (Arcogenverfahren, 1930) brachte nicht den gewiinschten Erfolg. Dieser ergab sich erst bei Verwendung der "inerten", d. h. tragen, untatigen, also neutralen Edelgase Helium und Argon (1940 in USA). In USA werden beide Gase, in Europa nur Argon verwendet. Es wird aus der Luft gewonnen, in der es mit 0,92% vorkommt, und in Stahlflaschen unter 150 bis 200 atii geliefert. Zum Gebrauch wird auf ungefahr 1,4 atu entspannt. Der W oljramlichtbogen wird durch reines Argon geschiitzt. Es wird berichtet, da13 Kupfer, BIei, Zink und Zinn auch unter Stickstojj mit dem Wolframlichtbogen geschweiBt werden Mnnen [2]1. Beirn SchweiBen unlegierter Stahle mit abschmelzender Elektrode wird dem Argon rd. 3 % Sauerstoff zugesetzt. Dadurch wird eine Art Spriihwirkung und ein feintropfiger Material iibergang, gutes Flie13vermogen und Ausgasen der SchweiBe erzielt. Bei rostfreien Stahlen setzt man dem Argon nur 1 % Sauerstoff, dazu etwas Wasserstoff zu. Man bezieht die Schutzgase unter Angabe des Verwendungszweckes fertig zum Gebrauch. Beim Schwei13en von Stahl mit abschmelzender Elektrode kann man auch die billige Kohlen saure (C02) statt Argon als Schutzgas verwenden [3], weil CO2 gegeniiber der StahlschweiBe neutral bleibt. Nur aus dem Elektrodenwerkstoff brennt der aus dem CO sich abspaltendc 2 Sauerstoff emen Teil des Gehaltes an Kohlenstoff, Mangan und Silizium heraus, etwas mehr als der dem Argon zum Stahlschwei13en zugesetzte Sauerstoff. Die Elektroden miissen daher zum Amgleich dieser Verluste besonders zusammengesetzt sein. Man kann heute fUr das Lichtbogen-Ha ndschweif3en vier Verfahren unterscheiden2 : a) Das Kohlelichtbogenschweif3en in der ursprunglichen Form von BENARDOS oder mit zwei schragstehenden Kohleelektroden an Wechselstrom. Dabei strahlt der Lichtbogen seine Warme auf die SchweiBnaht und man schweiBt ahnlich wie mit der Gasflamme, beim BordelschweiBen und bei dunnen Blechen ohne, sonst mit besonderem Zusatzdraht. Zum VerbindungsschweiBen dunner Bleche, ferner fur legierte Stahle und Leichtmetalle hat sich der Kohlelichtbogen mit Blasmagnet (Abschn.48) bewahrt., wird aber durch die Verfahren c) und d) verdrangt. b) Das Lichtbogenschweif3en mit abschmelzender nackter oder umhiillter Elektrode, kurz "Elektrodenschweif3en"; es ist fUr den ElektroschweiBer das wichtigste Ver fahren, als Grundlage des LichtbogenschweiBens uberhaupt. tber den Zweck der 1 Die Zahlen in eckiger Klammer verweisen auf das Schrifttum S. 65. 2 Vg l. DIN 1910 Bl. 2: SchweiBverfahren fiir Metalle. - Die Einteilung ist dort systematisch. Fiir dieses Buch erscheint die Einteilung unter a) bis d) mit den verwendeten praktisch iib lichen Bezeichnungen zweckmii13ig. Das "atomare LichtbogenschweiJ3en" (s. o. "Arcatomver fahren") wird hier nicht weiter behandelt (vgl. Abschn. 42). Die LichtbogenschweiBverfahren 5 Elektrodenumhilliung wurde schon oben unter ".schutzgas" gesprochen. Weitere Angaben s. Abschn. 