Hans-Joachim Steinbock Potentiale der Informationstechnik Informatik und Unternehmens flihrung Herausgegeben von Prof. Dr. Kurt Bauknecht, Universitat ZOrich Dr. Hagen Hultzsch, Deutsche Bundespost Telekom, Bonn Prof. Dr. Hubert Osterle, Hochschule St. Gallen Dr. Wilhelm Rail, McKinsey & Company, Stuttgart Die Informatik ist die Basis unserer Informationsgesellschaft'. In vielen Wirtschaftszweigen bildet sle mittlerweile eine strategische GroBe - sei es als externer Faktor der zur strukturellen Veranderung einer Branche beitragt, oder sei es als aktives Instrument im Wettbewerb. Das Mahagement der Informatik wird somit zuneh mend zur FOhrungsaufgabe. Deshalb wendet sich diese Reihe in erster Linie an FOhrungskrafte der mittleren und oberen Leitungs ebene aus Wirtschaft und Verwaltung, die im Rahmen ihrer Tatigkeit zunehmend den Herausforderungen der Informatik begegnen mOssen. Die Beitrage sollen dem besseren Verstandnis der Informatik als wertvolle Ressource einer Organisation dienen. Die Autoren wollen neuere Stromungen-im Grenzbereich zwischen «Informatik und Unternehmensfuhrung» sowohl an hand praktischer Faile erlautern, wie auch mit Hilfe geeigneter theoretischer Modelle kritisch analysieren. Der interdisziplinaren Diskussion zwischen Informatikern, Wirtschaftsfachleuten und Organisationsexperten, zwischen Praktikern und Wissenschaftlern, zwischen Managern aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe und offentlicher Verwaltung soli dabei breiter Raum eingeraumt werden. Potentiale der Informationstechnik State-of-the-Art und Trends aus Anwendungssicht Von Dr. oec. Hans-Joachim Steinbock, ZOrich B. G. Teubner Stuttgart 1994 Dr. oec. Hans-Joachim Steinbock Geboren 1963 in Rheinfelden (Deutschland). Von 1982 bis 1985 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Berufsakademie Larrach, 1985 bis 1987 Ju nior Controller der Vitra GmbH Mabel und Systeme, Weil am Rhein; 1987 bis 1989 Studium der Informationswissenschaft mit Schwerpunkt Informations management an der Universitat Konstanz, Studienaufenthalt an der School of Information Studies, Syracuse University, USA; 1989 bis 1993 Doktorand und wisschaftlicher Assistent am Institut fOr Wirtschaftsinformatik der Hochschule S1. Gallen, daneben beratende Tatigkeit bei der Information Management Gesellschaft, S1. Gallen; seit 1993 Mitarbeiter der Schweizerischen Bank gesellschaft AG, Zurich, Ressort Retailprodukte und Privatkunden. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Steinbock, Hans-Joachim: Potentiale der Informationstechnik : state of the art und Trends aus Anwendungssicht / von Hans-Joachim Steinbock. - Stuttgart: Teubner, 1994 (Informatik und UnternehmensfUhrung) Zugl.: st. Gallen, Hochsch. fUrWirtschafts-, Rechts-und Sozialwiss. Diss., 1993 u. d. T.: Steinbock, Hans-Joachim: Unternehmerische Potentiale der Informationstechnik in den neunziger Jahren ISBN 978-3-322-94698-0 ISBN 978-3-322-94697-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94697-3 Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Das gilt besonders fOr Ver vielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © B. G. Teubner Stuttgart 1994 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1994 Gesamtherstellung: Prazis-Druck GmbH, Karlsruhe Einbandgestaltung: Peter Pfitz, Stuttgart Geleitwort Mechanische Maschinen, ElektriziUit und Erdo1chemie haben weiten Teilen der Welt die Industrialisierung und Wohlstand gebracht. Neue Technologien bringen den nlich sten Entwicklungsschub. Dazu gehoren die Gentechnologie, die Mikromechanik, die Werkstofftechnologie und vor allem die Informationstechnologie. Die Art und Weise, wie wir diese Technologien umsetzen, wird die ktinftige Rolle unserer Volkswirtschaf ten und damit unseren Lebensstandard bestimmen. Sie kann auch wesentlich zur Bewliltigung politi scher Probleme und zur Losung von Umweltaufgaben beitragen. Die Informationstechnik erhlilt eine Schliisselfunktion. Sie wird die Industriegesell schaft zur Informationsgesellschaft weiterentwickeln, in der sie zum grundlegenden Instrument fur technische, kommerzielle, soziale und kulturelle Bereiche wird. Mit dem Telefon, der Unterhaltungselektronik und teilweise mit dem Computer ist sie bereits heute so selbstverstlindlich geworden, dass wir sie kaum noch als Technik wahrneh men. Jedes Individuum und jede Organisation muss fur sich immer wieder priifen, welche Chancen und Gefahren die Informationstechnik bietet. Nur zu hliufig beschranken wir uns dabei auf diejenigen technische Entwicklungen und Anwendungen, mit denen wir am vertrautesten sind. Die Erfahrung mit der Informationstechnik der letzten zwanzig Jahre lehrt, dass die grossen Potentiale gerade in neuen Technologien und in neuen Anwendungen liegen. Ais Beispiele seien nur der Personal Computer oder die Consumer Electronics erwlihnt. Die Breite der Informationstechnik und die Vielfalt der Quellen, aus