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Politische Führung im Spiegel regionaler politischer Kultur PDF

462 Pages·2018·5.835 MB·German
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Martin Koschkar Clara Ruvituso Hrsg. Politische Führung im Spiegel regionaler politischer Kultur Politische Führung im Spiegel regionaler politischer Kultur Martin Koschkar · Clara Ruvituso (Hrsg.) Politische Führung im Spiegel regionaler politischer Kultur Herausgeber Martin Koschkar Clara Ruvituso Rostock, Deutschland Berlin, Deutschland ISBN 978-3-658-22564-3 ISBN 978-3-658-22565-0 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-22565-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhalt Vorwort Martin Koschkar/Clara Ruvituso Nord-Süd-Wege der Wissenschaft. Zum 65. Geburtstag von Nikolaus Werz……………………....……….…………………...9 Teil I: Übergreifende Fragestellungen von politischer Führung und politischer Kultur Yves Bizeul Der „Anführer der Masse“ und die politische Inszenierung…...…….31 Carsten Giersch Regimewechsel und politische Risikoanalyse……………………… 49 Detlef Jahn Dimensionen der Entscheidungsstrukturen von Regierungen in OECD Ländern: Ergebnisse von Expertenurteilen………………......67 Jan Müller/Christian Nestler Populismus in Lateinamerika und Europa – Auf dem Weg zum globalen Populismus?...........................................95 Detlef Nolte Regionalmächte und regionale Führung……………………………119 Claudia Zilla Politische Führung im Populismus (lateinamerikanischer Prägung)…………………………………….135 6 Inhalt Teil II: Iberoamerika und die politische Führung jenseits des Populismus Peter Birle Führungskrise oder unvereinbare Zielsetzungen? Über die Schwierigkeiten und Herausforderungen regionaler Integration in Lateinamerika …........................................159 Svenja Blanke Politische Führung in einer postfaktischen Welt…………………...179 Héctor Briceño Montesinos/Friedrich Welsch Opposition in einer elektoralen Autokratie: Der Runde Tisch „Demokratische Einheit“ in Venezuela………….189 Enrique Fernández Darraz Die Figur des Universitätsrektors und die nationale politische Führung in Lateinamerika……………………………….207 Cynthia Mora Izaguirre Neue Führungen und Machtoptionen in Costa Rica: Die Wahlen 2014……………………………………………………227 Christian Pfeiffer Politische Führung in Spanien – Von Suárez bis Rajoy……………249 Teil III: Politische Führung im Kontext des politischen Systems der BRD Karl-Rudolf Korte Wählen und Führen in der Einwanderungsgesellschaft…………….273 Inhalt 7 Gudrun Heinrich Rostock Lichtenhagen 1992 - 2017: Aufarbeitung und Erinnerung als Prozess der lokalen politischen Kultur - Ein Essay...293 Hans Jörg Hennecke Anmerkungen zum Konservativen…………………………………311 Conchita Hübner-Oberndörfer Frauen und (politische) Macht……………………………………...327 Eckhard Jesse Die NPD und der gescheiterte Verbotsantrag gegen sie……………349 Lothar Probst Anmerkungen zum Wandel des Führungs- und Regierungsstils deutscher Ministerpräsidenten……………………..371 Teil IV: Aspekte politischer Führung in Singapur, Russland und Indien Jörn Dosch Politische Führung unter konfuzianischen Vorzeichen: Die Singapur Story………………………………………………….397 Ludmila Lutz-Auras Von Löwen, Füchsen und Bären – Im Wald charismatischer Führungspersönlichkeiten der Russländischen Föderation................415 Jakob Rösel Regieren und Führen im alten Indien……………………………….447 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren……………………….481 Vorwort Nord-Süd-Wege der Wissenschaft Zum 65. Geburtstag von Nikolaus Werz Martin Koschkar/Clara Ruvituso Einleitung: Ein Werdegang mit Blick nach Süden Wer mit der akademischen Laufbahn von Prof. Nikolaus Werz vertraut ist, wird sich nicht wundern, dass in dieser Festschrift zu seinem 65. Geburtstag Beiträge über politische Führung aus sehr verschiedenen