ebook img

Politische Bildung in der Bundesrepublik: Zum 30jährigen Bestehen der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung PDF

280 Pages·1996·8.245 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Politische Bildung in der Bundesrepublik: Zum 30jährigen Bestehen der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung

Politische Bildung in der Bundesrepublik Politische Bildung in der Bundesrepuhlik Zum 30jahrigen Bestehen der Deutschen Vereinigung fUr Politische Bildung 1m Auftrag der DVPB herausgegeben von Dorothea Weidinger Leske + Budrich, Opladen 1996 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Politische Bildung in der Bundesrepublik: zum 30jahrigen Bestehen der Deutschen Vereinigung fUr Politische Bildung I Deutsche Vereinigung fUr Politische Bildung. - 1. Aufl. - Opladen : Leske und Budrich, 1996 ISBN 978-3-8100-1622-5 ISBN 978-3-322-97345-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97345-0 NE: Deutsche Vereinigung fUr Politische Bildung Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich Vorwort Die Deutsche Vereinigung fUr Politische Bildung wurde 1965 begriindet, zu einer Zeit, in der Politischer Bildung angesichts neonazistischer Aktivimten eine wichtige Aufgabe in der Erziehung der jungen Generation zu Demokra tie, Toleranz und Vergangenheitsbewaltigung zugeschrieben wurde. Sie hat sich dieser Aufgabe seither mit unterschiedlichem Erfolg gestellt - unter Rahmenbedingungen, die ihr in man chen Bundeslandern die Erftillung eben dieser Aufgabe nicht eben erleichterten. Die deutsche Vereinigung 1990 hat ihre Tatigkeitsfelder eben so erweitert, wie die Chancen, ihren Aufgaben ge recht zu werden. Wenn wir der Grtindung unseres Verbandes heute mit einer Sammlung von Stimmen zur politischen Bildung gedenken, so geschieht dies vor allem in der Hoffnung, daB den Zielsetzungen Politi scher Bildung, die in Deutsch land inzwischen kaum mehr umstritten sind, in der Zukunft mehr Beachtung und den Rahmenbedingungen, in denen sie sich bewegen muB, mehr Auf merksamkeit zukommen moge. So gibt diese Festschrift in einem ersten Teil einen Uberblick tiber die Geschichte unseres Verbandes - auf der Ebene des Bundes einerseits und der Landesverbande andererseits. Eine Momentaufnahme der Arbeit im Landes verband Nordrheinwestfalen will M6glichkeiten und Grenzen unserer Ver bandsarbeit aufzeigen. Der zweite Teil der Festschrift befaBt sich mit den aktuellen Rahmenbe dingungen der schulischen und auBerschulischen politischen Bildung. Der dritte Teil der Festschrift schlieBlich ist einerseits kritischer Be standsaufnahme der Didaktik und Methodik gewidmet, andererseits aber will er vorwarts blicken, Visionen und Wege zu einer besseren Politischen Bil dung in der Zukunft umreiBen. Urn der Vielfalt der Beitrage des dritten Teils gerecht zu werden, wurden sie in Gruppen zusammengefaBt, die inhaltliche Gemeinsamkeiten andeuten sollen. (Eine solche Zuordnung zu Themenbereichen und -affinitaten ist aber nattirlich immer auch ein wenig willktirlich und sicherlich im einen oder an deren Fall angreifbar.) Mit der Festschrift wollen wir einen Uberblick zum Stand der Uberle gungen zur Didaktik der Politischen Bildung geben und eine Momentauf nahme der Probleme, die sich stellen. 6 Vorwort Wir wiinschen uns, daB diese Festschritt die Diskussion urn die wissen schaftlichen Grundlagen, Anliegen und Moglichkeiten der Politischen Bil dung neu anstoBen und daB sie ein Schritt sein rnoge zu einer Verbesserung der Rahrnenbedingungen unserer Arbeit. Inhalt Vorwort..................................................................................................... 5 1 Die Deutsche Vereinigung fur Politische Bildung: Bundesvorstand und Landesverbande .. ..................................... 11 1.1 Clemens LessinglHerbert Knepper: Politisches Handeln fUr die Politische Bildung. Zur Geschichte der deutschen Vereinigung fUr Politische Bildung.................................... 13 1.2 Dorothea Weidinger (Hrsg.): Die Landesverbiinde der Deutschen Vereinigung fUr Politische Bildung .... 