21, 22 und bei den Anwendungen des LichtbogenschweiBens. c) Das WolframlichtbogenschweifJen unter Argon (ArgonarcschweifJen1 oder Wolf ram-Inert-(WI-)SchweifJen). Der Elektrodenhalter, der auch die Schlauchan schliisse und die Argondiise enthalt, ist als SchweiBpistole ausgebildet (Abb.3a und b). Die Wolframelektrode wird mit Wasser, bei manchen Geraten auch mit Luft gekiihlt. Man kann mit und ohne Zusatzdraht schweiBen und ganz ahnlich wie beim GasschmelzschweiBen den Zusatzdraht mit der linken Hand zufiihren. Wegen der hohen Abschmelzleistung wird der Draht meist maschinell von einem mit verstellbarer Geschwindigkeit ar beitenden Vorschubapparat zugefiihrt. Samtliche Stahle, GrauguB, Auft rag legierungen und Kupfer werden mit Gleichstrom, Wolframelektrode am Minuspol, geschweiBt. Bei den Leicht metallen ware der AnschluB am Pluspol giinstig, weil dann der Lichtbogen die Oxydhaut (Abschn. 59) durchschlagen wiirde, abel' dabei wird die Elektrode zu heiB (vgl. Abschn.19), sie miiBte dicker sein und starker gekiihlt werden. Des halb verwendet man diese Schaltung nur Abb.3. SchutzgasschweiBverfahren. a ~ WI·Bordel· schweiBen, b ~ WI·Schweillen mit selbsttatigem Zusatz fUr Magnesiumlegierungen bis 1,5 mm drahtvorschub, c ~ MJ·Schweillen mit selbsttatigem Zusatzdrahtvorschub, d ~ WI-Punktschweillen nebst Dicke und schweiBt die iibrigen Leicht Schnitt, 1 und 2 = Zusatzdraht, yon besonderem Yor. metalle sowie Messing und Bronze schubgenit zugefuhrt. Nach O. GENGENBACll Anmerkung: Beim WI·SchweiBen mit der Schweif.l· unter Zuschaltung eines HF-Gerates pistole a kaun auch ein Zusatzdraht yon Hand zu· gefuhrt werden (Abschn.5) mit Wechselstrom. Eine besondere Anwendung findet del' Wolfrarnlichtbogen zum Punktschweif3en (Abb. 3d). Dabei wird die besonders gestaltete Diise del' Pistole auf das Deckblech aufgesetzt. So k6nnen Bleche aus Kupfer oder Nickel bis 1,2 mm, Messing bis 1,5 mm, Tiefziehblech bis 2 mm und l'ostfreie Stahle bis 2,5 mm, unter Umstanden auch Leichtmetalle verbunden werden. d) Das LichtbogenschweifJen mit abschmelzender Elektrode unter Schutzgas (Sigma schweifJen2 oder M etall-Inert-(M I -) SchweifJen, seit 1948 bekannt, und CO2-Elektroden schweifJen). Die SchweiBpistole fiihrt das Schutzgas und den SchweiBdraht zu (Abb.3c). Del' Draht hat auch beim HandschweiBen stets maschinellen Vorschub. Dieser wird eingestellt, er setzt dann sofort nach Ziinden des Licht bogens ein und bleibt gleich. Die Stromdichte im SchweiBdraht ist das 6- bis 12fache gegeniiber dem ElektrodenschweiBen, die Abschmelzmenge und die VOl' schubgeschwindigkeit sehr hoch. Die Pistole hat oft Wasserkiihlung, damit die Spritzer nicht daran haften. Die Stromquelle (Umformer oder Gleichrichter, Ab schn. 4) muB eine waagerechte oder etwas steigende Kennlinie haben, da mit gleich bleibender Spannung geschweiBt wird. Die Stromstarke und Abschmelzgeschwindig keit richten sich nach del' Lichtbogenlange, die der SchweiBer hiilt. Bei vollautomati schen Geraten wird del' Drahtvorschub in Abhangigkeit von der Lichtbogenspan nung, die i?ich mit del' Lichtbogenlange andert, mit Hilfe von R6hrenverstarkern gesteuert [4]. Zur Erhohung del' Leistung wird in manchen Fallen ein zweiter Draht zygefiihrt, der unter der strahlenden Warme des Lichtbogens zusatzlich abschmilzt. SchweiBbar sind mit dem Metall-Inert-Verfahren dieselben Werkstoffe wie mit dem Wolfram-Inert-Verfahren. Dabei gilt die Regel, daB das WI-SchweiBen vorzugsweise 1 arc ist englisch und stammt vom lat. arcus = Bogen. 