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Policy-Analyse: Kritik und Neuorientierung PDF

478 Pages·1993·12.514 MB·German
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Politische Vierteljahresschrift Zeitschrift der Oeutschen Vereinigung fOr Politlsche Wlssenschaft (Zitlerwelse PVS) GegrOndet im Auftrag der Verelnlgung von Karl Oletrich Bracher, Gert von Eynernt, 0110 Heinrich von der Gablentzt, Gerhard Leibholzt, Oolf Sternbergert Herausgegeben vom Vorstand der Oeutschen Verelnlgung fOr Polltische Wlssenschaft Redaktion Prof. Dr. Mlchael Krelle, Berlin; Prof. Dr. Herfried MOnkler, Berlin; Prof. Dr. Adrienne Heritier, Bielefeld Anschrift und Pref. Dr. Adrlenne Herltler, Unlversltăt Blelefeld, Fakultăt fOr Soziologie, Lehr- und GeschăftsfOhrung Forschungsgeblet Polltikwissenschaft, Unlversilăt Bielefeld, der Redaktlon Postfach 10 01 31, D-33501 Blelefeld, Tel.: 0521/106-3999; Mathias Heidenescher (Redaktionsassistent), Tel.: 0521/106-3989; u.M.v. Carolin Lănger; Vertr.: 1. Oingeldey, Tel.: 0521/106-4610 PVS-Literatur Prof. Dr. Herfried MOnkler, Humboldt-Unlversităt zu Berlin, Institut fOr Polltikwis senschaft, Postfach 1297, D-l0099 Berlin, Tel.: 030/284314-25 oder -24 Frank Weber, Ingo Kollosche, Tlmm Genell (Redaktlonsassistenten), Tel.: 030/284314-24 Gremlen der Deutschen Verelnlgung fOr Polltlsche Wlssenschaft Vorstand Prof. Dr. Gerhard Lehmbruch, Konstanz (Vorsltzender); Prof. Dr. Mlchael Th. Gre ven, Darmstadt (Stellvertreter); Pref. Dr. Heldrun Abromeit, Duisburg (Stellvertre terin); Prof. Dr. Ernst Czempiel, Frankfurt; Prof. Dr. JOrgen Gebhardt, Erlangen; Prof. Dr. Hans-Dleter Kllngemann (IPSA-Vertreter), Berlin; Prof. Dr. Christine Landfried, Hamburg; Prof. Dr. Manfred G. Schmidt, Heidelberg. GeschăftsfOhrung Karin Bogusch, Institut fOr Politikwissenschaft, SchloB, 0-64283 Darmstadt, Tel.: 06151/1631 97; Fax: 06151/16 54 89. Beirat Pref. Dr. Beate Kohler-Koch, Mannheim; Prof. Dr. Frieder Naschold, Berlin; Prof. Dr. Gerhard G6hler, Berlin; A.R. Dr. Ferdinand MOller-Rommel, LOneburg; A.R. Dr. Axei Murswieck, Heidelberg; Dr. Roland Czada, Konstanz; Dr. Klaus Schubert, Bochum; Priv. Doz. Dr. Ulrich Wldmaler, Bochum; Dr. Hans Lietzmann, MOnchen. Der Westdeutsche Verlag Ist ein Unternehmen Verlag: Westdeutscher Verlag GmbH, Postfach der Verlagsgruppe Bertelsmann International. 58 29, D-65048 Wiesbaden, Telefon: Vertrleb/ Anzelgen (0611) 160230, Telefax (0611) 160229. Geschăftllche Zuschriften, Anzelgenauftrăge usw. nur an den Verlag. © 1993 by Springer Redaktionelle Zuschriften werden an dle PVS Fachmedien Wiesbaden Redaktlon, Buchersendungen und Rezenslonen an dle Redaktlon der PVS-L1teratur erbeten. Es gilt die Anzelgenprelsliste Nr. 5 vom 1. Janu ar 1993. Dle mit dem Verfassernamen gekennzeichneten Bezugsbedingungen 1994: Jăhrlich erscheinen 4 Beltrăge geben nicht in Jedem Fali die Meinung Quartalshefte der PVS mit PVS-Literatur und 1 der Redaktion oder der Herausgeber wieder. Sonderhefl. Jahrgangsumfang ca. 730 S. Elnzel Die Verfasser sind verantwortllch fur die Richtig het! DM 34,-/6S 265,-/sFr 35,-, Jahresabonne keit der In Ihren Beltrăgen mitgeteilten Tatbe ment DM 118,-/6S 920,-/sFr 119,-, ermăBlgter stânde. Abonnementpreis fur Studlerende mit Studlenbe FOrunverlangt elngesandte Manuskripte Ober scheinigung OM 83,-/6S 647,-/sFr 85,- (jewells nehmen Redaktlon und Verlag kelnerlei Haftung. zuzuglich Versandkosten). Die BezugsgebOhren Dle Zeitschrlft und alle In Ihr enthaltenen einzel enthalten den gultlgen Mehrwertsteuersatz. Alle nen Beitrâge und Abblldungen slnd urheber Bezugspreise und Versandkosten unterllegen rechtlich geschOtzl. der Preisbindung. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen Das Sonderheft des laufenden Jahrgangs wlrd je des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustlmmung nach Umfang berechnet und den Jahresabon des Verlags unzulăssig und slrafbar. Das gilt nenten bei Bezug im Jahr des Erscheinens zu insbesondere fOr Vervielfăltigungen, Ubersetzun einem Vorzugspreis gelieferl. gen, Mikroverfilmungen und die Einspelcherung Abbestellungen mOssen spătesten 3 Monate vor und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Ende des Kalenderjahres schriftlich erfolgen. Satz: ITS Text und Satz GmbH, Herford ISSN 0032-3470 Druck: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 24/1993 Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft Policy-Analyse Kritik und N euorientierung H erausgegeben von Adrienne H eritier Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Alle Rechte vorbehalten A©U 1e9 9R3e cShptrein vgoerrb Feahcahlmteend ien Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden 1993 UUrrsspprriiiinngglliicchh eerrsscchhiieenneenn bbeeii WWeessttddeeuuttsscchheerr VVeerrllaagg 1993 DDaass WWeerrkk eeiinnsscchhlliieeBBlliicchh aaUlleerr sseeiinneerr TTeeiillee iisstt uurrhheebbeerrrreecchhttlliicchh ggeesscchhiiiittzztt.. JJeeddee VVeerrwweerrttuunngg aauuBBeerrhhaallbb ddeerr eennggeenn GGrreennzzeenn ddeess UUrrhheebbeerrrreecchhttss ggeesseettzzeess iisstt oohhnnee ZZuussttiimmmmuunngg ddeess VVeerrllaaggss uunnzzuullăăssssiigg uunndd ssttrraaffbbaarr.. DDaass ggiilltt iinnssbbeessoonnddeerree ffUiirr VVeerrvviieellffăăllttiigguunnggeenn,, UUbbeerrsseettzzuunnggeenn,, MMiikkrroovveerr ffiillmmuunnggeenn uunndd ddiiee EEiinnssppeeiicchheerruunngg uunndd VVeerraarrbbeeiittuunngg iinn eelleekkttrroonniisscchheenn SSyysstteemmeenn.. SSaattzz:: IITTSS TTeexxtt uunndd SSaattzz GGmmbbHH,, HHeerrffoorrdd GGeeddrruucckktt aauuff ssăăuurreeffrreeiieemm PPaappiieerr IISSSSNN 00003322--33447700 IISSBBNN 997788--33--553311--1122447700--44 IISSBBNN 997788--33--666633--0011447733--77 ((eeBBooookk)) DDOOII 1100..11000077//997788--33--666633--0011447733--77 Inhaltsverzeichnis Adrienne Heritier Einleitung Poliey-Analyse. Elemente der Kritik und Perspektiven der Neuorientierung 9 I. Theoretische und begriffliche Weiterungen 1. Poliey-Netzwerke, das Verhandlungsmodell und staatliche Steuerung Renate Mayntz Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen 39 Fritz W. Scharpj Positive und negative Koordination in Verhandlungssystemen . 57 Franz Urban Pappi Policy-Netze: Erscheinungsform moderner Politiksteuerung oder methodischer Ansatz? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 2. Argumente, Ideen und Überzeugungen als Faktoren des Poliey-Prozesses Giandomenico Majone Wann ist Policy-Deliberation wiehtig? . 97 Paul A. Sabatier Advocacy-Koalitionen, Policy-Wandel und Policy-Lernen: Eine Alternative zur Phasenheuristik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 116 Otto Singer Policy Communities und Diskurs-Koalitionen: Experten und Expertise in der Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 Frank Nullmeier Wissen und Policy-Forschung. Wissenspolitologie und rhetorisch-dialektisches Handlungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 175 6 Inhaltsverzeichnis 3. Akteurtheoretische Differenzierungsanalyse und Policy-Forschung Dietmar Braun Zur Steuerbarkeit funktionaler Teilsysteme: Akteurtheoretische Sichtweisen funktionaler Differenzierung moderner Gesellschaften .............. 199 4. Instrumentenwahl und staatliche Steuerung Julian Le Grand Ein Wandel in der Verwendung von Policy-Instrumenten: Quasi-Märkte und Gesundheitspolitik ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 225 Michael Howlett / M. Ramesh Policy-Instrumente, Policy-Lernen und Privatisierung: Theoretische Erklärungen für den Wandel in der Instrumentenwahl .. . . . . . . 245 5. Die Mehr-Ebenen-Perspektive Peter Knoepfel /Ingrid Kissling-Näf Transformation öffentlicher Politiken durch Verräumlichung - Betrachtungen zum gewandelten Verhältnis zwischen Raum und Politik . . . . . . . . . . . .. 