Polis Europa: BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN Latein und Griechisch VERBANDES 2018 verbinden Programm 03.–07. April 2018 | Universität des Saarlandes, Saarbrücken BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN VERBANDES 2018 Polis Europa: Latein und Griechisch CLCALSASSSICA MONACENSIA verbinden Herausgegeben von Prof. Dr. Martin Hose und Einladung Prof. Dr. Claudia Wiener zum Bundeskongress Die Classica Monacensia verstehen sich als Präsentationsforum für aktuelle des Deutschen Ergebnisse von Forschungsprojekten zur antiken Literatur, die an der Altphilologenverbandes LMU München entstanden sind. Seit mehr als 25 Jahren erscheinen in Schirmherrschaft: der Reihe Monographien, kommentierte Ministerpräsidentin des Saarlandes, NeNu einu dine der Reihe: Textausgaben und Sammelbände aus Annegret Kramp-Karrenbauer PhPilihpiplip Wp Weiß Themenbereichen der Griechischen und HoHmoemr eur und Vergil Römischen Antike. imi mVe Vrgelrgleich Vol.V 5ol2. 52 03. bis 07. April 2018 201270,1 379, 23 92 Seiten Der Schwerpunkt liegt dabei auf Universität des Saarlandes €[D€] [8D8] ,8080,00 literaturwissenschaftlicher Forschung ISBINS B9N7 89-738-3-8233-8110-5 in Verbindung mit historischen 66123 Saarbrücken eISeBINS B9N7 8978-3-8233-9110-4 und philosophischen Fragestellungen. Auf dem Titelbild zu sehen sind die Ludwigskirche im Hintergrund (©Foto: Renk), davor die Eule der Universität des Saarlandes Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG und eine Merkurstatuette aus dem Römermuseum Schwarzenacker. DiscDhiisnchingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Tel. +49 (07071) 97 97-0 \ Fax +49 (07071) 97 97-11 [email protected] \ www.narr.de 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 3 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN INHALT ÜBERSICHT DI., 03.04.2018 ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 DIENSTAG, 03. APRIL 2018 10.00 Uhr Vorstandssitzung DAV Zur Eröffnung werden folgende Musikstücke Gebäude B4 1 · Raum 017 gespielt: 14:00 Uhr Vertreterversammlung DAV ■ Stockholm Sweetnin‘ (Quincy Jones) Gebäude B4 1 · Raum 017 ■ London by night (Carroll Coates) 16:00 Uhr Theater-Film: ■ I love Paris (Cole Porter) Medea – Das arglose Mädchen ■ When in Rome (Cy Coleman) Gebäude A3 3 · Aula 19:00 Uhr Eröffnung des Kongresses OStD Hartmut Loos DAV-Vorsitzender, Audimax Grußworte: Annegret Kramp-Karrenbauer saarländische Ministerpräsidentin Prof. Dr. Manfred Schmitt Präsident der Universität des Saarlandes Prof. Dr. Johanna Fabricius Christoph Mudrich hat Germanistik und Philosophie Vorsitzende der in Mainz und Saarbrücken studiert. Von 1992 bis 2004 Mommsen-Gesellschaft Leiter des Jugend-Jazzorchester des Saarlandes. Als Pianist des Nicole Metzger Quartett, des Bobby Dr. Patrick Schollmeyer Shew – Christoph Mudrich Quintet, der Band Vorsitzender des REBOP sowie mit eigenem Trio Tourneen in Deutschland, Übersicht der Veranstaltungen Seite 05 Deutschen Archäologenverbandes Frankreich und Italien. Als Leiter und Pianist der europä- m isch besetzten Bigband Jazzorchestra Europool Kon- k.co Grußworte Seite 11 StR‘in Bärbel Flaig zerte, Festivalauftritte und TV- sowie Radioproduktionen erstoc Verleihung des Humanismuspreises 2018 Seite 18 Vertreterin der EUROCLASSICA iKno Dmepuotnscishtl azanhdl,r Leuicxheem Bbüuhrnge, nFmraunskirkeeinch f üurn Tdh Beealtgeire (nÜ. bAelsr - utt Veranstaltungen Seite 23 Prof. Dr. Norbert Gutenberg zwerg Saarbrücken, die Theater in Trier und Koblenz, h hoto / S Lageplan Campus Saarbrücken Seite 66 Festvortrag: VEuerrotrpeate –r duenrs eEru Srochpiac-kUsnailo inn der Bffüuurn rdkgasfse, dSstainssp fPoiehnliieleh oBararcmdh Voeinslbtiseecrl)h dueen Osd rSAcauhafetrsrlaätgensrd aWirsbcüehritezebnnu Rurug. na, .dd i-e p © ptn Führungen / Ausfl üge / Exkursionen Seite 116 Jgolo bLaeliinsieenrt,e nM Witgellited des Hdieai-dPerolbduekrgtieorn KCaammmele irnm Aursti kint aMgüen scohwenie. die Multime- o Wichtige Hinweise / Kongressbüro Seite 124 Fot Europäischen Parlaments Als Dozent für Klavier, Ensemble, Improvisation, Theorie e. Personenindex Seite 128 sowie Bigband Workshops u. a. in Saarbrücken, Neun- schleif Impressum Seite 129 2 1:30 Uhr MEmuspikfaalnisgche Umrahmung: kLeirhcrhbeena, uTfrtirear,g Mtear nannh deeimr U, nNievuesrstaitdätt, dKeass Sseala, rNlaonrddehso frünr. aar Christoph Mudrich Trio den Bereich Bigband. S Ausstellungen Verlage und Antiquariate Seite 130 e Di 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 4 5 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN THEATERFILM THEATERFILM ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 DIENSTAG, 03. APRIL 2018 · 16.00 UHR · GEBÄUDE A3 3 · AULA DIENSTAG, 03. APRIL 2018 Christian Klees Saarbrücken THEATERFILM „MEDEA – DAS ARGLOSE MÄDCHEN“. TRAGÖDIE. 