2 Abkiirzung von Shieldet-lnert.Gas·Metal-Arc (shieldet = geschiitzt). 6 Grundlagen des LichtbogenschweiBens fiir die kleineren Blechdicken bis etwa 4 oder 6 mm, das MI-SchweiBen fiir die Blechdicken von etwa 3 mm an aufwarts verwendet wird. Die SchutzgasschweiBverfahren haben den Vorteil, daB stets nackte Elektroden verschweiBt werden konnen und auch bei den Nichteisenmetallen, mit alleiniger Ausnahme von Kupfer iiber 5 mm Dicke, FluBmittel entbehrlich sind. Dazu kommen die auBerordentlich hohen SchweiBleistungen. Anmerkung: Seiner Bedeutung wegen sei noch ein autornatisches Verfahren mit offenem Lichtbogen erwahnt, das in England entwickelte "Fusarc.SchweifJen" mit Netzmanteleleldrode (eng!. Mesh Wound Continuous Elektrode). Bei Automaten zum VerschweiBen umhiillter Elek troden ist der Elektrodenwechsel schwierig [5]. Die Umhiillungsmasse der Netzmantelelektrode ist in ein Drahtnetz eingebettet, das einerseits metallische Beriihrung mit dem Kerndraht hat, andererseits auch metallisch an die Oberflache tritt, so daB der Strom durch das Drahtnetz hindurch dicht an der SchweiBstelle, wie bei einem nackten Draht, zugefiihrt werden kann. Dieser NetzmantelschweiBdraht laBt sich biegen und in groBeren Langen aufhaspeln, ohne daB die durch das Drahtnetz gehaltene Umhiillungsmasse abbrockelt [6]. 2. Das Schwei8cn mit vcrdccktem Lichtbogcn erfolgt nur autornatisch: a) Beim ELIN·lliFERGUT.Verfahren (UnterschienenschweifJen = US-SchweiBen) wird ein dick umhiillter SchweiBdraht von der Lange der SchweiBnaht mit einem Ende an die eine, das Werkstiick an die andere Stromklemme angeschlossen, der SchweiBdraht in die SchweiBfuge gelegt, mit einer passenden Kupferschiene abgedeckt und dann am freien Ende durch Beriihren von SchweiBdraht und Werkstiick mit einem Kohlenstab oder ahnlich geziindet. Die Elektrode brennt nun bei vollig abgedecktem Lichtbogen iiber die ganze Liinge abo So kOnnen Stumpf., tlberlapp- und Kehlnahte bis zu 12 m Lange mit aneinandergelegten Elektroden von je 2 m Einzellange auf einmal geschweiBt werden [5]. b) Das UnterpulverschweifJen1 (UP.SchweiBen), ist in den USA seit 1930 bekannt [5]. Langs der SchweiBnaht fahrt ein SchweiBkopf, durch den der nackte SchweiBdraht selbsttatig zu gefiihrt und SchweiBpulver aus einem Behalter auf die SchweiBstelle geleitet wird, so daB sie vollig bedeckt und der Lichtbogen unsichtbar wird. Die Hauptmenge des SchweiBpulvers schmilzt zu einer diinnfliiSsigen Schlacke, die iiber der SchweiBraupe liegt und diese nach dem Erstarren vor schneller Abkiihlung schiitzt. Die Schlacke ist nachher leicht abzuheben, das nicht geschmolzene SchweiBpulver kann wieder verwendet werden. So schweiBt man Z. B. Langsnahte an Rohren von 2 mm Wandstarke an, ferner Stahlbehalter, Kesseltrommeln, Stahlbau-, Maschinenbau- und Schiffbauteile, so weit sie in Werkstatten oder doch unter Windschutz, weil der Wind das Pulver verwehen wiirde, geschweiBt werden konnen. Schwerer zugangliche Stellen schweiBt man mit einem Gerat, bei dem der SchweiBdraht