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Physik 2: Elektrodynamik und Optik PDF

208 Pages·2007·3.09 MB·German
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Physik 2 Elektrodynamik und Optik Thomas Klinker Hochschule fu¨r Angewandte Wissenschaften Hamburg 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Elektrostatik 5 1.1 Das COULOMBsche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.2 Das elektrische Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.3 Das elektrische Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.4 Potential und Feld eines elektrischen Dipols . . . . . . . . . . . 15 1.5 Das GAUSSsche Gesetz fu¨r das elektrische Feld . . . . . . . . . 19 2 Anwendungen der Gesetze der Elektrostatik 27 2.1 Das elektrische Feld einer ebenen Ladungsverteilung . . . . . . . 27 2.2 Das elektrische Feld einer linearen Ladungsverteilung . . . . . . 28 2.3 Das elektrische Feld einer homogen geladenen Kugel . . . . . . . 30 2.4 Elektrische Felder von Leitern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.5 Der FARADAYsche K¨afig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2.6 Influenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.7 Kapazit¨at . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.8 Die Energie des elektrischen Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . 46 2.9 Das elektrische Feld in Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3 Der elektrische Strom 51 3.1 Strom und die Bewegung von Ladungen . . . . . . . . . . . . . 51 3.2 Elektrische Leitf¨ahigkeit und das OHMsche Gesetz . . . . . . . 53 3.3 Mikroskopisches Modell fu¨r das OHMsche Gesetz . . . . . . . . 54 3.4 Die elektrische Leistung eines Stromes an einem Widerstand . . 56 3.5 Die KIRCHHOFFschen Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 4 Das magnetische Feld 63 4.1 Kr¨afte auf bewegte Ladungen im Magnetfeld . . . . . . . . . . . 63 4.2 Das BIOT-SAVARTsche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.3 Das GAUSSsche Gesetz fu¨r das Magnetfeld . . . . . . . . . . . . 69 4.4 Das AMPEREsche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 1 2 INHALTSVERZEICHNIS 4.5 Drehmoment auf eine Leiterschleife im Magnetfeld . . . . . . . . 81 4.6 Der HALL-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 4.7 Bahnen freier Ladungen im Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . 85 5 Induktion 89 5.1 Das FARADAYsche Induktionsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . 89 5.2 Die LENZsche Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 5.3 Beispiele zum Induktionsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 5.4 Gegeninduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 5.5 Selbstinduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 5.6 Der RL-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 5.7 Die Energie des magnetischen Feldes . . . . . . . . . . . . . . . 107 5.8 Materie im Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 6 Elektromagnetische Wellen 113 6.1 Das AMPERE-MAXWELLsche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . 113 6.2 Die MAXWELLschen Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . 115 6.3 Grundlagen der Wellenausbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . 116 6.4 Wellengleichung fu¨r das elektrische und magnetische Feld . . . . 123 6.5 Energiedichte und Intensit¨at einer elektromagnetischen Welle . . 130 7 Geometrische Optik 133 7.1 Das HUYGENSsche Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 7.2 Pr¨amisse der geometrischen Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 7.3 Reflexion und Brechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 7.4 Brechung an sph¨arischen Grenzfl¨achen . . . . . . . . . . . . . . 143 7.5 Abbildung durch Linsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 7.6 Das menschliche Auge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 7.7 Optische Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 7.7.1 Vergr¨oßerung durch optische Instrumente . . . . . . . . . 157 7.7.2 Lupe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 7.7.3 Mikroskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 7.7.4 Fernrohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 8 Beugung 163 8.1 FRAUNHOFERsche und FRESNELsche Beugung . . . . . . . . 