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Plasmachemie — ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie. Bildung und Eigenschaften von Carbosilanen: 195. Sitzung am 3. Februar 1971 in Düsseldorf PDF

90 Pages·1971·3.03 MB·German
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Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften Vorträge · N 214 Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften Präsidium Präsident: Professor Dr. Karl Ziegler Vizepräsident und Sekretar der Klasse für Geisteswissenschaften: Professor Dr. Bernhard Kötting Sekretar der Klasse für Natur-, Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften: Professor Dr. Maximilian Stein er Stellvertretender Sekretar der Klasse für Geisteswissenschaften: Professor D. Karl Heinrich Rengstorf Stellvertretender Sekretar der Klasse für Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften: Professor Dr. Martin Schmeisser Geschäftsführendes Präsidialmitglied: Professor Leo Brandt Kuratorium Vorsitzender: Ministerpräsident Heinz Kühn Stellvertretender Vorsitzender: Minister für Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Mitglieder: Professor Leo Brandt, Professor Dr. Bernhard Kötting, Ministerpräsident a. D. Dr. Franz Meyers, Ludwig Rosenberg, Professor Dr. Maximilian Steiner, Professor Dr. Karl Ziegler MARTIN SCHMEISSER Plasmachemie- ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie GERHARD FRITZ Bildung und Eigenschaften von Carbosilanen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 195. Sitzung am 3. Februar 1971 in Düsseldorf ISBN 978-3-663-01777-6 ISBN 978-3-663-01776-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-01776-9 © 1971 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1971 Inhalt Martin Schmeißer, Dortmund Plasmachemie - ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie . . 7 Summary.................................................. 33 Resurne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Diskussions bei träge Professor Dr.-Ing. Pranz Feh!r; Professor Dr. phil. Martin Schmeißer; Professor Dr. phil. Walter Weizel; Professor Dr. rer. nat. Günther Otto Schenck; Professor Dr. rer. nat. Hans-fürgen Engeil; Dr.-Ing. Karl-Gottfried Reinsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Gerhard Fritz, Karlsruhe Bildung und Eigenschaften von Carbosilanen Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 I. Pyrolyseprodukte des Si(CHa)4 und der Methylchlorsilane . . . 46 1. Verbindungen aus Si(CHa)4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 2. Cyclische Carbosilane aus den Methylchlorsilanen . . . . . . . . 52 II. Die metallorganische Synthese von Carbosilanen . . . . . . . . . . . . 58 1. Ummetallierungsreaktionen des C6Hsme2Si-CH2Li . . . . . . 59 2. Aufbau linearer Verbindungen C6Hs[(CHa)2Si-CH2]nBr und Br(CH2Si-CH2)nBr; n = 2-6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 3. Ringschluß-Reaktion zu [(CHa)2Si-CH2]n n = 3-6 . . . . 62 4. Die Synthese Bi- und tri-cyclischer Carbosilane . . . . . . . . . . 62 6 Inhalt III. C-chlorierte Carbosilane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 1. Bildung C-teilchlorierter, Si-chlorierter Carbosilane . . . . . . . 66 a) Chlorierung von (Cl3Si-CH2)2SiCl2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 b) Chlorierung von (Cl2Si-CH2)3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 2. Bildung C-teilchlorisierter SiH-haltiger Carbosilane . . . . . . . 68 3. Umsetzungen perchlorierter mit perhydrierten Carbosilanen. 68 a) Reaktionen zwischen (Cl3Si)2CC12 und (H3Si)2CH2 . . . . 69 b) Reaktionen zwischen (Cl3Si-CCl2)2SiCl2 und (H3Si-CH2)2SiH2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 IV. Si-fluorierte Carbosilane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 V. Umsetzung perchlorierter Carbosilane mit CH3MgCl und LiCH3 1. Umsetzung von (Cl3Si)2CC12 und (F3Si)2CCl2 mit CH3MgCl und LiCH3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 2. Umsetzung von (Cl3Si-CCl2)2SiCl2, Cl3Si-CCl2--SiCl2-CH2-SiCl3 und Cl3Si-CHCl-SiC12-CC12-SiC13 mit CH3MgCl 74 3. Reaktionen Si-und C-chlorierter 1, 3,5-Trisilacyclohexane und 1,3-Disilacyclopentene mit CH3MgCl und LiCH3 . . . . . . . . . 