28 1.3 Hans-Joachim von Olberg: Politische Taktik der Politischen Didaktik ... ............. ................................ 50 2 Zur Situation der Politischen Bildung in Deutschland.............. 61 2.1 Dorothea Weidinger: Politische Bildung an den Schulen in Deutschland ................................... 63 2.2 Stefan Rappengliick: AuBerschulische politische Bildung mit Jugendlichen - Bestandsaufnahme und Perspektiven .... ...... ........................................... 73 2.3 Klaus-Peter Hufer: Politische Erwachsenenbildung Situation und Tendenzen ........................ 87 3 Gegenwart und Zukunft Politischer Bildung im Spiegel kontroverser Deutungen und Erwartungen ............................... 97 3.1 Politische Bildung in Deutschland heute - marginalisiert, aber unabdingbar fiir den Erhalt der Demokratie ......................... 99 3.1.1 Gabriele Behler: Uberlegungen zu einer Neugriindung Politischer Bildung........................ 99 3.1.2 Hermann Giesecke: Die Normalisierung der politischen Bildung............................................. 106 3.1.3 Michael Th.Greven: Die politische Gesellschaft braucht politische Bildung ............................. 112 8 lnhalt 3.1.4 Manfred Hiittich: Zur Zukunft politischer Bildung................................................................ 118 3.1.5 Peter Massing: PHidoyer fur einen politischen Politikunterricht........................................ 124 3.1.6 Heinrich Oberreuter: Zum Eigenwert politischer Bildung .......................................................... 128 3.1.7 Siegfried Schiele: Quo vadis? ................................................................................................ 133 3.1.8 RolfWernstedt: Einige Uberlegungen zur politischen Bildung und ihrer Zukunft ............. 140 3.1.9 Hans-Joachim Tschiche: Politische Bildung in der Krise? ................................................................ 144 3.2 Didaktik der politischen Bildung heute - zwischen DeJizitanalyse und ZukunJtsorientierung ........................ 147 3.2.1 Paul Ackermann: Politisches Lernen als unabgeschlossene Suchbewegung ......................... 147 3.2.2 K. Peter Fritzsche: Toleranz..................................................................................................... 153 3.2.3 Peter Henkenborg: Politische Bildung neu denken: Skizzen zu einer Umbruchsituation ........ 160 3.2.4 Wolfgang Hilligen: Politische Bildung im cultural lag II ......................................................... 168 3.2.5 Klaus Koopmann: Individualisierung und politische Bildung ................................................ 175 3.2.6 Hans MisselwitziMichael Gumbert: Neuer Wein in neuen SchUiuchen.............................................................. 183 3.2.7 SibyUe Reinhardt: Didaktische Perspektiven der Politischen Bildung .................................... 190 3.2.8 Dagmar Richter: Zur Bedeutung von Geschlechterdifferenzen fUr zukunftige politische Bildung...................................................................................... 196 3.2.9 Ulrich Sarcinelli: Mediatisierung von Politik als Herausforderung fur eine Neuorientierung - Politische Bildung zwischen "Antiquiertheit" und Modernitatsdruck....... 202 3.2.10 Bernhard Sutor: Neue Politik - neue Didaktik? Oder: Einige Erinnerungen anlaBlich einer aufgeregten Diskussion .............. .... ............. .... ...... .... .............. ...... ....... ..... 209 3.2.11 Hagen Weiler: Von der Sozial-Erziehung zur sozialwissenschaftlichen System-Analyse im Politik-Unterricht fUr die Zukunft.. ...................................................... 216 Inhalt 9 3.3 Die politische Bildung der ZukunJt - zwei Szenarien ..................... 221 3.3.1 Werner J. Patzelt: Politische Bildung in der Zukunft. Zwei Szenarien ................................... 221 3.3.2 Wolfgang Sander: Von der Holle durch den Himmel zur Erde. Drei Szenarien zur Zukunft der politischen Bildung ............................................................................. 