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Politischer Unterricht: Demokratische Verpflichtung und soziale Verantwortung: Beratungen des Landtags Nordrhein-Westfalen zum Politischen Unterricht PDF

240 Pages·1989·15.227 MB·German
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Manfred Dammeyer (Hrsg.) Politischer Unterricht Manfred Dammeyer (Hrsg.) Politischer Unterricht: Demokratische Verpflichtung und soziale Verantwortung Beratungen des Landtags Nordrhein-Westfalen zum Politischen Unterricht Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Jürgen Girgensohn gewidmet CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Politischer Unterricht: Demokratische Verpflichtung und soziale Verantwortung / Manfrcd Dammcycr (Hrsg.). - Opladcn: Lcskc + Budrich, 1989 ISBN 978-3-8100-0780-3 ISBN 978-3-663-05684-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05684-3 NE: Dal11l11cycr, Manfrcd /Hrsg./ ©by Springer Fachmedien Wiesbaden 1989 Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1989 I n h alt Dr. Manfred Dammeyer SPD Demokratische Verpflichtung und soziale Verantwortung der politischen Bildung in der Schule Parlamentsdebatten eines wichtigen Schul sektors Einleitung ...•..•.•.•...•.•.•.•.•..••••...•....••••.••••••..•...••.••. 7 Antrag der Fraktion der CDU (Drucksache 9/2770) Bundeswehr und Friedenssicherung im Unterricht ••••.••••••.......•.••• 13 Antrag der Fraktion der SPD (Drucksache 9/2819) Friedenserziehung in der Schule .•.•.•.•.•.•.•.•••••••.••.•...••••..•. 17 Debatte im Landtag am 15.9.1983 (Plenarprotokoll 9/80) Heinrich Meuffels CDU •.....•.•........•.•.....•.•.•.•..•.....•••.••• 29 JOrgen Girgensohn, Kultusminister •.••..•.•...•••.••.•..•.•..•.•.••.. 40 Dr. Wolfgang BrOggemann CDU ..•.••••••......•.•.••••••.•.••.••••••••• 49 Reinhard Grätz SPD .........••..•••...•.•.•.••...•••••••.•..•...••.•• 60 Dr. Bernhard Worms CDU •.••.•.•.•...••..•...•.•••.••••.•.•••••••••••• 68 Dr. Johannes Rau, Ministerpräs1dent ..•.••.•.••••.•••.•••.••.•.•...... 73 Dr. Peter He1nemann SPD ......•.•••.•...•.•.•.•.....••••..•.•...••.•• 82 Beratung im Ausschuß für "Schule und Weiterbildung" am 21.9.1983 (Drucksache 9/1007) •••....••••..•..••••.•.•..•..••••.•.• 86 Antrag der Fraktion der CDU (Drucksache 9/2781) Die freiheitlich-demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung als Auftrag der Erziehung in den Schulen ••••..•••.•.••••...••••...•.. 89 Debatte im Landtag am 6.10.1983 (Plenarprotokoll 9/82) Dr. Wolfgang BrOggemann CDU •.•.•••.•..•••.•••.•...•.••.•••.••.••...• 95 Dr. Bernd Bruneme1er SPD •.•..••••..•..••••••••.•.••••.•..•.•.•..•.. 105 Dr. Gerhard Rödd1 ng CDU ..•.•.••••••••••...•...•.•.•..•.•.••.•..•... 114 JOrgen G1rgensohn, Kultusm1n1ster .•.•...••.•..•••.••••..•.•.••••...... 121 Dr. Ul r1ch Klose CDU ....•.•.•..•.•.••..••••.•...••.•.•....••••..•.. 129 Dr. Manfred Dammeyer SPD ..•.....•••..•••••••••.••.•....••••••••••.. 135 Antrag der Frakt10n der CDU (Drucksache 9/1141) Die freiheitlich-demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung als Auftrag der Erziehung in den Schulen .......•.•........••.......• 141 5 Antrag der Fraktion der SPD (Drucksache 9/3470) Bildung und Erziehung in demokratischer Verpflichtung und sozialer Verantwortung als Auftrag der Schule ....................... 150 Debatte im Landtag am 13.6.1979 (Plenarprotokoll 9/100) Dr. Bernd Brunemei er SPD ........................................... 161 Dr. Gerhard Rödding CDU ............................................ 