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Prähistorische Anthropologie: Leitfaden der Feld- und Labormethoden PDF

453 Pages·1990·37.52 MB·German
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B. Herrmann· G. Grupe S. Hummel . H. Piepenbrink H. Schutkowski Prahistorische Anthropologie Leitfaden der Feld- und Labormethoden Mit 222 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Prof. Dr. Bernd Herrmann Priv.-Doz. Dr. Gisela Grupe Dipl.-Biol. Susanne Hummel Dipl.-Biol. Hermann Piepenbrink Dr. Holger Schutkowski Institut fUr Anthropologie UniversiHit Gottingen Biirgerstr. 50 3400 Gottingen ISBN-13: 978-3-540-52541-7 e-ISBN -13: 978-3-642-61514-6 DOl: 10.1007/978-3-642-61514-6 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Prahistorische Anthropologie: Leitfaden der Feld-und Labormethoden 1 B. Herrmann' .. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong: Springer, 1990 ISBN-13: 978-3-540-52541-7 NE: Herrmann, Bernd [Mitverf.] Dieses Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabelien, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfiiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfali nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urhe berrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland Yom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergutungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1990 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daJ3 sol che Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be trachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. 2131/3145(3011)-543210 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Anlafi fiir die Entstehung dieses Buches war die Tatsache, dafi im deutschsprachigen Raum ein kurzer Leitfaden der Prahistorischen An thropologie fehlte. Ein solcher Leitfaden ka.nn wahrend der Grabungs kampagne und in der Laborroutine die umfa.ngliche und verstreute Lite ratur zwar nicht ersetzen, aber wenigstens so vertreten, da.J3 Ausgraber und Praktikant eine Orientierungshilfe und Anleitung finden. 1m Vor dergrund steht daher die unmittelbare Behandlung und Bearbeitung des Fundgutes bzw. der Sammlungspraparate. Fragen der weitergehenden Auswertung werden vor allem im Hinblick auf ihre Konsequenzen fiir die Bearbeitung des Fundgutes behandelt. Dem verfolgten Ziel entsprechend ist die Literatur nur in jener Auswahl a.ngefiihrt, welche eine schnelle und kompetente Vertiefung der im jeweiligen Kapitel angesprochenen Sach fragen erlau bt. Das Buch ware aber letztlich nicht entstanden ohne die Ermutigung von Herrn Dr. Dieter Czeschlik vom Verlagshaus Springer, dem wir fiir sein Engagement danken. Dank sagen wir auch Frau cando phil. Nina Schliep fiir die Zeichnungen im Textteil und Frau Dipl.-Biol. Gudrun Hiihne-Osterloh, welche mit groBer Sorgfalt die Textverarbeitung am Computer besorgte. SchlieBlich danken wir den Freunden, Kollegen und Institutionen, die uns durch Uberlassung von Bildmaterial unterstiitzten. Den groBten Teil der photographischen Arbeiten fiihrte Frau Uta Giesler aus. Besonderer Dank gilt den technischen Mitarbeiterinnen Frau Ursula Schulz, Susanne Gegner und Sabine.Sieling, deren Sorgfalt viele Befunde erst moglich gemacht hat. Die a.natomischen Tafeln im Anhang zeichnete Susanne Hummel und den Computersatz besorgte Holger Schutkowski. Gottingen, im Sommer 1989 Die Autoren Inhalt Einleitung 1 1. Voraussetzun~~n f'Ur die Erhaltung menschlicher Uberreste 5 2. Feldmethoden 15 2.1 Prospektion 16 2.2 Praparation 21 2.3 In situ - Ansprache 32 2.4 Dokumentation der Befunde 36 2.5 Bergung 43 3. Labormethoden 46 3.1 Restaurieren und Konservieren 