PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein methodsemployedindicatethatviolenceisemergingasnewareaofresearch Forschungsbericht inthestudyoftheAncientWorld. vonLennartGilhaus LennartGilhaus:PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike Zusammenfassung –EinForschungsbericht,in:H-Soz-Kult13.07.2017,http://hsozkult. PhysischeGewaltisteinubiquitäresPhänomenundwurdeindenletzten geschichte.hu-berlin.de/forum/2017-07-001. 20JahrenauchalsForschungsgegenstandindenAltertumswissenschaften entdeckt.ImZugedieserEntwicklungwurdedasprimäreInteressederFor- schung auf den kulturspezifischen Umgang mit der Gewalt gelenkt. Der ForschungsberichtstelltneuereStudienzuGewaltindenverschiedenenTeil- bereichenderantikenGesellschaftenvor.AlsErgebnismussmanallerdings feststellen,dassGewaltphänomeneineinemBereichmeistisoliertvonande- renbetrachtetwerdenundzahlreicheDesideratebestehen,etwaimBereich derAlltagsgewalt.DieseDefizitesindauchaufdieschwierigeQuellenlage zurückzuführen,dieeshäufignichterlaubt,dieAusmaßederGewalthand- lungen zu erfassen. Bisher wurde aber auch nur vereinzelt versucht, die ZusammenhängezwischenGewaltdarstellungen,-diskursenund-praktiken systematischzuerforschen.DiegroßeZahlneuerArbeitenunddieVielfalt dermethodischenZugängelassennichtsdestowenigererkennen,dassGewalt alseinneuesForschungsfeldindenAltertumswissenschaftenimEntstehen begriffenist. Abstract Physicalviolenceisaubiquitousphenomenon,andinthelast20yearsithas turnedupasanobjectofresearchinClassicalStudies.Inthecourseofthis development,currentresearchhasfocusedprimarilyontheculturallyspecific dealingswithviolence.Theessaypresentsrecentstudiesonviolenceinthe variousfieldsoftheancientsocieties.Thus,itmustbenotedthatviolenceis normallytreatedinanindividualfieldisolatedfromothersandthatlargegaps inknowledgeexist,forexampleinthefieldofviolenceineverydaylife.These deficienciesarepartlyduetotheavailabilityofsourcesbasedonwhichthe extentsofviolenceoftencannotbegrasped.Todateithasseldombeentried toexploretherelationshipsbetweenthedepictions,discourses,andpractices ofviolence.Nevertheless,theplethoraofnewstudiesandthediversityofthe PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht DaswissenschaftlicheInteresseanphysischerGewalthatindenletz- GewaltforschunginnerhalbderaltenGeschichtesprechenkann. ten 20 Jahren stark zugenommen, so auch in den Altertumswissen- Gewalt:Definitionen,DarstellungenundNarrationen schaften.1ZwarhabenGewaltphänomeneindergriechisch-römischen Mit den antiken Vorstellungen von Gewalt hat man sich erst seit AntikeauchinderälterenForschungvielfachBetrachtunggefunden, den1990er-Jahrenvertieftauseinandergesetzt.4Sowurdederfürdie abererstinneuerenArbeitenwirdGewaltinverstärktemMaßeals griechische Welt zentrale hybris-Begriff lange vor allem aus rechts- eigenesAnalyseobjektbehandelt.2DerjeweilskulturspezifischeUm- geschichtlicherPerspektivebetrachtet.DieethischeDimensionvon gangmitGewaltistdabeiindenFokusderForschunggetreten.Der hybris, die häufig, aber nicht ausschließlich mit Gewalt verbunden folgendeForschungsberichtkonzentriertsichdaheraufdiealthisto- war, auf jeden Fall aber auf Entehrung und Schande für das Opfer rischenPublikationenzumThemaGewaltinderAntike,dieseitder abzielte,habenvorallemDavidCairns,NickFisherundDavidCohen Jahrtausendwendeerschienensind,undberücksichtigtältereArbeiten herausgearbeitet und hybris auch in Zusammenhang mit anderen nur,insoweitsiefüraktuelleDiskussionenrelevantsind.3 Wertvorstellungenwieaidos (Sittsamkeit;Respekt)gebracht.5Auch NacheinerVorstellungderantikenPerspektivenaufGewaltso- dasVerhältniszwischenderreinenGewalt(bia)unddenentehrenden, wiedermodernenAuseinandersetzungmitGewaltdarstellungenund oftgewalttätigenHandlungen(hybris)wurdeherausgestellt.6 -narrationeninderAntikesollendiewesentlichenForschungsergeb- WasdierömischenVorstellungenangeht,zeigendieBelegevon nissederletztenJahreanhandderverschiedenengesellschaftlichen vis eineweiteBandbreiteannegativenundpositivenKonnotationen Teilbereichediskutiertwerden.Dabeiwerdenzunächstorganisierte undderBegriffwurdehäufigmitMännlichkeitsidealenverbunden.7 GewaltimKrieg,dannGewaltundpolitischeOrdnung,religiöseGe- Selbstcrudelitas (Grausamkeit)konnteimBereichderKriegsführung waltundschließlichGewaltimAlltagbehandelt.Imabschließenden als selbstverständlicher Umgang mit den Feinden benutzt werden, Kapitel wird eine universalgeschichtliche Perspektive eröffnet und hataberansonstenmeisteinenegativeBedeutung,wennsievonAu- werden die Spezifika der Erforschung antiker Gewalt erörtert. Im ForschungsberichtwirddabeiinsbesonderedieFrageaufgeworfen, 4ZusammenfassendNicolasRicher,Laviolencedanslesmondesgrecetromain. Introduction,in:Jean-MarieBertrand(Hrsg.),Laviolencedanslesmondesgrecet inwiefernzwischendeneinzelnenTeilbereichenVerbindungengezo- romain,Paris2005,S.7–35. genwerden,alsoeineVernetzungderUntersuchungenzurGewalt 5NickFisher,Hybris.AStudyintheValuesofHonourandShameinAncientGreece, stattfindetundmanmittlerweilevoneinemeigenständigenFeldder Warminster1992;DavidCairns,Aido¯s.ThePsychologyandEthicsofHonourand ShameinAncientGreekLiterature,Oxford1993;DavidJ.Cohen,Law,Violenceand 1DieserForschungsberichtsetztsichnurmitphysischerGewaltauseinander;zuden CommunityinClassicalAthens,Cambridge1995;vgl.auchHansvanWees,TheLaw verschiedenenDefinitionendesGewaltbegriffsunddenmodernenForschungsfeldern