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Persönlichkeit: was uns ausmacht und warum PDF

377 Pages·2018·4.156 MB·German
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Jens B. Asendorpf Persönlichkeit Was uns ausmacht und warum Persönlichkeit: was uns ausmacht und warum Jens B. Asendorpf Persönlichkeit: was uns ausmacht und warum Prof.Dr.JensB.Asendorpf InstitutfürPsychologie Humboldt-UniversitätzuBerlin Berlin,Deutschland ISBN978-3-662-56105-8 ISBN978-3-662-56106-5(eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-56106-5 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar. Springer ©Springer-VerlagGmbHDeutschland2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung, die nicht ausdrücklich vomUrheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarfder vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVer- arbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.in diesemWerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme, dasssolcheNamenimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungals freizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenund InformationenindiesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigund korrektsind.WederderVerlagnochdieAutorenoderdieHerausgeberübernehmen, ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdesWerkes,etwaigeFehleroder Äußerungen.DerVerlagbleibtimHinblickaufgeografischeZuordnungenundGe- bietsbezeichnungeninveröffentlichtenKartenundInstitutionsadressenneutral. VerantwortlichimVerlag:MarionKrämer Grafiken:HaraldSchneider Einbandabbildung:deblikBerlin,nacheinerVorlagevonClaudiaStyrsky Cartoon:©ClaudiaStyrsky GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH DeutschlandundistTeilvonSpringerNature DieAnschriftderGesellschaftist:HeidelbergerPlatz3,14197Berlin,Germany Vorwort In diesem Buch versuche ich, eine Bilanz der empirischen Persönlichkeitspsychologie zu ziehen, sofern sie für ein größeres Publikum von Interesse ist. Wir sind ja alle mehr oderwenigergutePraktikerderPsychologie,weilwirsieim Alltag brauchen, um mit unseren Mitmenschen und uns selbst gut umgehen zu können. Wir nutzen dazu unsere Alltagspsychologie, die auf unseren persönlichen Erfahrun- gen und einer Menge kulturell geprägter Folklore beruht. Damit kommen wir im Alltag gut zurecht. Wir haben für alles und auch sein Gegenteil eine schnelle Erklärung zur Hand und können meistens schnell handeln, ohne uns durch allzu langes Abwägen von Alternativen davon abhal- ten zu lassen. Ein genauerer Blick auf diese Alltagspsychologie zeigt jedoch, dass sie voller Widersprüche ist. Und weil sie für – – alles und deshalb auch sein Gegenteil eine Erklärung V VI Vorwort hat,erklärtsieletztlichgarnichts.Daswirdspätestensdann deutlich, wenn Vorhersagen für zukünftiges Verhalten ge- machtwerdensollen;dafüristdieAlltagspsychologienicht gut geeignet. Die empirische, also auf Beobachtung beru- hendewissenschaftlichePsychologieisthiermeistdeutlich überlegen, weil sie für ihre Vorhersagen Daten von Hun- dertenbiszuHunderttausendenEinzelfällennutzenkann. Das gilt auch für Vorhersagen des künftigen Verhaltens undderkünftigenPersönlichkeitausderaktuellenPersön- lichkeit. Im Einzelfall sind diese Vorhersagen nie sicher, weil unser Verhalten und unsere Persönlichkeitseigen- schaften nie nur durch eine Ursache bestimmt werden. AberessinddurchauspräziseWahrscheinlichkeitsaussagen möglich, etwa der Art, dass der Fehler einer Vorhersage unter 1 %, unter 5 % oder unter 10 % liegt. Wegen der Vielzahl von Ursachen, die es zu berücksichtigen gilt, sind allerdings dann auch die Erklärungen viel komplexer und unübersichtlicher als die Erklärungen der Alltags- psychologie. Wergenauerwissen möchte, wiediepsychologische