Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft Richard Schaeffler Philosophische Anthropologie Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft Reihe herausgegeben von Christoph Böhr, Trier, Deutschland Die Reihe Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft will das Den ken über den Zusammenhang von philosophischer Anthropologie und politischer Theorie neu beleben. Sie ist getragen von der Überzeugung, dass nur in der Zusam menschau beider Sichtweisen öffentliches Handeln sinnbestimmt zu begründen ist: Keine politische Theorie, der nicht eine philosophische Anthropologie beigesellt ist, wie umgekehrt gilt: Keine Anthropologie, die folgenlos bleibt für das Selbst verständnis von Politik. Zur Klärung dieses – heute weithin vergessenen – Zusam menhangs, wie er zwischen der Vergewisserung eines Menschenbildes und dem Entwurf einer Gesellschaftsordnung besteht, will die Schriftenreihe beitragen. Im Mittelpunkt stehen dabei soziale, ökonomische und politische Gestaltungs aufgaben. Öffentliches Handeln bestimmt sich über Ziele. Die jedoch lassen sich nur entwerfen, wenn das Leitbild sowohl für die Ordnung des Zusammenlebens als auch für die Beratschlagung der Gesellschaft in Sichtweite bleibt: im Maßstab eines Menschenbildes. Der Bestand einer Ordnung der Freiheit hängt davon ab, dass der zielbestimmte Sinn für den Zusammenhang, wie er zwischen der Aner kennung verbindlicher Regeln und der Bereitschaft zum selbstbestimmten Handeln besteht, immer wieder neu entdeckt und begründet wird. Die Reihe verfolgt mithin die Absicht, ein neues Selbstverständnis öffentlichen Handelns entwickeln zu hel fen, das von der Frage nach den Zielen, auf die hin unsere Gesellschaft sich selbst versteht, ausgeht. Sie will die Reflexion der Theorie mit der Praxis der Deliberation verbinden, indem sie die Frage nach dem Handeln wieder im Zusammenhang mit dessen Zielbestimmung beantwortet. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/12749 Richard Schaeffler Philosophische Anthropologie Unter herausgeberischer Betreuung von Christoph Böhr Richard Schaeffler München, Deutschland ISSN 25243624 ISSN 25243632 (electronic) Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft ISBN 9783658258702 ISBN 9783658258719 (eBook) https://doi.org/10.1007/9783658258719 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. 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Verantwortlich im Verlag: Frank Schindler Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: AbrahamLincolnStr. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhaltsverzeichnis Vorwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Vorwort des Verfassers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Erster Teil Gedanken zur Philosophischen Anthropologie 1 D as Thema der Philosophischen Anthropologie: der Mensch und seine endliche Vernunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 D ie Selbstgefährdung der Vernunft und die Notwendigkeit des Gottespostulats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3 Ein Blick in die Geschichte der Philosophischen Anthropologie . . . . 15 4 Das Gottespostulat und die religiöse Erfahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 5 D ie Philosophische Anthropologie und die Teilgebiete der Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 6 Themen der individuellen und der sozialen Anthropologie . . . . . . . . 31 V VI Inhaltsverzeichnis Zweiter Teil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 7 D ie Frage des Menschen nach sich selbst: philosophische und theologische Grundzüge eines Menschenbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 8 Menschlich leben im Angesicht von Tod und Schuld? . . . . . . . . . . . . . 57 Drei Vorlesungen 9 Was heißt das: ein Mensch zu sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 10 C onsortium Divinitatis – Religionsphilosophische Prolegomena zu einer Theologie der Unsterblichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 11 Dialogische Existenz: Wege zu einem menschlichen Leben . . . . . . . . 107 Nachwort des Herausgebers Anthropologie und Transzendentalphilosophie: ihre Verschränkung in der Bestimmung des ‚Specificum humanum‘ Christoph Böhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Veröffentlichungsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Zum Verfasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Zum Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Vorwort des Herausgebers Im 92. Lebensjahr stehend, kurz vor seinem Tod, hat Richard Schaeffler es unter- nommen, seine Gedanken und Überlegungen zur Philosophischen Anthropologie niederzuschreiben. Entstanden ist eine Reflexion auf die seit jeher unser Nach- denken bewegende Frage ‚Was ist der Mensch?‘ – jene Frage, von der Immanuel Kant behauptet, dass sie die ihr jeweils vorangehenden drei Leitfragen der Philo- sophie nach den Möglichkeiten unseres Wissens, unseres Tuns und unseres Hof- fens allesamt umgreift und in der Kernfrage nach dem Menschen zusammenführt . Der hier erstmals veröffentlichten Philosophischen Anthropologie, deren Niederschrift im Sommer 2018 erfolgte, sind einige – teils bisher unveröffentlichte, teils als Wiederabdruck vorgelegte – Aufsätze beigesellt. Fast sämtliche Fußnoten im Ersten wie im Zweiten Teil wurden vom Herausgeber eingefügt; alle in diesen Anmerkungen möglicherweise vorhandenen Fehler gehen zu seinen Lasten . Verfasser und Herausgeber haben Wert darauf gelegt, dass jeder dieser Auf- sätze – je nach Interesse des Lesers – für sich gelesen werden kann, auch ohne Kenntnis der vorangehenden Kapitel; dies hat zur Folge, dass an manchen Stellen Überlappungen – gelegentlich gar Doppelungen – im Text bewusst in Kauf ge- nommen wurden . Im Zeitalter des E-Books, in dem einzelne Kapitel eines Buches jeweils für sich zugänglich gemacht und gelesen werden, ergibt dies einen doppel- ten Sinn . Gerhard Schaeffler starb am 24. Februar 2019 und hat die Fertigstellung dieses Buches, an dem ihm viel lag, nicht mehr erleben können . Den Herausgeber erfüllt es mit sehr großer Freude – und einer nicht minder großen Dankbarkeit – , dass ihm die hier vorgelegte Schrift von ihrem Verfasser anvertraut wurde, um sie für den Druck vorzubereiten . Ebenfalls schuldet er Dank dem Verlag Springer, Wiesbaden, vertreten durch seinen Cheflektor Frank Schind- ler, für die freundliche Aufnahme, die das Manuskript beim Verlag gefunden hat, VII VIII Vorwort des Herausgebers sowie Frau Kerstin Hoffmann . für die sorgfältige Betreuung der Herstellung des Buchs . Verfasser und Herausgeber wünschen dem Buch eine aufgeschlossene und zahlreiche Leserschaft . Trier, im Herbst 2018 Der Herausgeber Vorwort des Verfassers Die Frage „Was ist der Mensch?“ gehört nach Immanuel Kant zu den vier Leit- fragen der Philosophie . Aber sie verhält sich zu den ersten drei Fragen „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich thun?“ und „Was darf ich hoffen?“11so, dass sie diese Fragen mit umgreift und zu einem einzigen Problem-Zusammenhang verbindet . Was ich bei meinem Alter und Gesundheitszustand – ich bin jetzt 91 Jahre alt und habe drei schwere Operationen hinter mir – zu dieser Frage noch sagen kann, ist nicht ein philosophischer Traktat, sondern vielmehr eine Abfolge von Einfällen . Auch für den historischen Teil meiner Ausführungen musste ich auf die Benutzung von Literatur verzichten und mich auf meine Gedächtnis-Residuen verlassen . Den- noch hoffe ich, dass der vorliegende Text auch in dieser seiner Gestalt dem Leser gewisse Perspektiven für sein eigenes Fragen und Antworten aufschließen kann. In dieser Hoffnung haben einige mir befreundete Kollegen mich bestärkt . Ich habe mich deshalb, vor allem auf Anraten von Herrn Kollegen Christoph Böhr, entschlossen, diesen Text zu publizieren. Ich danke Herrn Kollegen Böhr herzlich dafür, dass er die Mühe der Herausgeberschaft auf sich genommen hat, sowie dem Verlag Springer, Wiesbaden, dafür, dass er das Wagnis der Publikation eingeht . München, im August 2018 Richard Schaeffler 1 Vgl . Immanuel Kant, Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, 1800, A 25; Kants Schrif- ten werden hier und im Folgenden, wenn nicht anders vermerkt, nach der von Wilhelm Weischedel herausgegebenen Ausgabe Werke in sechs Bänden, Wiesbaden 1956 – 1964 u . ö . zitiert . IX