in einem riisselartigen Rohr von Hand gefiihrt und das SchweiBpulver von Hand oder aus einem Behalter zugeleitet wird. Damit kann sogar senkrecht geschweiBt werden [7]. B. SchweiBanlage - SchweiBplatz Zum SchweiBen muB der aus einem allgemeinen Stromnetz zu entnehmende Strom (meistens Drehstrom) in den geeigneten SchweiBstrom umgewandelt werden. In der Regel sind die SchweiBanlagen sehr ungleichformig belastet und ergeben, zumal bei Verwendung von SchweiBtrafos, einen ungiinstigen Leistungsfaktor. Dieser kann durch Einbau von Kondensatoren in hohem MaBe ausgeglichen werden. - Zunachst seien einige wichtige Begriffe erlautert. 3. Strom - Spannung - Kurzschlu8. Die Begriffe Strom und Spannung kann man am ein· fachsten mit der flieBenden Wassermenge und dem Druckunterschied am Anfang und Ende in einem Wasserrohr vergleichen. Je groBer der Druckunterschied, desto groBer bei gleich bleibendem Rohr die durchflieBende Wassermenge. Je enger nun aber das Rohr, um,so groBeren Widerstand findet das flieBende Wasser und um so weniger flieBt durch. Durch Erhohung des Druckes kann man die durchflieBende Wassermenge vergroBern. Den Begriff W iderstand hat man in gleicher Weise auch beim elektrischen Strom. Je diinner oder langer der Leitungsdraht, um so groBer ist der elektrische Leitungswider:;tand, der auBer dem noch bei verschiedenen Metallen verschieden ist. So z. B. leitet Kupfer besser als Alu· minium, dieses wieder besser als Eisen; einer Kupferleitung mit einem Querschnitt von 35 mm2 wiirde bei gleicher Lange eine Leitung aus Aluminium mit rd. 57 mm2 und aus Eisen mit rd. 200 mm2 entsprechen. SchweiBanlage - SchweiBplatz 7 Bei gleichem Widerstand wird die Stromstarke gr6Ber, wenn die Spannung gr6Ber wird; sie wird kleiner, wenn bei gleicher Spannung der Widerstand zunimmt, und umgekehrt. Diesen Zusammenhang zwischen Stromstarke, Spannung und Widerstand faBt das Ohmsche Gesetz zu folgendem' Ausdruck zusammen: "Stromstarke gleich Spannung durch Widerstand" oder "Spannung gleich Stromstarke mal Widerstand". Die Stromstarke wird gemessen in Ampere (abgekiirzt A), die Spannung in Volt (V) und der Widerstand in Ohm (Q = griech. 0). Man bezeichnet den nur in einer Richtung, namlich yom positiven zum negativen Pol flieBen den Strom als Gleichstrom, den dauernd seine Richtung wechselnden Strom als Wechselstrom, zumeist 50 Perioden, das sind volle, also doppelte Wechsel in der Sekunde (s. Abschn. 5c). Bei W'echselstrom kann man einen positiven und negativen Pol demgemaB nicht unterscheiden. Ein Kurzschluf3 tritt auf, sobald sich die beiden von der Stromquelle kommenden Leitungen unmittelbar beriihren, beim SchweiBen also, wenn die Elektrode das Werkstiick beriihrt. Bei einer gew6hnlichen Licht- und Kraftanlage wiirde ein KurzschluB durch die entstehende hohe Stromstarke die Leitung oder gar den Stromerzeuger beschadigen, wenn nicht Sicherungen vorgesehen waren, die bei einer gewissen Stromstarke die Leitung abschalten. Die SchweiB stromerzeuger sind so eingerichtet, daB das Anwachsen der Stromstarke auf ein zulassiges MaB begrenzt ist und Sicherungen im SchweiBstromkreis nicht n6tig sind. Der Schweif3vorgang besteht aus einer sehr schnellen Folge von betriebsmliBig auftretenden Kurzschliissen. Bei jedem KurzschluB geht fliissiges Metall von der Elektrode auf das Werk stiick iiber. 