ofHybrisandSolon’sReformofJustice,in:StephenD.Lambert(Hrsg.),SociableMan. undZugängenvgl.ChristianGudehus/MichaelaChrist(Hrsg.),Gewalt.Eininterdis- EssaysonAncientGreekSocialBehaviourinHonourofNickFisher,Swansea2011, ziplinäresHandbuch,Stuttgart2013;danebenauchWilhelmHeitmeyer/JohnHagan S.117–143;DavidPhillips,XenophonandtheMuleteer.Hubris,Retaliation,andthe (Hrsg.),InternationalesHandbuchderGewaltforschung,Wiesbaden2002. PurposesofShame,in:WernerRiess/GarrettG.Fagan(Hrsg.),TheTopographyof 2Vgl.auchdenÜberblickzudenForschungsfelderninderAntikevonMartinZim- ViolenceintheGreco-RomanWorld,AnnArbor2016,S.19–59. mermann,ZurDeutungvonGewaltdarstellungen,in:MartinZimmermann(Hrsg.),Ex- 6Vgl.schonFrancescoD’Agostino,Bia.Violenaegiustizianellafilosofiaenella tremeFormenvonGewaltinBildundTextdesAltertums,München2009,S.7–45,32–39; letteratura della Grecia antica, Mailand 1983; merkwürdigerweise thematisiert der zurälterenForschungauchJohannesHahn,Gewalt,in:DNP4(1998),Sp.1042–1049. ÜberblicksbeitragvonHahn,Gewalt,diesenBegriffnicht. 3PhilologischeundarchäologischeForschungsergebnissefindennurBerücksichti- 7DirkRohmann,GewaltundpolitischerWandelim1.Jahrhundertn.Chr.,München gung,insofernsievonallgemeinerRelevanzsind. 2006,S.18–53. 1 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 2 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht ßenstehendenundGewaltherrschernausgeht.8 Dabeifungierteder rischenundliterarischenGewaltbilderbietetmittlerweiledieMono- VorwurfvonGrausamkeitwenigeralsmoralischesKriterium,sondern graphievonMartinZimmermannzu„Gewalt.DiedunkleSeiteder warinersterLinieeineFragederZugehörigkeitzursozialenGrup- Antike“von2013.11 AnsonstenkreisendieDiskussionenbishervor pe.GewaltüberschrittdannGrenzen,wennsieimWiderspruchzum allemumzweiThemenkreise:DieÄsthetisierungvonGewaltinder sozialenStatusdesOpfersstand.NurangerissenwirdindiesenUnter- griechischenTragödieunddenWandelderGewaltdarstellungenin suchungendieRolledesSchmerzesundLeidens.Anumfangreicheren derattischenVasenmalereides6.und5.Jhs.v.Chr.Danebenhatman Arbeiten,diedieseAspekteuntersuchen,mangeltesbisher. sichinsbesonderefürextremeFormenderGewaltinteressiert. Dass illegitime Gewaltanwendung und Grausamkeit einen zen- DiezeitlicheEntwicklungderGewaltbilderinderVasenmalereiist tralenBestandteilinderDefinitiondesAnderenbildete,hatinden zwarteilweiseumstritten,aberEinigkeitbestehtdahingehend,dassim letztenJahrenvorallemValeriaAndòdeutlichgemacht:9ExtremeGe- späten6.Jh.v.Chr.dieDarstellungenvonexpliziterGewaltundeinem waltwurdevondenGriechenalsinhumankonzeptualisiertunddie HangzuPathosundDramatikdominiertsind,währendabdemfrühen TäteralsBestienaußerhalbdermenschlichenGesellschaftdargestellt. 5.Jh.v.Chr.Gewaltmeistnurnochangedeutetwird.Verschiedentlich Andòkanndabeiherausstellen,dassgeradeauchderGewaltdiskurs wurdenunvermutet,dassdieDarstellungenzunächstdenBlickvor dazudiente,dieNormendessenaufzuzeigen,wasfürdieGriechen allemaufdieOpferderGewaltlenkenwürden,umeinekritischeRe- dasMenschseinausmachte. flexionüberdieGrenzenlegitimerGewaltanwendunganzuregen.Die DenGewaltdarstellungenund-narrationenhatmansichimZuge Bilderdesbeginnenden5.Jhs.v.Chr.würdenhingegenBezugaufdie einerallgemeinenkulturwissenschaftlichenWendeindendeutschen neuenNormenderathenischenDemokratienehmen.Daherwürden Altertumswissenschafteninden2000er-Jahrenzugewandt.Innerhalb auchgewalthaltigeBildermehrundmehrverschwindenundstattdes- weniger Jahre erschienen mehrere in erster Linie deutschsprachige sengewaltfreieFormenderKonfliktlösungimzunehmendenMaße Sammelbände und Monographien, die sich dem Thema gewidmet thematisiert.12SusanneMuthlehnthingegendieseengeBindungder haben.10EinenprofundenÜberblicküberdieFunktionenderkünstle- IkonographieandieEntwicklungAthensabundargumentiert,dass die Gewalt zu keiner Zeit grundsätzlich in Frage gestellt wurde.13 8Zur„Grausamkeit“impolitischenLebenvgl.auchdieBeiträgeinToivoViljamaa /AskoTimonen/ChristianKrötzl(Hrsg.),Crudelitas.ThePoliticsofCrueltyinthe SeitederKlassik.Gewaltim5.und4.Jahrhundertv.Chr.,Stuttgart2005;Giampiera AncientandMedievalWorld,Krems1992. Raina(Hrsg.),DissimulazionidellaviolenzanellaGreciaantica,Como2006;Bernd 9ValeriaAndò/NicolaCusumano(Hrsg.),Comebestie?Formeeparadossidella Seidensticker/MartinVöhler(Hrsg.),GewaltundÄsthetik.ZurGewaltundihrer violenzatramondoanticoedisagiocontemporaneo,Caltanissetta2010;ValeriaAndò, Darstellung in der griechischen Klassik, Berlin 2006; Martin Zimmermann (Hrsg.), Violenzabestiale.Modellidell’umanonellapoesiagrecaepicaedrammatica,Caltanis- ExtremeFormenvonGewaltinBildundTextdesAltertums,München2009. setta2013. 11MartinZimmermann,Gewalt.DiedunkleSeitederAntike,München2013. 