16:00 Uhr Gebäude A3 3 · Aula ZUM HINTERGRUND Basierend auf Euripides, aber auch anderen Stoff-Überlieferungen der griechisch-römischen Antike, hat Regisseur Christian Klees für seine Inszenierung mit der Theaterwerkstatt Antike im März dieses Jahres am Saarländi- schen Staatstheater ein neues Medea-Drama geschrieben, das sich bewusst als „neue antike Tragödie“ in die Traditionen der attischen Tragiker stellt und dennoch moderne Menschen auf die Bühne bringt. Diese Theater- werkstatt, deren Dramenstoffe sich stets aus antiken Mythen speisen, bringt in wechselnden Besetzungen stets ausgewählte, talentierte und auch von Experten geschulte Studierende der Saar-Uni als Schauspielerinnen und Schauspieler auf einer professionellen Bühne zusammen. Universität und Staatstheater arbeiten dabei eng zu- sammen. Die „Medea“ ist nach der deutschen Erstaufführung von Senecas „Phaedra“ und der Uraufführung von Klees’ Tragödie „Dido und Aeneas“ bereits das dritte Projekt der Theaterwerkstatt Antike. ZUM INHALT Es ist die alte Geschichte: Vaterlandsverrat, Brudermord, Anstiftung zum Königsmord. Die Verbrechen, die Medea für ihren Geliebten Jason beging, zwangen die beiden immer wieder zur Flucht - aus ihrer Heimat und aus seiner. In Korinth soll all das enden, als König Kreon ihnen Asyl gewährt, sie eine Familie gründen und Kinder bekommen. Aber während Jason in seiner neuen Heimat auch an der Gesellschaftsspitze einen Platz fi ndet, bleibt Medea, die Frau aus der Ferne, für die Korinther eine Fremde. Als Jason sie für die Königstochter verlässt, bedroht sie das Königshaus und muss nun (an einem entlegenen Ort gefangen) auf ein Urteil warten. Das Volk – getrieben von Gerüchten und Angst – sähe sie am liebsten tot. Kreon aber entscheidet, sie ‘nur’ zu verbannen, und nach einem letzten klärenden Gespräch mit Jason könnte der antike Mythos tatsächlich gut ausgehen. Denn Medeas Geschichte liest sich heutzutage anders – und endet dennoch tragisch... Christian Klees studierte Klassische Philologie und Germanistik an der Universität des Saarlandes. Anschließend war er als wissenschaftliche Hilfs- kraft am Lehrstuhl für Klassische Philologie der Saarbrücker Universität tätig, seit Sommer 2017 absolviert er sein Referendariat am Staatlichen Studienseminar Trier. Nach seiner Zeit als Regiehospitant der damaligen Generalintendantin Dag- mar Schlingmann am Saarländischen Staatstheater und studentischen Klas- sikerinszenierungen wie „Hamlet“ und „Othello“ in eigenen Übersetzungen, u e gründete er 2011 die Theaterwerkstatt Antike, die ihre künstlerische Heimat N am Saarländischen Staatstheater fand. Unter Klees’ Gesamtleitung und der Regie entstanden dort von 2013 bis 2017 die deutsche Erstaufführung von an x Senecas „Phaedra“ sowie die Uraufführungen von Klees’ Tragödien „Dido e Al und Aeneas“ und „Medea – Das arglose Mädchen“. Darüber hinaus war er s: als Regisseur in der freien Saarbrücker Theaterszene aktiv (zuletzt mit „Die o ot Probe“ von Lukas Bärfuss am Theater im Viertel). F 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 6 7 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN ÜBERSICHT MI., 04.04.2018 ÜBERSICHT DO., 05.04.2018 ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr 09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr V V V AK AK V V V KINDERUNI AK Klaus Bartels Markus Janka / Yasmina Benferhat Andrea Beyer Gerd Flemmig Jürgen Blänsdorf Anja Bettenworth Evangelos Alexiou Matthias Korn Sigrid Albert / Michael Stierstorfer Andreas Fritsch Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. C3 1 · Raum 1.01 Geb. C3 1 · Raum 1.01 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. C3 1 · Raum 0.01 V V V AK AK Tamara Choitz Robert Kirstein Hans-Joachim Rudolf Henneböhl Jürgen V V V AK AK Glücklich Hammerstaedt Eva Wöckener-Gade / Stefan Freund Severin Koster Bernhard Wolfram Brunschön / Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.25 Geb. B4 1 · Raum 0.26 Kurt Sier Zimmermann Maria Vasiloudi Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. C3 1 · Raum 0.01 Geb. C3 1 · Raum 0.04 AK V V V AK S. Berges C. Hartwig V V V AK AK Ulrich Elena Thomas Markus Janka / J. Heideklang Christoph Riedweg Niklas Holzberg Patrick Schollmeyer Hans-Joachim Peter Glatz / Schmitzer Merli Schirren Michael Stierstorfer S. Holper Glücklich Andreas Thiel Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.24 K. Tyborski Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1, R. 0.23 Geb. B4 · Raum 0.26 Geb. C3 1 · Raum 3.01 AK V V V Matthias Korn / AK V V V AK AK Georgios Tsomis Martin Hose Meinolf Vielberg Joachim Pütz / Andreas Knobloch Karl Wilhelm Weeber Christoph Schubert Monika Vogel Michael Hotz Christian Klees Cathrin Boerckel Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. C3 1 · Raum 0.01 Geb. B4 1 · Raum 0.26 AK AK AK AK Ann-Catherine Asmus Kurig Anna Elissa Radke / Peter Klein Liebsch 18.00 UHR Lucija Sarcˇevic´ Geb. C3 1 · Raum 0.04 Geb. C3 1 · Raum 0.04 ABEND Geb. C3 1 · Raum 1.01 Geb. C3 1 · Raum 1.01 DER VERLAGE AK AK AK AK Michael Lobe Stephan Weidauer Michael Schmude Martin Langner Geb. C3 1 · Raum 1.02 Geb. C3 1 · Raum 1.02 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.22 AK AK AK AK Martin Müller / Christina Reissner / Peter Schwalb Joachim Pütz Christine Röder Daniel Reimann Geb. C3 1 · Raum 1.02 Geb. B3 1 · Raum 0.11 Geb. C3 1 · Raum 0.01 Geb. B4 1 · Raum 0.22 AK AK AK Volker Berchtold: Michael Martin Biermann Bärbel Flaig Ruth Schaefer-Franke AK Christiane und Walter Der Text ist das Ziel – von Albrecht: Holger Klischka Geb. B4 1 · Raum 0.25 Geb. B4 1 · Raum 0.25 Friedrich Lošek Siewert / Lektüre- Völkerrecht von Livius Stefan Müller: Geb. B4 1 · Raum 0.22 Rigobert Fortuin AK Geb. B4 1 · Raum 0.24 propädeutisches zu Hugo Grotius ROMA – Ulf Jesper Arbeiten in der (am Beispiel des Schul- Latein ganz neu Geb. B4 1 · Raum 0.26 19:00–21:00 Uhr AK Spracherwerbsphase meisters von Falerii) erleben Verleihung des Humanismuspreises Vertreter/innen der Sitzung der an Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth niedesächs.-sächs.- Geb. B4 1 Geb. A3 3 Geb. B4 1 Vertreter/innen Laudatio: Prälat Dr. Peter Neher thür. AG Raum 0.26 AULA Raum 0.23 der Ministerien Gebäude B4 1 · Audimax Geb. B4 1 · Raum 0.25 Geb. B4 1 · Raum 0.17 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 8 9 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN ÜBERSICHT FR., 06.04.2018 GRUSSWORT ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 Hartmut Loos, OStD 09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr V V V Vorsitzender des Boris Dunsch Stefan Kipf Markus Schauer Deutschen Altphilologenverbandes Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.19 V V V Michael Erler Udo Reinhardt Felix Maier Geb. B4 1 · Raum 0.23 Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.23 Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Freundinnen und Freunde der alten Sprachen, V V V Kathrin Winter Bettina Reitz-Joosse Claudia Schindler Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Geb. B4 1 · Raum 0.22 zum 34. Bundeskongress des Deutschen Altphilologenver- bandes seit der Wiedergründung des Verbandes im Jahr 1950 V V V möchte ich Sie alle herzlich willkommen heißen. Bernhard Dorothea Weber Rebekka Schirner Zimmermann Geb. B4 1 · Raum 0.19 Geb. B4 1 · Raum 0.22 Geb. B4 1 · Raum 0.24 Besonders freue ich mich, Sie an der Universität des Saarlandes, der Universitas Saravica, in Saarbrücken begrüßen können, wo ich vor gut 40 Jahren mein Lateinstudium bei Peter Steinmetz, Carl-Werner Müller, Bernd Manuwald, Rudolf Rieks, Severin Koster, Hanns-Dieter Voigtländer, Walter Burnikel und Klaus Schöpsdau begonnen habe. In dieser anfänglich für mich schweren Zeit – ich musste das Graecum nachholen und hätte ohne die Motivation meiner Griechischlehrerin Traudel Koster beinahe das Lateinstudium aufgegeben – hätte ich nie 14.00 Uhr gedacht, dass ich an dieser Stelle einmal als Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes den Abschlussveranstaltung Bundeskongress eröffnen würde. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz habe ich dann vor allem durch die motivierenden Festvortrag Veranstaltungen bei Jürgen Blänsdorf und Udo Reinhardt, die beide auf diesem Kongress ihre Forschungs- Tiziana Chiusi: ergebnisse vorstellen, große Freude an der lateinischen Sprache und römischen Welt gefunden. Die Vermitt- Die Antike und Europas lung der lateinischen Sprache als etwas Schönem und der römischen Welt als etwas Wertvollem liegt mir bis heute sehr am Herzen. Erinnerungsorte Geb. B4 1 · AUDIMAX Viel hat sich in der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten 40 Jahre getan. Bezogen auf die alten (Seite 109) Sprachen gab es auf der einen Seite ein ständiges Auf und Ab in der Akzeptanz von Latein und Griechisch in der Gesellschaft als Schulfach, auf der anderen Seite wurden antike Themen bei den Menschen immer beliebter, was sich unter anderem in der Vielzahl hervorragender und bestbesuchter Ausstellungen, gut 18.30 Uhr verkaufter Veröffentlichungen und beliebter Verfi lmungen antiker Themen zeigt. Sonderveranstaltung Auch wenn Latein immer noch hinter Englisch und Französisch die drittmeist gelernte Sprache in Georg Rootering (Regie) Deutschland ist und Griechisch nach aktuellen Zahlen ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Cordula Trantow / Siemen Rühaak: aufweisen kann, befi nden wir uns mit Latein und ganz besonders mit Griechisch derzeit wieder in einer HEKABE – schwierigen Lage. Nur wenige Eltern heutiger Grundschülerinnen und Grundschüler möchten ihren Kindern drei Szenen aus der Tragödie Pfl ichtfremdsprachen zumuten. Oft müssen die Viertklässlerinnen und Viertklässler ihre Eltern überzeugen, des Euripides manchmal auch nur überreden, wenn sie ein altsprachliches Gymnasium besuchen oder wenn sie neben Englisch als 2. Fremdsprache Latein lernen möchten. Wir alle, die wir den Kongress besuchen, wissen die Dauer ca. 70 Minuten, Eintritt: 12,00 Euro Vorteile des Erlernens der alten Sprachen zu schätzen, unsere Aufgabe ist es und wird es auch in Zukunft Geb. B4 1 · AUDIMAX sein, wieder mehr Eltern davon zu überzeugen. Dabei müssen wir uns von der Nützlichkeitsdebatte (Seite 110 + 111) verabschieden. 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 10 11 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN GRUSSWORT GRUSSWORT ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 Nicola Gardini spricht mir in seinem Buch „Latein lebt“ von 2017 (italienisches Original 2016) aus dem Ein besonderes Augenmerk legen wir diesmal auch auf die musikalischen Umrahmungen der Großveranstal- Herzen, indem er schreibt, dass weder die Argumente derjenigen, die Latein als nutzlos, noch derjenigen, tungen. So musizieren bei der Eröffnung das „Christoph Mudrich Trio“, bei der Schlussveranstaltung das die Latein als nützlich ansehen, dazu dienlich sind, „um die Liebe zum Latein entstehen und gedeihen zu „Saarländische Barockensemble“, sie werden Partien aus „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell und lassen“. Und so sage ich mit Gardini ganz einfach „Latein ist schön.“ Dasselbe gilt vielleicht noch mehr für „Platée“ von Jean-Philippe Rameau spielen. Bei der Verleihung des Humanismuspreises wird Griechisch. Marie-Luise Reinhard, Mezzosopranistin und Lateinstudentin aus Mainz, mit Klavierbegleitung singen. Da sich die Gesellschaft immer verändert, muss sich der Unterricht, auch der Unterricht in den alten Sprachen, ständig ändern. In einer Welt, in der nahezu alle verfügbaren Informationen an nahezu jedem Ort Bedanken möchte ich mich bei der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, der Welt abgerufen werden können, muss auch der Unterricht in Latein und Griechisch andere Schwerpunkte für die Übernahme der Schirmherrschaft. setzen als noch vor 40 Jahren. Latein als ehemals genuines Gymnasialfach hat sich und muss sich in Zukunft Des Weiteren möchte ich allen Referentinnen und Referenten für die Bereitschaft der aktiven Mitarbeit noch weiter anderen gemeinschaftlichen Schulformen öffnen. danken, ebenso der Universität des Saarlandes für die Bereitstellung der hervorragenden Räumlichkeiten, Dabei ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler durch einen ansprechenden und zeitgemäßen Unterricht zu Christiane und Walter Siewert für die Organisation der interessanten Exkursionen, Fabian Ehlers für fesseln und zur Beschäftigung mit den alten Sprachen und deren Inhalten zu motivieren. Dabei müssen auch die grafi sche Gestaltung des Kongressbegleiters, meiner Tochter Bettina Gast für die Gestaltungen der Ein- die Schülerinnen und Schüler die Schönheit des Lateinischen spüren. ladungen sowie der Humanismuspreisurkunde, Andreas Fritsch für die Übertragung dieser ins Lateinische und Eine große Bedeutung wird dem zukommen, welchen Stellenwert die Übersetzung in Zukunft im Latein- und Clemens Liedtke für die Durchführung der Anmeldungen. Griechischunterricht, besonders in der Leistungsmessung, haben wird und wie wir dieses Allein- Ein besonders großes Dankeschön möchte ich den Verlagen für die hohe Präsenz und tatkräftige Unterstüt- stellungsmerkmal unserer Fächer sinnvoll gestalten können. Dazu und zu vielem mehr sollen die insgesamt zung aussprechen, ohne deren Beteiligung wir den Kongress nicht durchführen könnten. 