4. Gleichstrorn zurn Schwei8en wird mit Umformern oder Gleichrichtern erzeugt, ausnahmsweise durch SchweiBdynamos, die von Verbrennungsmotoren angetrieben sind, aber dieselben schweiBtechnischen Eigenschaften haben wie die Umformer. a) Ein Umformer besteht aus einem Elektromotor, del' an das allgemeine Stromnetz an geschlossen wird, und einem von ihm angetriebenen Generator (SchweiBdynamo). Meistens sind beide zu einer Maschine vereinigt (Eingehauseumformer). Grundsatzlich verschieden sind die Umformer, die nul' eine SchweiBstelle mit Strom versorgen, von den sogenannten Mehr stellenanlagen. Umformer fiir einen Arbeitsplatz zum Elektrodenschweif3en sind so gebaut, daB ihre Spannung bei Leerlauf am h6chsten ist und bei zunehmender Stromstarke immer kleiner wird, bis sie bei einer gewissen H6chststromstarke auf Null geht (fallende Spannungscharakteristik oder -kenn linie). Dieser H6chststrom ist der KurzschluBstrom, del' entsteht, wenn man zum Ziinden des Lichtbogens das Werkstiick mit der Elektrode beriihrt. Er wird beim Ziehen des Lichtbogens sofort kleiner und soll sich dann ohne Verz6gerung (Tragheit) auf die SchweiBstromstarke und die zugeh6rige SchweiBspannung einstellen. Wiirde man mehrere SchweiBstellen an einen solchen Umformer anschlieBen, so wiirden sie sich gegenseitig st6ren. Beim Wolfram-Inert-Schweif3en braucht man dieselben Umformer. Man versieht sie 6fter zu satzlich mit einem sogenannten "Kraterfiiller", einer Schalteinrichtung, durch die del' Strom beim Ausschalten allmahlich schwacher wird, so daB man das SchweiBbad noch fiillen und den riBempfindlichen Endkrater vermeiden kann. M ehrsteUenanlagen erzeugen eine gleichbleibende Spannung in der H6he del' Leerlauf spannung. An jedem SchweiBplatz befindet sich dann ein Regelwiderstand, mit dem man die Spannung auf die SchweiBspannung herabmindert und so die SchweiBstromstarke einstellt. Trotz del' Verluste in den Regelwiderstanden ist eine Mehrstellenanlage wirtschaftlicher als mehrere Einzelumformer. Fiir das M etaU-In ert-Sc hweif3en sind U mformer erforderlich, deren Spannung bei zunehmender Stromstarke gleichbleibt oder sogar noch etwas ansteigt (Gleichspannungskennlinie), well hier mit sehr diinnen Elektroden geschweiBt wird, die einen KurzschluBstrom wie oben gar nicht erst aufkommen lassen, sondern sofort abschmelzen, wenn sie das Werkstiick beriihren. Die H6he der Gleichspannung ist in einem gewissen Bereich verstellbar. Es gibt Einzweckumformer fiir bestimmte SchweiBverfahren und daneben auch Mehrzweck umformer, die durch einfaches Umschalten fiir Elektroden-, 'VI-, MI- und UP-SchweiBen verwendet werden k6nnen. Reicht die Stromstarke eines Umformers fiir eine SchweiBung nicht aus, so kann man mehrere gleiche Umformer parallel schalten, indem man Pluspol mit Pluspol und Minuspol mit Minuspol zusammenschlieBt. b) Gleichrichter k6nnen als Trocken- oder als R6hrengleichrichter gebaut sein. Sie werden iiber SchweiBumspanner (Abschn. 