Sabine weiland Politikder ideen Gesellschaftspolitik und Staatstatigkeit Band 28 Herausgegeben von Bernhard Blanke Roland Czada Gerhard Lehmbruch Susanne Lutz Herbert Obinger Manfred G. Schmidt Sabine Weiland Politikder Ideen Nachhaltige Entwicklung in Deutscliland, GroBbritannien und den USA III VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothel< verzeichnet diese Publil<ation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iJber <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage Mai 2007 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag fiJr Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Monika Mulhausen / Tanja Kohler Der VS Verlag fiJr Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Sphnger Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Telle ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fiJr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: KunkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Krips b.v, Meppel Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15420-6 Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand in den Jahren 1998 bis 2005 im Rahmen des von der DFG geforderten Graduiertenkollegs ,X)ie Zukunft des Europaischen Sozialmodells". Sie wurde im Mai 2006 am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universitat Gottingen als Disserta tion angenommen. An ihrem Entstehen haben tiber die Jahre viele Menschen mitgewirkt, denen ich zu Dank verpfliclitet bin. An vorderster Stelle ist mein Doktorvater Prof. Wolf Rosenbaum zu nennen, der mich bereits zu Studienzeiten begleitete und auch wahrend der Anfertigung meiner Dissertation nicht die Geduld verloren hat. Seine stets konstruktive Kritik hat mir sehr geholfen. Auch bei Prof. Peter Losche, der das Zweitgutachten der Arbeit iibemommen hat, mochte ich mich herzlich bedanken. Mein besonderer Dank gilt Prof. Ilona Ostner fiir die tJbernahme des Priifungsvorsitzes in der Disputation, vor allem aber fiir ihr unermiidliches Engagement als Sprecherin und 'Mutter' des Graduiertenkollegs. Sie hatte entscheidenden Anteil daran, dass das Graduiertenkolleg zu einem Ort wurde, an dem neue Ideen entstehen konnten. Danken mochte ich schlieBlich den Doktorandinnen und Doktoranden des Graduierten kollegs , J)ie Zukunft des Europaischen Sozialmodells", die dieses mit Leben gefiillt haben und in zahllosen Diskussionen zum Reifen der Arbeit beigetragen haben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat diese Arbeit mit einem dreijahrigen Promo- tionsstipendium gefordert. Der Deutsche Akademische Austauschdienst ermoglichte mir einen zweimonatigen Forschungsaufenthalt an der London School of Economics, London, UK, und die Europaische Kommission unterstiitzte die Arbeit mit einem neunmonatigen Marie Curie Stipendium am Centre for Research on Environmental Sustainability an der Keele University, Keele, UK. Dariiber hinaus gibt es viele Menschen, denen ich personlich sehr verbunden bin und die die Entstehung der Arbeit zu verschiedenen Zeiten und in ganz unterschiedlichen For- men begleitet haben. Mein herzlicher Dank gilt Bettina Tacke, Brigitta Rehpenn, Christine Trampusch, Geny Piotti, John Proops, Louis Willms, Manfred Kuda, Matthias Kriesel, Michael Ebert, Michael Gaida, Paula Ungar, Reinhard Weiland, Tina Behncken und Tho mas Konig. Ihre Untersttitzung hat mich weit getragen. Gleichwohl liegt die Verantwortung fiir diese Arbeit, insbesondere fiir ihre Unzulanglichkeiten allein bei mir. Das Thema der Arbeit, die Nachhaltige Entwicklung, liegt mir sehr am Herzen. Auf Fragen von Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit, Klimawandel, Bevolkerungs- wachstum, Entwicklungsungleichheiten und andere existenzielle Probleme eine Antwort zu finden, ist derzeit die wichtigste Herausforderung, der die Menschheit gegeniibersteht. Es ist meine Hoffnung, dass ein Buch tiber die geschichtliche Entwicklung des Nachhaltig- keitsparadigmas und die damit verbundenen politischen Auseinandersetzungen an der ein Oder anderen Stelle ein besseres Verstandnis auch der aktuellen Entwicklungen ermoglicht und es damit zumindest einen kleinen Beitrag leistet, die genannten Probleme zu losen. Hamburg, im Dezember 2006 S.W. Inhalt Abkiirzungsverzeichms 10 1 Einleitung 13 1.1 Von Umweltschutz zu gesellschaftlichem Wandel 14 1.2 Politik der Nachhaltigen Entwicklung 16 1.3 Nachhaltige Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext 17 1.4 Ideen und Politik 18 Teil I Nachhaltige Entwicklung. Im Reich der Ideen 2 Leitidee Nachhaltige Entwicklung 23 2.1 Zauberformel oder Leerformel? 