denen sich die Entwicklungen erkennen lassen, macht es ausserordentlich schwer, einerseits die tech nischen Potentiale zu erkennen und andererseits deren Anwendungsbereiche abzu schlitzen. Aus diesem Grund hat Steinbock einen besonderen Ansatz zur Vorhersage und Bewertung von Informationstechniken gewlihlt: Er sammelt und ordnet die erkennbaren Entwicklungen und analysiert deren Potential aus der Sicht unterschied licher Anwendungsbereiche. Dazu muss er sowohl die Technologie als auch die Anwendungen klassifizieren. Dies birgt zwar die Gefahr, durch die gewlihlte Klassifi kation bereits wieder zu selektieren bzw. die Kreativitlit zu verbauen, hat aber den viel schwerer wiegenden Vorteil, dem Leser ein Ordnungsmuster vorzugeben, das dieser auf seine spezifische Situation tibertragen kann. Die Arbeit hilft dem Leser, sich effi zient tiber den Stand und die Zukunft der Technik zu informieren und Applikationen fur seinen Bereich zu erkennen. St. Gallen, 28. Dezember 1993 Hubert Osterle Vorwort Die Unternehmen sind einem stetigen und beschleunigten Wandel der Informations technik ausgesetzt. Das birgt Chancen und Risiken zugleich. Einerseits verschaffen sich Unternehmen durch den gezielten Einsatz der Informationstechnik Wettbewerbs vorteile, andererseits verpassen ganze Wirtschaftsbereiche im internationalen Vergleich durch mangelndes informationstechnisches Know-how den Anschluss. Urn beste hende und zukiinftige Potentiale nutzen zu konnen, miissen sich die Unternehmen konsequent mit der informationstechnischen Entwicklung auseinandersetzen. Diese Arbeit solI dabei behilflich sein. Das vorliegende Buch basiert auf meiner Dissertation an der Hochschule St. Gallen. Sie entstand im Rahmen des Forschungsprogramms "Informationsmanagement 2000", in dem Vertreter von Industrie, Dienstleistung und offentlicher Verwaltung mit dem Institut fiir Wirtschaftsinformatik der Hochschule St. Gallen zusammenarbeiten. Mein ausdriicklicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. H. bsterle fiir seine wissenschaftliche Betreuung und fiir die hervorragenden Forschungsbedingungen am Institut. Herrn Prof. Dr. B. Schmid danke ich fiir die Ubernahme des Korreferats. Mein herzlicher Dank gilt auch Herrn Prof. Dr. W. Brenner, der als Leiter des Forschungsprogramms mir immer als Diskussionspartner zur Verfiigung stand und mit seinen Anregungen und seiner Kritik zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. Meinen Freunden und Kol legen am Institut danke ich fiir die konstruktive Zusammenarbeit und die angenehme Arbeitsatmosphlire. Von ganzem Herzen danken mochte ich meiner Partnerin Susanne Karstens. Ihr Ver stlindnis und ihre Unterstiitzung gaben mir den notwendigen Riickhalt fiir diese Ar beit. Dies gilt in gleichem Masse fiir meine Mutter, Erich Schmid, Familie Karstens, Ingrid und Jiirgen Issler und aIle meine Freunde. St. Gallen, im Januar 1994 Hans-Joachim Steinbock Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................. 1 7 2. IT-Assessment als unternehmerische Aufgabe ............................ 2 0 3. Allgemeine informationstechnische Entwicklungen ............... 35 4. Applikationstypen und ihre zukunftige Entwicklung ................. 7 6 4.1. Applikationstyp "Administration" ....................................................................... 76 4.2. App1ikationstyp "Office" ..................................................................................... 112 4.3. Applikationstyp "Fiihrung" ............................................................................... 145 4.4. Applikationstyp "Entwurf' ................................................................................ 167 4.5. Applikationstyp "Know-how" .......................................................................... 202 4.6. Applikationstyp "Prozesssteuerung" ................................................................ 227 5. Schlussbetrachtung und Ausblick .................................................... 254 Anhang .......................................................................................................................... 257 Literaturverzeichnis ........................................................................................... 259 Abkurzungsverzeichnis .................................................................................... 288 Index ............................................................................................................................. 295 Geleitwort ........................................................................................................................ 5 Vorwort ..................................................................... _.. .................................................... 7 Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................... 9 1. Einleitung ........................................................................................................... 