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Poesie des Alltäglichen: Ulrich Theins Regiearbeiten für das Fernsehen der DDR (1963‐1976) PDF

346 Pages·2019·23 MB·German
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Preview Poesie des Alltäglichen: Ulrich Theins Regiearbeiten für das Fernsehen der DDR (1963‐1976)

Film, Fernsehen, Medienkultur Andy Räder Poesie des Alltäglichen Ulrich Theins Regiearbeiten für das Fernsehen der DDR (1963–1976) Film, Fernsehen, Medienkultur Schriftenreihe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Reihe herausgegeben von Jens Eder, Potsdam, Deutschland Lothar Mikos, Potsdam, Deutschland Michael Wedel, Potsdam, Deutschland Claudia Wegener, Potsdam, Deutschland Die Verbindung von Medien und Kultur wird heute nicht mehr in Frage gestellt. Medien können als integraler Bestandteil von Kultur gedacht werden, zudem ver- mittelt sich Kultur in wesentlichem Maße über Medien. Medien sind die maß- geblichen Foren gesellschaftlicher Kommunikation und damit Vehikel eines Diskurses, in dem sich kulturelle Praktiken, Konflikte und Kohärenzen struktu- rieren. Die Schriftenreihe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF knüpft an eine solche Sichtweise von Medienkultur an und bezieht die damit verbun- denen Themenfelder ihren Lehr- und Forschungsfeldern entsprechend auf Film, Fernsehen und digitale Medien. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven ein- genommen, in denen es gleichermaßen um mediale Formen und Inhalte, Rezi- pienten und Kommunikatoren geht. Die Bände der Reihe knüpfen disziplinär an unterschiedliche Fachrichtungen an. Sie verbinden genuin film- und fernsehwis- senschaftliche Fragestellungen mit kulturwissenschaftlichen und soziologischen Ansätzen, diskutieren medien- und kommunikationswissenschaftliche Aspekte und schließen Praktiken des künstlerischen Umgangs mit Medien ein. Die the- oriegeleiteten Untersuchungen, historischen und empirischen Studien der Schriftenreihe erfolgen vor dem Hintergrund eines zunehmend beschleunigten technologischen Wandels und wollen der Entwicklung von Film und Fernsehen im digitalen Zeitalter gerecht werden. Neue Formen des Darstellens und Erzäh- lens werden ebenso in den Blick genommen wie veränderte Umgebungen und Muster der Nutzung audiovisueller Bewegtbilder, die sich durch Mobilität und Interaktivität von traditionellen Praktiken des Mediengebrauchs unterscheiden. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/12512 Andy Räder Poesie des Alltäglichen Ulrich Theins Regiearbeiten für das Fernsehen der DDR (1963–1976) Andy Räder Rostock, Deutschland Dissertation an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Medienwissen- schaft, 2017 Gefördert von der DEFA-Stiftung ISSN 2524-3047 ISSN 2524-3055 (electronic) Film, Fernsehen, Medienkultur ISBN 978-3-658-25238-0 ISBN 978-3-658-25239-7 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-25239-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Für Nadine, Vincent und Maurice. Danksagung Viele Menschen haben mich auf dem Weg bei der Erarbeitung und Fertigstellung dieser Arbeit unterstützend begleitet. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken! Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Betreuer und Gutachter Prof. Dr. Michael Wedel, der mich von der ersten Idee bis zur Vollendung dieser Arbeit uneingeschränkt unterstützte und immer wieder bestärkte, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Die konstruktiven Gespräche, das stete Interesse an mei- nem Thema, die wertvollen Hinweise und das entgegengebrachte Vertrauen wäh- rend der Betreuungsphase waren für mich von unschätzbarem Wert. Herzlich dan- ken möchte ich auch meiner Zweitgutachterin Prof. Dr. Elizabeth Prommer, die mir an der Universität Rostock eine berufliche Heimat gegeben hat. Ohne ihre langjährige und großzügige Unterstützung wäre diese Arbeit nicht zu Stande ge- kommen. Dr. Uwe Breitenborn verdanke ich die Idee, den künstlerischen Spuren Ulrich Theins zu folgen. Sein Seminar über die deutsche Fernsehgeschichte hat mir die Augen geöffnet, auch abseits des Kinos nach großer Filmkunst zu suchen. Viel verdanke ich auch den Hinweisen und Anregungen von Dr. Thomas Beutel- schmidt, Almut Sichler, Uwe Noske, Hans Müncheberg und Martina Liebnitz. Da die Filme und zeitgenössischen Quellen eine wichtige Grundlage dieser Arbeit darstellen sei allen Mitarbeitern der besuchten Archive und Bibliotheken gedankt, insbesondere im Deutschen Rundfunkarchiv, hier vor allem Dr. Jörg- Uwe Fischer und Michael Risse, im Archiv der Akademie der Künste, besonders Dr. Torsten Musial und Nicky Rittmeyer, im Bundesarchiv namentlich Michael Müller, im Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes, hier Roswitha Meister und in der Bibliothek der Filmuniversität Ba- belsberg, insbesondere Lydia Wiehring von Wendrin und Kirsten Otto. Der DEFA-Stiftung danke ich für die finanzielle Unterstützung in Form eines Stipendiums. Stellvertretend für die Mitarbeiter der DEFA Film Library an der University of Massachusetts, Amherst (USA) geht mein ganz besonderer Dank an Prof. Dr. Barton Byg, Dr. Skyler Arndt-Briggs, Hiltrud Schulz und Victoria Riza Lenshyn. Ihre selbstlose und uneingeschränkte Gastfreundschaft macht mich noch immer sprachlos. Während des vom DAAD und der Max-Kade Foundation geförderten Forschungsaufenthaltes konnte ich durch die vielen Gespräche mit ihnen meine viii Danksagung Arbeit präzisieren