10SammelbändemitBeiträgenzuGewaltdarstellungenund-handlungen:Jean-Marie 12Vgl.zudieserPositioninsbesondereMatthiasRecke,GewaltundLeid,DasBilddes Bertrand(Hrsg.),Laviolencedanslesmondesgrecetromain,Paris2005;HaroldA. KriegesbeidenAthenernim6.und5.Jahrhundertv.Chr.,Istanbul2002;danebenauch Drake(Hrsg.),ViolenceinLateAntiquity.PerceptionsandPractices,Aldershot2006; derBeitragvonBarbaraBorginSeidensticker/Vöhler(Hrsg.),GewaltundÄsthetik. vorallemzuGewalthandlungen,miteinzelnenBeiträgenzurGewaltdarstellung:Jerzy 13SusanneMuth,GewaltimBild.DasPhänomendermedialenGewaltimAthendes6. Styka(Hrsg.),ViolenceandAggressionintheAncientWorld,Krakau2006;Gianpaolo und5.Jahrhundertsv.Chr.,Berlin2008;vgl.auchihrenmethodischenBeitrag:Susanne Urso(Hrsg.),Terroretpavor.Violenza,intimidazione,clandestinitànelmondoantico, Muth,ZurhistorischenInterpretationmedialerGewalt,in:MartinZimmermann(Hrsg.), Pisa2006;MargitLinder/SabineTausend(Hrsg.),„BöserKrieg“.ExzessiveGewaltin ExtremeFormenvonGewaltinBildundTextdesAltertums,München2009,S.193–229; derantikenKriegsführungundStrategienzuderenVermeidung,Graz2011;inerster vgl.aberdieausführlichekritischeRezensionvonChristianKunzezuMuthsMethoden LiniezurGewaltdarstellung:GünterFischer/SusanneMoraw(Hrsg.),Dieandere inBonnerJahrbücher2010/2011(210/211),S.595–602. 3 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 4 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht DaherseieseinvonmodernenSehgewohnheitenherrührenderFehl- derePaulZankerhatherausgestellt,dassrömischeStaatsreliefs,aber schluss,anzunehmen,diePerspektivewürdeaufdasOpfergelenkt. auchSarkophageundandereMonumentedieGewaltderüberlegenen ImVordergrundstehevielmehrimmerdasKräfteverhältnisunddamit römischenSoldatengegenüberBarbarengeradezufeiern.16 Griechi- letztlichderSieger,derindenälterenDarstellungendurchKraft,in sche Kriegsbilder sind teilweise zurückhaltender, aber auch in den denjüngerenhingegendurchinnereÜberlegenheitdieOberhandbe- KampfreliefsderKlassikunddesHellenismuswerdenmartialische hält.DieEntwicklungenderDarstellungenwürdenalsogrundsätzlich Tugendengepriesen.17ZuletzthatFelixPirsoninseinerUntersuchung einerEigenlogikfolgen:DiePathetisierungdesKampfesimspäten6. dieserReliefsgefordert,geradebeidenKriegerdarstellungenvonder Jh.v.Chr.,dieeigentlichdieTapferkeitdesTätersunterstreichensollte, immernochvorherrschendenDichotomiezwischengriechischerund hätte nämlich zunehmend den Blick vom Sieger abgelenkt und als römischerWeltAbstandzunehmen.18 GegenbewegungwäredanndieGewaltimplizitdargestelltworden, Von philologischer Seite hat man die Darstellung und Funktion umdenSiegerwiederinsZentrumzurücken. vonGewaltindergriechischenTragödieindenBlickgenommen.Dort Allerdings hat Susanne Muth in erster Linie Kampfszenen un- wurdenGewalthandlungenzweifelsohneauchproblematisiertund tersucht, in denen Gewalt schwerlich kritisiert werden konnte und menschlicheHandlungenimRahmenmythischerErzählungenreflek- eherRollenmodellevorgestelltwurden.FürandereBildmotivewurde tiert,wieinsbesondereJacquelinedeRomilyherausgestellthat.19 Auf- verschiedentlichsehrdeutlichhervorgehoben,dassdieHandlungen grundvonKonventionen,derenUrsprüngenichtsicherzuklärensind, einiger Personen als durchaus fragwürdig dargestellt wurden und wurdenbeiTragödienaufführungenGewalthandlungennichtdirekt mandabeioffenbarverschiedeneMusterderGewaltdeutungdurch- gezeigt. Welche Techniken der Gewaltdarstellungen die Tragödien- spielte.14 Die Intention und Perzeption von Gewaltbildern konnte dichtervordiesemHintergrundentwickelten,hatBerndSeidensticker also durchaus ambivalent sein, spiegelte aber auf jeden Fall nur in eingehenddiskutiert.20DanebenhatmanvorallembesondereSzenen, sehr indirekter Weise die historischen Entwicklungen wider. Insbe- bestimmteEinzelaspektesowieeinzelneStückehinsichtlichihrerDar- sondere bleibt umstritten, welchen Einfluss das Ende der Tyrannis, stellungvonGewaltuntersucht,anübergeordnetenStudienmangelt die Etablierung der athenischen Demokratie, die Perserkriege und 16PaulZanker,DieBarbaren,derKaiserunddieArena.BilderderGewaltinder deranschließendeAufstiegAthenszurVormachtinderÄgäisaufdie römischenKunst,in:RolfP.Sieferle/HelgaBreuninger(Hrsg.),KulturenderGewalt. IkonographieundVorliebefürbestimmteMotivehatte. RitualisierungundSymbolisierungvonGewaltinderGeschichte,FrankfurtamMain 1998,S.53–86;zurDarstellungdesKriegesbeidenRömernauchSheilaDillon/Katheri- DassmansichvonmodernenRezeptions-undSehgewohnheiten neE.Welch(Hrsg.),RepresentationsofWarinAncientRome,Cambridge2006;vgl.auch lösenmuss,hatauchMartinZimmermanninmehrerenBeiträgendeut- TonioHölscher,ImagesofWarinGreeceandRome.BetweenMilitaryPractice,Public lich gemacht.15 Im Gegensatz zur typischen Form der Präsentation Memory,andCulturalSymbolism,in:JournalofRomanStudies93(2003),S.1–17. 17Vgl.zurbildendenKunstderKlassikauchElisabethWalde,KlassikundGewalt. von Gewalt in der Moderne, die Selbstverteidigung betont und bei Der„neueMensch“indergriechischenKlassikdes5.Jh.v.Chr.,in:ElisabethWalde derdasTötenvonFeindennichtexplizitdargestelltwird,dominie- (Hrsg.),BildmagieundBrunnensturz.VisuelleKommunikationvonderklassischen AntikebiszuraktuellenmedialenKriegsberichterstattung,Innsbruck2010,S.18–40. renindergriechischen,vorallemaberderrömischenWeltteilssehr 18FelixPirson,AnsichtendesKriegs.KampfreliefsklassischerundhellenistischerZeit brutaleGewaltszenen,mitdenendieSiegergefeiertwurden.Insbeson- imKulturvergleich,Wiesbaden2014. 19JacquelinedeRomilly,LaGrèceantiquecontrelaviolence,Paris2000,S.35–78. 14Vgl. insbesondere die verschiedenen Beiträge in Fischer / Moraw (Hrsg.), Die 20BerndSeidensticker,DistanzundNähe.ZurDarstellungvonGewaltindergriechi- andereSeitederKlassik. schenTragödie,in:ders./Vöhler(Hrsg.),GewaltundÄsthetik,S.91–122. 15Vgl.insbesondereZimmermann,ZurDeutungvonGewaltdarstellungen. 