163 8.2 Beugung am Spalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 8.3 Beugung an einer kreisf¨ormigen O¨ffnung . . . . . . . . . . . . . 170 8.4 Beugung am Gitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 A Aufgaben mit L¨osungen 177 INHALTSVERZEICHNIS 3 B Lineare Differentialgleichungen 199 C Literaturverzeichnis 203 D Physikalische Konstanten 205 E Das Griechische Alphabet 207 4 INHALTSVERZEICHNIS Kapitel 1 Grundlagen der Elektrostatik 1.1 Das COULOMBsche Gesetz Durch Reiben eines Plastikstabes an einem Fell oder eines Glasstabes an Seide kann man K¨orper elektrisch aufladen. Dabei zeigt sich, dass sich die aufgela- denen Gegenst¨ande entweder anziehen oder abstoßen. Die Erkl¨arung ist, dass alle Materie zwei Arten von Ladung besitzt, positive und negative. Ungeladene K¨orperhabengleichvielpositivewienegativeLadung.DurchReibenkannnun Ladung von einem K¨orper auf einen anderen u¨bergehen. Ist dieser Aufladungs- vorgang beendet, hat der eine K¨orper einen U¨berschuss an positiver Ladung, der andere einen U¨berschuss an negativer Ladung. Weiter zeigt sich, dass sich Objekte mit gleicher Ladung abstoßen, w¨ahrend sich Objekte mit ungleicher Ladung anziehen. Reibt man einen Glasstab an Seide, so gibt er beispielsweise Elektronen an die Seide ab. Tr¨ager der Ladung sind die Protonen und Elek- tronen der Atome. Es zeigt sich weiter, dass die Ladung quantisiert ist, d.h. Ladung tritt in der Natur nur als ganzzahliges Vielfaches einer Elementarla- dung auf. Diese Elementarladung konnte zum ersten Mal 1909 von MILLIKAN mit seinem beru¨hmten O¨ltr¨opfchenversuch bestimmt werden. Sie hat den Wert e = 1,602 10−19 C . (1.1) · Das Coulomb (C) ist hierbei die Einheit der Ladung, auf die wir weiter unten zu sprechen kommen. Ein weiteres fundamentales Gesetz ist das Gesetz der Ladungserhaltung: In einem abgeschlossenen System bleibt die Gesamtladung erhalten, egal welche Vorg¨ange in diesem System im Detail ablaufen. Die Kraft zwischen ruhenden elektrischen Ladungen wurde von COULOMB untersucht, und er fand ein Gesetz ¨ahnlich dem NEWTONschen Gravitations- gesetzt. Es lautet: 5 6 1 Grundlagen der Elektrostatik Eine Ladung q u¨bt auf eine Ladung q eine Kraft aus, die dem 1 0 Produkt aus beiden Ladungen proportional und dem Quadrat des Abstandes beider Ladungen umgekehrt proportional ist. Die Kraft wirkt in Richtung der Verbindungslinie zwischen beiden Ladungen, in Zeichen q q ~ 0 1 ˆ F = k ~r . (1.2) r2 01 01 Hierbei ist ~r der Vektor, der vom Ort der Ladung q zum Ort 01 1 ˆ der Ladung q zeigt, ~r der zugeh¨orige Einheitsvektor und r der 0 01 01 Abstand beider Ladungen. Der Wert der Proportionalit¨atskonstanten k h¨angt von dem verwendeten Ein- heitensystem ab. Im SI-Einheitensystem setzt man die Proportionalit¨atskon- stante k zu 1 k = , (1.3) 4πε 0 wobei die elektrische Feldkonstante ε den Wert 0 ε = 8,854 10−12 C2m−2N−1 (1.4) 0 · erh¨alt. Damit hat k den Wert 1 k = = 8,9876 109 Nm2C−2 . (1.5) 4πε · 0 Hierbei steht C fu¨r die Einheit der Ladung, das Coulomb. Der exakte Wert von ε kann erst sp¨ater genau begru¨ndet werden. Er ergibt sich dadurch, das 0 die Einheit der Ladung nicht durch Gl. (1.2) festgelegt wird, sondern an die Definition der Einheit der Stromst¨arke, das Ampere (A), geknu¨pft ist, siehe Kap. 4.1. Mit der in Kap. 6.4 hergeleiteten Gleichung 1 c = , √ε µ 0 0 wobei µ die magnetische Feldkonstante und c die Lichtgeschwindigkeit im 0 Vakuum ist, ergibt sich obiger Wert fu¨r ε . Wir wollen dies hier nicht weiter 0 verfolgen, sondern verweisen auf die entsprechenden sp¨ateren Kapitel. Aus Gl. (1.2) l¨aßt sich aber ablesen, das fu¨r die Ladungseinheit Coulomb gilt: Ein Coulomb ist diejenige Ladung, die eine gleichgroße Ladung in einem Abstand von 1 m mit einer Kraft von etwa 9 109 N abst¨oßt. · 1.1 Das COULOMBsche Gesetz 7 Wirken auf eine Ladung q mehrere Ladungen q (i = 1,...,n), so zeigt 0 i die experimentelle Beobachtung, dass sich die Gesamtkraft auf die Ladung q einfach durch Addition der einzelnen Kr¨afte gem¨aß dem COULOMBschen Gesetz (1.2) ergibt, in Zeichen 1 n q q ~ 0 i ˆ F = ~r . (1.6) 4πε r2 0i 0 i=1 0i X Hierbei ist ~r der Vektor, der vom Ort der Ladung q zum Ort der Ladung q 0i i 0 ˆ zeigt, ~r der zugeh¨orige Einheitsvektor und r der Abstand beider Ladungen. 