48 3.2 Der Individualbefund 52 3.2.1 Altersdiagnose 52 3.2.2 Geschlechtsdiagnose 73 3.2.3 Osteometrie 91 3.2.4 Anatomische Varianten 109 3.2.5 Pathologischer Befund 115 3.2.5.1 Trauma 117 3.2.5.2 Struktur-, Form- und Dichteveriinderungen 132 3.2.5.3 Au:flagerungen und periost ale Reaktionen 142 3.2.5.4 Veranderungen der Gelenke 145 3.2.5.5 Steine, Verkalkungen 149 3.2.5.6 Zahne und Zahnhalteapparat 151 3.2.5.7 Veranderungen der Weichgewebej Haarej Int oxikationen 158 3.2.5.8 Ausgewa.hlte Krankheitsbilder 160 3.2.6 Dokumentation 173 3.2.7 Identifikation bestimmt er P ersOnlichkei ten 179 VIII 3.3 Weiterfiihrende analytische Methoden 186 3.3.1 Histologie 186 3.3.2 Radiologische Verfahren 207 3.3.3 Elektronenmikroskopie 218 3.3.4 P alaoserologie 224 3.3.5 Analyse von Spurenelementen und stabilen Isotopen 231 3.3.6 DNA - Analyse 247 3.4 Leichenbrand 256 3.4.1 Thermisch induzierte Veranderungen des Knochens 257 3.4.2 Bergung und Bearbeitung 265 3.4.2.1 Bergung 265 3.4.2.2 Praparation aus der U rne 266 3.4.2.3 Vorbereitende Arbeiten 266 3.4.2.4 Deskription 267 3.4.2.5 Diagnose 269 3.5 Sonstige Materialien 276 4. Seltene Erhaltungsformen 283 5. Zusammenfassung der Individ ualdaten und ihre Interpretation 301 5.1 Datenverarbeitung 301 5.2 Palaodemographie 303 5.3 Komplexe Befunde 315 5.4 Verteilung auf Graberfeldern 323 5.5 Epidemiologie 329 5.6 Populationsvergleich 335 6. Konzepte und Perspektive der Priihistorischen Anthropologie 345 IX 7. Anhang 351 Skelettanatomie 353 Diagnoseschliissel 394 Erhebungsbogen 416 MeBbHi.tter 420 Glossar 424 Index 433 Einleitung Ein bedeutendes Quellenmaterial, das unmittelbar AufschluB iiber den Menschen vergangener Zeitdi.ume zu geben vermag, sind seine korper lichen Uberreste, welche die Zeiten iiberdauert haben. Im wesentlichen sind dies Skelettfunde, Leichenbrande, Mumien und Moorleichen, von den en die beiden ersten zahlen- und verbreitungsmaBig die groBte Be deutung besitzen. Aus ihnen erschlieBt der Anthropologe primar die individuellen biologischen Daten wie Alter, Geschlecht, Korperhohe und besondere Merkmale. Werden die Individualdaten miteinander verbun den, z.B. bei Skelettfunden eines Friedhofes, ergeben sich Aussagen liber die Biologie der ehemaligen Bevolkerung. Die Aussagen zum Altersauf bau, zur Geschlechterrelation, zUr Kindersterblichkeit und zur Krank heitsbelastung sind aber zugleich auch fundament ale sozialgeschichtliche Daten. Ohne die Untersuchung der korperlichen Uberreste sind diese oft mals iiberhaupt nicht zu erhalten (Herrmann u. Sprande11987). So sind Skelettfunde, Leichenbrande, Mumien und Moorleichen ein Quellenma terial von zugleich biologischem und historischem Erkenntniswert. Es ist Aufgabe der Prahistorischen Anthropologie, diese Quelle zu er schlieBen. In der Praxis wird dabei der zeitliche Rahmen zwischen dem Auftreten des anatomisch modernen Menschen im Palaolithikum und dem Ende des 19. Jahrhunderts abgedeckt. Neben dem Termi nus "Priihistorische Anthropologie" ist neuerdings auch der Begriff "Hi storische Anthropologie" in Gebrauch gekommen. Hier besteht einmal ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Hinwendung zu Skelettserien historischer Epochen, etwa des Mittelalters. Zum anderen hat die Wei terentwicklung analytischer Methoden zu Resultaten gefiihrt, welche aus dem biologischen Substrat erstmals Aussagen iiber kollektive Verhal tensweisen gestatten. Dabei ergibt sich eine intensive Beriihrung mit derjenigen Historischen Anthropologie, welche in der Sozialgeschichte beheimatet ist (Sprandel 1976; Siissmuth 1984). Im Grunde wird so iiber zwei unterschiedliche Zugange - hier der biologische, dort