5 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 6 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht esabgesehenvoneinigenzusammenfassendenAufsätzenallerdings.21 zurück. Dass die Häufung von Szenen exzessiver Gewalt in jedem AuchdieGewaltdarstellungeninanderenGattungendergriechi- FallmitdenvonRohmannunterstelltenÄngstenunddemangeblich schenundrömischenLiteraturwurdenteilweiseindenBlickgenom- verstärktenSicherheitsbedürfnisderSenatorenzuerklärenist,kanner men,abermeistnurineinzelnenAufsätzenzubestimmtenAutoren.22 abernichtsicherbeweisen. IntensivhatAntjeWesselsdieverschiedenenDarstellungsmodalitäten AnumfangreicherenUntersuchungeninmonographischerForm vonGewaltbeiSenecauntersucht.23InseinenTragödienästhetisiere fehltesansonsten.ZahlreicheEinzelbetrachtungenvonunterschiedli- SenecadieGewalt,indemersinnlicheundkognitiveErfahrungmit- cherQualitätfindensichinmehrerenSammelbänden.Insbesondere einanderkombiniertundsozurReflexioneinlädt.ObSenecaSzenen die Tagungsbände von Jean-Marie Bertrand zu „La violence dans exzessiverGewaltsosehrausgestaltete,weilesdenzeitgenössischen les mondes grec et romain“ von 2005 und von Harold A. Drake zu SehgewohnheitenentsprachundSenecazudemmitseinenTragödien „ViolenceinLateAntiquity.PerceptionsandPractices“von2006ver- aufdieInanspruchnahmedesTheatersdurchdiekaiserlicheReprä- sammelnganzverschiedeneBeiträge,diezumTeilnursehrlosemit sentationreagierte,bleibtindemBuchaberunklar. dem Phänomen „Gewalt“ verbunden sind und häufig die verwen- DetaillierteÜberlegungenzumZusammenhangzwischenGewalt deten Begriffe von Gewalt, Grausamkeit und Exzess nicht genauer in der Literatur und den politischen Bedingungen der frühen Kai- definieren oder operationalisieren.25 Die Autoren der Aufsätze, die serzeithatDirkRohmannangestellt.24AusgehendvondemBefund, sichexplizitmitGewaltdarstellungenauseinandersetzen,betonenaber dass Darstellungen exzessiver Gewalt im 1. Jh. n. Chr. besonders auchderenbewusstestilistischeAusgestaltung.SohebtetwaWalter häufig anzutreffen sind, analysiert er Tendenz und Realismus der Pohlhervor,dassdieQuellenderSpätantikezwarhäufigvongrau- Erzählungen über den Tod von Kaisern, deren Grausamkeit sowie samer Gewalt der Barbaren sprechen, sich daraus aber eben keine dieAusgestaltungvonGewaltszenengegenüberSklaven,Barbaren direktenRückschlüsseaufdierealenAusmaßederGewaltergeben. und senatorischen Opfern. Dabei stellt er heraus, dass die Szenen BarbarischeGewaltdientedahernachRalphMathisensAnsichtvor hochgradigstilisiertwaren.RohmansiehtdarinpolitischeKritikder allemderKonstruktionundBestätigungdesrömischenBarbarenbil- senatorischenAutoren,diesichgegendenKaiserrichteten,undinsge- des.HingegengehtWolfLiebeschuetzvoneinemwesentlichhöheren samtdenHauptgrundfürdiereicheAusgestaltungderErzählungen GewaltniveauindengermanischenReichenderVölkerwanderungs- überGewalt;andereErklärungenwieeineverstärkteStrafpraxis,die zeit als im spätantiken Imperium Romanum aus.26 Das Verhältnis GladiatorenspieleoderdieAlltagskriminalitätweisterentschieden zwischenGewalttätigkeitimFremdbildundderrealenRolleinden Nachfolgereichenkanndabeinichtgeklärtwerden.27 21Vgl.zusammenfassendetwaSimonGoldhill,ViolenceinGreekTragedy,in:James Die verschiedenen Diskussionen um Gewaltdarstellungen und Redmond(Hrsg.),ViolenceinDrama,Cambridge1991,S.15–33;MaaritKaimio,Violence inGreekTragedy,in:Viljamaa/Timonen/Krötzl(Hrsg.),Crudelitas,S.28–40;Andrea Ercolani,GewaltindergriechischenTragödie,in:Fischer/Moraw(Hrsg.),Dieandere 25Bertrand(Hrsg.),Laviolencedanslesmondesgrecetromain;Drake(Hrsg.),Vio- SeitederKlassik,S.89–101;MartinZimmermann,Gewalt.DiedunkleSeite,S.125–135. lenceinLateAntiquity. 22Diesehieraufzuzählen,würdezuweitführen.EinemonographischeStudiehat 26WalterPohl,PerceptionsofBarbarianViolence,in:Drake(Hrsg.),ViolenceinLate AnitaJohner,LaviolencechezTite-Live.Mythographieethistoriographie,Straßburg Antiquity,S.15–26;RalphMathisen,ViolentBehaviorandtheConstructionofBarbarian 1996vorlegt. IdentityinLateAntiquity,in:Drake(Hrsg.),ViolenceinLateAntiquity,S.27–35;Wolf 23AntjeWessels,ÄsthetisierungundästhetischeErfahrungvonGewalt.EineUntersu- Liebeschuetz,ViolenceintheBarbarianSuccessorKingdoms:in:Drake(Hrsg.),Violence chungzuSenecasTragödien,Heidelberg2014. inLateAntiquity,S.37–46. 24Rohmann,GewaltundpolitischerWandel. 27Sieheauchunten. 7 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 8 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht -erzählungenindenaltertumswissenschaftlichenTeildisziplinenhat SchlachteninersterLinieimHinblickaufdiepolitischeGeschichte MartinZimmermanninseinerumfangreichenMonographiezu„Ge- undanalysiertendabeiTaktikundStrategiederKriegsführung.Antike walt.DiedunkleSeitederAntike“von2013aufgenommen;ermacht KriegewurdenalsoinersterLinieausderPerspektivederFeldher- darindieverschiedenenFunktionalisierungeninderKommunikation renbehandelt.31GegendieseeinseitigeSichtwandtensichnachdem überGewaltdeutlich.28DieGewaltpraxisblendeterdabeiweitgehend Zweiten Weltkrieg insbesondere Wissenschaftler der französischen aus. Während also hinsichtlich der Funktionalität von Gewaltdar- Annales-SchuleundthematisiertenKriegundMilitäralsTeilderGe- stellungenweitgehendeEinigkeitbesteht,zeigendieverschiedenen sellschaftsgeschichte.DieeigentlichenKampfhandlungenwurdenin UntersuchungenvondergriechischenVasenmalereiüberdieTyran- dieserBetrachtungsweiseabermehrundmehrindenHintergrund nentopikbeiGriechenundRömern29biszurGewaltdergermanischen gedrängtundalsEpiphänomenangesehen.32 