267 B. Guy Peters Alternative Modelle des Policy-Prozesses: Die Sicht" von unten" und die Sicht "von oben" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 289 6. Zentrale Hypothesen der Policy-Analyse: Kritischer Rückblick Hubert Heinelt Policy und Politics. Überlegungen zum Verhältnis von Politikinhalten und Politikprozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Volker von Prittwitz Katastrophenparadox und Handlungskapazität. Theoretische Orientierungen der Politikanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 328 Inhaltsverzeichnis 7 Stephan Ruß-Mohl Konjunkturen und Zyklizität in der Politik: Themenkarrieren, Medien- aufmerksamkeits-Zyklen und "lange Wellen" . . . . . . . . . . . . . . . . 356 11. International vergleichende Policy-Forschung und Policy-Forschung im suprastaatlichen Rahmen Manfred G. Schmidt Theorien in der international vergleichenden Staatstätigkeitsforschung 371 Wolfgang Schumann Die EG als neuer Anwendungsbereich für die Policy-Analyse: Möglichkeiten und Perspektiven der konzeptionellen Weiterentwicklung ............ 394 Adrienne Heritier Policy-Netzwerkanalyse als Untersuchungsinstrument im europäischen Kontext: Folgerungen aus einer empirischen Studie regulativer Politik . . . .. 432 111. Policy-Analyse als wissenschaftliche Politikberatung: Methodologische Neuorientierung und partizipatorische Policy-Analyse Frank Fischer Bürger, Experten und Politik nach dem "Nimby"- Prinzip: Ein Pläydoyer für die partizipatorisehe Poliey-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 451 Peter deLeon Demokratie und Poliey-Analyse: Ziele und Arbeitsweise 471 Verzeichnis der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 486 Einleitung Poliey-Analyse. Elemente der Kritik und Perspektiven der Neuorientierung Adrienne Heritier Die Policy-Analyse! sowohl in ihrer beschreibend-erklärenden als auch beratenden Form blickt auf eine Zeit der Verunsicherung zurück. In den 8Der Jahren wurde die Erklärungskraft ihrer steuerungstheoretischen Annahmen und der Nutzen der ver wendeten Begrifflichkeit ebenso wie die methodologische und demokratisch-Iegitima torisehe Basis ihrer Beratungstätigkeit nachdrücklich in Zweifel gezogen. So wurde kritisiert, daß die politischen Instrumente, die sie unterscheidet, in der unordentlichen Wirklichkeit nicht greifen und die erwünschten Wirkungen hervorbringen. Empirische Befunde ergaben, daß die Phasen ihres politischen Prozeßmodells "Problemdefinition, Politikformulierung, Implementation und EvaluationjFeedback-Loop" sich nicht - wie konzipiert - funktional getrennt logisch aneinanderreihen. Vielmehr können sie simultan verlaufen oder sich in der Richtung umkehren. Auch lassen sich einzelne Politikinhalte oder Policies in keiner Phase des politischen Prozesses klar und säuberlich voneinander trennen, sondern überlappen und beeinflussen sich wechselseitig. Dar über hinaus wurde der praktisch-beratenden Policy-Analyse vorgeworfen, sie diene als technokratisches Herrschaftsinstrument. Trotz der Enttäuschung über die man gelnde steuerungstheoretische Erklärungskraft und den eher bescheidenen wissen schaftlich-beraterischen Erfolg der Policy-Analyse gelang es jedoch, die erfahrene Kritik konstruktiv zu wenden. Die Verunsicherung und Selbstzweifel mündeten in konzep tionelle und theoretische Weiterungen, die die Policy-Analyse deutlich bereichert ha ben. So wurden in den analytischen Überlegungen Ideen und Argumenten bei der Erklärung der Entstehung von Policies mehr Bedeutung zugemessen. Um der Unor dentlichkeit des politischen Alltags und dem verschränkten Handeln staatlicher und privater Akteure Rechnung zu tragen, wurden die Policy-Netzwerkanalyse, das Gar bage Can-Modell und das Konzept der Policy Advocacy-Koalition in die Analyse integriert. Auch die sektorelle, funktionale und internationale Verflechtung von poli tischen Maßnahmen wurde zunehmend berücksichtigt. Bei der wissenschaftlichen Politikberatung erfolgte mit dem "Postpositivismus" und der "partizipatorischen Po licy-Analyse" eine methodologische und demokratietheoretische Neubesinnung. Die erwähnten Neuerungen und Weiterungen vollzogen sich zum einen explizit als Ant wort auf die konstatierten Mängeli zum anderen ergaben sich Veränderungen aus der 1 "Policy-Analyse" wird im Deutschen sowohl für die beschreibend-erklärende als auch die praktisch-beraterische Variante der Policy-Forschung verwandt. Im Unterschied dazu wird im englischen Sprachgebrauch der Begriff Policy Sciences für die präskriptiv-normative Variante, Policy Analysis für die beschreibend-erklärende Variante benutzt. 