0i 0i Diese Gleichung kann auch in der folgenden Form geschrieben werden: 1 n q q ~r ~r ~ 0 i i F = − . (1.7) 4πε ~r ~r 2 ~r ~r 0 Xi=1 | − i| | − i| Hierbei bezeichnet ~r den Ort der Ladung q und ~r den Ort, an dem sich die 0 i Ladung q befindet, siehe Abb. 1.1. ~r =~r ~r ist der Vektor, der vom Ort i 0i i − ˆ ~r der Ladung q zum Ort ~r der Ladung q zeigt. ~r = (~r ~r )/~r ~r ist der i i 0 0i i i − | − | zugeh¨orige Einheitsvektor und ~r ~r der Abstand, den die Ladungenq und i 0 | − | q voneinander haben. Die in Gl. (1.7) beschriebene vektorielle Addition der i Einzelkr¨afte zur Gesamtkraft wird auch als Superpositionsprinzip bezeichnet. Abbildung 1.1: Kraft auf eine Ladung q am Ort ~r verursacht von mehreren 0 Punktladung q an den Orten ~r (i = 1,...,n). i i 8 1 Grundlagen der Elektrostatik 1.2 Das elektrische Feld ~ Das elektrische Feld E einer Ladungsverteilung an einem Ort ~r wird definiert als die Kraft, die diese Ladungsverteilung auf eine Probeladung q am Orte ~r 0 bewirkt, dividiert durch den Wert dieser Probeladung, in Zeichen ~ F ~ E := . (1.8) q 0 Damit l¨asst sich die Kraft auf die Probeladung q schreiben in der Form 0 ~ ~ F = q E . (1.9) 0 Die im COULOMBschen Gesetz beschriebene Fernwirkung der elektrostati- schen Kraft auf eine Ladung wird auf diese Weise gedeutet als lokale Wechsel- wirkung dieser Ladung mit einem von den u¨brigen Ladungen erzeugten Feld. Diese Idee geht auf FARADAY zuru¨ck. Aus der Definitionsgleichung des elek- ~ trischen Felds Gl. (1.8) und Gl. (1.7) folgt direkt fu¨r das elektrische Feld E am Orte ~r, bewirkt von n Punktladungen q (i = 1,...,n), die sich an den i Raumpunkten ~r befindet: i 1 n q ~r ~r ~ i i E(~r) = − . (1.10) 4πε ~r ~r 2 ~r ~r 0 Xi=1 | − i| | − i| Fu¨r das elektrische Feld einer einzigen Punktladung q, die sich im Koordina- tenursprung befindet, ergibt sich insbesondere 1 q ~ ˆ E(~r) = ~r . (1.11) 4πε r2 0 ˆ Hierbei ist ~r der Einheitsvektor in Richtung von ~r. Gl. (1.11) werden wir im folgenden noch sehr oft verwenden. IstdieLadungsverteilungnichtpunktf¨ormig,sondernkontinuierlich,somuss sie durch eine Dichtefunktion ̺(~r) beschrieben werden. Die Funktion ̺(~r) gibt dabei die Ladungsdichte an der Stelle ~r an. Sie ist definiert durch ∆Q ̺(~r) = lim . (1.12) ∆V→0 ∆V Hierbei ist ∆Q die Ladung eines Volumens ∆V, welches sich bei der Grenz- wertbildung in Gl. (1.12) auf den Raumpunkt ~r zusammenzieht. Die Einheit der Ladungsdichte ̺ ergibt sich zu C/m3. Um das elektrische Feld einer kon- tinuierlichen Ladungsverteilung zu berechnen, teilt man das Gesamtvolumen 1.2 Das elektrische Feld 9 Abbildung 1.2: Zur Berechnung des elektrischen Feldes einer kontinuierlichen Ladungsverteilung. V, u¨ber das sich die Ladung erstreckt, in kleine Volumenelemente ∆V mit i i = 1,...,n. Sind die Volumenelemente ∆V hinreichend klein, so kann die La- i dungsdichte u¨ber jedem Volumenelement ∆V als konstant angesehen werden i mit dem Wert ̺(~r ), wobei ~r der Ortsvektor zu einem beliebigen Punkt des i i Volumenelementes ∆V ist. Das Volumenelementes ∆V tr¨agt damit die La- i i dung ∆Q = ̺(~r )∆V . Das elektrische Feld der gesamten Ladungsverteilung i i i ergibt sich dann mit Gl. (1.10) zu 1 n ̺(~r ) ~r ~r ~ i i E(~r) = lim − ∆V . (1.13) ∆Vi→0 4πε0 Xi=1 |~r−~ri|2 |~r−~ri| i Bei obiger Grenzwertbildung streben alle Volumenelemente ∆V gegen 0 und i ihre Gesamtzahl n damit gegen . Der Grenzwert in Gl. (1.13) wird als Vo- ∞ lumenintegral bezeichnet und geschrieben in der Form: 1 ̺(~r′) ~r ~r′ E~(~r) = − dV′ . (1.14) 4πε ~r ~r′ 2 ~r ~r′ 0 VZ | − | | − | dV′ ist hierbei das differentielle Volumenelement (siehe Abb. 1.2), welches bei Verwendung kartesischerkoordinaten die Form hat dV′ = dx′dy′dz′. Mit den Gln. (1.10) und (1.14) kann im Prinzip das elektrische Feld jeder Ladungsver- teilung berechnet werden. Allerdings bringt die Auswertung des Volumenin- tegrals in Gl. (1.14) manchmal erhebliche mathematische Probleme mit sich. Wir verfolgen dies deshalb hier nicht weiter, weil wir sp¨ater auch noch andere Methoden kennenlernen werden, elektrische Felder zu berechnen.

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