5) an das Drehstromnetz angeschlossen. Der damit erzeugte Strom besteht aus einzelnen Stromst6Ben wie der Wechselstrom, die aber alle in gleicher Rich tung flieBen (pulsierender Gleichstrom). Nackte Elektroden kann man damit nicht verschweiBen, Seelenelektroden nur mit Schwierigkeiten. Gleichrichter arbeiten vollkommen tragheitslos (vgl. Umformer), was z. B. fiir das SchutzgasschweiBen wichtig ist. Sie werden zum MI ~chweiBen mit Gleichspannungskennlinie gebaut. 8 Grundlagen des LichtbogenschweiBens 5. Wechselstrom zum SchweiBen wird mit Umformern odeI' Umspannern (Trans formatoren, kurz Trafos) erzeugt. Oft ist es zweckmaBig odeI' notwendig, ein Hoch frequenzgerat zuzuschalten. a) D1'ehstrom-Wechselstrom-Umformer sind Maschinen mit umlaufendem Anker wie die Drehstrom-Gleichstrom-Umformer. Man wird sie nul' verwenden, weun die Entnahme von einphasigem Wechselstrom aus dem Drehstromnetz zum Betrieb eines SchweiBumspanners nicht zulassig oder die Erzeugung von Wechselstrom hoherer Frequenz, z. B. 150 statt 50 Pe rio den, zum SchweiBen verlangt wird, die nul' mittels Umformer moglich ist. b) SchweifJumspanner gibt es in verschiedener Bauart [8]. Ihr Vorteil ist, daB sie keine um laufenden Teile haben, daher keine Wartung brauchen und sich nicht abnutzen, fur Nachteil, daB sie das Drehstromnetz ungleichmaBig belasten, weil sie einphasig, also mit zwei Leitungen, angeschlossen werden. Ein SchweiBumspanner kaun je nach GroBe mehrere SchweiBplatze ver sorgen. Jede SchweiBstelIe hat einen RegIer wie bei den Mehrstellenanlagen fiir Gleichstrom. Zum WI-SchweiBen geeignet sind alle fiir die zusatzliche Verwendung von Hochfrequenz geraten eingerichteten handelsiiblichen SchweiBumspanner. Der Wechselstromlichtbogen hat im Argongas eine starke Neigung zum Gleichrichten, d. h. die eine Stromrichtung wird bis zu einem gewissen Grade unterdriickt. Diesc Gleichrichterwirkung kann man durch Einschalten von Kondensatoren oder OHMS chen Widerstanden im SchweiBstromkl'eis aufheben. SchweiB umspanner, die diese Einrichtung zusatzlich haben, werden heute schon gebaut. Man kann sic fiir das ElektrodenschweiBen und fUr das WI-SchweiBen verwenden. c) Hochfrequenzzusatzgeriite (HF-Gerate). Die Schwierigkeit bcirn SchweiBen mit Wechsel strom gegeniiber Gleichstrom ist in del' Stromart begriindet. Wahrend del' Gleichstrom etwa wie Wasser in einer Rohrleitung gleichmaBig in einer Richtung flieBt, andert der iibliche 50- periodige Wechselstrom (= 50 Hertz, abgekiirzt Hz) in jeder Sekunde 100mal seine Richtung: Eine Periode umfaBt zwei Wechsel; die Stromstarke nimmt zunachst zu bis zu einem Hochst wert, daun wieder ab bis auf 0, die Stromrichtmlg kehrt sich um und nun nimmt die Strom starke in diesel' entgegengesctzten Richtung den eben geschilderten Verlauf. Bei jedem Rich tungswechsel des Stromes wird die Stromstarke 0 und der Lichtbogen erlischt und muB in ent gegengesetzter Richtung neu ziinden. Das ist nul' moglich, weun zwischen Elektrode und Werk stiick ein durch den Lichtbogen elektrisch stark angeregtes (ionisiertes) Gas vorhanden ist. Luft ist schwerer zu ionisieren als z. B. die aus del' Elektrodenumhiillung entstehenden