Kriegergruppen,dassunmittelbareRückschlüsseaufdiehistorische Inden1980er-JahrenforderteninsbesondereanglophoneForscher Realitätnursehrschwermöglichsind,dieaberauchnurselteneigens eineerneuteKonzentrationaufdasSchlachtgeschehen,allerdingsim thematisiertwird.GeradediehäufigzubetrachtendeästhetischeFor- GegensatzzurälterenForschungnichtmehrausderSichtderFeld- mungverunklartdieZusammenhänge.DieseErgebnissesindfürdie herren, sondern mit Konzentration auf den kämpfenden Soldaten ErforschungrealerGewaltbedingungen,-praktikenund-strukturen selbst.DamitkamennunauchdiekonkretenGewalthandlungenin zweifelsohne von grundlegender Bedeutung, allerdings sollte man denBlick.EntscheidendenAnstoßfürdiesenPerspektivwechselhatte auchumgekehrtdieAuswirkungenvonrealerGewalterfahrungauf John Keegans Studie „The Face of Battle“ von 1976 gegeben.33 An- die Darstellungen stärker analysieren und nicht nur ablehnen oder hand ausgewählter Schlachten vom Spätmittelalter bis zum Ersten einfachbehaupten. WeltkrieghatteKeegandetailliertdiepraktischenMechanismender Kämpfeoffengelegt.DieSoldatensolltenindieserPerspektivenicht GewaltimKrieg einfachnuralstaktischeEinheitenoderProduktsozialerInstitutionen PhysischeGewaltistdaskonstituierendeElementvonKriegen.Da- erscheinen,sondernalsGruppenvonMännern,dieihreFeindetöten her verwundert es zunächst, dass die Altertumswissenschaften die solltenundselbstüberlebenwollten. KriegsgewaltlangeZeitnichteigensthematisierthaben.30DieMilitär- VictorDavisHansonwandteKeegansAnsatzfürdiegriechische historikerdesbeginnenden20.JahrhundertsbehandeltenKriegeund HoplitenphalanxinseinerStudie„TheWesternWayofWar.Infantry 28Zimmermann,Gewalt.DiedunkleSeite. Battle in Ancient Greece“ von 1989 konsequent an und präzisierte 29Vgl.dazunebendenMonographienvonDirkRohmannundMartinZimmermann seineThesenzurgriechischenKriegsführungdanachweiter.34Mitdem auchKaiTrampedach,DieTyrannisalsWunsch-undSchreckbild,in:Seidensticker/ Vöhler(Hrsg.),GewaltundÄsthetik,S.3–27undAskoTimonen,CrueltyandDeath. 31EinflussreichwareninsbesondereHansDelbrück,GeschichtederKriegskunstim RomanHistorians’ScenesofImperialViolencefromCommodustoPhilippusArabs, RahmenderpolitischenGeschichte.Bd.1:DasAltertum.VondenPerserkriegenbisCae- Turku2000. sar,Berlin1900sowieJohannesKromayer/GeorgVeith,HeerwesenundKriegführung 30HierwirdnurderAspektderGewaltimKrieghervorgehoben.ÜberdieTrendsder derGriechenundRömer,München1928. MilitärgeschichtederAntikeinformierenmehrereaktuelleForschungsberichte:Victor 32Vgl.insbesondereJean-PierreVernant(Hrsg.),ProblèmesdelaguerreenGrèce DavisHanson,TheModernHistoriographyofAncientHistory,in:PhilipSabin/Hans ancienne,Paris1968;YvonGarlan,Laguerredansl’antiquité,Paris1972. vanWees/MichaelWhitby(Hrsg.),TheCambridgeHistoryofGreekandRoman 33JohnKeegan,TheFaceofBattle.AStudyofAgincourt,WaterlooandtheSomme, Warfare,Bd.1,Cambridge2007,S.3–21;LeeL.Brice/JenniferT.Roberts(Hrsg.),Recent London1976. DirectionsintheMilitaryHistoryoftheAncientWorld,Claremont(CA)2011;Christian 34VictorDavisHanson,TheWesternWayofWar.InfanteryBattleinClassicalGreece, Mann,MilitärundKriegführunginderAntike,München2013,S.59–135. 9 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 10 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht „FaceofBattle“-AnsatzwurdedannauchdierömischeKriegsführung BrutalitätdesKriegsdurch„RulesofWar“einzudämmen.37 Kriege derRepublikundKaiserzeitanalysiertunderbildetdieGrundlagefür würdenineinerkurzenundgeordnetenFeldschlachtentschieden,die mehrereallgemeineMonographienzurMilitärgeschichtederAntike.35 Gefallenenzahlensominimiert.AufgrößereZerstörungen,Massaker BeiderÜbertragungvonKeegansModellergebensichaberauch undPlünderungenhättemanebensoverzichtetwieaufHinterhalte mehrereProbleme,undKritikanHansonsÜbertragungbliebnicht undÜberraschungsangriffe.Erstim5.Jh.v.Chr.seiendieseRegeln aus.SofehlenimGegensatzzudervonKeeganbehandeltenZeitfür insbesonderedurchdaserstarkendeAthenunddenPeloponnesischen dieAntikeüberweiteStreckenausführlicheSchlachtenbeschreibun- KriegimmerweitererodiertunddieBrutalitätderKriegehätteimmer gen,dieeinepräziseRekonstruktionderErfahrungenderSoldaten mehrzugenommen. erlaubenwürden.Hansonundandereentwerfendahereinen„Ideal- DasModellder„agonalenKriegsführung“istaberinden2000er- typ“auseinerVielzahlvonQuellen.DiegeordneteHoplitenschlacht JahrenimmermehrinKritikgeraten.InsbesonderePeterKrentzund erscheint dabei als das Ideal griechischer Kriegsführung und Han- HansvanWeeshabenbetont,dassdievonOberpostuliertenRegeln sonentwickeltedieHoplitenschlachtsogarzumPrototypder„Ent- ersteinKonstruktdes5.Jhs.v.Chr.gewesenseienunddieHopliten- scheidungsschlacht“, die zum Ursprung westlicher Kriegsführung schlachtvondenGriechenselbstidealisiertwurde.38 DieKriegsfüh- überhauptstilisiertwird.36 rungderGriechenseiseitjedervoneinerVielfaltvonGewalthand- Damit verbunden war auch die Vorstellung, die schon von der lungengeprägtunddieAuslöschungderFeindeimmereineOption französischenAnnales-Schulevertretenwurde,dassKriegvonden gewesen.AndréBernandmeintesogarzeigenzukönnen,dassKrieg GriecheninersterLiniealsWettkampfverstandenwurde.JosiahOber inGriechenlandimmermitgroßerBrutalitätgeführtwurde.39Dieselbe arbeitetediesenAnsatzineinemeinflussreichenAufsatzweiteraus. AnsichtvertrittauchJohnC.Dayton,derdanebenauchdieDiskus- Er ging von einer grundlegenden, über die einzelne Stadt hinaus- sionen um die Gewalt im Krieg nachgezeichnet hat. Diese würden gehendenGemeinschaftssinnder„Hoplitenklasse“ausundmeinte seinesErachtenskaumrealeAuswirkungenhaben,sondernderVor- daher,dieGriechenseiendarumbemühtgewesen,dieGewaltund wurf der Transgression diente in erster Linie der Diffamierung des Feindes.40HansvanWeesargumentierthingegen,dassimAngesicht NewYork1989;danebenauchders.(Hrsg.),Hoplites.TheClassicalGreekBattleExperi- ence,London1991;ders.,TheWarsofAncientGreeks,London1999;ders.,AWarlike dergroßenKriegedes5.Jhs.v.Chr.ethischenDiskussionenüberdie NoOther.HowtheAtheniansandtheSpartansFoughtthePeloponnesianWar,New EindämmungvonKriegsgewalttatsächlichgrößereBedeutungzukam York2005;überdieAntikehinausgehendauchders.,CarnageandCulture.Landmark unddiesezumTeilauchrealeKonsequenzenzeitigten.Soseidiebei BattlesintheRiseofWesternPower,NewYork2001. 35EbenfallszurgriechischenWeltAdamSchwartz,ReinstatingtheHoplite.Arms, ArmourandPhalanxFightinginArchaicandClassicalGreece,Stuttgart2009;zur 37JosiahOber,TheRulesofWarinClassicalGreece,in:JosiahOber(Hrsg.),TheAthe- römischenWeltvgl.insbesondereAdrianK.Goldsworthy,TheRomanArmyatWar nianRevolution.EssaysonAncientGreekDemocracyandPoliticalTheory,Princeton 100 BC–AD 200, Oxford 1996; Philip Sabin, The Face of Roman Battle, in: Journal 1996,S.53–71. ofRomanStudies90(2000),S.1–17;übergreifend:AlanB.Lloyd(Hrsg.):Battlein 38PeterKrentz,FightingbytheRules.TheInventionoftheHopliteAgôn,in:Hesperia Antiquity,London1996;PhilipSabin,LostBattles.ReconstructingtheGreatClashes 71(2002),S.23–39;vgl.auchHansvanWees(Hrsg),WarandViolenceinAncient oftheAncientWorld,London2007;vgl.auchdenmethodischenBeitragvonSven Greece,London2000(darindieBeiträgevonPeterKrentzundHansvanWeessowie Günther,KulturgeschichteDimensionenantikerSchlachten–eineBestandsaufnahme, dieVerteidigungvonVictorDavisHanson)undHansvanWees,GreekWarfare.Myths in:MarianFüssel/MichaelSikora(Hrsg.),KulturgeschichtederSchlacht,Paderborn andRealities,London2004,S.115–150. 2014,S.27–52. 39AndréBernand,GuerreetviolencedanslaGrèceantique,Paris1999. 36ZurKritikandiesemModellvgl.zusammenfassendEverettWheeler,TheArmies 40JohnC.Dayton,TheAthletesofWar.AnEvaluationoftheAgonisticElementsin ofClassicalGreece,Aldershot2007,S.XIX–XXVII. GreekWarfare,Toronto2006. 11 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 12 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht HomerdurchausüblicheVerstümmlungvonFeindennunalsgroßes Ansatz von Lawrence A. Tritle, der in seiner Monographie „From Unrechtangesehenundvermiedenworden.41BernardEckhatzudem Melos to My Lai. War and Survival“ von 2000 auch seine eigenen dasProblemderBefleckungdurchMord,aberauchTötungimKrieg KriegserfahrungeninVietnamverarbeitete.45Tritlelegtdarinwichtige eingehenddiskutiert.42 EinzelbeobachtungenzurDynamikundEigenlogikderGewaltvor. DieAusmaßeundEntwicklungenderGewaltimKriegindergrie- ErthematisiertdabeivorallemdieRückwirkungenderKriegsgewalt chischenWeltsindnachwievorumstritten.IndemvonDonaldKagan aufdieKämpfenden,ÜberlebendenunddieGesellschaftselbstund undGregoryViggianoherausgegebenenSammelband„MenofBronze. legtdabeieinenbesonderenFokusaufdengesellschaftlichenUmgang HopliteWarfareinAncientGreece“von2013habeneinigederHaupt- mitdiesenErfahrungen.DiesePerspektivehatTritleauchinseiner akteuredieserDebatteihrejeweiligePositionnocheinmaldeutlichzu „NewHistoryofthePeloponnesianWar“von2010eingenommenund Papiergebracht.43 DerBandzeigtaberdeutlich,dassdiePositionen ihmgelingteszuzeigen,dasseinKriegmehralsnureineAneinander- eines„agonalen“oder„totalen“Kriegesunvermitteltnebeneinander- reihungvonSchlachtenundGefechtenist,sondernauchgroßeAus- stehenundsichdieForschungsdiskussionoffenbarineinerSackgasse wirkungenaufdiebeteiligtenIndividuenundGesellschaftenselbst befindet. hat.46 EinenAuswegausdiesemDilemmakönntenneuerekulturwissen- ZwarwurdeShaysundTritlesSuchenachAnalogienfürPTSDin schaftlicheundsozialpsychologischeAnsätzebieten,dieKriegsgewalt derAntikekritisiert,dabeidevoneinergrundsätzlichenGleichartig- wederalsunabhängigesPhänomennochausschließlichalsAusdrucks- keitderGewalterfahrungenund-wirkungaufdiemenschlichePsyche formsozialerInstitutionenbetrachten.SoistseitderJahrtausendwen- ausgehen.NichtsdestowenigerhatteShaysAnsatzkonkreteWirkung deeineganzeReihevonStudienerschienen,diedieAuswirkungen außerhalbderWissenschafterreicht,diesichinersterLinieimerfolg- von Gewalterfahrungen im Krieg auf die Gesellschaft untersuchen. reichenamerikanischen„AncientGreeks/ModernLives“-Programm Einen wichtigen Impuls boten zweifelsohne die Arbeiten des ame- äußert.DasProgrammbringtVeteranen,ihreFamilienundeinein- rikanischen Psychiaters Jonathan Shay, der ausgehend von seinen teressierteÖffentlichkeitzusammen,umgemeinsamaufGrundlage Erfahrungen in der Betreuung von Veteranen in Homers Ilias und antikerTextedieAuswirkungenvonKriegaufdieSoldaten,ihrsozia- Odyssee Parallelen zu modernen Posttraumatischen Belastungsstö- lesUmfeldunddieGesellschaftzuergründenundfürdieBetroffenen rungen(PTSD)zuerkennenmeinte.44Weiterausgebautwurdedieser Hilfestellungenzugeben.EinunterLeitungdesProgrammdirektors PeterMeineckundDavidKonstanerschienenerSammelbandspricht 41HansvanWees,DefeatandDestruction.TheEthicsofAncientGreekWarfare,in: imTitelnichtmehrvonPTSD,sondernverwendetdenneutraleren Linder/Tausend(Hrsg.),„BöserKrieg“,S.69–110;zurhomerischenKriegsführung HansvanWees,StatusWarriors.War,Violence,andSocietyinHomerandHistory, Begriff„CombatTrauma“.47 VerschiedeneBeiträgedarinsetztensich Amsterdam1992. 42BernardEck,Lamortrouge.Homicide,guerreetsouillureenGrèceancienne,Paris 45LawrenceA.Tritle,FromMelostoMyLai.WarandSurvival,London2000;vgl. 2012. auchseinekursorischenNotizenzurrömischenWelt:LawrenceA.Tritle,MenatWar, 43DonaldKagan/GregoryF.Viggiano(Hrsg.),MenofBronze.HopliteWarfarein in:BrianCampbell/LawrenceA.Tritle(Hrsg.),TheOxfordHandbookofWarfarein AncientGreece,Princeton2013(mitBeiträgenvonVictorDavisHanson,PeterKrentz, theClassicalWorld,Oxford2013,S.279–293. AdamSchwartz,HansvanWeesu.a.). 46LawrenceA.Tritle,ANewHistoryofthePeloponnesianWar,Oxford2010. 44JonathanShay,AchillesinVietnam.CombatTraumaandtheUndoingofCharacter, 47PeterMeineck/DavidKonstan(Hrsg.),CombatTraumaandtheAncientGreeks, NewYork1994;JonathanShay,OdysseusinAmerica.CombatTraumaandtheTrialsof NewYork2014(zudengrundsätzlichenProblemenzurBeschäftigungmitGewalttrau- Homecoming,NewYork2002. matainderAntikevgl.darindieEinleitungvonDavidKonstan;besonderskritischzur 13 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 14 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht mitderÜbertragungaufantikeVerhältnisseauseinander.Unabhängig NeuereHandbücherwie„TheCambridgeHistoryofGreekand vondieserFragekönnendieBeiträgeaberRückwirkungenderKriegs- RomanWarfare“oder„TheOxfordHandbookofWarfareintheClas- gewaltinverschiedenenGenresundgesellschaftlichenTeilbereichen sicalWorld“zeigendieaktuelleVielfaltderantikenMilitärgeschichte, aufzeigenundlieferndamitauchplausibleErklärungenfürverschie- inderaktuellkeineRichtungdominiert.50Deutlichwirdjedoch,dass denegesellschaftlichePraktiken,dieebenauchderBewältigungvon KriegalsGewaltphänomeninersterLinieimHinblickaufdieklassi- Kriegserfahrungendienten. schegriechischeWeltdiskutiertwirdundAnsätzehöchstensaufden Einen(sozial-)psychologischenAnsatzverfolgtauchJasonCrow- KrieginderrömischenWeltübertragenwurden.IndiesemBereich leyin seinerArbeit„ThePsychology oftheAthenianHoplite“ von findensicheherStudienzudenUmständenundzurOrganisationder 2012.48EruntersuchtabernichtdieKonsequenzenderKriegsgewalt, Kriegsführung,wasaufeinegänzlichandereQuellenlagezurückzu- sondernwilldieFragebeantworten,wasdieBürgerAthensdazuver- führen ist, die sich in weit größerem Ausmaß aus archäologischem anlassteundmotivierte,fürihreStadtalsHoplitenzukämpfen.Als undepigraphischemMaterialzusammensetzt.51 Inderbishereinzi- wichtigste Motivationsfaktoren kann Crowley darin die Demen als gen übergreifenden Monographie zum Krieg in der hellenistischen primäreBezugsgruppeerkennen,derenMitgliederimbürgerlichen ZeitverfolgtAngelosChaniotiseinenbreitenkulturwissenschaftlichen Lebenverbundenwarenundauchmiteinanderkämpften.Gleichzeitig ZugangundkommtanmehrerenStellenauchaufdiekonkreteKriegs- betonterauch,dassdieDemenzugleichindasGesamtsystemderPo- gewalt,ihreWirkungenundihreDarstellungenzusprechen,siesteht lisintegriertwarenunddaheralleAthenerdiegleichenVorstellungen allerdingsnichtimZentrumseinerUntersuchung.52 überKrieginternalisierten. GewalthandlungenimKriegsindalsoinihrenunterschiedlichen Zudem haben mehrere neuere Sammelbände ähnlich wie Shay Erscheinungsformen,Voraussetzungen,RückwirkungenundUmstän- undTritledieAnwendbarkeitmodernerBegriffefürdieErforschung denausdenverschiedenstenBlickwinkelnbetrachtetundanalysiert antikerKriegsführunggeprüftundvergleichendeUntersuchungenan- wordenundauchüberdiegrundsätzlichenEinstellungenzuKrieg gestellt.DieBeiträgezeigendarinvorallemdiekulturelleBedingtheit undFriedenistvieldiskutiertworden.53Allerdingshatmansichbis- vonKriegundKriegsführung,könnenaberauchähnlichePhänomene her noch recht wenig damit auseinandergesetzt, wie Griechen und finden.49 50PhilipSabin/HansvanWees/MichaelWhitby(Hrsg.),TheCambridgeHistoryof ÜbertragbarkeitauchJasonCrowley);füreinevergleichendePerspektivevgl.Michael GreekandRomanWarfare,2Bde.,Cambridge2008;JohnBrianCampbell/Lawrence B.Cosmopoulos(Hrsg.),ExperiencingWar.TraumaandSocietyfromAncientGreeceto A.Tritle(Hrsg.),TheOxfordHandbookofWarfareintheClassicalWorld,Oxford2013. theIraqWar,Chicago2007. 51SofindensichnurwenigeVerweiseauf„Violence“undverwandteBegriffein 48JasonCrowley,ThePsychologyoftheAthenianHoplite.TheCultureofCombatin denneuerenHandbüchernzurrömischenMilitärgeschichte:PaulErdkamp(Hrsg.),A ClassicalAthens,Cambridge2012. CompaniontotheRomanArmy,Malden(MA)2007;AlexanderSarantis/NeilChristie 49Vgl.insbesonderedieBeiträgeinVictorCaston/Silke-MariaWeineck(Hrsg.),Our (Hrsg.),WarandWarfareinLateAntiquity.CurrentPerspectives,2Bde.,Leiden2013; AncientWars.RethinkingWarthroughtheClassics,AnnArbor2016(darininsbesondere zurKriegsgewaltinderSpätantikevgl.aberBrentD.Shaw,WarandViolence,in:Glen dieBeiträgevonHansvonWeeszu„Genozid“[s.dazuauchunten]undKurtRaaflaub W.Bowersock/PeterBrown/OlegGrabar(Hrsg.),LateAntiquity.AGuidetothe zur„HomeFront“);danebenauchDavidR.McCann/BarryS.Strauss(Hrsg.),War PostclassicalWorld,Cambridge(MA)1999,S.130–169. andDemocracy.AComparativeStudyoftheKoreanWarandthePeloponnesianWar, 52AngelosChaniotis,WarintheHellenisticWorld,Malden(MA)2005;ähnlichauch Armonk(NY)2001;PollyLow/GrahamOliver/PeterJ.Rhodes(Hrsg.),Culturesof ThibautBoulay,Arèsdanslacité.Lespoleisetlaguerredansl’AsieMineurehellénisti- Commemoration.WarMemorials,AncientandModern,Oxford2012;AnastasiaBakogi- que,Pisa2014. anni/ValerieM.Hope(Hrsg.),WarasSpectacle.AncientandModernPerspectiveson 53KurtRaaflaub(Hrsg.),WarandPeaceintheAncientWorld,Oxford2007vermittelt theDisplayofArmedConflict,London2015. einengutenEindruckvonderForschungsdiskussion. 15 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 16 PhysischeGewaltindergriechisch-römischenAntike–Ein LennartGilhaus Forschungsbericht RömerüberdieArtundWeiseihrerKriegsführungnachgedachtha- undKrieg.WutundRachesowiedieForderungennachAffektkon- ben.AnsätzederhistorischenAnthropologiesindbisherinsbesondere trolleindenentwickeltenStaatenAthensundRomssindzwarimmer vonderdominantenanglophonenMilitärgeschichtebisherkaumauf- wiederunterverschiedenenGesichtspunktenthematisiertworden60, genommen worden.54 Noch nicht ausreichend hat man Strategien abgesehenvonderhomerischenZeitbleibtdieRolledieserEmotionen zur Eindämmung der Gewalt im Krieg in den Blick genommen.55 indenDynamikenderKriegsführungaberunterbeleuchtet.61Ähnli- AuchÜberlegungenzurBereitschaftzumBeginneinesKriegesund chesgiltabgesehenvondereinflussreichenmedizingeschichtlichen dieLegitimitätderKriegsführungfindensichselten.56 Wegweisend StudievonChristineSalazarzuKriegsverletzungenauchfürdieKör- sindhierdieBeiträgeindemvonDavidM.Pritchardherausgeben- perderKämpfenden.62Nichtsdestowenigerzeigtsichindenletzten denSammelband„War,DemocracyandCultureinClassicalAthens“ JahreneinedeutlichePluralisierungderAnsätzezurantikenKriegsge- von 2010, die einen engen Zusammenhang zwischen Demokratie, walt,dieauchgesellschaftlicheEntwicklungenmitberücksichtigt. MachtzuwachsundeinerBrutalisierungdesKriegesimDenkenund GesellschaftlicheOrdnung,politischeGewaltundKriminalität HandelnderAthenerderklassischenZeiterkennenlassen.57Ohnehin EineähnlicheVermehrungderZugängeundMethodenwiefürdie sinddieErkenntnisseüberdieKriegsführungunddieEinstellungzur KriegsgewaltlässtsichauchimBereichderpolitischenGewaltfeststel- KriegsgewaltdurchdiePerspektivitätderQuellenstarkeingeschränkt, len.ImHinblicketwaaufdieathenischeGesellschaftwurdenlange diedenBlicknurseltenaufdieOpferderGewaltlenken.58 „Kriegs- ZeitvorallemInstitutionenundRechtsprozedurenbetrachtet,soziale geschichten“sindohnehinnochnichteingehendgenuguntersucht PraktikenunddieDurchsetzungvonNormenhatmanerstseitden worden.59 1990er-JahrenverstärktindenBlickgenommen.63 Insbesonderedas DesideratebestehenauchinderBeziehungzwischenEmotionen VerhältniszwischendemBedürfnisnachpersönlicherRachefürerlitte- 54Heinrich von Stietencron / Jörg Rüpke (Hrsg.), Töten im Krieg, Freiburg 1995 nesUnrechtundderBeilegungvonKonfliktendurchRechtsverfahren (darinzurgriechischenWeltWalterBurkert;zudenRömernHubertCancikundJörg Rüpke);vgl.auch;MosheBerent,AnthropologyandtheClassics.War,Violence,and 60SieheunteninsbesonderezurDiskussionumRacheindenantikenGesellschaften theStatelesspolis,in:ClassicalQuarterly50(2000),S.257–289;PascalPayen,Surla ÜbergreifendePerspektivenbieteninsbesondereWilliamV.Harris,RestrainingRage. violencedeguerreenGrèceancienne.Anthropologie,histoireetstructure,in:Pascal TheIdeologyofAngerControlinClassicalAntiquity,Cambridge(MA)2001unddie Payen/EvelyneScheid-Tissinier(Hrsg.),Anthropologiedel’Antiquité.Anciensobjets, BeiträgeinDavidKonstan/KeithRutter(Hrsg.),Envy,SpiteandJealousy.TheRivalrous nouvellesapprochesetscienceshumaines,Turnhout2012,S.201–328. EmotionsinAncientGreece,Edinburgh2003;SusannaBraund/GlennW.Most(Hrsg.), 55DieBeiträgeinLinder/Tausend(Hrsg.),„BöserKrieg“könnennurkleineEinblicke AncientAnger.PerspectivesfromHomertoGalen,Cambridge2004. bieten. 61DonnaF.Wilson,Ransom,Revenge,andHeroicIdentityintheIliad,Cambridge 56KlausM.Giradet,„GerechterKrieg“–VonCicerosKonzeptdesbellumiustum 2002;danebenauchUweHerrmann,AnthroposDeinos.ZurRollederGewaltinder biszurUNO-Charta,in:Gymnasium114(2007),S.1–35;AnnieAllély,Ladéclaration griechischenArchaikimSpiegelderepischenundlyrischenDichtung,Berlin2014(zu d’hostissouslaRépubliqueromaine,Bordeaux2012. diesemWerksieheauchunten). 57DavidM.Pritchard(Hrsg.),War,DemocracyandCultureinClassicalAthens,Cam- 62ChristineF.Salazar,TheTreatmentofWarWoundsinGraeco-RomanAntiquity, bridge2010;vgl.auchChristianMeier,DieRolledesKriegesimklassischenAthen, Leiden2000;vgl.aberauchAnnieAllély(Hrsg.),Corpsausuppliceetviolencedeguerre in:HistorischeZeitschrift251(1990),S.555–605;zuSpartaauchStephenHodkinson/ dansl’Antiquité,Bordeaux2014. AntonPowell(Hrsg.),Sparta&War,Swansea2006. 63Vgl.aberschondieallgemeinenÜberlegungenvonChristianMeier,Überlegungen 58WinfriedSchmitz,DieOpferdesKrieges.XenophonunddieWahrnehmungdes zurGeschichtederGewalt,in:HistorischesKolleg1980–1990,München1991,S.23–60; KriegesindergriechischenHistoriographie,in:MichaelRathmann(Hrsg.),Studienzur ChristianMeier,DieGewaltunddasPolitische,in:Berlin-BrandenburgischeAkademie antikenGeschichtsschreibung,Bonn2009,S.55–84. derWissenschaften.Jahrbuch1994,Berlin1995,S.173–191;zurSozialkontrolleinAthen 59ErzählungenvonKriegsgewaltspielenindenneuerenForschungenzuGewaltdar- auchVirginiaHunter,PolicingAthens.SocialControlintheAtticLawsuits,420–320BC, stellungennureineuntergeordneteRolle(sieheoben). Princeton1994. 17 ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. ©H-Net,Clio-online,andtheauthor,allrightsreserved. 18
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