der geschichtswissenschaftliche - dieselbe Fragestellung bearbeitet. "Die historische Anthropologie fragt nach den grundsatzlichen Lebensbedin gungen und Problemen des Menschen in der Geschichte und systemati siert die Losungen, die er gefunden hat" (Sprandel 1976). Die Prahistorische .A.nthropologie bedient sich dabei spezifischer Metho den, Techniken, Vorgehensweisen und Auswertungswege, die hier in kom primierter Form zusammengetragen sind. (Eine ausfiihrliche Darstellung 2 einzelner Aspekte findet sich in der von Knufimann 1988 vorgelegten Neubearbeitung des klassischen Handbuches von Martin/Saller). Am Beginn steht die Ausgrabung selbst, welche den Erhaltungszustand und damit die grundsatzlichen Aussagemoglichkeiten beeinfiufit. Der Schwerpunkt liegt auf den Labormethoden, die es heute gestatten, auch bei weniger giinstiger Beschaffenheit der Uberreste weitreichende Aus sagen zu erarbeiten. In erforderlichem Umfange werden dabei auch ma terialanalytische (archiiometrische) Fragen mitbehandelt. Nicht behandelt werden Methoden der Liegezeitbestimmung. Datierun gen sind Aufgaben eigenstandiger Labors (Geyh 1983). Jene Metho den, welche durch einfache chemische Reaktionen oder durch Struktur untersuchungen Hinweise auf die relative Liegezeit geben sollen, sind in der Regel vollig unzuverlassig. Hierzu gehoren u.a. Schalleitfahigkeit und Dekompositionsgrad der Knochen, die Anfarb barkei t bestimmter Knochenkomponenten und die UV-Refiexion. Wegen ihrer geringen Zu verliissigkeit werden sie hier ebenfalls nicht behandelt. Den letzten Teil des Buches bilden Anleitungen zur Auswertung im gros seren Zusammenhang. Dabei wird der gelegentlich fiiefiende Ubergang zwischen biologischen Basisdaten und sozial- bzw. kulturgeschichtlicher Aussage deutlich. Praktische Arbeitshilfen und anatomische Ubersichten sind als Anhang beigegeben. Damit ist der wissenschaftssystematische Rahmen und der arbeitstech nische Inhalt der Prahistorischen Anthropologie in dem angestrebten Umfang abgedeckt. Dariiber hinaus gibt es noch einen weiteren hier zu behandelnden Gesichtspunkt. Das Ausgraben von Bestatteten, das Hantieren mit Skelettresten oder musealen Exponaten und ihre schliefiliche Magazinierung beriihren in er heblichem Mafie ethische Fragen. In vielen Fillen mag der wissenschaft liche Anspruch ausreichend sein, die Handlungsweise des Anthropolo gen vor sich selbst zu rechtfertigen. Schwieriger kann die Rechtfertigung dem Untersuchungsgegenstand gegeniiber sein. Die Handlungen des An thropologen beriihren transzendentale Werte. Sie storen die ehemals zuversichtliche Gewifiheit des Bestatteten, fiir den Totenruhe oder Auf erstehung des Fleisches element are Bestandteile des Weltbildes waren. Sie storen die Aura kultischer Objekte durch die Untersuchung selbst und die anschliefiende offentliche Preisgabe der Ergebnisse. Sie verhin dern durch die Magazinierung in Instituten und Museen die Riickkehr der Untersuchungsgegenstiinde in jene Gemeinschaft, deren Kulturwer ten und Normen sie ihre Entstehung und Uberlieferung verdanken. Vor diesem Hintergrund ist es verstiindlich, dafi in jiingerer Zeit Stimmen laut werden, Skelettsammlungen aufzulosen, Skelette bestimmter Prove nienz in ihre Heimatliinder zuriickzufiihren und zu bestatten. Freilich

Description:
Erstmalig für den deutschen Sprachraum wird ein methodisches Kompendium vorgelegt, mit dessen Hilfe eine umfassende Bearbeitung von historischen menschlichen Skelettresten ohne weiterführende Literatur möglich ist. Dargestellt ist das gesamte gängige methodische Repertoir von der Ausgrabung bis
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