Gase. Des halb kann man mit Wechselstrom keine nackten und Seelenelektroden verschweiBen. Das ist abel' m6glich, wenn man ein HF-Gerat zuschaltet, da dieses von sich aus mit rd. 2000 V, einer Frequenz von 300 bis 500 Kilohertz (kHz) und einer Leistung bis etwa 30 Watt eine Funkcn strecke erzeugt, die abhangig von del' Temperatur del' Elektrode einen Zwischenraum von 3 bis 5 mm zwischen Elektrode und Werkstiick iiberbriickt. Die Ziindung erfolgt bei diesem Abstand, also ohne Beriihrung. Am wirkungsvollsten ist del' Stabilisierungseffekt, wenn man das HF-Gerat und den SchweiBumspanner an die gleiche Phase anschlieBt. Mit del' Zunahme del' SchweiBleistungen, besonders beim UP- und SchutzgasschweiBen, wu·d dem Zund~lngsvorgang immer mehr Beachtmlg geschenkt. HF-Gerate besonderer Bauart werden auch beinl GleichstromschweiBen verwendet, urn z. B. schon 1 mm Val' del' Beriihrung del' Elektrode mit dem Werkstiick zu ziinden. Zu beachten ist noch, daB die HF-Gerate elektro rnagnetische Wellen aussenden und Storungen im Rundfunk und Fernsehen hervorrufen. Urn Schwierigkeiten mit del' Post zu verrneiden, ist bei Beschaffung von HF-Geraten diesel' Punkt mit in Betracht zu ziehen [9]. 6. Allgemeine Regeln fiir die Schwei8anlage. Die vom Lieferanten del' SchweiB anlage beigegebene Bedienungsvorschrift ist genau zu beachten. Beim AnschluB eines SchweiBumformers alterer Bauart ist auf die richtige Dreh richtung, die zumeist durch einen roten Pfeil angegeben ist, zu achten; die Dreh richtung eines Drehstrommotors kann durch einfaches Vertauschen zweier beliebi gel' del' drei Leitungsanschlusse an del' Maschine geandert werden. Bei neuzeit lichen Querfeld-SchweiBumformern ist die Drehrichtung gleichgtiltig. Jede SchweiBanlage muB mittels eines Hebelschalters unter Zwischenschaltung richtig bemessener Sicherungen vom Leitungsnetz abschaltbar sein. Jede SchweiBanlage muB geerdet sein, um bei Isolations- und anderen Fehlern die meist gefahrlich hohe Netzspannung zur Erde abzuleiten. Den Anschlussen und del' sorgfaltigen Instandhaltung del' Erdungsleitung ist aus Sicherheitsgrunden besondere Beachtung zu schenken. Das AnschlieBen fahrbaTeT SchweiBanlagen an das Leitungsnetz odeI' an die Schalttafel dad niemals "unter Strom" vorgenommen werden. SchweiBanlage - SchweiBplatz 9 Fahrbare SchweiBumformer sind stets in nachster Nahe des zu schweiBenden Werkstiickes aufzustellen, da die Verwendung eines langen SchweiBkabels - auch wenn es einen graBeren Querschnitt als 35 qmm besitzt - Verluste an elektrischer Energie zur Folge hat. Auf einen guten metallischen Kontakt samtlicher SchweiBkabelverbindungen ist zu achten, und auBerdem ist damuf zu sehen, daB auch die Muttern bei den Kabelanschliissen fest angezogen sind. AIle Anschliisse del' Kabel miissen mit angelateten Kabelschuhen versehen sein. Das SchweiBkabel mit Elektrodenhalter und das WerkstiickanschluBkabel miissen immer in einwandfreiem Isolationszustande sein, da sonst sehr leicht ein KurzschluB eintreten kann. Die Kabel miissen deshalb schonend behandelt werden. Das Uberfahren del' Kabel mit Transportgeraten und das Ziehen iiber scharfe Kanten - z. B. iiber