Weltregionen zusammenge- kommen sind. Am 15. Juli 1952 in Bonn geboren, verbrachte Werz seine Kind- heit als zweiter Sohn einer Diplomaten-Familie. Sehr früh erlebte er Interkultura- lität. Aufenthalte in Madrid, Kolumbien, Indonesien und Argentinien prägten seine Schulzeit. Entscheidend für die Entwicklung des späteren Lateinamerika- Experten waren die letzten Schuljahre in Buenos Aires, wo er das Goethe- Gymnasium in Belgrano besuchte und sein deutsch-argentinisches Abitur im Jahr 1971 abschloss. Diese Jahre prägten sein ganzes Leben: Mit der Schaffung eines „Schülerforums“ plädierte seine Klasse für die Demokratisierung der Schulleitung. Nikolaus Werz wirkte dabei als Leiter des Kulturausschusses und organisierte in diesem Rahmen u. a. surrealistische Filmvorführungen. Mit all diesen Anstößen und Erfahrungen kehrte er nach Deutschland zurück, dass gera- de im Rahmen der 68er-Bewegung starke Veränderungen durchlebte. Es folgte das Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und Philoso- phie in Freiburg im Breisgau. In seiner großen WG-Villa in der Mercystraße 11 übernachteten oft Freunde und Freundinnen aus Lateinamerika, die eine Art Pilgerfahrt in Richtung Heidegger-Hütte unternahmen, während er mit anderen deutschen Studenten und Studentinnen lieber anderenorts geistige Inspiration suchte. Denkansätze aus Lateinamerika, vor allem die Dependencia-Debatte und die Befreiungstheorien, beeinflussten in dieser Zeit die noch junge europäische Dritte-Welt-Forschung. Chile wird in diesen Jahren Mittelpunkt der Solidaritäts- bewegung und Lateinamerika erlebt eine „zweite Entdeckung“ durch Europa. Werz war beim Chile-Komitee in Freiburg tätig, das zahlreiche Flüchtlinge aus der Pinochet-Diktatur unterstützte. Bereits zu diesem Zeitpunkt wird klar, dass er die besten Voraussetzungen dafür besitzt, sich zu einem renommierten Latein- amerika-Experte zu entwickeln. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018 M. Koschkar und C. Ruvituso (Hrsg.), Politische Führung imSpiegel regionaler politischer Kultur,https://doi.org/10.1007/978-3-658-22565-0_1 10 Martin Koschkar/Clara Ruvituso Unter der Betreuung von Prof. Dr. Dieter Oberndörfer promovierte und ha- bilitierte Nikolaus Werz im Bereich Lateinamerika in Freiburg. Durch die Unter- stützung der Studienstiftung des Deutschen Volkes und des Arnold-Bergsträsser- Instituts (ABI) – wo Oberndörfer als Direktor lange wirkte – konnte er seine erste Forschungsarbeit zu Lateinamerika abschließen. Es kam in diesem Zusam- menhang zu einem zweiten wichtigen Aufenthalt in Lateinamerika. Zwischen 1980-1981 wurde er als investigador asociado am Centro de Estudios del Desarrollo (CENDES) in Caracas aufgenommen. In Venezuela begann er einen Forschungsschwerpunkt zu entwickeln, der ihn sein ganzes Leben begleiten wird. Seine Doktorarbeit: „Parteien, Staat und Entwicklung in Venezuela“ wurde 1983 im Weltforum Verlag publiziert. Als Mitarbeiter des ABI unternahm er seine zweite große Forschungsarbeit. Seine junge Familie – Ingrid und die Töchter Katharina und Teresa – begleiteten ihn in der schwierigen Phase der Habilitation. Mit dem Buch „Das neuere politi- sche und sozialwissenschaftliche Denken in Lateinamerika“ (1991) gehört Werz bis heute zu den wenigen Lateinamerikanisten West-Deutschlands, die sich mit dem politischen, philosophischen und soziologischen Denken Lateinamerikas intensiv auseinandersetzten. Die Habilitation wurde auch in Caracas ins Spani- sche übersetzt und unter dem Titel „Pensamiento sociopolítico moderno en A- mérica Latina“ veröffentlicht. Ein Jahr später erschien das „Handbuch der deutschsprachigen Lateinamerikakunde“, indem er als Herausgeber wirkte. Werz kennt die Licht- und Schattenseiten der Lateinamerika-Studien in der BRD. Zudem hatte er