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Physik und Erkenntnistheorie PDF

224 Pages·1984·6.623 MB·German
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Wolfgang Pauli Physik und Erkenntnistheorie Facetten clef Physik Physik hat viele Facetten: historische, technische soziale, kulturelle, philosophische und amlisante. Sie konnen wesentliche und bestimmende Motive fUr die Beschaftigung mi~ den Naturwissenschaften sein. Viele Lehrblicher lassen diese "Facetten der Physik" nur erahnen. Daher soli unsere Suchreihe ihnen gewidmet sein. Prof. Dr. Roman Sexl Herausgeber Eine Liste der erschienenen Sande finden Sie auf Seite 198 Wolfgang Pauli Physil< und Erl<enntnistheorie Mit einleitenden Bemerkungen von Karl von Meyenn Mit 8 Bildern Springer Fachrnedien Wiesbaden GmbH Dieses Buch enthălt den unverănderten Nachdruck des im Verlag Vieweg im Jahre 1961 erschienenen Bandes 115 der Reihe "DIE WISSENSCHAFT" mit dem TiteI "Aufsătze und Vortrăge iiber Physik und Erkenntnistheorie". Beigefiigt ist eine Liste mit Errata (S. 184) Die Bilder wurden von Dr. Karl von Meyenn zur Verfiigung gestellt. Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 1984 Urspriinglich erschienen bei Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1984 Die Vervielfăltigung und Obertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder, auch fiir Zwecke der Unterrichtsgestaltung, gestattet das Urheberrecht nur, wenn sie mit dem Verlag vorher vereinbart wurden. Im Einzelfall muB iiber die Zahlung einer Gebiihr fiir die Nutzung fremden geistigen Eigentums entschieden werden. Das gilt fiir die Verviel făltigungdurch alle Verfahren einschlieBlich Speicherungundjede Obertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bănder, Platten und andere Medien. Dieser Vermerk umfaBt nicht die in den §§ 53 und 54 URG ausdriicklich erwăhnten Ausnahmen. ISBN 978-3-528-08563-6 ISBN 978-3-322-88799-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-88799-3 v Inhaltsverzeichnis Einleitende Bemerkungen zur Neuausgabe VII (von Karl von Meyenn) "Ein groges mathematisches Genie" ...... . VIII MUnchen 1918-1921, Das Institut fUr Zahlenmystik X Giittingen im Winter 1921122, Ein kurzer Aufenthalt in der Kleinstadt. XII Hamburg und Kopenhagen 1922-1928, In Bohrs Wirkungsbereich XIV ZUrich 1928-1940, Ein neues Zentrum fUr Theoretische Physik .. XVI Princeton 1940-1946, Am Institute for Advanced Study XVI 1946-1958, Die letzten Jahre in ZUrich ........ . . XVIII Paulis Philosophie und Erkenntnistheorie .. XX Eine Auswahl der wichtigsten Werke ...... . . ...... XXIII Der wissenschaftliche NachlaB .... . XXIV Festschriften und biographische Aufsatze . . XXIV Trauerrede fiir Wolfgang Pauli . . XXV (von Victor F. Weisskopf) Die Aufsatze und Vortrage Die Materie (1955) ................................. . 2 Die philosophische Bedeutung der Idee der Komplementaritiit (1950) 10 3 Wahrscheinlichkeit und Physik (1954) ...... . 18 4 Niels Bohr zum 60. Geburtstag (1954) ...... . 24 5 Sommerfelds Beitriige zur Quantentheorie (1948) 32 6 Arnold Sommerfeld (1951) ....... . 42 7 Rydberg und das Periodische System der Elemente (1955) 43 8 Paul Ehrenfest t (1933) ...................... . 48 9 Einsteins Beitrag zur Quantentheorie (1955) ........ . 54 10 Raum, Zeit und Kausalitiit in der modernen Physik (1936) 64 11 Relativitiitstheorie und Wissenschaft (1956) ...... . 76 12 Impressionen iiber Albert Einstein (1955) ....... . 81 13 Albert Einstein in der Entwicklung der Physik (1958) 85 14 Theorie und Experiment (1952) ............. . 91 15 Phanomen und physikalische Realitiit (1957) ..... . 93 16 Die Wissenschaft und das abendlandische Denken (1956) · 102 17 Naturwissenschaftliche und erkenntnistheoretische Aspekte der Ideen vom UnbewuBten (1954) .......................... . · 113 18 Das AusschlieBungsprinzip und die Quantenmechanik (1946) .. . · 129 19 Die Verletzung von Spiegelungs-Symmetrien in den Gesetzen der Atomphysik (1958) ........................ . .147 20 Zur iilteren und neueren Geschichte des Neutrinos (1958) · 156 Quellenverzeichnis ......... . · 181 Errata ................. . · 184 Namen-und Sachwortverzeichnis · 185 Pauli mit Sommerfeld im Oktober 1934 auf dem Metallkongreg in Genf VII Einleitende Bemerkungen zur N euausgabe von Karl von Meyenn Max von Laue bezeichnete Wolfgang Pauli einst als einen der grogten Physiker des zwanzigsten J ahrhunderts, und Albert Einstein sprach von seinem geistigen Nachfolger, als der Nobe1preis fur das J ahr 1945 an Pauli verliehen wurde. Ein Leben lang hatte Pauli wie kaum ein anderer stets an der Front der Forschung gestanden und die Physik durch seine Ideen belebt. Beginnend mit seinem Jugendwerk, dem klassischen Relativitcitsartikel [1921]' war er schon in den zwanziger J ahren als einer der Begrunder der neuen Quantenmechanik ein Gelehrter von Weltruf. Sein bekanntester Beitrag ist aber das von ihm Ende 1924 aufgefundene Ausschliegungsprinzip, das den bis dahin unverstandenen Bau des periodischen Systems der Elemente erklarte. Ebenso fruchtbar war die urn 1930 von ihm formulierte Neutrinohypothese. Das Neutrino stand am Beginn zu der daraufhin einsetzenden Hinwendung zur Physik der Elementarteilchen. Auch zu dieser Entwicklung steuerte Pauli wesentliche Beitriige bei. In den letzten J ahren seines Lebens konnte Pauli zu seiner grogen Ge nugtuung noch den experimentellen Nachweis des Neutrinos miterleben. Die bald darauf bekanntgegebene Verletzung der Spiegelsymmetrie in den Naturgesetzen beruhrte ihn tief. Seine ihm wichtig erscheinenden Beitrage zur Physik hat Pauli in ihrer historischen Entwicklung in drei Aufsatzen allgemeinverstandlich dargestellt und noch selbst fur die vorliegende Schriftensammlung ausgewahlt: Die Ent stehungsgeschichte des Ausschliegungsprinzips bildete das Thema seines Nobelvortrags (Nr. 18). An der Geschichte des Neutrinos arbeitete er noch bis kurz vor seinem Tode. Ein erweitertes Manuskript, das der hier wiedergege benen Fassung (Nr. 20) zugrunde liegt, widmete er Lise Meitner in dankbarer Erinnerung fur ihre ersten Anregungen zum 80. Geburtstag. Der Aufsatz uber die Spiegelungssymmetrien (Nr. 19) wurde kurz nach Bekanntwerden der Paritatsverletzung verfagt. Die im Text verwendeten Abkiirzungen sind im Literaturverzeichnis erlliutert. In Klammern eingeschlossene Seitenzahlen und Aufsatznummern verweisen auf die vor liegende Ausgabe. VIII Der Aufsatz (Nr. 16) enthalt Paulis philosophischen Ansichten iiber die geistesgeschichtliche Bedeutung des Abendlandes. Seine ihm sehr am Herzen liegenden Auffassungen iiber den Zusammenhang von Psyche und Natur wissenschaft hat er in einem langeren Aufsatz (Nr. 17) dargelegt. Sieben weitere Aufsatze (Nr. 1-3,10,11,14 und 15) behandeln Fragen aus dem Be reich von Physik und Erkenntnistheorie. Acht sind biographischen Inhalts (Nr. 4-9, 12 und 13) und wurden entweder als Beitrage zu Festschriften oder als Nachrufe verfaik Die nachfolgenden Bemerkungen verfolgen den Zweck, einen Bezug zwischen Paulis Wissenschaft und Philosophie und dem dahinter stehenden Menschen herzustellen. Dabei konnte natiirlich nur auf einige wichtige Lebens abschnitte eingegangen werden. Soweit es moglich war, wurden dazu die heute zur Verfiigung stehenden Quellen und insbesondere die Briefe mitherange zogen. Auf weiterfiihrende Untersuchungen wird in den Anmerkungen hin gewiesen. "Ein groges mathematisches Genie" Wolfgang Pauli wurde am 25. April 1900 im Wien des Fin-de siec!e ge boren, das Hermann Broch in seiner "frohlichen Apokalypse Wiens" so treffend beschrieben hat. Sein Vater hatte 1892 ein Medizinstudium in Prag abgeschlossen und war wahrend seiner Assistentenzeit mit Ernst Mach in nahere Beriihrung gekommen. Sie war "das wichtigste Ereignis fUr meine geistige Entwicklung", schrieb er spater voller Dankbarkeit.! Urn 1898 siedelte der Vater nach Wien iiber und heiratete Berta Camilla Schiitz, die Tochter eines Wiener Schriftstellers und Redakteurs. Zwei Kinder sind aus dieser Ehe hervorgegangen, Wolfgang und Hertha. Die neun Jahre jiingere Schwester hat sich spater als Schriftstellerin einen Namen gemacht.2 Die verdienstvollen medizinisch-biologischen Arbeiten veranlagten die Wiener Universitat, dem Vater eine eigene "Biologische Versuchsanstalt" innerhalb der medizinischen Fakultat einzurichten. Hier legte er mit seinen Arbeiten und Publikationen die Grundlagen zur modernen Kolloidchemie.3 Der junge Wolfgang zeigte friihzeitig eine ungewohnliche mathematische Begabung. Der Vater war eifrig urn eine gute wissenschaftliche Ausbildung be- ! Pauli (sen.) an Mach, 17. Februar 1913. 