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PR mit Power: Erfolgreiche Informationspolitik bei Unternehmenskrisen PDF

218 Pages·2001·5.45 MB·German
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Brigitte Neff PR mit Power Brigitte Neff PR mit Power Erfolgreiche Informationspolitik bei Unternehmenskrisen Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz far diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhiUtlich 1. Auflage Januar 2002 Aile Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2002 Softcover reprint of the hardcover 15 t edition 2002 Lektorat: Jens Kreibaum Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.gabler.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urhe berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuliissig und strafbar. Das gilt insbesondere far Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elek tronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: Nina Faber de.sign, Wiesbaden Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-322-86970-8 e-ISBN-13: 978-3-322-86969-2 DOl: 10.1007/978-3-322-86969-2 Vorwort "Wiirde ein Marsianer auf der Erde landen und sich die abendlichen Nachrichten anschauen, wilrde er den Eindruck bekommen, die Welt sei in einem schrecklichen Zustand (Stuart Wilde: Winde des Wandels, S. 208)." Aber man muss nicht Marsianer sein, urn so zu empfinden. Man darf nur nicht hinter dem Mond leben. Wenn Sie heute schon die Nach richten gelesen, gehOrt oder angeschaut haben, wette ich mit Ihnen, dass Sie auch mindestens ein Mal bewusst oder unbewusst auf das Wort "Kri se" gestoBen sind. Wenn es nicht die Wirtschafts- oder Marktkrise, die High Tech-Krise, die New Economy- oder Old Economy-Krise ist, dann ist es die Beziehungskrise. Vielleicht haben Sie ja auch von der Quarter life-Crisis gehOrt, die in Amerika umgeht. Nachdem die Mittvierziger ihre Midlife-Crisis haben, mussen die Mittzwanziger ihre Quarterlife Crisis bekommen, wie zwei amerikanische Journalisten nach einigen Interviews mit jungen Menschen herausgefunden haben. Selbst im Sport teil werden Sie nach dem Wort "Krise" nicht vergeblich suchen. Die Krise halt sich sogar in den Boxen der Formel! auf wie die Schlagzeilen "Die Sterne vergltihen. McLaren-Mercedes ist mit sich selbst und dem Image beschaftigt (Rhein-Neckar-Zeitung 30.7.2001)" beweisen. Da kann man schon die Krise mit der Krise bekommen. Wiihrend die einen - ob im Privat- oder Berufsleben - die Krise einfach verdriingen, reden sich die anderen ein, diese sei eine Chance, die man nutzen musse. Klingt gut, aber nur theoretisch. Und was ist mit der praktischen Seite? Der Praktiker akzeptiert, dass schwierige Situationen zum Lebenszyklus gehOren und deshalb jeden Menschen, jedes Unternebmen, das mlichtig ste und das beste, treffen konnen. Statt sich mit der Krise abzufinden, versucht der Praktiker Losungen fUr kritische Situationen zu finden. Und zwar in Zeiten, in denen es ibm gut geht. Er malt bewusst den Teufel an die Wand, urn ibm ein Profil zu geben. Je deutlicher sich das Schlechte, 5 B<Sse und Unheimliche dem "Wandbildmaler" darstellt, urnso mehr verliert der Anblick das Schreckliche. Der Betrachtende wird selbstbe wusster, und das wirkt sich wiederum positiv auf seine Verhaltensweise und seine Entscheidungen aus. Er verliert die Furcht und gewinnt Gelas senheit. Er verliert die Unachtsamkeit und gewinnt die Entschlossenheit. Er handelt nicht unkontrolliert, sondern strategisch. Zurn Mut zu ,,freiem Gedankenspiel fem der Wirklichkeit" fordert der Herausgeber von sales aut: Business, Claus von Kutzschenbach, urn den gordischen Manage ment-Knoten zu l<ssen: "In irgendeinem Teilaspekt kommen Sie - be:freit vom komplexen Zusammenhang - auf eine elegante neue L<Ssung, wenn Sie genau llberlegen, was im konkreten Fall wirklich passieren kann. Jetzt k<Snnen Sie das Problem-Puzzle wieder zusammensetzen und haben einen Weg aus der Sackgasse gefunden. Es klappt meist! (September, 2001)." Dies ist auch das Ziel dieses Buches: FOhrungskrlifte und Mitarbeiter von Unternehmen der unterschiedlichsten Branche einzuladen, beim interes santen Strategiespiel "Was ware wenn" mitzuspielen. Bei diesem Spiel k<Snnen Sie sehr viel gewinnen, aber nur eines verlieren: die Angst vor dem Ernstfall. Ihre Mitspieler sind Pers<snlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Unterhaltung, die Ihnen die guten und schlechten Beispiele fUr dieses Spiel liefem. Wer als Untemehmer den Schaden hat, braucht fUr den Spot(t) in der Presse nicht zu sorgen: Nach Pannen und Ausfiillen fallen schnell die scMnsten Sterne vom Medienhimmel, und in Formel-l Geschwindigkeit werden Silberpfeile zu Stotterpfeifen und Marken zu Macken. Diese alte Volksweisheit bekommt im Zeitalter des Intemets eine neue Bedeutung. Innerhalb von Sekunden saust ein Gerlicht, die Meldung einer St<Srung oder der Unmut eines unzufriedenen Kunden im weltweiten virtuellen Netz herum und schliigt Wellen, gegen die das betroffene Untemehmen anzukiimpfen hat. Vorbei sind die Zeiten, in denen man Tllr und Tor verschlieBen konnte, urn nichts nach drauBen dringen zu lassen. Jetzt heiBt es: TUTen und Portale <Sf'fnen! Und die wich tigsten PR-Strategien sind: Vertrauen und Glaubwilrdigkeit in guten Zeiten zu polstern, urn in schlechten Zeiten davon zehren zu k<Snnen. 6 Inhalt Vorwort ................................................................................. 5 1. Die schwierigen Situationen der anderen (Teill) ....... 9 Fall I: Gift in Badewannen-Buchern ................................. 9 Fall II: Die Rache des verargerten Kunden ..................... 11 Fall III: Das Konkursgerucht geht urn .............................. 12 Denken Sie sich Ihren Teil! .............................................. 14 2. Es kriseln spOren ............... ............................................ 15 Augen und Ohren offen halten ......................................... 17 Symptome erkennen und Anzeichen deuten ................ ... 20 Ins Unternehmen hineinhOren ......... : ............................... 22 Den Kunden zu Wort kommen lassen ............................. 30 www. wer wo was ins Netz stellt ............ ..... .................... 36 3. Sich ein Vertrauenspolster zulegen ............................ 45 Fruhzeitig Beziehungen knupfen und pflegen.................. 47 Die Wahrheit nichts als die Wahrheit .............................. 50 Konsens und Kompromiss statt Konfrontation ................. 53 In der Not passen tausend Freunde auf ein Lot .............. 56 Auch Journalisten sind Menschen. ...... ............................. 57 Ein erkauftes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen ........ 67 4. Aliseits bereit ......................................................... ........ 75 Den Ernstfall uben ............................................................ 76 Wo ist der wunde Punkt? ................................................. 78 Auf dem Posten sein............... ..... ..... ........ ..... ................... 79 Der Wendekreis ............................................................... 80 7 Alles lauft nach Plan............ ..... ............. ............ ..... .......... 82 Die Leiden des PR-Managers ............................ ............. 93 5. Der entscheidende Wendepunkt ................................. 103 Die Herausforderung annehmen ...................................... 