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Perspektiven der Arbeitsmarktpolitik: Internationaler Vergleich und Empfehlungen für Deutschland PDF

181 Pages·2001·4.14 MB·German
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Perspektiven der Arbeitsmarktpolitik Internationaler Vergleich und Empfehlungen fur Deutschland Springer-Verlag Berlin Heidclberg GmbH c. M. Schmidt · K. F. Zimmermann M. Fertig · J. Kluve Perspektiven der Arbeitsmarktpolitik Internationaler Vergleich und Empfehlungen für Deutschland Mit 23 Abbildungen und 2 Tabellen , Springer Professor Dr. Christoph M. Schmidt, Ph.D. Diplom-Volkswirt Michael Fertig Diplom-Volkswirt Jochen Kluve Universität Heidelberg Alfred-Weber-Institut Grabengasse 14 D-69117 Heidelberg Professor Dr. Klaus F. Zimmermann Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (lZA) Schaumburg-Lippe-Straße 7-9 D-53113 Bonn ISBN 978-3-642-62663-0 Die Deutsche Bibliothek _ CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-642-62663-0 ISBN 978-3-642-56464-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-56464-2 DieKs Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Re<:hte, insbesondere die der OberKtzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta heUen, der FunkKndung, der Mikroverfilmung oder du Vtrvielflltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Ver wutung, vor~halten. Eine Vervidflltigung dieK! Werkes oder von Teilen diffC$ Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlkhen Bestimmungen des Urheberrechtsge seIns der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fas sung tullssig. Sie ist grundsaulich vergütungspflichtig. Zuwiduhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. bttp:llwww.springer.de C Springer-WIlag Berlin Heidelberg 2001 Ursprtlnglicb erJcbie:oeo bei Springer-Vulag Berlin Heidelberg New York 2001 Softcon'r reprint or the hardco\'cr Ist edition 2001 Die Wiedergabe von Gebn.uchsnarnen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt luch ohne besondere Kennzeichnung nicht zU der Annahme, dass sokhe Namen im Sinne der Watennichcn- und MarkenschuIZ-GeKtzgebung als frei zU betrachten wären und daher von jederm,nn benutzt werden dürfttn. Einband: Erich Kirchner, Heidelberg SPIN 108413n 4212202-5 4 3 2 I 0 - Gedruck! auf säurefreiem V.pier Vorwort Die vorliegende Monographie basiert auf der Stellungnahme "Arbeitsmarktpolitik im internationalen Vergleich - Empfehlungen fiir eine effektivere und effizientere aktive Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik Deutschland", die von den Au toren im Auft rag des Bundesministeriums der Finanzen angefertigt wurde. Unser Auft rag war die Errnittlung gesicherter internationaler Befunde und ihre Umset zung zur Bewertung der deutschen Arbeitsmarktpolitik. NaturgemaB mOssen die Auswahl der Befunde und ihre Anwendung selektiv bleiben. Wir freuen uns, daB die Arbeitsmarktpolitik einige der von uns vorgeschlagenen Ansatze aufzugreifen beginnt. In Deutschland werden jahrlich betrachtliche Ressourcen fiir MaBnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik aufgewendet. Dennoch gibt es keine ausreichende wissenschaftliche Fundierung der Wirksamkeit und der Kosteneffizienz der ein zelnen ergriffenen MaBnahmen. Daraus ergibt sich, daB starkere BemOhungen urn eine solide wissenschaftlichen Evaluierung aktiver ArbeitsmarktmaBnahmen in Deutschland notwendig sind. Beginnen muB dies mit einer Bestandsaufnahme der bislang vorhandenen nationalen und vornehmlich international en empirischen Evidenz. Abgesichertes Wissen hinsichtlich der Effektivitat und Effizienz solcher MaBnahmen existieren in reichhaltiger Form vor aHem fOr die USA. Ziel dieses Buches ist es deshalb, die wichtigsten Botschaften der internatio nalen Erfahrungen mit aktiven ArbeitsmarktmaBnahmen zu identifizieren und die vorhandenen MaBnahmen in Deutschland im Rahmen dieser Erfahrungen zu ana lysieren. Hierdurch solI ein maBgeblicher Beitrag fOr eine effektivere und effi zientere Arbeitsmarktpolitik in Deutschland geleistet werden. Es kann gleichwohl nicht genug betont werden, daB der ProzeB hin zu einer rationaleren und fun dierteren Gestaltung, Durchfiihrung und Bewertung arbeitsmarktpolitischer Ein griffe erst am Anfang steht. Weitergehendere BemOhungen in Politik und Wissen schaft sind erforderlich. Die Autoren haben im Laufe der Anfertigung dieses Buches UnterstOtzung von vielen Seiten erfahren. Besonderer Dank gilt Boris Augurzky, Felicitas Bundschuh -Schmidt und David Card fiir ihre ausgezeichneten Kommentare sowie Hertha Schwarz fiir ihre sorgfliltige Arbeit bei der Fertigstellung des Manuskripts. Dank schulden wir auch den Mitarbeitern des Springer- Verlags fOr ihre umfassende Betreuung und exzellente editoriale Arbeit im Zuge der Erstellung dieses Buches. HeidelberglBonn im Mai 2001 Christoph M. Schmidt, Klaus F. Zimmermann, Michael Fertig und Jochen Kluve Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................ v Zusammenfassung ................................................................................................ 1 I. Grundlagen ................................................................................................... 5 1. Einleitung und Bestandsaufnahme ........................................................... 5 1.1. Einleitung ........................................................................................ 5 1.2. Beschaftigungslosigkeit und ihre Dynarnik - Ein Uberblick .......... 7 1.3. SchluBfolgerungen und weiteres Vorgehen .................................. 17 2. Die Evaluation arbeitsmarktpolitischer MaBnahmen ............................. 19 2.1. Vorbemerkungen ........................................................................... 19 2.2. Grundsatzliche methodische Aspekte der Evaluation staatlicher Eingriffe ....................................................................... 23 2.3. Die kontrafaktische Situation ........................................................ 28 2.4. Grundsatzliche Konzepte einer empirischen Umsetzung ............. 32 2.5. Zentrale Botschaften der methodischen Debatte ......................... .39 II. Ma8nahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik in Deutschland aus der Perspektive internationaler Forschung ................................................. ..43 1. MaBnahmen zur Verbesserung des Humankapitals von Arbeitnehmem ................................................................................ 50 1.1. MaBnahmen zur Forderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung ........................................................................ 51 1.1.1. Institutionelle Ausgestaltung .............................................. 51 1.1.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland ............................ .55 1.2. TrainingsmaBnahmen .................................................................... 57 1.2.1. Institutionelle Ausgestaltung .............................................. 57 1.2.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland ............................ 59 1.3. Empirische Evidenz intemationaler Studien ................................ 60 1.3.1. Die Ausbildungsrendite ...................................................... 61 1.3.2. Evidenz aus den USA ......................................................... 63 1.4. Arbeitsmarktpolitische Implikationen: Ausbildung ..................... 73 VIII Inhaltsverzeichnis 2. Monetare und nicht-monetare Anreizschemata ..................................... 78 2.1. Eingliederungszuschiisse und EinstellungszuschuB bei Neugriindungen ................................................ ;. .......................... 79 2.1.1. Institutionelle Ausgestaltung ............................................. 79 2.1.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland ............................ 82 2.2. Eingliederungsvertrag ................................................................... 84 2.2.1. Institutionelle Ausgestaltung .............................................. 84 2.2.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland ............................. 85 2.3. MaBnahmen zur Forderung der Aufnahme einer selbstandigen Tatigkeit ........................................................................................ 86 2.3.1. Institutionelle Ausgestaltung ............................................... 86 2.3.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland ............................. 87 2.4. Empirische Evidenz intemationaler Studien ................................ 88 2.4.1. Die Okonomik von Anreizprogrammen ............................. 90 2.4.2. Evidenz aus den USA und Kanada ..................................... 93 2.5. Arbeitsmarktpolitische Implikationen: Anreizprogramme ........... 99 3. Arbeitsbeschaffungs- und StrukturanpassungsmaBnahmen ................ .103 3.1. Regelungen in Deutschland ........................................................ 103 3.1.1. Institutionelle Ausgestaltung ............................................ 10 3 3.1.2. Quantitative Bedeutung in Deutschland .......................... .106 3.2. Empirische Evidenz internationaler Studien ............................... 107 3.2.1. Verdrangungseffekte ......................................................... 10 9 3.2.2. Beschaftigungsprogramme in den USA ............................ 111 3.3. Arbeitsmarktpolitische Implikationen: Arbeitsbe- schaffungsmaBnahmen ............................................................... 113 4. Sonstige MaBnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik .............................. 117 III. Europaische Erfahrungen und Handlungsempfehlungen fur Deutschland ....................................................................................... 119 1. Empirische Evidenz: Europa .............................................................. 119 1.1. Zusammenfassende Darstellung aktueller Erfahrungen mit Arbeitsmarktprogrammen in Europa .......................................... 120 1.2. Europaische Evidenz am Beispiel von Einzelstudien ................ 126 2. Arbeitsmarktpolitische Handlungsempfehlungen .............................. 134 2.1. Aktionsplan fiir eine effektivere und effizientere aktive Arbeitsmarktpolitik ..................................................................... 136 3. SchluBfolgerungen ............................................................................... 145 Inhaltsverzeichnis IX IV. Literaturverzeichnis ................................................................................ 149 V. Verzeichnis der Ubersichten und Tabellen .......................................... .153 1. Ubersichten ......................................................................................... 153 2. Tabellen ............................................................................................... 155 VI. Autorenverzeichnis .................................................................................... 157 VII. Indices ........................................................................................................ 161 1. Sachindex ................................................................................................ 161 2. Autorenindex .......................................................................................... 174 Zusammenfassung 1m Jahr nach der Verleihung des Nobelpreises ftir Wirtschaftswissenschaften fUr die methodischen Fortschritte bei der Evaluation von Arbeitsmarktpolitik hat die Diskussion tiber die adaquaten Konsequenzen in Deutschland erst begonnen. Das groBe Spannungsverhaltnis zwischen den erhebliehen Aufwendungen fUr aktive Arbeitsmarktpolitik in der GroBenordnung von mehr als 30 Mrd. DM jahrlich und der ungewissen Kenntnis tiber die damit verbundene Wirksamkeit und Effizienz zwingt zum Handeln. Diese Studie soIl aufzeigen, welche internationalen Erfah rungen vorliegen und was fUr die deutsche Situation zu lernen ist. Zunachst einmal muB festgestellt werden, daB eine tragfahige, strengen wissenschaftliehen Ansprtichen gentigende Evaluierung nicht mit Hilfe arbeits amtsinterner buchhalterischer Ansatze, wie zum Beispiel der Eingliederungsbilanz der Arbeitsamter, erreicht werden kann. Die Evaluation jeder arbeitsmarktpo litischen MaBnahme bedarf eines speziellen Konzeptes, universe lIe Checklisten sind ungeeignet. Schon deshalb ist es erforderlich, durch die Bereitstellung von ftir die Forschung frei zuganglichen Daten das Potential fUr Erkenntnisgewinn erst zu erOffnen. Ferner ist bei der Bewertung einer MaBnahme zu beachten, was die eingesetzten Mittel in einer besten alternativen Verwendung zur Zielerreiehung beigetragen hatten - ein Prtifansatz, der in der Praxis selten Beachtung findet. Die vorliegende Studie identifiziert drei zentrale Botschaften der internatio nalen methodischen Debatte: (i) Jede seriose Evaluationsstudie muB eine glaub wtirdige kontrafaktische Situation konstruieren, die die Frage beantwortet, was passiert ware, hatte es die arbeitsmarktpolitische MaBnahme nieht gegeben. Die Feststellung von Ergebnissen lediglich fUr MaBnahmeteilnehmer allein sind wertlos, auch wenn dies der geregelten Praxis zumindest in Deutschland ent spricht. (ii) Jede empirische Strategie der Bewertung erfordert ftir die Einzelsi tuation spezifische Annahmen, die offengelegt werden mtissen. Zusammen mit einer Freigabe der Daten fUr andere Forscher ermoglicht dies eine zumindest potentielle Kontrolle und sichert so die notigen Qualitatsstandards. (iii) 1m allge meinen sind experimentelle Studien am besten geeignet, die kontrafaktische Analyse durchzufUhren. Die Konstruktion nicht-experimenteller Kontrollgruppen ist moglieh, aber die gewonnenen Ergebnisse sind typischerweise durch eine hohe Variabilitat gekennzeichnet. Auch hier sind die getroffenen Annahmen fUr die Analyse genau darzulegen. Trotz der methodischen Fortschritte im nieht-experi mentellen Ansatz wird eine tiberzeugende Evaluationsforschung auch in abseh barer Zukunft nicht ohne Experimente auskommen. Nach Art des Eingriffs kann die deutsche aktive Arbeitsmarktpolitik in die Gruppen (i) MaBnahmen zur Verbesserung des Humankapitals, (ii) monetare und nieht-monetare Anreizschemata, (iii) Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpas- 2 ZusammenJassung sungsmaBnahmen und (iv) sonstige MaBnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik ein geteilt werden. Ais Ziel dieser Eingriffe kann die Arbeitsmarktintegration mit den Komponenten Beschaftigung und Entlohnung gesehen werden. Erfahrungen zu allen Bereichen liegen systematisch nur fUr die nordamerikanischen Lander vor, die bei der Analyse deshalb eine besondere Rolle spielen. Aber auch die europaischen Befunde sind in vielen Facetten mit diesen Ergebnissen konsistent. Dennoch muB vor einer einfachen Ubertragung der amerikanischen Resultate in den europaischen bzw. deutschen Kontext gewamt werden. Wahrend der ameri kanische Arbeitsmarkt yom Wettbewerbsmodell gepragt ist und folglich die Ent lohnungseffekte im Vordergrund stehen, ist der europaische, insbesondere der deutsche Arbeitsmarkt durch Lohnrigiditaten und kollektive Lohnverhandlungen gepragt. Foiglich sind hier die Beschaftigungseffekte von entscheidender Bedeu tung. Nach dem intemationalen Stand der Literatur erweisen sich Arbeitsbe schaffungsmaBnahmen klar als problematisch. Sie sind konzeptionell schwer zu begriinden, sie sind in der Umsetzung iiberwiegend administrativ komplex, bergen die Gefahr von Verdrangungseffekten und sind normalerweise ungeeignet zur Arbeitsmarktintegration. DaB dieses Instrumentarium im deutschen und euro paischen Kontext so haufig und so dauerhaft eingesetzt wird, liegt moglicherweise an der fehlenden Programmevaluation oder daran, daB tatsachlich andere (politOkonomische) Ziele verfolgt werden. Ausbildungs- und WeiterbildungsmaBnahmen haben ein Wirkungspotential. Jedes staatliche Programm wirkt aber im allgemeinen sehr verschieden auf diverse Bevolkerungsgruppen. So stellte sich im amerikanischen Kontext heraus, daB fUr benachteiligte erwachsene Frauen sehr gute, fUr Jugendliche beiden Geschlechts aber keine Wirkungen erzielt werden konnten. Auch waren fUr die Weiterbildung von Schulabbrechem keine Erfolge zu verzeichnen, dagegen erbrachten einige Modelle Erfolge bei der Vermeidung von Abbriichen der Ausbildung. Auch im europaischen und deutschen Kontext liegen in der Literatur keine eindeutigen Ergebnisse vor, obwohl fiir einige MaBnahmen ein beschaftigungsfOrdemder Effekt festgestellt werden konnte. Ais insgesamt wirksamster Ansatzpunkt haben sich Lohnsubventionen und andere Anreizmechanismen erwiesen. Besonders erfolgreich und kostengiinstig scheinen solche Anreizprogramme zu sein, die Ausbildungskomponenten und die Auspragung beruflicher Fertigkeiten mit Lohnsubventionen an Arbeitgeber kombinieren. 1m deutschen Kontext, in dem eine geringe Arbeitsangebots elastizitat und hohe Arbeitslosigkeit vorherrschen, gilt es urn so mehr, den Ansatzpunkt bei der Forderung der Arbeitsaufnahme iiber die Subvention der untemehmerischen Lohnkosten zu suchen. In dieser Hinsicht scheint es nahezu fatal, daB der Ansatz der Lohnsubvention bisher in Deutschland wenig Interesse findet. Die zur Zeit laufenden Evaluie rungsbemiihungen zu Modellversuchen in verschiedenen Bundeslandem zur

Description:
Angesichts einer anhaltend hohen Arbeitslosigkeit setzt Deutschland beträchtliche finanzielle Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik ein. Dies kontrastiert mit einem geringen Stand an überprüfbaren Wissen über die Wirksamkeit und die Kosteneffizienz der einzelnen Maßnahmen. Die Defizite lassen
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