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Politik des bürgerschaftlichen Engagements in den Bundesländern PDF

338 Pages·2003·8.677 MB·German
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Politik des bürgerschaftlichen Engagements in den Bundesländern Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" des 14. Deutschen Bundestages Schriftenreihe Band 7 Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" Deutscher Bundestag (Hrsg.) Politik des bürgerschaftlichen Engagements in den Bundesländern Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2003 Die Kosten für die Veröffentlichung wurden freundlicherweise mitgetragen von: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e. V. Hans Böckler Stiftung Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Enquete-Kommission ,,Zu kunft des Bürgerschaftlichen Engagements" dar. Für die inhaltlichen Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung. Lektorat: Cord Arendes Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-8100-3641-4 ISBN 978-3-663-11062-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11062-0 © 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2003 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Verviemiltigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt vorwort.................................................................................................... 7 Einleitung................................................................................................. 9 loset Schmid, Ulrich Otto unter Mitarbeit von Sven Plank, Stephanie Schönste in, Christian Steifen Intentionen, Instrumente und Wirkungseinschätzungen ausgewählter Förderstrategien bürgerschaftlichen Engagements im föderalen Staat.... 13 loachim Braun Förderung des bürgerschaftlichen Engagements auf Länderebene ....................................................................................... 109 lörg Bogumil, Thomas Klie, Lars Holtkamp, Paul-Stejan Roß Öffentliche Förderung von Organisationen des Dritten Sektors im Sozial- und Kulturbereich................................................................... 155 Michael Kilian Bürgerschaftliches Engagement durch Geldspenden an öffentlich geförderte Institutionen - Sachstand und Hemmnisse im öffentlichen Haushaltsrecht und Anforderungen an dessen Weiterentwicklung ......... 245 Helmut Klages Motivation und Motivationswandel bürgerschaftlichen Engagements ... 295 Autorenverzeichnis .................................................................................. 341 Vorwort zur Schriftenreihe Für eine starke Bürgergesellschaft Bürgerschaftliches Engagement in seiner ganzen Vielfalt hält unsere Gesell schaft zusammen, macht sie lebendig und lebens wert. Die engagierten Bür gerinnen und Bürger schaffen mit ihrem Einsatz eine Atmosphäre der Solida rität, der Zugehörigkeit und des Vertrauens. Gleichzeitig ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger der Grundpfeiler einer lebendigen, sozialen Demokratie. Die Bürgergesellschaft, jenes Netzwerk von selbstorganisierten, freiwil ligen Assoziationen - Vereine und Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen, Stiftungen und Freiwilligendienste, aber auch politische Parteien und Gewerkschaften usw. - bildet ein Tätig keitsfeId eigener Art zwischen Staat, Wirtschaft und Familie. Bürgergesell schaft als Reformperspektive erfordert von seiten der Wirtschaft Unterneh men, die sich dem Gemeinwesen gegenüber verantwortlich verhalten und in diesem Sinne als "Corporate Citizens" selbst Teil der Bürgergesellschaft sind. Vor allem aber bedarf die Bürgergesellschaft eines unterstützenden Staates, der bürgerschaftliches Engagement nicht durch unnötige bürokrati sche Auflagen reglementiert und hemmt, sondern schützt und ermöglicht. Im Dezember 1999 hat der 14. Deutsche Bundestag die Enquete-Kom mission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" eingesetzt und ihr den Auftrag erteilt, konkrete politische Strategien und Maßnahmen zur För derung des freiwilligen, gemeinwohlorientierten bürgerschaftlichen Engage ments in Deutschland zu erarbeiten. Diesen