75 Schlußbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Diskussionsbeiträge Professor Dr. phil. Dr. h. c. mult. Kar! Ziegler; Professor Dr. rer. nat. Gerhard Fritz; Professor Dr. phil. Martin Schmeißer; Professor Dr. rer nat. Günther Otto Schenck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Plasmachemie- ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie Von Martin Schmeißer, Dortmund Mein letzter Vortrag in diesem Gremium im Jahre 1963 behandelte "Neue Ergebnisse der Halogen-Chemie". Auch in einem Teil meiner heutigen Aus führungen wird von Halogenen die Rede sein. Diesmal ist jedoch der generelle Blickpunkt ein anderer. Wie aus der Formulierung des Themas zu ersehen ist, möchte ich über die Anwendung plasmachemischer Methoden in der präparativen Chemie berichten. Daß diese V erfahren in unserem Arbeitskreis mit Erfolg auch in der Halogen-Chemie eingesetzt wurden, hat mancherlei sachliche Gründe, eigentlich aber einen historischen Anlaß. Meine ersten Erfahrungen mit der Plasmachemie - diesen Begriff gab es damals noch nicht - machte ich im Jahre 1937. Im Arbeitskreis meines Lehrers R. Schwarz wurde nämlich die Glimmentladung, die in unserer Vor stellung als eine Art präparativer "ultima ratio" galt, dazu benutzt, Stoffe zur Umsetzung zu bringen, die auf thermischem Wege nicht miteinander reagieren wollten. So gelang uns die entladungschemische Synthese des Br0 aus den Elementen [1]. In erneute enge Berührung mit chemischen 2 Anwendungen der Glimmentladung bin ich dann im Jahre 1963 auf Grund meiner Berufung als wissenschaftlicher Berater des Forschungsinstituts der Gesellschaft zur Förderung der Glimmentladungsforschung e. V. gekommen. Dieses Institut war im Jahre 1957 in Köln auf die Initiative des Herrn Staatssekretär Prof. Dr. Leo Brandt zur Verwertung der späterhin zu er wähnenden Berghaus-Patente auf dem Gebiet der "stromstarken Glimm entladungen" gegründet worden. Unter seinen drei Direktoren (W. Weizel, 1957-1959, G. Schmid, 1959-1964 und M. Schmeißer, 1964-1967) hat es mit den drei Abteilungen Physik, Metallurgie und Chemie mit Schwergewicht die physikalischen Grundlagen und die praktische Durchführung der Glimmnitrierung von Stählen erforscht. Als im 10. Jahr seines Bestehens das wissenschaftliche Bemühen um Durchdringung eines praktisch und empirisch gegebenen Sachverhalts endlich seine Früchte getragen hatte, die auch einem Expertengremium gegenüber standhalten konnten (wobei ganz besonders die erfolgreiche Glimmnitrierung von Kugelgraphitguß eine Rolle spielte), wurde-gegen den Willen des Initiators der Institutsgründung das Institut durch einen Verwaltungsentscheid liquidiert. 8 Martin Schmeißer Die metallurgische Arbeitsrichtung erfuhr ihre Fortsetzung im Rahmen der Firmengründung Klöckner-Ionon; hier konnten inzwischen große Glimmnitrieranlagen errichtet werden, die die gewonnenen Erfahrungen für Bärtungen von Extrudern im Kunststoff-Maschinenbau, von Getriebe schnecken, von Walzwerkswellen, von Teilen des Wankel-Motors, von Kugelschreiber-Kugeln und für Teile des "Schulten-Reaktors" nutzbar machen konnten, während die Arbeitsgruppe Chemie seit 1968 als Außen stelle Köln meines Aachener - später Dortmunder - Lehrstuhls weiter geführt wurde. Dem Bericht über unsere Arbeiten sind notwendigerweise einige all gemeine Ausführungen voranzustellen. Dabei soll auch auf wichtige Ergeb nisse jener einschlägigen Untersuchungen hingewiesen werden, die im westlichen und östlichen Ausland im vollen Gange sind. Das Thema "Plasmachemie - ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie" -beinhaltet unmißverständlich die Beschränkung auf die Nutzung des Plasmas für Zwecke der präparativen Chemie. Unser Interesse konzen triert sich auf die Darstellung von Produkten, die auf Grund einer Stoff umwandlung im Plasma aus einem Reaktandengemisch unter geeigneten Bedingungen erhältlich sind. Die Kenntnis von Plasma-Parametern ist infolgedessen für uns nur insofern bedeutsam, als sie im Zusammenhang mit der chemischen Reaktion im Plasma betrachtet werden