36 Vorträge und nahezu ebenso viele Arbeitskreise zum Thema „Polis Europa: Latein und Griechisch Danke auch allen Helferinnen und Helfern vor Ort, der Wissens- und Technologietransfer GmbH, verbinden“ ihren Betrag leisten. Dabei wollen wir die Idee einer „Polis Europa“ den Verselbstständigungs- kurz WuT, stellvertretend Carina Henz und Denise Mayer, für die Unterstützung in der Gesamtorganisa- tendenzen in vielen Ländern entgegen stellen. tion und schließlich Christa Schu im Sekretariat der Klassischen Philologie für die minutiöse Betreuung des Ich freue mich, dass wir Ihnen wieder wie gewohnt ein abwechslungsreiches Programm und die Möglichkeit Kongresses von Anfang an. des kollegialen Austausches bieten können. Die Vorbereitung und Durchführung des Kongresses konnte und kann nur mit einem herausragend zusam- menarbeitenden Team gelingen. Herzlichen Dank an Stefan Kipf für die ständige Beratung, Hans-Joachim Wie bei den vergangenen Kongressen wird auch diesmal die Verleihung des Humanismuspreises Glücklich für wertvolle Anregungen sowie an unseren Kassenwart Andreas Knobloch und unseren Presse- wieder einen Höhepunkt darstellen. Preisträgerin ist die ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie sprecher Karl Boyé für die vielfältige Unterstützung. und Gesundheit sowie ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages Frau Professor Dr. Dr. h. c. Mein besonderer Dank geht an meine beiden Stellvertreter im geschäftsführenden Vorstand, Ulrich Schmitzer mult. Rita Süssmuth, die für ihr außerordentliches Engagement in Wissenschaft, Bildung und Integration und Peter Riemer, der auch als Vorsitzender das Ortskomitee in Saarbrücken leitet, für all die guten Ideen ausgezeichnet wird. Sie „engagiert sich für die aktive Teilhabe der Menschen aus allen Milieus und Kulturen sowie die geleistete Arbeit vor und während des Kongresses. auf der Grundlage demokratischer Werte“, wie es im Klappentext zu ihrem Buch „Das Gift des Politischen“ So konnten wir in äußerst effektiver sowie sehr harmonischer Zusammenarbeit den Kongress planen und heißt. Die Laudatio wird der Präsident des Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, halten, als werden ihn in der gewohnten Form durchführen können. Preis wird Frau Süssmuth eine Bronzefi gur der Schriftstellerin Sophie von La Roche (1730–1807), die mit Und schließlich möchte ich mich bei allen bedanken, die den Weg in den Südwesten Deutschlands zum Liebe und Geschick von dem Speyerer Künstler Wolf Spitzer ausgewählt und gestaltet wurde, Kongress nach Saarbrücken gefunden haben. bekommen. Im Namen des Vorstandes und der Landesvorsitzenden wünsche ich Ihnen allen einen ertragreichen, Die Eröffnungsrede wird Jo Leinen, Mitglied des Europäischen Parlaments, mit dem Thema „Europa – anregenden und in jeder Hinsicht gewinnbringenden Kongress 2018 in Saarbrücken. Unser Schicksal in der globalisierten Welt“, die Abschlussrede „Die Antike und Europas Erinnerungsorte“ wird die Professorin für Zivilrecht, Römisches Recht und Europäische Rechtsvergleichung Frau Dr. Tiziana Chiusi halten. Ganz herzlichen Dank an alle für die prompten Zusagen und ihre Bereitschaft der aktiven Mitgestaltung unseres Kongresses. Den Kongress umrahmen zwei Theaterprojekte. Vor der offi ziellen Eröffnung können Sie den Theaterfi lm „Medea – Das arglose Mädchen“, eine Inszenierung der Theaterwerkstatt Antike von Christian Klees sehen. Zum Abschluss wird es eine besondere Aufführung für all diejenigen geben, die am Freitag zum Hartmut Loos Theaterstück Hekabe (Auszüge aus der gleichnamigen Tragödie des Euripides) von Georg Rootering mit Gymnasium am Kaiserdom Speyer den exzellenten Schauspielern Cordula Trantow und Siemen Rühaak kommen. Schulleiter 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 12 13 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN GRUSSWORT GRUSSWORT ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 Ministerpräsidentin des Saarlandes Prof. Dr. Manfred