Auftrag hat die Kommission im Sommer 2002 erfüllt (vgl. Band 4 der Schriftenreihe). Mit ihrem Bericht wendet sich die Enquete-Kommission an eine Vielzahl von Akteuren: die Bürgerinnen und Bürger, die zivilgesellschaftlichen Orga nisationen, aber auch die staatlichen Institutionen und nicht zuletzt die Un ternehmen und die Gewerkschaften - sie alle sollen ermutigt werden, sich stärker als bisher für bürgerschaftliches Engagement zu öffnen. Denn die Be reitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich zu engagieren, steht in direkter Wechselwirkung mit den Möglichkeiten zu bürgerschaftlichem Engagement, die von Organisationen geboten werden. Demokratische, beteiligungsfreund- 8 Vorwort zur Schriftenreihe liehe Strukturen staatlicher Institutionen und die glaubwürdige Gemeinwohl orientierung von Unternehmen haben direkten Einfluss auf die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung für das Gemeinwesen zu über nehmen. Darüber hinaus betrachtet es die Enquete-Kommission als eine ihrer we sentlichen Aufgaben, an einem öffentlichen Bewusstseinswandel für die Be deutung bürgerschaftlichen Engagements mitzuwirken. Wir haben uns des halb entschieden, neben dem Abschlussbericht weitere Gutachten und Ar beitsmaterialien, die im Laufe der Kommissionsarbeit entstanden sind, in ei ner Schriftenreihe zu veröffentlichen. Einblicke in die Wirklichkeit bürgerschaftlichen Engagements verdankt die Kommission nicht nur den eigenen Mitgliedern aus Wissenschaft und Politik, sondern auch den vielen Experten, die in dieser Schriftenreihe zu Wort kommen. Ihnen sei für ihr Engagement ebenso gedankt wie den Mitar beiterinnen und Mitarbeitern des Sekretariats der Kommission, die alle Pu blikationen inhaltlich und organisatorisch betreut haben. Darüber hinaus ge bührt auch den Praktikern des bürgerschaftlichen Engagements Dank, die die Arbeit der Enquete-Kommission von Anfang an aufmerksam beobachtet und begleitet haben. In Anhörungen und Tagungen hat die Enquete-Kommission einen intensiven Dialog mit den bürgerschaftlieh Engagierten und den zivil gesellschaftlichen Organisationen geführt, um die Erfahrungen und Anliegen der Praxis aufzugreifen. Nicht jede Anregung konnte Berücksichtigung fin den, aber die engagierten Debatten mit den Betroffenen haben den Bericht der Kommission entscheidend mitgeprägt. Die Arbeit der Enquete-Kommission ist beendet, aber die Arbeit an der Zukunft bürgerschaftlichen Engagements hat gerade erst angefangen. Nun ist es Aufgabe der Bürgergesellschaft und ihrer Institutionen, die nachhaltige Förderung bürgerschaftlichen Engagements entschieden in Angriff zu neh men. Zu dem dafür erforderlichen Diskurs soll diese Schriftenreihe einen Beitrag leisten. Dr. Michael Bürsch, MdB Vorsitzender der Enquete-Kommission ,,zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" Einleitung Den 16 Bundesländern kommt im Kontext einer Politik der Förderung und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements eine wichtige Rolle zu. Die Länder vollziehen dabei nicht nur Gesetze und Rechtsvorschriften, sondern sie können Anstöße und Entwicklungen sowohl aus den Kommunen als auch von der Bundesebene aufgreifen, bündeln und in übergreifende landesbezo gene Förderkonzeptionen und -strategien integrieren. Darüber hinaus können sie aber auch selbst initiativ tätig werden und auf der Grundlage länderspezi fischer Ausgangsbedingungen, Traditionen und Sichtweisen eigene Hand lungsansätze und -instrumente entwickeln und erproben. Der erhebliche Spielraum bei der Nutzung von Instrumenten und Strate gien der Förderung und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements durch die Länder hat zu einer Vielfalt von Ansatzpunkten, Förderwegen und Konzeptionen und damit zur Entstehung eines breiten Spektrums länderspe zifischer Förderprofile bürgerschaftlichen Engagements beigetragen. Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys von 1999 haben dabei gezeigt, dass das bürgerschaftliche Engagement in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Die Engagementquoten (Engagierte bezogen auf die Wohnbevölkerung über 14 Jahren) in den einzelnen Bundesländern reichen von 24% in Berlin bis 40% in Baden-Württemberg. Neben einem Nord-Süd-Gefälle und den Unterschieden im Engagement zwischen Ost- und Westdeutschland ist auch eine Stadt-Land-Differenz festzustellen: Im Kern bereich von Großstädten ist die Engagementquote deutlich niedriger als in ländlichen Gebieten; kleine Gemeinden erreichen die höchsten Engagement quoten. Dies wirkt sich auch auf Länderebene aus: In Flächenstaaten mit vielen kleinen Gemeinden herrschen andere Bedingungen für bürgerschaftli ches Engagement als in den Stadtstaaten. In den letzten Jahren hat sich die Beschäftigung mit dem bürgerschaftli chen Engagement in nahezu allen Bundesländern wesentlich intensiviert. Die Entwicklung von Maßnahmen, Instrumenten und Institutionen zu dessen Förderung wurde durch das von den Vereinten Nationen ausgerufene Inter nationale Jahr der Freiwilligen 2001 noch einmal erheblich beschleunigt. In- 10 Einleitung zwischen lassen sich in allen Bundesländern intensive Bemühungen erken nen, den Gegenstandsbereich der Engagementpolitik genauer zu umreißen, das Arsenal an Instrumenten und Maßnahmen der Förderung und Unterstüt zung weiter zu entwickeln und neue Schwerpunkte, Themen und Zielgruppen einer Engagementpolitik zu identifizieren. Dabei unterscheiden sich die ein zelnen Bundesländer allerdings zum Teil erheblich hinsichtlich des zeitlichen Beginns dieser Bemühungen, der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen sowie der Instrumente und Strategien. Diese Unterschiedlichkeit der Förderpolitik in den Bundesländern ist ein Ausdruck regionalspezifischer Besonderheiten und nicht zuletzt auch des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland, die nicht etwa als Hypothek, sondern als eine Ressource politischer Strate giebildung zu werten ist. Jenseits der gewollten Vielfalt und Unterschiedlichkeit länderspezifi scher Förderwege gibt es allerdings einige Grundsatz- und Querschnittsfra gen, mit denen sich alle Länder bei der Weiterentwicklung ihrer Förderpoli tiken beschäftigen und für die sie Lösungen finden müssen. Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern ist dadurch gekenn zeichnet, dass immer weitere Zielgruppen und Fördergegenstände in die Po litik der Förderung bürgerschaftlichen Engagements einbezogen werden und damit auch eine Erweiterung der Definition des Fördergegenstandes vorge nommen wird. Dies zeigt sich an der Ergänzung und Erweiterung herkömm licher Zuständigkeiten und Themenbereiche wie soziale Dienste, Sport, Ret tungswesen, Feuerwehr, Kultur und kommunale Ehrenämter durch die Berei che Arbeit und Wirtschaft, Schule und Bildung, Stadtentwicklung sowie Verwaltungsmodernisierung. Diese Entwicklung macht deutlich, dass eine Politik der Förderung bürgerschaftlichen Engagements keine Ressortpolitik, sondern vielmehr eine Querschnittsaufgabe darstellt. Hieraus ergeben sich erhebliche Anforderungen an die Strategiebildungskompetenz auf der lan despolitischen Ebene: Denn hieraus folgt die Handlungsaufforderung, den Gesichtspunkt der Förderung bürgerschaftlichen Engagements in den einzel nen Ressorts nachhaltig zu verankern. Ohne eine entsprechende Ressortbin dung hätte es eine Politik der Engagementförderung schwer, innerhalb der Verwaltung Legitimität und Ressourcen zu gewinnen. Darüber hinaus ist es nur innerhalb der Ressorts möglich, angesichts der besonderen ressortspezifi schen Rahmenbedingungen, Akteurskonstellationen und Sichtweisen, zielge naue und wirksame Förderstrategien zu entwickeln. Der Ressortbezug entsprechender Fördermaßnahmen macht allerdings eine integrative Perspektive und gesamtstrategische Ziele und Instrumente einer res sortübergreifenden Förderung bürgerschaftlichen Engagements keineswegs überflüssig. Denn ohne Koordination und Kooperation der Aktivitäten in den Einzelressorts und ohne die Entwicklung übergreifender Ziele und Handlungs perspektiven würde die Förderpolitik auf dem Niveau fragmentierter Teilstrate gien verharren. Für die Politik in den Ländern resultiert hieraus das Spannungs-

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