104 Die Obersicht bewahren .................................................. 107 Die schwierigen Situationen der anderen (T eil II) ............ 108 Anleitung zur Wandmalerei .............................................. 118 6. Senden und empfangen ................................................ 121 Schlechte Zeiten - gute Zeilen ........................................ 122 Tur und Portal offnen ........................................................ 126 Klassische und modeme Kommunikationsmittel ............. 129 Blitzschnell auf den Punkt kommen ................................. 136 Das Profil des Empfangers .............................................. 139 Der Chef kommt ............................................................... 143 Die richtigen Berater ......................................................... 161 7. Tabus .............................................................................. 163 Dementis ........................................................................... 164 Lugen und Schuldzuweisungen ....................................... 167 RachegelOste und Konkurrenzschelte .............................. 172 8. Beziehungs-und Belastungstests .............................. 175 9. Adressen zum Be(ob)achten ........................................ 195 Literatur .................................................................................2 09 Stichworte ............................................................................2 11 Die Autorin ...........................................................................2 17 8 1. Die schwierigen Situationen der anderen (Teill) ,,AIle Menschen und Dinge haben ihre besondere Perspektive. Manche muss man aus der Nlihe sehen, urn sie beurteilen zu k6nnen, andere aus der Feme." Diese Ansicht des franz6sischen Schriftstellers de la Roche foucauld triffi besonders auf schwierige Situationen zu. Wer selbst in der Klemme steckt, dem fehlt oft der n6tige Abstand, urn zu erkennen, wo er eingeklemmt ist und an was es hangt. Es ist auch leichter, Uber einen Fall zu urteilen, der auBerhalb des eigenen TAtigkeitsfeldes liegt und von dem man nichts zu befilrchten hat. Die drei folgenden FlUle berichten Uber unterschiedlich schwierige Situationen, denen sich drei verschiedene Firmen ausgesetzt sahen. Die Schilderungen der Ereignisse hOreB am entscheidenden Punkt auf. Lassen Sie sich Zeit beim Lesen und Studium dieser FlUle. Lassen Sie die Situationen auf sich wirken. Fall I: Gift in Badewannen-Buchern Anja Felshauser, Mutter von zwei Kindem, drei und fiInf Jahre alt, sitzt am FrUhstUckstisch und liest die Tageszeitung, als sie von der Schlagzei Ie: "Gift in Badewannen-BUchem" in den Bann gezogen wird. Erst ges tern hat sie zwei BiiderbUcher im Spielzeugladen gekauft, schieBt es ihr durch den Kopf. Aufinerksam liest sie weiter: ,,BilderbUcher aus Kunst stoff enthalten nach Untersuchungen von "Oko-Test" noch immer gef3hr liche Weichmacher. Obwohl diese Stoffe inzwischen verboten seien, nutzten die Hersteller die M6glichkeit, Altbestlinde noch bis Oktober zu verkaufen, berichtet das Blatt. Weichmacher stehen im Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schlidigen." Die verunsicherte Mut- 9 ter uberfliegt nun schnell den Zeitungartikel in der Hofihung, die Namen der betroffenen Bucher zu finden. ,,Die Beurteilung "nicht empfehlens wert" erhielten vier Titel: "Baby-Knautschi, wasserfest, weich, mit BeiB ring", "Der weiBe Vogel. Ein Endlosbuch fUr die Badewanne", "Knaut schi, der bunte, weiche BadespaB" und "Mein BadespaBbuch. Der kleine Marienklifer". Letzteres sei "bestenfalls als Sondermull" zu bezeichnen, da es auch erhebliche Mengen giftiger zinnorganischer Verbindungen enthalte, schreibt das