J. Schmitt Annegret Kramp-Karrenbauer Präsident der Universität des Saarlandes Schirmherrin Unsere moderne Gesellschaft legt großen Wert auf Fortschritt und Wachstum; sie treibt, im Bild gesprochen, permanent neue Triebe von Ideen, Trends und Innovationen in die Höhe. Aber solches Wachsen und Entwickeln wäre ohne die Basis und die Kraft ihrer Wurzeln nicht vorstellbar: Wie bei einem mächtigen Baum sind auch in unserer gesellschaftlichen Gegenwart die Wurzelgründe im Alltag meist nicht sichtbar, wohl aber ständig wirksam. So speist sich unser Demokratieverständnis aus der griechischen Idee der Herrschaft des Volkes in den Stadtstaaten. Unser Rechtssystem fußt in großen Zügen Ein wichtiges Fundament des modernen Europa ist die griechisch-römische Antike mit ihren demokratischen auf den Grundlagen des römischen Rechts. Das Römische Reich war ein über Jahrhunderte funktionierendes, Strukturen. Das Motto des Bundeskongresses 2018 des Deutschen Altphilologenverbandes hervorragend organisiertes Staatswesen, das in seiner Ausdehnung mit der Europäischen Union vergleichbar „Polis Europa – Latein und Griechisch verbinden“ verweist geradezu auf die Urkraft des Demokratie- ist, auch wenn es als Zentralstaat politisch natürlich wenig mit dem heutigen Europa gemeinsam hat. gedankens in der griechischen Polis, deren Grundsätze heute noch in gewisser Weise nachwirken, wenn wir uns „politisch“ betätigen. Eine deutliche Diskrepanz zwischen der kleinen, überschaubaren Polis von damals, Aber diese Idee eines gemeinsamen Kontinents, in dem alle friedlich miteinander leben und sich in ihren etwa dem Stadtstaat der Athener, und dem nur schwer überschaubaren Gebilde des großen Europas von kulturellen Verschiedenheiten ergänzen und bereichern können, gründet in den Zeiten der römischen Antike. heute ist zwar unverkennbar. Doch letztlich ist es aber immer das Einstehen für die Werte der Demokratie, Und auch die Krisensymptome, die wir in Europa gegenwärtig beobachten, lassen uns zurückblicken auf das was auch im europäischen Rahmen bedeutsam ist und die „Europapolitik“ im Kern ausmacht: Römische Reich und sein Auseinanderbrechen in eine Vielzahl von Einzelinteressen. Wenn Nationalisten in allen Dies eben verbindet das heutige Europa mit den antiken Ursprüngen. Teilen Europas ausschließlich die Interessen ihrer eigenen Staaten durchsetzen wollen, ohne Europa als Ganzes zu sehen, dann missachten sie die Wurzeln, von denen ich eingangs gesprochen habe; sie ignorieren sie. Mit den alten Sprachen wird zum einen ein unmittelbarer Zugang zu den ersten Werken der europäischen Literatur ermöglicht, zum anderen klingt vor allem das Lateinische in den modernen Sprachen Europas Gegen solche Ignoranz hilft nur Wissen und Aufklärung. Wissen und Aufklärung, für die nicht zuletzt Sie sich vielfach nach. Dies macht die europäische Bedeutung des Altgriechischen und des Lateinischen aus: engagieren, sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundeskongresses der Altphilologen. „Latein und Griechisch verbinden“. Als Präsident der gastgebenden Universität des Saarlandes begrüße ich Sie sehr gerne hier, im Herzen Europas, und wünsche Ihnen anregende Diskussionen. Tragen Sie mit Ihrem Diskurs dazu bei, die Vergangenheit besser Für den altsprachlichen Bundeskongress ist das Saarland ein idealer Ort, mitten im Herzen Europas. zu verstehen und sie dadurch für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Und helfen Sie mit in unserer Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine erlebnisreiche und gedankenvolle Woche. Gesellschaft das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass auf Dauer sich erfolgreich nur entwickeln kann, Mögen sie sich wohlfühlen in der Region, wo auch die Römer einmal zu Hause waren. wer seine Grundlagen, seine Wurzeln, kennt und die Verbindung zu ihnen nicht abschneidet. 