Michaela Brocke Praferenzmessung durch die Discrete Choice-Analyse GABLER EDITION WISSENSCHAFT Michaela Brocke Praferenzmessung durch die Discrete Choice-Analyse Effekte der Aufgabenkomplexitat Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz Holling Deutscher Universitats-Verlag BibliografischeInformationDerDeutschenBibliothek DieDeutscheBibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetOber <http://dnb.ddb.de>abrufbar. DissertationUniversitatMOnster,2005 1.AuflageFebruar2006 AileRechtevorbehalten ©DeutscherUniversitats-Verlag/GWVFachverlageGmbH,Wiesbaden2006 Lektorat:BrigitteSiegel/IngridWalther DerDeutscheUniversitats-VerlagisteinUnternehmenvon SpringerScience+BusinessMedia. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seinerTeile ist urheberrechtlich geschOtzt. JedeVerwertungauBerhalbderengenGrenzendesUrheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fOrVervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die EinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nichtzu derAnnahme, dass solche NamenimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizu betrachten warenunddahervonjedermannbenutztwerdendOrften. Umschlaggestaltung:RegineZimmer,Dipl.-Designerin,Frankfurt/Main DruckundBuchbinder:Rosch-Buch,ScheBlitz GedrucktaufsaurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier PrintedinGermany ISBN3-8350-0214-7 Geleitwort Conjoint-analytische Methoden zur Messung von Praferenzen wurden Anfang dersiebzigerJahreindasMarketingeingefiihrt. DieseMethodenhabenseitdem kontinuierlichanPopularitatgewonnenundwurdeninvielfaltigerFormweiter entwickelt.EinederbedeutendstenWeiterentwicklungenstelltdieIdeedar,Kon sumenten nicht nach ihren Praferenzen zu befragen, sondem Auswahlentschei dungenzuverlangen. DieseVorgehensweise wurde MittederachtzigerJahre in der Literatur als Discrete Choice-Analyse, teilweise auch als wahlbasierte Con joint-Analyse,bekannt.DieDiscreteChoice-AnalysefindetseitdieserZeitinder WissenschaftzunehmendVerbreitungunddieMarktforschungspraxisgreifteben falls immer starker auf das Verfahren zuriick. Die Griinde fUr die zunehmende PopularitatderDiscreteChoice-AnalyseliegenindenVorteilen,diemitderAn wendungdesVerfahrensverkniipftsind.DieAufgabenstellungbeiWahlaufgaben ahnelt einer tatsachlichen Kaufentscheidung, so dass dem Verfahren eine groBe Realitatsnahe zugeschrieben wird. Damit lassen sich auch Kaufentscheidungen undMarktanteileeinfachervorhersagen. TrotzderzunehmendenVerbreitungdesVerfahrenssindeinigeForschungsfragen bishernichtgeklart.Soistunklar,wiedieWahlaufgabenzugestaltensind,urnim RahmeneinerDiscreteChoice-AnalysemoglichstzuverlassigeErgebnissezuer halten.VielfachwirdinderLiteraturvermutet,dasszukomplexeWahlaufgaben, diebeispielsweiseeinehoheAnzahlanAttributenundAltemativenenthalten,die BefragtenkognitiviiberfordemundzuAntwortenvongeringerQualitatundda mitzuunreliablenPraferenzschatzungenfiihren.DbdieseVermutungzutrifft,ist jedochbisherunzureichenduntersucht. FrauBrockegelingtes,mitihrerArbeitzubedeutendenErkenntnisfortschrittenin dieseraustheoretischerundpraktischerSichteminentwichtigenFragezugelan gen.1merstenTeil des Buches systematisiert sie