227 3.4 Politische Bildung im Zeichen von Europiiisierung und Globalisierung ........................................................................................... 233 3.4.1 Ernst Herbst: Weltsicht als Problem politischer Bildung - politische Bildung als globales Problem .................................................................................. 233 3.4.2 Paul-Ludwig Weinacht: Politische Bildung im Angesicht Europas ................................................. 240 3.4.3 Peter Weinbrenner: Die Globalisierung der Wirtschaft als Herausforderung der Politischen Bildung ................................................................................... 247 3.5 Die Praxis des politischen Unterrichts und die Profession des Politiklehrers............................................................... ............... ......... 255 3.5.1 Gotthard Breit: Zur Veroffentlichung von Unterrichtseinheiten ........................................ 255 3.5.2 Siegfried George: Politikdidaktische Elemente des offenen Unterrichts ................................ 262 3.5.3 Tilman Grammes: Die Profession des Politiklehrers und das fachdidaktische Expertenwissen .......................................................................................... 269 3.5.4 Heinz KUppert: Handlungsorientierte Politische Bildung - Ein Ansatz zur Forderung demokratischer Handlungskompetenz ..................................... 277 1. Die Deutsche Vereinigung fur Politische Bildung: Bundesvorstand und Landesverbande Clemens Lessing/Herbert Knepperl Politisches Handeln fur die Politische Bildung Zur Geschichte der Deutschen Vereinigung fUr Politische Bildung Anfange Politischer Bildung in der Nachkriegszeit Politik und Bildung sind in der deutschen Geistes- und Kulturgeschichte oft allzu sehr auseinandergefallen. Der im Sinne des Neuhumanismus Gebildete zog sich gerne und schnell in einen Elfenbeinturm geistiger Abgeschieden heit von den "Niederungen des Alltags" zuriick. Dem Politiker dagegen ging es urn Machterwerb und Machterhalt, deren geistige Begriindung oft eine se kundare Rolle spielte. Am schlimmsten war die Eliminierung des Geistes aus der Politik in der Zeit nationalsozialistischer Herrschaft. Das Fehlen des Geistes in der Politik schlug hier in Barbarei urn. Die erste Studentengeneration nach dem 2. Weltkrieg wurde im eiskalten Winter 1945/46 von dem Gedanken umgetrieben: "Wie kann man Geist und Politik miteinander verbinden?" Sie erIebte damals eine echte geistige Be freiung, konnte man doch zum erstenmal nach der dumpfen Nazizeit ohne jede Zen sur Bticher der ganzen Welt Ie sen und in Freiheit geistige Auseinan dersetzungen pflegen. Dem Wunsch, dieser Geburt des miindigen Biirgers Dauer zu verleihen, entsprang der Ruf nach einer breiten Politischen Bil dung, der sich die ersten politischen Studentenorganisationen wie die christ lich-demokratische oder die sozialistische annahmen. Die offizielle Politische Bildung im Nachkriegsdeutschland ging auf die Umerziehungsbemtihungen der Besatzungsmachte zuriick. Die drei westli chen Besatzungsmachte wollten den Deutschen demokratische Tugenden, Regeln und Verhaltensweisen beibringen, die sowjetische den Marxismus Sta linscher Pragung, wozu sie Bildung durch Schulung ersetzte. Die erste Nach kriegsstudentengeneration griff die Umerziehungsbemiihungen der westli chen Alliierten freiwillig auf, wei I sie aus dem Krieg und der Nazischrek kensherrschaft mit der Zielsetzung heimgekehrt war: "Nie wieder dies!" Theo dor Adorno, aus dem amerikanischen Exil auf seinen Lehrstuhl an der Un i versitat Frankfurt zuriickgekehrt, forderte in diesem Sinne, daB Auschwitz nie wieder sein diirfe. Unter dem Pseudonym Friedrich Wilhelm Oetinger schrieb damals der Erziehungswissenschaftler Theodor Wilhelm ein viel be achtetes Buch, in dem er "Partnerschaft" als Ziel aller Politischen Bildung herausstellte. 1m AnschluB an Dewey forderte er die Lehrer auf, ihre Schiiler zu fairen Partnern zu erziehen, die sich durch demokratische Tugenden und

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.