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 14 15 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN GRUSSWORT GRUSSWORT ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 Dr. Patrick Schollmeyer Message of Greeting from EUROCLASSICA to the Vorsitzender Deutscher Archäologenverband Deutscher Altphilologenverband Liebe Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Altphilologenverbandes, Do we realise how much of our present European culture is based sehr geehrte Damen und Herren, on the classical world? Some may think in our modern world that we should cast off all the infl uences of the past to build our own „Polis Europa – Latein und Griechisch verbinden“ – das ist in der gegenwärtigen politischen Situation ein gut vision of our life today. Each new generation does this and in order gewählter Slogan, der uns allen wohl ansteht. Denn er drückt klar unser gemeinsames Anliegen aus. Wir arbei- to make their own mark asserts to the older ones who brought ten in besonderer Weise daran, das kulturelle Erbe Europas zu erhalten und wichtige humanistische Traditionsli- them up: ”It’s not like that any more: it’s like this.” In this constant change and renewal of cultural mores how nien an die nächsten Generationen weiterzugeben. Dabei geht es freilich nicht darum, bloße Erinnerungshülsen much in the end remains the same? For example, what connection does Bob Dylan have to Latin poetry? in klassizistisch überhöhender, letztlich aber sinnentleerter Weise zu kanonisieren. Vielmehr gilt es die Augen Many would say not much, but the Professor of the Classics at Harvard, Richard F. Thomas, is of the opinion und Ohren zu öffnen für nach wie vor höchst lebendige Botschaften. Im Grunde genommen sind doch sämtliche that there is more than most would think. He has recently published Why Dylan Matters, which compares his aktuellen Debatten auch in der Antike schon geführt worden. Wer hier genau hinsieht, lernt das momentane lyrics to Virgil and Ovid. Some critics have challenged the whole idea, asserting that there can be no meaning- Geschehen besser einzuordnen und erkennt wichtige Zusammenhänge sowie mögliche Lösungswege; zumin- ful link between classical literature and popular music lyrics. Perhaps they are not seeing what is there because dest aber fi ndet eine Sensibilisierung statt, die allzu pauschale Antworten leichter als Irrwege erkennen lässt. the connection is so fundamental that it is simply taken for granted. The wish to see popular culture as the opposite to classical culture leads to a blindness to how much they do in fact have in common. Dabei ist das Erlernen eines kritischen Umgangs mit dem Wort genauso wichtig wie das geschulte Hinterfragen visuell erfahrbarer Kulturphänomene. Neben die Texte treten gleichberechtigt die materiellen Hinterlassen- Classical studies are one of the unchanging elements in the basis of our society (along with many others) and it schaften, insbesondere die Bildzeugnisse der Antike. Unsere hochkomplexe, moderne Gesellschaft, die immer is incumbent on us as Classics teachers to continue to relay the foundations. All members of society today from stärker auf die Wirkkraft von Bildern setzt, kann es sich nicht erlauben, junge Menschen ungeschult dieser many kinds of background share in a common culture and a well-planned school curriculum, while it will only wahren Bilderfl ut auszusetzen. Und auch in diesem Fall muss die Antike als vorbildhaft gelten, weshalb ein ever be a selection from a culture, should educate children in all the aspects that make up that culture. Classical exemplarischer Unterricht in diesem Bereich für die Generationen Selfi e und Facebook durchaus den dringend languages and culture are so deeply embedded in it that we may not always be aware of how big a part they notwendigen Effekt eines kritischeren Umgangs mit eigener sowie fremder Bildproduktion erzielte. play. Let us celebrate that role and make it explicit to all that will listen. Contemporary culture, including popular culture, owes many debts to the classical world. I wish you all a most successful conference. AltphilologInnen und ArchäologInnen haben folglich ein gemeinsames Ziel vor Auge, wobei sie auf dem Weg dorthin in der Vergangenheit vielleicht nicht genügend Seite an Seite gegangen sind. Die Zukunft gehört aber John Bulwer, einer Disziplinen übergreifenden, kulturgeschichtlich ausgerichteten Altertumswissenschaft, die das Exempla- President of Euroclassica rische der Antike für die Moderne klar herausstreicht und hier insbesondere die vielen interkulturellen Aspekte deutlich benennt. Das antike Europa war die kulturelle Heimat vieler ethnisch, sprachlich, politisch oder religiös defi nierten Gruppen, deren unterschiedliches Erbe gleich viel wert und der Erinnerung würdig ist. Nur so lässt sich unsere gesamtgesellschaftliche Bedeutung glaubhaft machen. In diesem Sinne versichere ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses Kongresses im Namen der