zunachst die unterschiedlichen unabhangigen und abhangigen Variablen, die zur Untersuchung des Einflusses VI Geleitwort der Komplexitatvon Wahlaufgaben aufdie Antwortqualitat herangezogen wer denkonnenundarbeitetdanndieVor-undNachteilemoglicherOperationalisie rungendieserVariablenheraus.AufBasisdieserDarstellungentschlieBtsiesich, zur Untersuchungder behandelten Fragestellungim Rahmen ihrer empirischen AnalysenneueremultivariateStrategienanzuwenden,dieaufdieSchatzungder Fehlervarianz im multinomialen Logitmodell abzielen. Allein mit der sehr ver standlichen und fur den deutschprachigen Raum erstmaligen Darstellung die serkomplexenAnalysestrategien,dieinZukunfteinestarkereVerbreitungfinden diirften,leistetFrauBrockeeinenbedeutendenBeitrag. InsgesamtkannFrauBrockeihreempirischenDatenaufgrunddervonihrgewahl tenmultivariatenStrategienimVergleichzufastallenbisherigenStudienadaqua teranalysieren.MitdenvonihrempirischvariiertenMerkmalenderInformations menge und -strukturvon Wahlaufgaben deckt sie weiterhin die zentralen Kom plexitatsmerkmalevonWahlaufgabenumfassendabundkannsodieAuswirkun gen unterschiedlicher Komplexitatsaspekte detailliert erfassen. Mit den Auswir kungen derkognitivenFahigkeitender BefragtenaufdieAntwortqualitatunter suchtsiefernereineFragestellung,dieebensowiedieFragenachderAuswirkung derAufgabenkomplexitatmomentaninderLiteraturkontroversdiskutiertwird. 1mzweitenTeildesBucheslegtFrauBrockeeineFiillevonneuenempirischenEr kenntnissenvor,diezweifelsohnemitregemInteressevonWissenschaftundPra xisaufgenommen werdendiirften. Aus den Befundenlassensicherstmals klare EmpfehlungenfurdieGestaltungvonDiscreteChoice-Aufgabenableiten.Ferner ergebensichaus denBefundenkonkrete Hinweisefur dieGestaltungeffizienter DiscreteChoice-Designs.MittelsModellrechnungenkannFrauBrockeweiterhin zeigen,dasssichdievonihrempirischbeobachtetenWahlentscheidungenbesser vorhersagenlassen,wennderEinflussderAufgabenkomplexitatundderkogniti venFahigkeitenderBefragtenbeiderVorhersagederWahlenberiicksichtigtwird. DiesesResultatunterstreichtdiepraktischeBedeutsamkeitihrerBefunde. Die Arbeiterbringtdamitinsgesamtbedeutende Erkenntnisfortschritte aufdem GebietderDiscreteChoice-Analyse.DaherwiinscheichdemBucheineweiteVer breitunginWissenschaftundPraxis. Prof.Dr.HeinzHolling Vorwort Dievorliegende Arbeitentstand wahrend meinerTatigkeitals wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl fUr Organsationspsychologie, Evaluation und For schungsmethoden von Prof. Dr. Heinz Holling an der Westfalischen Wilhelms UniversitatMiinster. Sie wurde imJahre 2005von der Philosophischen Fakultat derWestfalischenWilhelms-UniversitatMiinsteralsDissertationangenommen. ZumGelingenderArbeithabenmehrerePersonenentscheidendbeigetragen.An ersterStellegiltmein Dankmeinem Doktorvater Herm Prof. Dr. Heinz Holling. ErhatmeinInteressefUr Methodender Praferenzmessunggewecktund gab da mitdenAnstogzurUntersuchungderhierbehandeltenFragestellung.Seinefort wahrendeUnterstiitzungund seinekonstruktivenAnmerkungenhabenwesent lichzumGelingenderArbeitbeigetragen. Besondersdanken mochte ich auch Herm Dr. Giinther Gediga. Qhne seine Hil fe bei der Umsetzung der im Rahmen der Arbeit