können. Diese Ab grenzung des Themas erscheint angezeigt, um einerseits weiterreichende Erwartungen der Physiker im Zuhörerkreis nicht zu enttäuschen und andererseits das Glatteis im Bereich der Physik möglichst zu meiden, auf das sich der Chemiker zu bewegt, wenn er sich des (fast könnte man sagen: Mode-)Wortes "Plasmachemie" bedient. Der Begriff "Plasmachemie" kennzeichnet mit einer Kurzformulierung ein Arbeitsgebiet, von dem gelegentlich Autoren und Vortragende wie auch Leser und Hörer zum Teil recht unterschiedliche Vorstellungen haben. So leicht sich diese einprägsame Vokabel einbürgert, so zögernd findet man in der Literatur V ersuche einer Definition dieses Begriffs. Es ist nicht Aufgabe dieses Vortrags, hier wegweisend zu wirken. Hier sei unter "Plasmachemie" im offenkundigen Wortsinn die Chemie im Plasma verstanden, also die Gesamtheit möglicher chemischer Reaktionen unter Plasmabedingungen. Bei diesem Verständnis des Begriffs ist es unerheblich, daß auch Plasma bedingungen existieren, unter denen chemische Bindungen nicht mehr vorhanden sind und demnach chemische Reaktionen nicht mehr statt finden. Als "Plasma" bezeichnet man nach Langmuir ein nach außen elektrisch neutrales, hoch ionisiertes Gas, das den elektrischen Strom leitet und in dem Plasmachemie -ein aktuelles Teilgebiet der präparativen Chemie 9 die Trägerkonzentration so groß ist, daß-im Gegensatz zum neutralen oder schwach ionisierten Gas - besondere, auf der Wechselwirkung der Ionen, Elektronen und der angeregten Atome, Radikale und Moleküle sowie der Strahlungsquanten beruhende Eigenschaften auftreten, d. h. im weitesten Sinne ein Gas, das eine erhöhte innere Energie besitzt [2]. Experimentell erzeugt wird ein solches Plasma beispielsweise im Lichtbogen, in der Glimmentladung, in der stillen elektrischen Entladung oder im Hoch frequenzfeld. Wenn sich der präparativ orientierte Chemiker des Plasmas bedient, so richtet sich sein Interesse vornehmlich auf die Untersuchung der Fragen, wie weit sich unter Plasma-Bedingungen chemische Reaktionen im präparativen Maßstab durchführen lassen, die unter anderen Bedingungen nicht realisiert werden können (wie z. B. die Ozon-Darstellung), oder aber, wie weit eine plasma-chemische Umsetzung Vorteile gegenüber herkömmlichen Ver fahren in der einen oder anderen Weise bietet (ein Beispiel hierfür ist die Acetylen-Synthese durch Crackung von Kohlenwasserstoffen). Als Eigen schaft eines Plasmas interessiert unter diesem Gesichtspunkt also in erster Linie, ob und gegebenenfalls bis zu welchem Grade es die Voraussetzung für die Entstehung eines angestrebten Reaktionsprodukts liefert, oder inwie weit neuartige Substanzen entstehen, zu deren Herstellung dann in der Folgezeit andere Methoden angestrebt werden können (Beispiele hierfür bilden SiF und die Edelgasfluoride). 2 Welche besonderen energetischen Bedingungen spielen bei plasma chemischen Reaktionen eine Rolle? Für ein Plasma der Langmuirschen Definition kann zur Beschreibung nichtapriorider Begriff der Temperatur herangezogen werden, wie er aus der statistischen Behandlung des ther mischen Gleichgewichts abgeleitet wird. Vielmehr nehmen im Gegenteil die Plasmabestandteile nur unter gewissen Bedingungen eine solche Verteilung ein, bei der ihre Energien miteinander im Gleichgewicht stehen und damit die Beschreibung durch eine bestimmte Temperatur ermöglicht wird. Prak tisch realisiert ist dieser Fall im Hochdruck-Lichtbogen-Plasma oder auch in Sternatmosphären; die Temperatur-Meßzahl erreicht hier fünfstellige oder noch höhere Werte. Ein derartiges Plasma, in dem wegen vernachlässigbarer Energie- und Trägerverluste thermisches Gleichgewicht vorliegt, wird als "isothermes Plasma", "thermisches Plasma" oder auch (mit Rücksicht auf den hohen Energieinhalt, bei dem diese Voraussetzungen erst verwirklicht sind) "heißes Plasma" bezeichnet. Auch in "nicht-isothermen" oder "nicht-thermischen" Plasmen können die einzelnen Bestandteile bestimmte Energieverteilungen einnehmen, also etwa die Elektronen eine Maxwellsehe Geschwindigkeitsverteilung, oder die

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