Mitglie- der des Deutschen Archäologen-Verbandes unser kollegiales Interesse an ihrer wichtigen Arbeit und wünsche geistig anregende Diskussionen, die unserem gemeinsamen Engagement für das antike Erbe in Europa wichtige Impulse verleihen mögen. Dr. Patrick Schollmeyer Vorsitzender des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 16 17 BUNDESKONGRESS BUNDESKONGRESS DES DEUTSCHEN DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGEN HUMANISMUSPREIS HUMANISMUSPREIS ALTPHILOLOGEN VERBANDES VERBANDES 2018 2018 Der Humanismus-Preis 2018 wird verliehen an Für ihr aufopferndes und weitreichendes Engagement erhielt Rita Süssmuth zahleiche Ehrungen, so sechs Ehrendoktorwürden, einen Bambi, das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rita Süssmuth, Deutschland, den Theodor-Heuss-Preis, die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen AIDS-Hilfe und vieles mehr. Bundesministerin und Bundestagspräsidentin a. D. Der Deutsche Altphilologenverband würdigt das immerwährende Engagement von Rita Süssmuth im Rita Süssmuth hat sich in ihrem ganzen Leben durch Worte und Taten entschieden für die Sinne eines wahren Humanismus mit dem Humanismuspreis 2018. Anerkennung, Gleichstellung und Integration Benachteiligter in allen Bereichen der Gesellschaft Die Laudatio wird der Präsident des Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, halten. eingesetzt, sei es als Dozentin im Bereich der Bildung, als Ministerin für Jugend, Familie, Frauen Als passenden Preis erhält Rita Süssmuth eine Bronzeplastik von Sophie von La Roche des Speyerer und Gesundheit, als Bundestagspräsidentin, als Vorsitzende einer „Unabhängigen Kommission für Bildhauers Wolf Spitzer. Zuwanderung“, als Mitglied der „Limbach-Kommission“ und in vielem mehr. Besonders mutig, daher wohl auch erfolgreich, war ihr bedingungsloser Einsatz im Kampf gegen AIDS und die Beachtung der Interessen der betroffenen Frauen in der Debatte zur Reform des Abtreibungsparagraphen 218. Bei all diesen Aktivitäten machte sie sich nicht nur Freundinnen und Freunde, vor allen in der eigenen Partei. Nach dem Studium der Geschichte, Romanistik, Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psycho- logie wurde sie 1964 mit der Arbeit „Studien zur Anthropologie der Kindes in der französischen Literatur der Gegenwart“ zur Dr. phil. promoviert. Nach Tätigkeiten an den Hochschulen bzw. Universitäten in Stuttgart, Osnabrück, Ruhr und Bochum wurde sie 1971 zur ordentlichen Professorin ernannt und nahm 1973 den Ruf an die Universität Dortmund an. Auch während ihrer aktiven Zeit als Politikerin lehrte sie an der Universität Göttingen. Auf ihrer Homepage schreibt Rita Süssmuth: „Durch mein Engagement in der Frauenforschung und -politik erfuhr ich, was Ausgrenzung, Geringschät- zung und Diskriminierung bedeuten. Vermeidung von Ausgrenzung und Isolation – meine politische Schlüs- selerfahrung im Kampf gegen Aids - wurde für mich zur politischen Maxime im Umgang mit Minderheiten und „Randgruppen“. Meine Überzeugungen waren geprägt von der christlichen Soziallehre und einem Grundvertrauen in die Lern- und Verantwortungsfähigkeit des Menschen, trotz aller Abgründe an Machte- goismus sowie physischer und psychischer Zerstörungsaktivität. Was die Menschen auszeichnet, sind ihre Potenziale. Der einseitige Blick auf die Defi zite wirkt schwächend, nicht stärkend. Ich bin im Verlauf meines Lebens immer weniger bereit, mich mit Verhältnissen und Beurtei- lungen abzufi nden, die ich als diskriminierend und ungerecht erfahre. Ziel aller Bemühungen muss sein, Menschen stark zu machen für Eigenverantwortung und Solidarität und sie dabei nicht allein zu lassen. Menschen ernst nehmen und wertzuschätzen, erfordert Freiheit und Führung, Vertrauen und Zutrauen, kooperative Lösung von Problemen und Konfl ikten, mehr Dialog als unverständ- liche Information und nicht zuletzt Mut zu notwendigen Reformentscheidungen. Der Wille zu Veränderungen muss oft mühsam und mit Leidenschaft, auch mit dem Risiko zu scheitern, gestiftet und durchgesetzt werden. Beunruhigend ist das Auseinanderbrechen unserer Gesellschaft in Gewinner und Verlierer, in Arme und Reiche. Zu viele Menschen fühlen sich überfordert. Sie scheitern beim Versuch, die beschleunigten Verände- rungen zu begreifen und zu verstehen.“ 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 03. bis 07. April 2018 · Universität des Saarlandes 18 19
Description: