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Politische Typologie und dramatisches Exemplum: Studien zum historisch-ästhetischen Horizont des barocken Trauerspiels am Beispiel von Andreas Gryphius’ Carolus Stuardus und Papinianus PDF

253 Pages·1985·29.82 MB·German
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1682 GERMANISTISCHE ABHANDLUNGEN POLITISCHE TYPOLOGIE UND DRAMATISCHES EXEMPLUM KARL-HEINZ HABERSETZER Politische Typologie und dramatisches Exemplum Studien zum historisch-ästhetischen Horizont des barocken Trauerspiels am Beispiel von Andreas Gryphius' Carolus Stuardus und Papinianus J. B. METZLERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG STUTTGART GERMANISTISCHE ABHANDLUNGEN 55 Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung der im Sommer 1979 von der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg angenommene Dissertation »Politische Typologie und dramatisches Exemplum. Studien zum historisch-ästheti schen Horizont des barocken Trauerspiels am Beispiel von Andreas Gryphius' Carolus Stuardus und Papinianus.« 1. Gutachter: Prof. Dr. Peter Michelsen 2. Gutachter: Prof. Dr. Arthur Henkel Tag der mündlichen Prüfung: 4. Juli 1979 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Habersetzer, Karl-Heinz: Politische Typologie und dramatisches Exemplum: Studien zum histor.-ästhet. Horizont d. barocken Trauerspiels am Beispiel von Andreas Gryphius' »Carolus Stuardus« und »Papinianus« /Karl-Heinz Habersetzer. - Stuttgart: Metzler, 1985. (Germanistische Abhandlungen; 55) ISBN 978-3-476-00571-7 ISBN 978-3-476-03206-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03206-5 NE: Gryphius, Andreas: Papinianus; GT © 1985 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1985 FÜR ULRIKE LEBENSLAUF Ich wurde am 11. September 1940 als Sohn des Karl Habersetzer und seiner Ehefrau Anni in Heidelberg geboren. Hier besuchte ich von 1947 bis 1955 die Volksschule und daran anschließend bis 1957 die Höhere Handelsschule. Von 1957 bis 1960 wurde ich in verschiedenen Firmen und Banken zum Industrie- und Bankkaufmann ausgebildet und legte die Kaufmannsgehil fenprüfung ab. Es folgte das humanistische Abitur am Aufbaugymnasium der Heimschule Lender in Sasbach/Baden. Von 1965 bis 1971 studierte ich an der Universität Heidelberg Germani stik, Geschichte und Philosophie. Meine Lehrer waren die Professoren: Peter Claasen, Werner Conze, Hans-Georg Gadamer, Christian Habicht, Arthur Henkel, Eberhard Lämmert, Peter Michelsen, Peter von Polenz, Roswitha Wisniewski. Im Sommerseme ster 1971 legte ich das erste Staatsexamen ab. Von 1971bis1973 war ich Angestellter der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Sitz in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und wechselte von hier 1973 auf die Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur der Technischen Universität Braunschweig. 1979/80 war ich Gastprofessor an der University of Cincinnati (Ohio, USA), nachdem ich 1979 an der Universität Heidel berg das Doktorexamen bestanden hatte. 1982 legte ich das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab und befinde mich seit dieser Zeit im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg. . Karl-Heinz Habersetzer Baden-Baden,Dezember1984 VORWORT Die vorliegende Untersuchung ist die überarbeitete Fassung meiner im Sommer 1979 von der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg angenommenen Disser tation über die Trauerspiele des Andreas Gryphius. Bei der Überarbeitung wurde soweit wie möglich auf die zu wesentlichen Themen der Darstellung erschienene Literatur verwiesen; die Thesen der Arbeit blieben davon unberührt. Mein Lehrer, Professor Peter Michelsen, hat die Arbeit angeregt und ihren Fortgang mit kritischem Interesse verfolgt; dafür und für viele ebenso anregende wie offene Gespräche habe ich ihm herzlich zu danken. Herrn Professor Arthur Henkel, der mich in die Literatur des Barock einführte, verdanke ich wichtige Korrigenda zu einzelnen Kapiteln der Arbeit. Es war ein besonderer Glücksfall, daß ich über Jahre hinaus aus den Quellen der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel schöpfen konnte und durch den dort regen wissenschaftlichen Diskurs vielfältige Anregungen erfahren durfte. Herrn Professor Paul Raabe, der mir zuerst als seinem Mitarbeiter, dann als schlichtem Benutzer den Zugang zu den Schätzen der Bibliothek verschaffte, habe ich für die so genossene Barocke Bücherlust zu danken. Viele Freunde und Kollegen haben mich beim Entstehen und Fortgang der Arbeit mit ihrem Interesse, hilfreichen