Mann16cher bei Kesseln - sind unbedingt zu vermeiden. Del' Elektrodenhalter muB ein festes Einspannen del' Elektrode ermaglichen. Er muB "vollisoliert", d. h. ohne eingespannten SchweiBdraht gegen zu£allige Be riihrung vollkommen geschiitzt sein (UnfaIlverhiitungsvorschrift). AIle Lagerstellen miissen mit Fett odeI' 01 gefUllt sein. Vor Anlauf des SchweiBumformers ist del' Regler stets auszuschalten. AuBerdem darf del' Elektrodenhalter nicht auf den SchweiBtisch oder auf das zu schweiBende und an das SchweiBaggregat bereits angeschlossene Werkstiick gelegt werden. Mit Riicksicht auf die hahere Leerlaufspannung bei SchweifJumspannern darf das Auswechseln del' Elektroden beim SchweiBen niemals mit der nackten Hand, son dern immer nur mit Handschuhen vorgenommen werden. Bei SchweiBarbeiten, z. B. in Kesseln, feuchten Raumen usw. kann die hahere Leerlaufspannung der Um spanner AnlaB zu Unfallen geben, wenn diese VorsichtsmaBregel nicht beachtet wird. Auch ist die Isolation des SchweiBkabels zu kontrollieren. Ein SchweiB umformer ist jedenfalls mit Riicksicht auf seine ungefahrliche Leerlaufspannung fUr solche Arbeiten vorzuziehen1. 7. Die SchweiBplatzausriistung soIl stets in gutem Zustande sein. Es gehoren dazu: 1 in unmittelbarer Nahe del' SchweiBanlage aufzustellender eiserner SchweiBtisch, del' an den einen Pol del' SchweiBanlage angeschlossen wird. Del' SchweiBtisch soll nicht zu hoch sein, damit del' SchweiBer auch sitzend arbeiten kann. 1 SchweiBkabel, 5 m lang und meist 35 qmm, bei SchweiBdraht iiber 4 mm 50 qmm Kupfer querschnitt, hochbiegsam mit Elektrodenhalter und angelotetem Kabelschuh. Zum Schutzc gegen mechanische Bcschadigungen ist das Kabel cntweder mit einem Gummi- oder Leder iiberzug zu versehcn. 1 WerkstiickanschluBkabel, 3 bis 5 m lang und cbenfalls 35 bzw. 50 qmm Kupferquerschnitt, mit zwei angeloteten Kabelschuhen. 1 AnschluBschraubzwinge. 1 Schutzspiegel (Hand- oder Kopfschild) mit farbigem Schutz-und weiBem Deckglas. 2 ReserveschutzgHiscr. 1 SchweiBhaube mit aufklappbarem Schutzglas. Abb. 4 zeigt die Verwendung del' SchweiB haube beim SchweiBen cines Diinnblechrohres mit SchweiBkohle, Blasmagnet und Zusatzdraht (s. Absclm. 48). Auch beim WI-SchweiBen muB ja del' SchweiBer beide Hande frei haben. Hier ist ein Kopfschild zweckmaBig, eine geschlossene Haube zu heiB. 1 Atmlmgsschutz - Respirator - mit auswechselbarer Einlage fiir Bronze-Messing SchweiBung. Abb. 5 zeigt die Benutzung des Respirators und des Schutzspiegels bei einer BronzeschweiBung. 1 gewohnliche Schutzbrille mit weiBen Glaseru, seitlich geschlossen. 1 Paar Lederhandschuhe, moglichst aus Chromspaltleder, mit verstarktem Daumen und Zcigefinger und rd. 150 mm langem Stulp. 1 Ncuerdings werden SchweiBumspanner gebaut, fiir die diese Einschrankung entf1illt, wenn sie den besonderen Bestimmungen der Berufsgenossenschaften geniigen. Sie miissen auffallig und dauerhaft mit dem Kennzeichen ,,42 V" versehen sein und mit dem Hinweis, daB sie nicht iiber 30° geneigt verwendet werden diirfen und das Gerat beim Versagen del' Schutz cinrichtung auBer Betrieb zu nehmen ist.

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