1 7 1.1. Problemstellung ...................................................................................................... 17 1.2. Zielsetzung .............................................................................................................. 18 1.3. Leseanleitung .......................................................................................................... 19 2. IT-Assessment als unternehmerische Aufgabe ........................... 2 0 2.1. Einordnung in das Informationsmanagement ................................................... 20 2.2. Technology Assessment ....................................................................................... 22 2.3. Komplexitatsreduktion durch Klassifikation informationstechnischer Anwendungen ....................................................................................................... 23 2.3.1. Anforderungen ................................................................................................ 24 2.3.2. Applikationstypen .......................................................................................... 25 2.4. Vorgehen des IT-Assessment ............................................................................... 28 3. Allgemeine informationstechnische Entwicklungen ................ 3 5 3.1. Chiptechnik ............................................................................................................ 35 3.1.1. Speicherchip .................................................................................................... 35 3.1.2. Mikroprozessoren ........................................................................................... 37 3.1.3. Mikrosysteme .................................................................................................. 38 3.2. Speichermedien ...................................................................................................... 38 3.2.1. Halbleiterspeicher. ........................................................................................... 39 3.2.2. Magnetische Speicher .................................................................................... 40 3.2.3. Optische Speicher ............................................................................................ 41 3.3. Rechnerklassen ...................................................................................................... 42 3.3.1. Workstations .................................................................................................... 42 3.3.1.1. Business Workstation .............................................................................. 42 3.3.1.2. Technisch-wissenschaftliche Workstation ........................................... 45 3.3.2. Mobile Computer ............................................................................................ 47 Potentiale der Informationstechnik I I 3.3.3. Midrange-Systeme und Grossrechner .......................................................... 48 3.3.4. Supercomputing .............................................................................................. 50 3.3.4.1. Vektorrechner ........................................................................................... 50 3.3.4.2. Workstationnetze ..................................................................................... 50 3.3.4.3. Parallelrechner. .......................................................................................... 52 3.4. Benutzerschnittstelle ............................................................................................ 53 3.4.1. BenutzeroberfHiche ........................................................................................ 53 3.4.2. Alternative Eingabemedien ........................................................................... 55 3.4.2.1. Stifteingabe ............................................................................................... 55 3.4.2.2. Spracheingabe .......................................................................................... 55 3.5. Kommunikationsinfrastruktur .............................................................................. 56 3.5.1. Kommunikationsstandards ............................................................................ 57 3.5.2. Lokale Netze .................................................................................................... 58 3.5.3. Fernverkehrsnetze und Kommunikationsdienste ....................................... 59 3.5.3.1. Fast Packet Switching ............................................................................. 59 3.5.3.2. ISDN ........................................................................................................... 60 3.5.3.3. Breitband-ISDN ......................................................................................... 