Gesprächen und wichtigen Hinweisen entscheidend geför dert. Ihnen allen bin ich zu großem Dank verpflichtet: Martin Bircher, Emilio Bonfatti, Gerhard Dünnhaupt, Gotthardt Frühsorge, Franz Heiduk, Sibylle Penkert, Christoph Perels, Eberhard Rohse, Elida Maria Szarota und Marian Szyrocki. Vom Metzler-Verlag habe ich Herrn Dr. Bernd Lutz für vielseitige Unterstützung zu danken. Der VG Wort in München gilt mein Dank für einen namhaften Druckkostenzuschuß. Ohne die stetige Hilfe und Rücksicht meiner lieben Frau wäre die Arbeit wohl kaum fertiggestellt worden. Ihr ist sie gewidmet. Baden-Baden und Heidelberg, Dezember 1984 Karl-Heinz Habersetzer INHALTSVERZEICHNIS VORWORT . • . • . • • • • . • • . . • . • • . • • . . • . . • • • . • • . • • VII EINLEITUNG . • • . • . • . . • . • • . • . • • . . . • 1 Politische Typologie und dramatisches Exemplum 1 1. POLITISCHE TYPOLOGIE . • • . • 15 1. Carolus Stuardus. Trauer-Spil . 15 2. Shakespeare: Richard II. . . . 4 3 II. POLITISCHE TYPOLOGIE ALS IiANDLUNGSINTENTION . • . . • • 46 Zur Widmung des Carolus Stuardus an den Großen Kurfürsten von Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 III. DRAMATISCHES ExEMPLUM: Papinianus . . . . . . . . . 60 1. Exemplum als Moralphilosophie: Ma gnanimitas . . . 60 2. Themis und Gewissen: Mythologisches Exemplum als dramatische Theodizee . . . . . . . . . . . . . 71 3. Staatsräson: Necessitas und Fortuna ...... . 82 4. Widerstandsrecht: Jean Bodin und Hugo Grotius 87 IV. DRAM;ATISCHES EXEMPLUM UND REZEPTIONSGESCHICHTE • 95 Andreas Gryphius: Papinianus. Trauer-Spil. 1659 .. 95 Franz Neumayr, S. J.: Papinianus. Tragoedia. 1733 . 95 ANHANG •••.••.•..•.....•.••...•.••..•.. 129 ANDREAS GRYPHIUS' HOCHZEITSGEDICHT FÜR GABRIEL LUTHER • 130 Franz Neumayr, S. J.: Papinianus. Tragoedia. - Textedition. . . . 134 X VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN 165 ANMERKUNGEN . . • . • 166 LITERATURVERZEICHNIS 217 REGISTER ••...••• 242 EINLEITUNG POLITISCHE TYPOLOGIE UND DRAMATISCHES EXEMPLUM »Der rechte Leitstern/ der in wichtigen sachen die Leut zum sichern Port führet/ ist/ daß man sich in gegenwertigen Beschwernussen mitverflossener Zeit Exempeln berathfrage /dann wie Tacitus saget/ wenig können durch eygene Klugheit das Gute vom Bösen ... unterscheiden / der mehrer theil regieret sich nach ander Leut Exempel.« Allgemeine und General Reforma tion, der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis. Cassel 1614. »In imagine transit homo: transit figura huius mundi. Ihre Ehr, hohe digniteten und Standt seindt nur Bilder und Figuren ohne bestendiges Wesen.« Aegidius Albertinus: Lucifers Königreich und Seelengejaidt oder Narrenhatz. München 1616. Der Antagonismus von Geschichte und Dichtung, wie er seit Aristoteles zwischen der begrenzten Aussagekraft der Faktizität und dem Bedeutungspotential des Poetischen festgelegt ist, entscheidet auch noch im Barock[1] in gleicher Intensität über das Verhält nis von Drama und Roman zu ihrem historischen Substrat. Wenn Birken den Poeten vom Historiker auf Grund der unterschiedlichen Erkenntnisabsicht trennt, dann folgt er darin ebenso dem aristotelischen Paradigma wie in seiner Unterscheidung des Romans als Geschicht-Gedicht und Gedicht-Geschicht, welcher die wechselnde Attraktion von Fiktion und Historie zugrundeliegt: »Der Poet und der Historicus sind hierin voneinander unterschieden/ daß dieser schreibet /was geschehen ist/ jener aber/ was geschehen können. «[2] Den ganzen Umfang dieses Wechselverhältnisses zu bestimmen, wäre Aufgabe einer noch zu entwerfenden Historik und Poetik, zwischen denen die Verbindungslinien vom geschichtlich-politischen Bewußtsein in der prähistoristischen Epoche zur Ästhetik der vorautonomen Kunstperiode zu ziehen wären. Diese Fernziele können in der vorliegenden Arbeit nurmehr von einem eng begrenzten Untersuchungsfeld aus anvisiert werden. Die Arbeit versucht also nicht, den Zusammen hang von historischer Erkenntnis und ihrer ästhetischen Transformation zu generalisie ren, sondern sie beschränkt sich ausdrücklich darauf, diesen Konnex am Beispiel zweier Dramen von Andreas Gryphius als Tiefen- und Oberflächenstruktur zu erfassen und seine zentralen formalen wie inhaltlichen Nahtstellen aufzudecken. Das Interesse[3] an einer solchen literarhistorischen Fragestellung - sie geht aus von dem Sachinteresse an dem Ganzen der Überlieferung als individuellem Selbstverständnis - basiert auf einer längeren Beschäftigung mit der Literatur des Barock, die immer wieder

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