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Politische Opposition: Theorie und Praxis in westlichen Regierungssystemen PDF

212 Pages·2002·5.711 MB·German
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Ludger Helms Politische Opposition Ludger Helms Politische Opposition Theorie und Praxis in westlichen Regieru ngssystemen 11 VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <htlp://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Oktober 2002 Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage Juli 2006 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften I GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Der VS verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrecht lich geschützt. Jede verwertung außerhalb der engen Gren zen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und verarbeitung in elektronischen Systemen. Die wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Mar kenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jeder mann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem papier ISBN-13: 978·3·8100·3173-0 e·ISBN·13: 978·3·322·80871·4 001: 10.1007/978-3-322-80871·4 Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................. 7 I. Einleitung .................................................................. 9 11. Oppositionsmodelle in westlichen Demokratien ............................................................. 35 1. Deutschland: parlamentszentrierte Opposition mit starken Mitwirkungs-und Vetorechten .............. 40 1.1 Die institutionellen Parameter politischer Opposition in der Bundesrepublik ........................................................ 42 1.2 Die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Opposition in der Bundesrepublik ............................ 50 1.3 Politische Opposition in der deutschen Verfassungspraxis .......................................................... 55 1.4 Schlußbetrachtung: Leistungen und Probleme des deutschen Oppositionsmodells ....................................... 66 2. Großbritannien: parlamentszentrierte Opposition ohne Mitwirkungs- und Vetorechte ............................ 70 2.1 Die institutionellen Parameter politischer Opposition in Großbritannien ............................................................... 74 2.2 Die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Opposition in Großbritannien .................................... 81 2.3 Politische Opposition in der britischen Verfassungspraxis .......................................................... 86 2.4 Schlußbetrachtung: Leistungen und Probleme des britischen Oppositionsmodells ....................................... 92 5 3. Frankreich: parlamentarisch-präsidentieUes OppositionsmodeU ......................................................... 96 3.1 Die institutionellen Parameter politischer Opposition in Frankreich ...................................................................... 99 3.2 Die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Opposition in Frankreich........................................... 109 3.3 Politische Opposition in der französischen Verfassungspraxis ........................................................... 115 3.4 Schlußbetrachtung: Leistungen und Probleme des französischen Oppositionsmodells .................................. 122 4. USA: Opposition als Dualismus zwischen Legislative und Exekutive ............................................................... 127 4.1 Die institutionellen Parameter politischer Opposition in den USA ......................................................................... 130 4.2 Die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Opposition in den USA ............................................ 132 4.3 Politische Opposition in der amerikanischen Verfassungspraxis .. ....... ........... ......... ...................... ....... 141 4.4 Schlußbetrachtung: Leistungen und Probleme des amerikanischen Oppositionsmodells .............................. 151 5. Schweiz: direktdemokratisches Oppositionsmodell... 155 5.1 Die institutionellen Parameter politischer Opposition in der Schweiz..................................................................... 158 5.2 Die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Opposition in der Schweiz ........................................ 163 5.3 Politische Opposition in der schweizerischen Verfassungspraxis ... ........... ....... ........... ........... ........... ..... 171 5.4 Schlußbetrachtung: Leistungen und Probleme des schweizerischen Oppositionsmodells ............................. 175 IH. Konklusion und Ausblick ............................. 179 Literatur .................................................................................. 193 6 Vorwort Die vorliegende Abhandlung ist das Ergebnis einer rund zehnjähri gen Beschäftigung des Autors mit Fragen der politischen Oppositi on in unterschiedlichen liberalen Demokratien. Das bedeutet frei lich nicht, daß das Werk aus früheren einschlägigen Arbeiten des Verfassers komponiert wurde. Der hier veröffentliche Text wurde vollständig "an einem Stück" während der ersten Hälfte des Jahres 2002 - etwa zu gleichen Teilen in San FranciscolBerkeley und Berlin - niedergeschrieben. Es wäre zu wünschen, daß der bewußt überschaubar gehaltene Umfang der Studie die Chance des Buches erhöht, vollständig gelesen zu werden. Nur dann würde der poten tielle Vorteil einer vergleichenden Monographie gegenüber Sam melbänden, in denen Abhandlungen einzelner Länderspezialisten nachträglich zu einer "vergleichenden" Studie vereint werden, voll zum Tragen kommen. Die Untersuchung möchte einer breiteren politikwissenschaft lieh interessierten Leserschaft einen vertieften Einstieg in die Fra gen, Probleme