2 Ihre erfolgreichste Schrift ist die Biographie der osterreichischen Pazifistin und Frauenrechtlerin Bertha von Suttner (Wien 1937), die sie schon in ihrer Jugend ver ehrte. 3 Siehe A. Chwala: Zum achtzigsten Geburtstag Wolfgang Paulis. Monatshefte fiir Chemie 81, 3-6 (1950). IX Wolfgang Pauli wahrend seiner Schulzeit am Dob linger Gymnasium in Wien miiht und vertraute deshalb semem verehrten Lehrer Ernst Mach die Paten schaft seines Sohnes an. RegelmaBig wurde Mach iiber die Fortschritte seines Patenkindes unterrichtet: "Mein Sohn beniitzt Ihre Mechanik4 sehr fleiBig und wendet sich, nachdem er Nernst-SchonflieBs und ein wei teres Buch iiber Differential- und Integralrechnung ganz verdaut hat, Cesaros schonem aber schwierigem Werke6 iiber algebraische Analysis ZU.,,7 Seine personliche Mei nung gab Mach in einem Schreiben an den Wiener Philosophen Wilhelm Jerusalem weiter: "Professor Pauli war einige Tage mit seinem Sohn hier 4 E. Mach: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. 7Leipzig 1912. Dieses Werk hat Mach am 17. Oktober 1913 seinem "Patenkinde Wolf" gewidmet. Es befindet sich heute in der Sammlung von Paulis Biichern, die in der "Salle Pauli" bei Cern in Genf aufbe wahrt werden. 5 W. Nernst und A. SchonflieG: Einfiihrung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften. Miinchen und Berlin 1907. 6 E. Cesaro: Elementares Lehrbuch der algebraischen Analysis und der Infinitesimal rechnung. Leipzig 1904. 7 Aus einem (wahrscheinlich im Winter 1913/14 verfaGten) Schreiben des Vaters an Mach. x [in Haar bei Mtinchen). Er halt ihn ftir ein gro&es mathematisches Genie - ich glaube aber, da& man die Pubertatsentwicklung abwarten mu&.,,8 Zwei Monate nach Abschlu& seiner Reifeprtifung im letzten Kriegs sommer 1918 publizierte Pauli seine erste wissenschaftliche Untersuchung tiber Einsteins Allgemeine Relativitatstheorie. Obwohl auch in Wien mit seinen angesehenen Hochschullehrern Hans Thirring, Otto Halpern, Adolf Smekal und Erwin Schradinger die Maglichkeit ftir ein erfolgreiches Studium bestanden hatte, wollte Pauli unbedingt bei Arnold Sommerfeld in Mtinchen studieren.9 Mtinchen 1918-1921: Das Institut ftir Zahlenmystik Sommerfeld, zu dieser Zeit der ftihrende Atomphysiker des Deutschen Reiches, war dabei, sein bertihmtes Buch tiber "Atombau und Spektral linien" (S. 36) abzuschlie&en.1O Dabei lie& er sich durch seine Studenten untersttitzen, die auf diese Weise ausgezeichnet in die neuen Probleme einge ftihrt wurden. Sommerfeld war von Paulis Fahigkeiten so beeindruckt, da& er seinen Kollegen schrieb: "Von der Wiener Intelligenz habe ich eine geradezu erstaunliche Probe in dem jungen Pauli urn mich, '" ein erstes Semester! Seine Begabung geht selbst tiber die von Debye tiber ein Vielfaches hinaus." 11 Etwa urn diese Zeit herum vertraute Sommerfeld dem neunzehnjahrigen Pauli das schon erwahnte Referat tiber die Relativitdtstheorie an, das Paulis Ruf in der Gelehrtenwelt begrtinden sollte. Albert Einstein und Max Born waren von dem Ergebnis tief beeindruckt. "Nach allem, was ich von Ihnen hare", schrieb ihm Born im Dezember 1919, "sind Sie ftir solche Probleme [wie die Lasung der Quantenschwierigkeiten] berufen.,,12 Die noch junge Atomtheorie wurde damals am erfolgreichsten an den Hochschulen von Mtinchen und Kopenhagen betrieben. Wenig spater gesellte sich auch Gattingen dazu. Je de dieser Schulen zeichnete sich durch ihre eigene Behandlungsweise der atomphysikalischen Probleme aus. Die durch Sommer- 8 Mach an Jerusalem, 8. August 1914. 9 Pascual Jordan berichtete, der Vater hatte seinen begabten Sohn noch wahrend seiner Schulzeit Sommerfeld vorgefiihrt. Vgl. P. Jordan: Erinnerungen an Wolfgang Pauli. Physik. Blatter 29, 291-298 (1973). 10 A. Sommerfeld: Atombau und Spektrallinien. Braunschweig 1919. Dieses einfluB reiche Werk war aus Vorlesungen iiber Atommodelle im Kriegswinter 1916/17 her vorgegangen. In seinen spateren Auflagen beriicksichtigte es jeweils den neuesten Forschungsstand. II Sommerfeld an V. Geitler, 14. Januar 1919. 12 Born an Pauli, 23. Dezember 1919 [PBWI].

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