und das Fundament für meinen theoretischen und methodi- schen Zugang legen. Mein ganz besonderer Dank gilt den interviewten Zeitzeugen Hartwig Stro- bel, Renate Geisler, Matthias Thein, Jörg Wilbrandt, Brigitte Krex und Wolfgang Winkler. Sie haben mir vertrauensvoll Einblicke ihre Zusammenarbeit mit Ulrich Thein gewährt, und so ein ums andere Mal meinen Blick geschärft. Für die Tran- skription der Interviews sei Antje Lück herzlich gedankt. Ich danke Karin Dirks für das hervorragende Lektorat der Arbeit. Sehr ge- holfen haben mir auch die fleißigen und geduldigen Korrekturleserinnen: Nadine Fuhrhop und Heidemarie Fuchs. Großer Dank gilt meinen Eltern, ohne deren jahrelange Unterstützung diese Arbeit nicht zu Stande gekommen wäre. Vielen Dank auch an Marita und Dieter Fuhrhop für die zahlreichen Einsätze bei der Kinderbetreuung. Und schließlich ist die Entstehung dieser Arbeit undenkbar ohne das Verständnis, die Geduld, die aufbauenden Worte, wertvollen Hinweise und kritischen Anmerkungen meiner Frau Nadine Fuhrhop. Ihr bin ich den größten Dank schuldig. In den letzten Jahren hat sie die nötigen Freiräume geschaffen, häufig zurückstecken müssen und trotz- dem immer ein offenes Ohr gehabt. Tausend Dank dafür! Gewidmet ist das Buch ihr und unseren beiden Söhnen Vincent und Maurice. Berlin, November 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ..................................................................................................... 1 1.1 Thematische Einführung ..................................................................... 1 1.2 Theoretisches und methodisches Vorgehen ...................................... 15 1.3 Forschungsstand und Quellen ........................................................... 20 2 Theorien und Methode ............................................................................... 27 2.1 Film- und fernsehtheoretische Überlegungen .................................... 27 2.1.1 Historische Pragmatik............................................................... 28 2.1.2 Neoformalistischer Forschungsansatz ...................................... 42 2.2 Fünf-Säulen-Modell .......................................................................... 50 2.2.1 Fernsehtext: Konstruktionsform und Stil .................................. 51 2.2.2 Produktionsgemeinschaft und Arbeitsweise ............................. 53 2.2.3 Institution DDR-Fernsehen ....................................................... 54 2.2.4 Kulturpolitik und öffentlicher Diskurs ..................................... 55 2.2.5 Rezeption und Zuschauerforschung ......................................... 56 3 Zur Geschichte des Fernsehens in der DDR (1963-1976) .......................... 57 3.1 Akteure, Strukturen und kulturpolitische Funktionalisierung ........... 57 3.2 Fernsehdramatik ................................................................................ 63 3.2.1 Institutioneller und personeller Wandel .................................... 63 3.2.2 Zum Verhältnis von Kino und Fernsehen in der DDR ............. 66 x Inhaltsverzeichnis 3.2.3 Typologie fiktionaler, szenisch-dramatischer Produktionen .... 68 3.2.4 Der Dramaturg .......................................................................... 76 3.3 Zuschauerforschung im Fernsehen der DDR .................................... 79 4 Ulrich Thein (1930-1995) .......................................................................... 83 4.1 Von Braunschweig in die Hauptstadt der DDR ................................. 83 4.2 Weggefährten, Vertraute und Komplizen .......................................... 91 4.2.1 Der Kameramann Hartwig Strobel ........................................... 92 4.2.2 Der Filmkomponist Wolfgang Pietsch ..................................... 95 4.2.3 Autoren und Dramaturgen ........................................................ 97 4.2.4 Schauspieler und Darsteller .................................................... 100 4.3 Unvollendete Projekte ..................................................................... 101 5 Historische Schuld, Aufarbeitung und Völkerverständigung: Der andere neben dir (1963) .................................................................... 107 5.1 Aufbruch in die Modernität: Suche nach einer eigenen (Fernseh-) Sprache .......................................................................... 107 5.2 Künstlerische Arbeitsteilung: ein Schauspielregisseur und sein optischer Gestalter ........................................................................... 126 5.3 Filmgruppe Johannisthal: zwischen Mangelverwaltung und künstlerischer Kreativität ................................................................ 135 5.4 Machtvakuum und Leitungsdefizit: ein Regiedebüt als kulturpolitisches Ideal ..................................................................... 141 5.5 Zuschauerbriefe: Einzelmeinungen statt Repräsentativität.............. 148 5.6 Exkurs: Titel hab’ ich noch nicht (1964) ......................................... 148

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Andy Räder untersucht erstmals alle Regiearbeiten des beliebten DEFA-Schauspielers Ulrich Thein (1930-1995) für das Fernsehen der DDR. Er weist nach, dass Thein mit seinen acht Fernsehfilmen und Mehrteilern als einer der bedeutendsten Protagonisten der DDR-Television der 1960er und 1970er Jahre an
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