24 2.1.1 Der Brundtland Report 25 2.1.2 Popularisierung 26 2.2 Nachhaltige Entwicklung als regulative Idee 27 2.2.1 Ein umstrittenes Konzept 27 2.2.2 Ideen und Diskurse 29 3 Der industriegesellschaftliche Diskurs (iber Nachhaltige Entwicklung 31 3.1 Prolog 32 3.1.1 Grenzen des Wachstums 32 3.1.2 Die prometheische Antwort 35 3.1.3 tJbergange 38 3.2 Okologische Modemisierung 39 3.2.1 Die Diagnose 39 3.2.2 Wege aus der Krise 42 3.3 Risikopolitik 46 3.3.1 Entscheidung und Risiko 47 3.3.2 Politische Risikobewaltigung 51 3.4 Ideen der Nachhaltigkeit 54 4 Die Realitat der Ideen 57 4.1 Fragestellung 58 4.2 Analytischer Rahmen 59 4.2.1 Theorien der okologischen Modemisierung und der Risikogesellschaft 59 4.2.2 Die institutionalistischePerspektive 63 4.2.3 Der Einfluss von Ideen 67 Inhalt 4.2.4 Kontinuitat und Wandel 71 4.3 Die vergleichende Analyse 75 4.3.1 Die komparative Methode 76 4.3.2 Logik des Vergleichs 78 4.3.3 Das Untersuchungsdesign 80 4.4 Arbeitshypothesen 83 Teil II Politik der Nachhaltigen Entwicklung. Umweltpolitischer Wandel in Deutschland, Grofibritannien und den USA 5 Politik der Nachhaltigen Entwicklung 87 5.1 Politikstile 88 5.1.1 Deutschland: Das Synthesemodell 89 5.1.2 Grofibritannien: Informelle Konsultationspraxis 91 5.1.3 Die USA: Arenen des Wettbewerbs 93 5.2 Politikergebnisse 94 5.2.1 Luftreinhaltepolitik 95 5.2.2 Zur Reichweite eines Politikfeldes 97 6 Die 1970er Jahre: Umweltpolitische Anfange 99 6.1 Die US A - Vorreiter in der Umweltpolitik 100 6.1.1 Krise der Gesellschaft 101 6.1.2 Umweltpolitik auf dem Vormarsch 106 6.1.3 Politikfeld Luftreinhaltung 112 6.2 Grofibritannien - Erfolgreiches Management des Umweltthemas 118 6.2.1 Die okologische Herausforderung 118 6.2.2 Problemmanagement 123 6.2.3 Politikfeld Luftreinhaltung 128 6.3 Deutschland - Reform „vonoben" 133 6.3.1 Die Reformeuphorie der friihen 1970er Jahre 133 6.3.2 Stagnation in der zweiten Halfte der 1970er Jahre 138 6.3.3 Politikfeld Luftreinhaltung 143 6.4 Vergleichende Analyse 148 6.4.1 Politikprozesse 149 6.4.2 Politikergebnisse 153 7 Die 1980er Jahre: tJbergange 157 7.1 Deutschland - Politisierung des Umweltthemas 159 7.1.1 Riickkehr der Dynamik 159 7.1.2 Die „okologische Wende" 164 7.1.3 Politikfeld Luftreinhaltung 172 7.2 Grofibritannien - Ruckschlage und Fortschritte 178 7.2.1 Thatcherismus 178 7.2.2 Thatchers Wende 185 7.2.3 Politikfeld Luftreinhaltung 190 Inhalt 7.3 Die USA - Polarisierung der Umweltpolitik 196 7.3.1 Reaganomics 197 7.3.2 Gegenbewegungen 203 7.3.3 Politikfeld Luftreinhaltung 210 7.4 Vergleichende Analyse 215 7.4.1 Politikprozesse 216 7.4.2 Politikergebnisse 222 Die 1990er Jahre: Nachhaltige Entwicklung? 225 8.1 GroBbritaimien - Die stille Revolution 226 8.1.1 Grune Wellen 227 8.1.2 Integrationspolitik 233 8.1.3 Politikfeld Luftreinhaltung 238 8.2 Deutschland - Noch immer Pionier in der Umweltpolitik? 245 8.2.1 Die Wiedervereinigung 245 8.2.2 Die rot-griine Koalition 250 8.2.3 Politikfeld Luftreinhaltung 257 8.3 DieUSA-AufdemrechtenWeg? 262 8.3.1 Die „dritte Welle" 262 8.3.2 Der konservative ,3acklash" 268 8.3.3 Politikfeld Luftreinhaltung 273 8.4 Vergleichende Analyse 280 8.4.1 Politikprozesse 280 8.4.2 Politikergebnisse 286 Teil III Politik der Ideen 9 Nachhaltige Entwicklung als Politik der Ideen 291 9.1 Die Wirkung von Ideen 292 9.2 Pfade Nachhaltiger Entwicklung 294 9.2.1 Deutschland 294 9.2.2 GroBbritannien 296 9.2.3 Die USA , 298 9.3 Ein europaischer Pfad zur Nachhaltigkeit? 300 9.4 Ausblick 302 Literaturverzeichnis 305 Abkiirzungsverzeichnis BAT Best Available Techniques BATNEEC (EU) Best Available Technology Not Entailing Excessive Cost BATNEEC (UK) Best Available Techniques Not Entailing Excessive Cost BBU Bundesverband Biirgerinitiativen Umweltschutz BDI Bundesverband der deutschen Industrie BImSchG B undesimmissionsschutzgesetz BImSchV Bundesimmissionsschutzverordnung BMU Bundesministerium fUr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BPEO Best Practicable Environmental Option BPM Best Practicable Means BUND Bund fiir Umwelt- und Naturschutz Deutschland CBI Confederation of British Industry CEGB Central Electricity Generating Board CEQ Council on Environmental Quality COPA Control of Pollution Act CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands DEFEA Department for Environment, Food and Rural Affairs DETR Department of the Environment, Transport and the Regions DGB Deutscher Gewerkschaftsbund DIN Deutsches Institut fiir Normierung DIW Deutsches Institut fiir Wirtschaftsforschung DoE Department of the Environment DoT Department of Transport EA Environment Agency for England and Wales EEA Einheitliche Europaische Akte EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz EEO Energy Efficiency Office EGV Vertrag iiber die Europaische Union (auch: Vertrag von Maastricht) EIS Environmental Impact Statement EO Executive Order EPA (UK) Environmental Protection Act EPA (USA) Environmental Protection Agency ERC Emission Reduction Credit FoE Friends of the Earth EDP Freiheitlich Demokratische Partei Deutschlands GG Deutsches Grundgesetz HMIP Her Majesty's Inspectorate of Pollution HSE Health and Safety Executive lEI Integrated Environmental Index