10 Adrienne Heritier Integration von theoretischen Entwicklungen, die sich davon unabhängig in Politik wissenschaft, Soziologie und Ökonomie vollzogen hatten (so im Fall der Policy-Netz werk-Analyse und des "Garbage Can" -Ansatzes). Beide Formen der Neuorientierung trugen zur Ausdifferenzierung der Begrifflichkeit und der Fragestellungen der Poli cy-Analyse bei und sollen in diesem Band zu Worte kommen. Eine Besonderheit dieses Forschungszweigs und damit auch dieses Bandes muß her vorgehoben werden: Die deutsche Policy-Forschung kann nur in ihrer engen Verbin dung mit der entsprechenden amerikanischen Forschung verstanden werden; denn insbesondere die frühe deutsche Policy-Forschung orientierte sich stark an der ame rikanischen Policy-Analyse. Dennoch hat die deutschsprachige Policy-Forschung ihr eigenes Profil entwickelt und weist im Vergleich zur amerikanischen Forschung deut liche Stärken auf. So hat sie beispielsweise auf der Basis empirischer Implementations Fallstudien relativ früh versucht, ihren Gegenstand theoretisch zu durchdringen (und auch die Grenzen dieser Bemühung erkannt). Sie entwickelte ihr eigenes Begriffsin strumentarium und Hypothesen mittlerer Reichweite über den Policy-Prozeß, die den amerikanischen an Differenziertheit nicht nachstehen (Mayntz 1980, 1983; Jann 1981; Windhoff-Heritier 1980, 1987). Neben den Gleichläufigkeiten finden sich jedoch auch Divergenzen in der Entwicklung der Forschung, die in den einzelnen Beiträgen in diesem Band zum Ausdruck kommen. So nimmt sich etwa aus deutscher Sicht die amerikanische Diskussion um Wertneutralität in der Policy-Analyse und den sog. "Post-Positivismus" methologisch gesehen wie ein spätes Nachhutgefecht aus, weil in der Bundesrepublik diese Diskussion mit dem Positivismusstreit in der Soziologie bereits in den 60er Jahren (oder genauer gesagt in Deutschland mit dem Werturteils streit zwischen Max Weber und der Historischen Schule der Ökonomen in den 20er Jahren) geführt worden war. Gleichzeitig stellt die Demokratisierungsforderung, die seitens der Post-Positivisten in den USA an die Adresse der beratenden Policy-Analyse gerichtet wird, wiederum einen Impuls für die deutsche Policy-Analyse dar, der bis jetzt auf breiter Ebene nicht aufgegriffen wurde. Welches sind denn nun die wichtigsten Elemente der Kritik, die an der Policy-Analyse in den 80er Jahren geübt wurde, und worauf gründen sie? 1. Kritik Die Kritik an der Policy-Analyse erstreckte sich im wesentlichen auf zwei Aspekte: Zum einen wurde deren steuerungstheoretisches Erklärungspotential in Frage gestellt, d.h. die Hypothesen mittlerer Reichweite über die Entstehung, Durchführung und Wirkung staatlicher Maßnahmen hielten empirischen Erkenntnissen nicht stand, und die Angemessenheit der zugrundegelegten Klassifizierung staatlicher Aktivitäten und Instrumente ebenso wie die zeitlich-sequentielle Phaseneinteilung wurden in Zweifel gezogen. Aus dieser Kritik leitete sich zwangsläufig die Frage ab, ob die Vorschläge, die zur praktischen Gestaltung staatlicher Maßnahmen entwickelt wurden, zielgerecht wirken. Zum anderen geriet die Policy-Analyse unter demokratie theoretischen GeSichtspunk ten in das Kreuzfeuer der Kritik. Sowohl in ihren Erklärungen staatlichen Handeins als auch in ihrer praktisch-beraterischen Intention vernachlässige sie - so die Klagen

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