61 3.5.3.4. Metropolitan Area Networks .................................................................. 62 3.5.3.5. Satellitennetze ........................................................................................... 62 3.5.3.6. Value Added Network Services ............................................................. 63 3.6. Software .................................................................................................................. 63 3.6.1. Betriebssysteme ............................................................................................... 63 3.6.2. Datenbanksysteme .......................................................................................... 65 3.6.2.1. Hierarchische und relationale Datenbanken ........................................ 65 3.6.2.2. Verteilte Datenbanken ............................................................................. 65 3.6.2.3. Multimedia-Datenbanken ....................................................................... 66 3.6.2.4. Objektorientierte Datenbanken .............................................................. 66 3.6.3. Programmiersprachen ..................................................................................... 67 3.6.3.1. Programmiersprachen der 3.-und 4.-Generation .................................. 67 3.6.3.2. Objektorientierte Programmiersprachen ................................................ 68 3.6.4. Anwendungssoftware .................................................................................... 69 3.6.4.1. Softwarearchitekturen ............................................................................. 69 12 Potentiale der Informationstechnik 3.6.4.2. Client-Server-Systeme .............................................................................. 71 3.6.4.3. Standard-Anwendungssoftware ............................................................ 72 3.6.4.4. Kiinstliche Intelligenz .............................................................................. 73 3.7. Informationstechnik und Unterhaltungselektronik .......................................... 75 4. Applikationstypen und ihre zukunftige Entwicklung ............... 76 4.1. Applikationstyp "Administration" ............................................................... 76 4.1.1. Charakteristika von Administrationssystemen ........................................... 76 4.1.1.1. Funktionen ................................................................................................ 77 4.1.1.2. Restriktionen .............................................................................................. 81 4.1.2. Zukiinftige Entwicklung von Administrationssystemen .......................... 83 4.1.2.1. Neue Systemarchitektur .......................................................................... 85 4.1.2.1.1. Downsizing und Client-Server ........................................................ 85 4.1.2.1.2. Weiterentwicklung von Unix .......................................................... 87 4.1.2.2. Image Processing ...................................................................................... 89 4.1.2.2.1. Komponenten des Image Processing ............................................... 91 4.1.2.2.2. Ausbau der Infrastruktur .................................................................. 92 4.1.2.3. Workflow-Management .......................................................................... 94 4.1.2.3.1. Workflow Software ........................................................................... 94 4.1.2.3.2. Business Process Redesign .............................................................. 97 4.1.2.4. Aussenorientierte Administrationssysteme ........................................... 98 4.1.2.4.1. Neue Funktionen fiir Administrationssysteme ............................ 100 4.1.2.4.2. Kommunikationsstandards fiir den Austausch von Geschiiftsdaten .................................................................................. 10 1 4.1.2.4.3. Elektronische Produktkataloge ..................................................... 102 4.1.2.4.4. Leistungsfahige Kommunikationsnetze ....................................... 105 4.1.2.4.5. Elektronische Marktdienste ........................................................... 107 4.1.3. Zusanunenfassung ......................................................................................... 108 4.2. Applikationstyp "Office" ................................................................................ 110 4.2.1. Charakteristika von Officesystemen ........................................................... 110 4.2.1.1. Funktionen ............................................................................................... 11 0 4.2.1.2. Restriktionen ............................................................................................ 114