und Befunde der vergleichenden Oppositionsfor schung bieten, welche hier nicht lediglich als Subdisziplin der Parla mentarismusforschung, sondern als Teilbereich der Vergleichenden Politischen Systemforschung verstanden wird. Gleichwohl wurde versucht, das Niveau der Studie so zu gestalten, daß es auch dem in der Politik einzelner Länder vorgebildeten Leser als willkommene Ergänzung zu der bislang verfügbaren Literatur dienen möge. Mein Forschungsaufenthalt an der University of California, Berkeley, dem Teile des Buches ihre Entstehung verdanken, wurde nicht zuletzt durch die ungewöhnlich großzügige fmanzielle Unter stützung der Fritz Thyssen Stiftung ermöglicht. Bei dieser Gele genheit möchte ich mich auch bei Professor Peter Lösche (Göttin gen), der mich nicht nur bei diesem Vorhaben vorbehaltlos unter stützt hat, aufrichtig bedanken. Für die kritische Lektüre einer frü heren Textfassung bin ich Professor Klaus von Beyme (Heidel- 7 berg), Professor Udo Kempf (Freiburg) und Dr. Uwe Jun (Pots dam) zu herzlichem Dank verpflichtet. Für sämtliche der verblei benden Unzulänglichkeiten bin ich freilich allein verantwortlich. Meiner Berliner Kollegin Anja C. Baukloh (Humboldt-Universität) gebührt mein Dank für die freundliche Unterstützung bei der Lite raturrecherche zum Thema neue soziale Bewegungen. Das javani sche Temperament meiner Frau Niken hat mir die Arbeit an die sem Buch zugleich erleichtert und erschwert - ohne ihre liebevolle Nachsicht gegenüber den oft beträchtlichen privaten Kosten meiner wissenschaftlichen Arbeit wäre diese Studie vermutlich gar nicht zustande gekommen. Berlin, im Juli 2002 Ludger Helms 8 I. Einleitung Das Recht auf Opposition und die Institutionalisierung von Oppo sition bilden zentrale Merkmale der freiheitlich-pluralistischen Demokratie. Diese Einsicht kennzeichnet nicht nur die klassische Lehre von der liberalen Demokratie, sondern zeigt sich auch in dem hohen Stellenwert, der Fragen nach dem Charakter und dem Zustand der politischen Opposition in ,jungen Demokratien"! sei tens der Politik und der Politikwissenschaft zugemessen wird.2 Auch für die Europäische Union (EU) wurde auf die zentrale Be deutung des Oppositionsprinzips nachdrücklich hingewiesen. Karl heinz Neunreither (1998: 440) bezeichnet das Fehlen des Oppositi onsprinzips - verstanden als dialektisches Gegenüber zwischen un terschiedlichen politischen Problemlösungsangeboten - als "per haps the real democratic deficit" innerhalb der EU. Der weitreichende Konsens über den hohen Stellenwert des Oppositionsprinzips für die Staats- und Gesellschaftsform der libe ralen Demokratie steht in einem auffallenden Gegensatz zu der spärlichen politikwissenschaftlichen Literatur über den Gegen stand. Dabei kann man, anders als für einige andere Themen, de nen sich die Politikwissenschaft in den vergangenen Jahrzehnten zugewendet hat, für die Oppositionsforschung kaum von ausge prägten konjunkturellen Auf- und Abschwüngen des wissenschaft lichen Interesses sprechen. In der Rückschau mag man allenfalls So der Titel einer von Klaus von Beyme und Dieter Noblen herausgegebenen Schriftenreihe im Verlag Leske + Budrich, die der Analyse der politischen Entwicklungen in den erst kürzlich demokratisierten Ländern gewidmet ist. 2 Vgl. in diesem Sinne etwa das Schwerpunktheft der Zeitschrift ,,Democra tization" (Southall 2001) über die politische Opposition in Südafrika; ferner den programmatischen Überblick über die Rolle der Opposition in der Tran sition autoritärer Regime zu Demokratien bei Stepan (1990). 9 die sechziger und siebziger Jahre als eine ,,Hochphase" der inter nationalen Oppositionsforschung bezeichnen. Ein besonderes De siderat, nicht nur innerhalb der deutschsprachigen Literatur, bilden damals wie heute im engeren Sinne vergleichende, monographi sche Studien über die politische Opposition in unterschiedlichen Ländern. Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Studie zwei Ziele: Zum einen geht es darum, die unterschiedlichen theoreti schen Zugänge und empirischen Kernbefunde aus dem Bereich der politikwissenschaftlichen Oppositionsforschung zusammenfassend darzustellen. Darüber hinaus soll ein eigenständiger, weiterführen der Beitrag zur vergleichenden Oppositionsforschung geleistet wer den, indem die unterschiedlichen Ausprägungen des Oppositions prinzips und ihre Funktionsweise in der Verfassungspraxis fünf aus gewählter Länder (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, USA, Schweiz) untersucht werden. Die weiteren Abschnitte dieser Einleitung sind drei unter schiedlichen Aspekten der Thematik gewidmet: (1) Zunächst geht es um eine begriffliche Bestimmung des Konzepts der politischen Opposition. (2) Im Anschluß daran ist das einschlägige politikwis senschaftliche Schrifttum zu analysieren, wobei im Rahmen dieses Einleitungskapitels vor allem den konzeptionellen und theoreti schen Aspekten der (vergleichenden) Oppositionsforschung Auf merksamkeit geschenkt werden soll. (3) Der Schlußabschnitt gibt einen Überblick über die weiteren Teile des Buches. Zum Begriff der politischen Opposition Der Begriff "Opposition" fmdet sich in der deutschen Sprache seit dem 16. Jahrhundert, wo er zunächst nur so viel wie "Gegensatz" bedeutete und vor allem in astrologischen und rhetorischen Kon texten Verwendung fand. In historisch orientierten Arbeiten der französischen Staatslehre, so bei Jean Bodin, diente der Begriff be reits im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts zur Charakterisierung einer Institution, die einer anderen zum Zwecke der Machtkon trolle gegenübergestellt ist (Euchner 1993a: 8). In Deutschland er langte der Begriff eine politische Bedeutung hingegen nicht vor der 10

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