167 J ü rgen Schaufuß SPD ................................................ 173 Dr. Hans Horn CDU .................................................. 176 Beratung im Ausschuß für "Schule und Weiterbildung" am 29.8.1983 (Drucksache 9/1315) .................................... 182 Beratung im Ausschuß für "Schule und Weiterbildung" am 28.11.1984 (Drucksache 9/1409) ................................... 183 Beschlußempfehlung des Ausschusses für "Schule und Weiterbildung am 13.12.1984 und Bericht vom 13.12.1984 an das Plenum (Drucksache 9/3892) Berichterstatter: Reinhard Grätz SPD .............................. 184 Debatte im Landtag am 17.1.1985 (Plenarprotokoll 9/112) Dr. Wolfgang Brüggemann CDU ........................................ 191 Dr. Johannes Rau, Ministerpräsident ................................. 205 Dr. Bernhard Wonns CDU ............................................. 207 Dr. Bernd Brunemeier SPD ........................................... 208 Dr. Gerhard Rödding SPD ............................................ 214 Hans Frey SPD ...................................................... 220 Dr. Hans Horn SPD .................................................. 224 Manfred Ludwig Mayer SPD ........................................... 232 Hans Schwier, Kultusminister ......................................... 236 Schlußabstimmung ...................•.•..•.•.•..•................. 240 6 Dr. Manfred Dammeyer Demokratische Verpflichtung und soziale Verantwortung der politischen Bildung in der Schule - Parlamentsdebatten eines wichtigen Schul sektors In der Auseinandersetzung um Inhalte, Methoden und organisatorische Ver ankerung der politischen Bildung hat die Bundesrepublik in den letzten Jahren eine interessante Diskussion erlebt, mit der auch der Landtag Nord rhein-Westfalen befaßt war. Sie nahm ihren Anfang mit dem Wunsch der Bundesregierung, daß im Schulun terricht die Rolle der Bundeswehr ausführlicher behandelt werden sollte. Sicher war dafür eher die sicherheitspolitische Diskussion in der Bundes republik zu Ende der siebziger Jahre in der Umsetzung des NATO-Doppel beschlusses als der Stand und eine etwaige Diskussion der Friedenserziehung in der Schule ausschlaggebend. In einem Gespräch zwischen den Kultus ministern der Länder und dem Bundesverteidigungsminister wurde einerseits der Wunsch nach breiterer Darstellung von Verteidigungsfragen und der Sicherung des Friedens durch die Bundeswehr behandelt und andererseits darauf hingewiesen, daß das Militär nicht das einzige und möglicherweise auch nicht das entscheidende Instrument zur Friedenssicherung ist und daß Unterricht in der Schule, der auf Friedenserziehung - ein Begriff, der schon seit Jahren in der pädagogischen Diskussion gebräuchlich ist abziele, sehr viel weiter greifen müsse, als sich nur mit diesem Thema zu befassen. Die Kultusminister kamen überein, zu diesem Themenkomplex gemeinsame Empfehlungen zu erarbeiten. Für die CDU haben Kultusminister Mayer-Vorfelder (Baden-Württemberg) und Dr. Gölter (Rheinland-Pfalz) die Federführung übernommen. 1981 haben zunächst Mayer-Vorfelder und Gölter einen Entwurf vorgelegt, worauf Krollmann und Girgensohn ihr Konzept entwickelten. Als sie ihre Entwürfe dann untereinander austauschten, stellten sie doch erhebliche Unterschiede fest, die sich bei der weiteren Beratung als so gravierend erwiesen, daß die CDU/CSU-Kultusminister und die Sozialdemokraten je eine eigene Fassung ihren Kollegen und der öffent lichkeit präsentierten. Unter dem Titel "Bundeswehr und Friedenssicherung im Unterricht" wurde das CDU-Papier und als "Friedenserziehung in der Schule" das SPD-Papier ver öffentlicht. Die CDU-Kultusminister gehen davon aus, daß "die Aufgabe der Friedenssicherung von besonderer Bedeutung für das deutsche Volk (ist), das im Herzen Europas in getrennten Staaten zu leben gezwungen ist, die unter schiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systemen und deshalb auch sich einander gegenüberstehenden Militärbündnissen angehören". Sie zitieren die Orientierung des Grundgesetzes darauf, dem Frieden der Welt zu dienen, 7 welches die Verteidigung mit bewaffneten Streitkräften einschließe. Die Schule solle "dazu beitragen, die Notwendigkeit und den Auftrag der Bundes wehr für die äußere Sicherung unserer Demokratie einsichtig zu machen". Die SPD-Kultusminister gingen von einem "erweiterten" Friedensbegriff aus und verlangten, daß die schulische Erziehung helfen soll, einen erweiterten differenzierten Friedensbegriff wirklich zu erfassen, in dem unterschied liche Vorstellungen vom Frieden einbezogen werden. Die Heranwachsenden sollten befähigt werden, als mündige demokratische Bürger zu einer aktiven und kritischen Mitgestaltung der Friedenspolitik in der Lage zu sein. Deshalb sollten sie sich auch mit Fragen der Sicherheitspolitik be schäftigen. Und auch Schüler sollten sich auf der Grundlage möglichst umfassender Sachkenntnisse und aktueller Informationen mit der Bundeswehr und ihrer zentralen Aufgabe der Landesverteidigung befassen. Dabei sollte auch Friedenserziehung als bedeutsamer Bestandteil historisch-politischer Bildung zwischen den Gesellschaften und Staaten bestehende Beziehungen und Konflikte behandeln und die Wirkungen unterschiedlicher politischer Ziel vorstellungen deutlich machen sowie den Stellenwert von sozialen Bewegungen und hochentwickelten Rüstungspotentialen sowie die sicherheits- und wirt schaftspolitischen Folgen der zunehmenden Rüstungsexporte behandeln. Auf der Kultusministerkonferenz am 22./23. Juni 1983 beantragten die sozialdemokratischen Kultusminister, daß in allen Ländern beide Papiere als Veröffentlichung der Kultusministerkonferenz den Schulen zur Verfügung gestellt werden sollte. Die Mehrheit der KMK, also die CDU-Ku1tusminister, lehnten diesen Antrag ab. Sie verlangen "die notwendige Berücksichtigung des Themas Bundeswehr und Friedenssicherung in den Lehrplänen der ein schlägigen Fächer", wie in ihrem Papier ausgedrückt. Noch in der Sommer pause brachte die CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen am 2.8.1983 das Papier "Bundeswehr und Friedenssicherung im Unterricht", also die Position der Länder Schleswig-Ho1stein, Niedersachsen, Saarland, Ber1in, Bayern, Baden-Württemberg und Rhein1and-Pfa1z, als Antrag ein (Drucksache 9/2770) und verlangte, die Landesregierung solle es für den Unterricht umsetzen. Die SPD-Fraktion reagierte darauf, indem sie ihrer seits als Antrag das Papier der SPD-Kultusminister "Friedenserziehung in der Schule", also die Position der Bundesländer Bremen, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfa1en, einbrachte (Drucksache 9/2819). Die erste Lesung der beiden Anträge stellte vor allem auf die Unterschiede ab, die einerseits in einer Beschränkung auf die Rolle und die Aufgaben der Bundeswehr gesehen wird und wie andererseits ein erweiterter Friedens begriff und eine umfassendere politische Information und Urteilsbildung beurteilt werden bzw. zu verwirklichen sind. Jedenfalls zeigten die Rede beiträge, daß vom Schulunterricht mehr und anderes verlangt werden muß, als nur über die Rolle der Bundeswehr zu informieren. Ziemlich gleichzeitig mit dem Antrag zur Bundeswehr brachte die CDU-Frak tion am 10.8.1983 einen Antrag "Die freiheitlich-demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung als Auftrag der Erziehung in den Schulen" (Drucksache 9/2781) im Landtag ein, in dem verlangt wird, "bessere Voraussetzungen 8 dafür zu schaffen, daß die Grundwerte unserer demokratischen Verfassung (Grundgesetz und Landesverfassung) in Erziehung und Unterricht wirksamer werden und die Schüler ein positives Verhältnis zu unserer Staats- und Gesellschaftsordnung gewinnen". Mit diesem Antrag wurde der Disput, der in der vorhergehenden Legislaturperiode zum Fach Geschichte in der Schule im Landtag ausgetragen wurde (vergleiche: Manfred Dammeyer (Hrsg.), Ge schichtsunterricht im demokratischen Staat. Beratungen des Landtags Nord rhein-Westfalen zum Geschichtsunterricht, Opladen: Leske & Budrich 1988), für die politische Bildung eröffnet. Die Zielsetzung der CDU, ein kanonisches Verständnis der Verfassung zu lehren, die wiederholte Identifikation von "Staats- und Gesellschafts ordnung", das Verlangen, ein "Monopol" aufzugeben, das in der politischen Bildung dem Lernziel Emanzipation eingeräumt sei, prägen diesen Antrag. Zu den Erziehungszielen gehörte demnach vor allem: "Loyalität gegenüber unserer Staats- und Gesellschaftsordnung, Toleranz gegenüber anderen Auf fassungen, Bereitschaft, für den Schutz von Minderheiten einzutreten, Kompromißbereitschaft in der demokratischen Willensbildung, Kritikfähigkeit gegenüber einer Fremdbestimmung der Medien". Wann demzufolge Loyalität, wann Toleranz, wann Kompromißbereitschaft und wann Kritikfähigkeit reklamiert werden, läßt in der Abstufung auch Rangfolgen staatsbürgerlicher Gesinnung erkennen. Die Landtagsdebatte über diesen Antrag macht deutlich, daß hier für die politische Bildung die Auseinandersetzung über die Verbindlichkeit von Gesellschaftsinterpretationen geführt wird. Politische Bildung steht damit in der Reihe der "Gesinnungsfächer", als die Religion, Deutsch und Geschichte in der deutschen Schul geschichte angesehen wurden und eingesetzt sind. Unzweifelhaft hat politische Bildung im Schulunterricht der Bundes republik ihre Wurzeln in der Forderung der Sozialdemokraten und der Weimarer Verfassung nach staatsbürgerlicher Unterweisung als einer Alterna tive zum völkischen Geschichtsunterricht sowie im Verlangen nach einer demokratischen Erziehung nach den Erfahrungen mit dem Hitler-Faschismus in den Forderungen nach Reeducation der Alliierten, die in der Direktive Nr. 54 "die Erziehung zu staatsbürgerlicher Verantwortlichkeit und demokratischer Lebensführung" dekretierten. Aber auch Grundgesetz und Landesverfassungen sowie die bildungspolitische Diskussion (vor allem der 50er Jahre) reklamieren mit jeweils unterschiedlichen Worten eine eigene politische Bildung, der für die demokratische Orientierung der Jugend und ihrer Befähigung zu selbständigem Urteil und aktiver Teilnahme am politischen Prozeß eine große Bedeutung zugemessen wird. Nach den krisenhaften Entwicklungen der 60er Jahre und den politischen Unruhen zu deren Ende wurde häufig gerade die politische Bildung und deren Orientierung auf eine "Konfliktpädagogik" (womit gemeint war, daß der grundlegende gesellschaftliche Konflikt und die Konflikte der gesellschaftlichen Gruppen und Individuen im Unterricht als