durchgefiihrtenOnline-Befra gungen wareneine Reihe technischer Anforderungen an das Untersuchungsde signnichtrealisierbargewesen. Weiterhingilt mein Dank Herm Prof. Dr. Bemd SchaferfUrseineBereitschaft,dasZweitgutachtenzurArbeitanzufertigen. Frau cando psych. Nina Hoffmann war wahrend der Erstellung der Arbeit eine groge Hilfe. Th.r danke ichfUr die augerordentlichengagierte Unterstiitzungbei denLatex-ArbeitenunddiekritischeDurchsichtdesManuskripts. GrogerDankgiltmeinenEltem,diemirmeinenWegermoglichtundmichimmer unterstiitzthaben. Nicht zuletzt danke ichHerm Dipl.-Ing. Peter Luig fUr seine UnterstiitzungwahrendderErstellungderArbeit. MichaelaBrocke Inhaltsverzeichnis Geleitwort V Vorwort VII Abbildungsverzeichnis XIII Tabellenverzeichnis XV 1 Einleitung 1 2 ModellierungvonWahlenmittelsderDiscreteChoice-Analyse 5 2.1 Annahmen............ . . . . . . . . . . 5 2.2 MultinomialesLogit-Modell. . . . . . . . . . . . 7 2.2.1 IIA-Annahme........................ 8 2.2.2 ParameterschatzungundModelltests 9 2.2.3 BedeutungderParameter . . . . . . . . . . . . 10 2.3 EinflussderFehlervarianz . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3.1 AuswirkungenaufdieModellvorhersagen . 12 2.3.2 BestimmungvonFehlervarianzen . . . . . . 14 3 MessungdesEinflussesderKomplexititvonWahlaufgaben 21 3.1 AbhangigeVariablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.1.1 Antwortgiite 22 3.1.2 Antwortkonsistenz........... 30 3.2 UnabhangigeVariablen. . . . . . . . . . . 32 3.2.1 Informationsmenge........ 33 3.2.2 Informationsstruktur................. 34 x Inhaltsverzeichnis 4 EmpirischeBefunde 41 4.1 EinflussderAufgabenmerkmale 41 4.1.1 AnzahlderAttribute. . . . 42 4.1.2 AnzahlderAltemativen . . 48 4.1.3 NutzenahnlichkeitzwischendenAlternativen . . 56 4.1.4 NutzenahnlichkeitinnerhalbderAlternativen . . 59 4.1.5 ZusammenfassungderBefundeundBeurteilungderUnter- suchungsansatze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 4.2 EinflussderArbeitsgedachtniskapazitat . . . . . . . . . . . 65 4.2.1 BisherigeStudienzuverwandtenKonstrukten . . 65 4.2.2 MessgegenstandvonArbeitsgedachtnisaufgaben 68 5 Fragestellungen 71 5.1 UbersichttiberdiebetrachtetenVariablen . . . . . . . . . . . 71 5.2 HypothesenzumEinflussderAufgabenmerkmale . . . . . . 74 5.3 HypothesenzumEinflussderArbeitsgedachtniskapazitat 77 6 Methode 79 6.1 ExperimentelleBedingungen . 79 6.2 KonstruktionundValidierungvonDesigns 82 6.2.1 KonstruktionderDesigns . 86 6.2.2 EmpirischeStudiezurMessungvonPraferenzen 87 6.2.3 SimulationsstudienzurValidierungderDesigns . 89 6.3 MessungderArbeitsgedachtniskapazitat . . . . . . . . . 94 6.3.1 BeschreibungderverwendetenAufgaben..... 95 6.3.2 EmpirischeStudiezurUberpriifungderAufgaben 100 7 EmpirischeStudie 107 7.1 Untersuchungsablauf.. 107 7.1.1 MessungderPraferenzen 109 7.1.2 Wahlaufgaben....... 111 7.1.3 MessungderArbeitsgedachtniskapazitat . 112 7.2 Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 7.3 DeskriptiveStatistikenzudenunabhangigenVariablen . . . . . .. 115 7.3.1 Aufgabenmerkmale .... 115 7.3.2 Arbeitsgedachtniskapazitat 119 7.3.3 Interkorrelationen ..... 122
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