ein breites Netzwerk in Deutschland und Lateinamerika aufgebaut. Mit einer Lehrstuhlvertretung im Bereich der Politikwissenschaft in Freiburg i. Br. begann die Phase der Professur. Bald bekam er die Möglichkeit, im Norden Deutschlands seine wissenschaftliche Karriere fortzusetzen. Der „Nandu-Effekt“: Lateinamerika und Mecklenburg- Vorpommern kommen zusammen Mit seinem Antritt am Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre im Jahr 1994 an der Universität Rostock wurde Werz verpflichtet, seinen Schwerpunkt auf Lateinamerika mit einem bis dahin weniger vertrauten Fallbeispiel Mecklen- burg-Vorpommern zu kombinieren. Der Transformationsprozess in den neuen Bundesländern sollte auch an der Universität Rostock mit Blick auf Demokratie, Parteienwettbewerb und Wahlverhalten Beachtung finden. Das Fallbeispiel Mecklenburg-Vorpommern wurde dabei mit der anliegenden Großregion – dem Ostseeraum – verknüpft. Aus Verpflichtung wurde Leidenschaft und Engage- ment für die Region. Diese außergewöhnliche Süd-Nord Kombination hat Werz Nord-Süd-Wege der Wissenschaft 11 selber ironisch mit der Figur des „Nandus“ verglichen, ein ursprünglich aus Südamerika in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelter Laufvogel. Die Ankunft von Nikolaus Werz in Rostock könnte nicht besser für die Fortführung der Tradition der Lateinamerikaforschung in der Hansestadt stehen. In den schwierigen Zeiten der Nachwende-Transformation war Werz jemand, die sich sehr für die Produktion und das Wirken des damaligen Lateinamerika- Instituts der DDR interessierte. Er führte 25 Jahre lang einen offenen Dialog mit den damaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und wirkte in der Rettung vieler Bestände und Archive über Lateinamerika mit. Ein Projekt strebt seit 2016 an, diese Bestände zu digitalisieren und damit für die weitere Forschung zu öffnen. Das Erhalten der Lateinamerikanistik in Rostock ist untrennbar mit dem Namen Nikolaus Werz verknüpft. Als Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Regie- rungslehre konnte er seiner Leidenschaft für Lateinamerika in Forschung und Lehre sowie als Doktorvater und Betreuer für Bachelor- und Masterarbeiten nachgehen. Mit der internationalen Aufmerksamkeit für Hugo Chávez wurde Werz we- gen seiner frühen Beschäftigung mit dem Land als einer der wenigen deutschen Venezuela-Experten oft zu Gesprächen und Analysen angefragt. Er prägte die oft polarisierte Debatte mit einer ausgeglichenen Position und Reflexion, die bis heute den Dialog mit verschiedenen Seiten sucht. Mit einem Sammelband zu Populismus in Übersee und Europa1 erkannte Werz frühzeitig die zunehmende Wirkung des Rechtspopulismus in Europa sowie dessen Differenz mit der politi- schen Kultur Lateinamerikas. Seine mittelweise in der dritten Auflage erschiene „Einführung in Lateinamerika“2 öffnete einem breiteren Publikum die Region mit einer Analyse, die auf Gemeinsamkeiten und Vielfalt aufmerksam macht. Seine Untersuchung des politischen Systems in Argentinien3 füllte eine spürbare Lücke in der allgemeinen Betrachtung des Landes im deutschsprachigen Raum. Zudem gelang es ihm als Herausgeber des Sammelbandes „Populisten, Revolu- tionäre, Staatsmänner: Politiker in Lateinamerika“4, auf die oft in Deutschland defizitäre Darstellung der vielfältigen politischen Kulturen und des leaderships in Lateinamerika hinzuweisen. Aus einem langjährigen interdisziplinären Aus- tausch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Rostock und der Universidad Nacional de La Plata (UNLP) ist ein Sammelband zur vergleichen- den Perspektive der Transitionen und Prozesse der Vergangenheitsbewältigung 1 Werz (2003). 2 Werz, (2005); (2008a); (2013a). 3 Werz, (2012a). 4 Werz, (2010).

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