solche behandelt und nicht in harmonisierenden Interpretationen aufgehen sollten) für die Aktivität der Jugendlichen verantwortlich gemacht. Es kann deshalb gar nicht verwundern, daß das Unbehagen am Hinterfragen, am Nachsehen, und Überprüfen von Verhältnissen auf ihre Ursachen und Entwicklungsprozesse, 9 das die junge unruhige Generation praktizierte, in ein Unbehagen an dem Schulunterricht mündete, der dieses alles thematisierte. Die Auseinandersetzungen über die Rahmenrichtlinien in Hessen, insbesondere zur Gesellschaftslehre, und über die Politikrichtlinien in Nordrhein-West falen charakterisieren diesen Prozeß für die siebziger Jahre. Mit dem Antrag "Die freiheitlich-demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung als Auftrag der Erziehung in den Schulen" wollte die CDU nun an diese Ausein andersetzung anknüpfen und ihren Beitrag dazu leisten, auch in Nord rhein-Westfalen die von ihr reklamierte "Wende" zu propagieren. Der SPD-Landtagsfraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen ging es nicht allein darum, den CDU-Vorstellungen einfach zu widersprechen. Entsprechend der Bedeutung dieses Teiles des schulischen Erziehungsauftrages sollte eine eigene, eine richtige Position öffentlich dem entgegengestellt werden. Deshalb wurde das Papier "Bildung und Erziehung in demokratischer Ver pflichtung und sozialer Verantwortung als Auftrag der Schule" erarbeitet und gleichfalls im Landtag als Antrag eingebracht (Drucksache 9/3470). Von den Bildungs- und Erziehungszielen, die die Landesverfassung nennt, werden Zielsetzungen eines politischen Unterrichts so abgeleitet, daß die Schüler/innen "die grundlegenden Normen des Grundgesetzes und der Landes verfassung zu verstehen und zu achten" lernen: "In der Schule ist die Ver mittlung von fachlichen Kenntnissen wichtige, aber nicht einzige Aufgabe. Schüler/innen müssen auch lernen, Kenntnisse anzuwenden, zu übertragen, zu eigenen Erkenntnissen und eigenen Sach- und Werturteilen zu gelangen. Hierzu ist eine unvoreingenommene offene und angstfreie Diskussion von Problemen notwendige Voraussetzung". "Politische Bildung knüpft dabei an freiheitliche und demokratische Traditionen der Geschichte an und vermit telt Einsicht in die Antriebe und Motive demokraticher Emanzipations bestrebungen der Neuzeit. Emanzipation ist auch künftig ein Ziel politischer Bildung. Grundgesetz und Landesverfassung sind Ausdruck und Ergebnis historischer Erfahrung mit Demokratieversuchen und deren Schei tern ... (Sie) enthalten Aufträge, Postulate und Normen, wie Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit, die in der Verfassungswirklichkeit erst eingelöst werden müssen und sollten". Solch eine politische Bildung kann nicht in einem Fach domestiziert werden, sie erfordert vielmehr Berücksichtigung in allen Fächern und Lernbereichen, orientiert auf ein realistisches Geschichtsbild und erinnert angesichts globaler Interdependenzen an umfassende Verantwortlichkeit einschließlich einer Friedensgesinnung. Dieses Konzept sieht von kanonischem "Bekanntmachen" von Verfassungsbe stimmungen ab, sondern will die Jugend lehren, ihre verfassungsgemäßen Rechte wahrzunehmen und die Verfassung mit Leben zu erfüllen. Es betont Prozesse und den Anteil des einzelnen am Akt der Befreiung, der Emanzipa tion. Die Debatte zu diesem Antrag zeigte, daß das umfassende Verständnis einer politischen Erziehung richtig ist. Wegen der Unterstellung des Abge- 10

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