Magazin." Anja Felshauser kann es nicht fassen, was sie da im Mannheimer Morgen (Ausgabe vom 6.6.2001) gelesen hat. Es ist zwar keines ihrer Bucher unter dem "Sondermull", aber wer garan tiert ihr, dass sich nicht auch in ihren Buchem Giftstoffe befinden, denen sie ihre Kinder aussetzt. Sie iiberlegt und greift schlieBlich zum Telefon, urn in dem Spielzeugladen anzurufen, in dem sie die Bucher gekauft hat. Die miissten es doch wissen und ihr Auskunft geben konnen, davon ist sie fest uberzeugt. Jedoch halt dieser Zustand nicht sehr lange an. Die Mitarbeiterin des Spielzeugladens, der Anja Felshauser das gerade Gelesene erzlihlen will, unterbricht sie und stellt sie zum Leiter des Wa reneinkaufs durch. Er hOrt sich zwar an, was die aufgeregte Mutter zu berichten hat, beantwortet aber nicht ihre Fragen. Sie erfahrt nicht, ob er den Oko-Test-Bericht kennt. Er teilt ihr auch nicht mit, ob die zwei Bucher, die sie erst gestem in dem Laden gekauft hat, zu den bemlingel ten Artikeln gehOren. Er erkllirt ihr nur, dass ihm keine Information sei tens der Hersteller vorliegen wiirde. Deshalb konne sie die Bucher ihren Kindem geben. Die Presse wiirde sowieso immer ubertreiben und auf grund seiner langjlihrigen Erfahrung als Einkliufer konne er ihr nur den Tipp geben, sich von solchen geschaftsschadigenden Meldungen nicht irrefiihren zu lassen. Die Hersteller seien auch keine Dumrnkopfe und er als Einkliufer wisse, woher er seine Ware beziehe. Damit war das Ge sprach auch schon beendet. Anja Felshauser jedoch hatte noch immer keine Antwort auf ihre Fragen. Sie konnte auch nicht wissen, dass sie an diesem Tag nicht die einzige Anruferin war, die den Mitarbeitem der bekannten Spielwarenkette diese Fragen stellte, und dass der Einkaufer an diesem Tag und den darauffol genden Tagen mehrere Male immer wieder und von Anruf zu Anruf ge- 10 nervter dasselbe von sich gab. Drei EntschlOsse fasst Anja Felshauser schlie8lich beim Anblick der BilderbUcher: Sie wird diese Btlcher ihren Kindem Dicht zum Spielen in der Badewanne geben. Sie wird diesen Spielwarenladen auch nicht mehr betreten. Und sie wird die Ortliche Presse darUber informieren. Denkt es und setzt es auch schon in die Tat UID. Sie ruft bei der Regionalpresse an und ftagt nach dem loumalisten des Artikels "Gift in Badewannen-Btlchem". Von ibm will sie wissen, was an der Sache dran ist. Kurze Zeit spllter klingelt in der Presseabteilung der Hauptverwaltung der Spielwarenkette das Telefon. Fortsetzung folgt! Fall II: Die Rache des verargerten Kunden Udo Biller, ein begeisterter Surfer und Hobby-Web-Designer, ist im Internet auf die Computerfirma Softie gesto8en, die gebrauchte Software anbietet. Eifrig bestellte er gleich einen Computer inklusive Softwarepa ket, den er als Zweitgerllt nutzen wollte. Nachdem er nach zwei Wochen immer noch keine Meldung, Auftragsbestlltigung oder sonst irgendetwas von der Firma gehOrt hatte, rief er die Hotline an. Hier erhielt er die Auskunft, der Computer sei schon vor sieben Tagen an ibn geschickt worden. Er solIe sich gedulden, das Paket wnrde bestimmt morgen oder ilbermorgen ankommen. Nach zwei weiteren Wochen riefHerr Biller wieder bei der Firma an und fragte, was denn aus seinem Computer geworden ware. Wieder wurde ihm versichert, das Paket sei ordnungsgemll8 auf den Versandweg ge schickt worden und milsste schon langst bei ihm sein. Erst nach zahlrei chen Anrufen kiimmerte sich der Mitarbeiter des Versandes darum und musste feststellen, dass das Paket aufgrund einer falschen Adressenangabe schon dreimal an den Versand zurUckgeschickt worden war. Nach weite ren sieben Tagen kam dann endlich der Computer bei Herm Biller an - 11

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