Per- sönlichkeitsforschung heutzutage vorgeht, wird in diesem Buch eine allgemein verständliche Schilderung der Metho- fi den dieser Forschung nden. Wem es zu anstrengend ist, diese Methoden nachzuvollziehen und dem Autor einfach glauben möchte, kann die entsprechenden Abschnitte auch überspringen. Allerdings auf die Gefahr hin, die exempla- risch dargestellten Befunde der Forschung nicht zu verste- hen oder auch falsch zu verstehen. Die letzten drei Kapitel Vorwort VII zuZufallundNotwendigkeitimLebenslauf,Schattenseiten der Selbstoptimierung und dem tieferen Sinn der Vielfalt derPersönlichkeitsindauchohnedievorangehendenKapi- tel verständlich. Wer will, kann auch hier beginnen. Ich empfehle allerdings, zuerst den Prolog zu lesen, der auf fi etwas per de Art das scheinbare psychologische Wissen, das wir im Alltag anwenden, hinterfragt und eine gesunde Verunsicherung herbeiführen soll. Eine Verunsicherung, die im besten Fall neugierig darauf macht, was die wissen- schaftliche Persönlichkeitspsychologie zu unserem Alltags- wissen beisteuern kann. Ich hatte das Glück, in der Längsschnittstudie LOGIK des Münchner Max-Planck-Instituts für psychologische Forschung mehr als 200 Münchner Kinder in ihrer Ent- wicklungvomAltervon4JahrenbiszumAltervon29Jah- ren begleiten zu können und in mehreren Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Volkswagen-Stif- tung und der Fritz Thyssen Stiftung weitere Untersuchun- genzuPersönlichkeitsunterschiedenundihrerEntwicklung im Erwachsenenalter durchführen zu können. Dieses Buch wäreohnediedortgewonnenenErfahrungennichtmöglich gewesen. UnddieseErfahrungen wiederum wärenohnedie oft jahrelange Beteiligung der mehreren Tausend Studien- teilnehmer sowie meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen. Ich danke an erster Stelle meinem Doktorvater Klaus R. Scherer und meinem Habilitationsvater Franz Emanuel VIII Vorwort Weinert, diemir bis heute Vorbild für solides wissenschaft- liches Arbeiten sind, meinen Doktorandinnen und Dokto- randen sowie Assistentinnen und Assistenten, von denen es acht zu ordentlichen Professuren gebracht haben, den Tau- senden vonStudierenden, diemichinmeinenVorlesungen und Seminaren zur Persönlichkeitspsychologie manchmal inspiriert und manchmal genervt haben, und dem Springer Verlag,derübermehrals20JahrelangmeineLehrbücherder Persönlichkeitspsychologie und nun auch dieses Buch kom- petent produziert hat. Nicht zuletzt danke ich Dipl.-Ing. Harald Schneider, der seit 1994 die Abbildungen für meine Publikationen erstellt, und Dr. Matthias Reiss für das sorgfältige Lektorat. Berlin Charlottenburg Jens B. Asendorpf November 2017 Prolog: Selbstverhör KühneralsdasUnbekanntezuerforschen,kannessein,das Bekanntezubezweifeln. AlexandervonHumboldt Nehmen Sie sich einmal selbst ins Kreuzverhör: fl 1.1GlaubenSiealsMutteroderVater,dassSieEin ussauf die Entwicklung Ihrer Kinder (gehabt) haben? 1.2 Auf welche Ihrer Kinder, auf welche Eigenschaften dieserKinderundab/biszuwelchemAlterdieserKinder? Stichworte genügen. fl 1.3 Glauben Sie, dass auch Ihre Kinder Ein uss auf Ihre Entwicklung(gehabt)haben,undwohernehmenSiedie fl Überzeugung, dass dieser Ein uss geringer sei? fl 1.4 Was ist ein Ein uss? IX X Prolog:Selbstverhör 1.5 Befriedigt Sie die Vorstellung, dass in der belebten und in der unbelebten Natur alles in ständiger Wechselwir- kung steht? Was sonst wollen Sie erfahren? 2.1 Glauben Sie, dass Charaktereigenschaften vererbt wer- den? 2.2 Wenn nein: auf welche Daten stützen Sie Ihren Glau- ben? 2.3 Wenn ja: welche Charaktereigenschaften in welchem AlterinwelchenKulturenzuwelchemhistorischenZeit- punkt in welchem Grade? Stichworte genügen. fl 2.4 Halten Sie genetische Ein üsse auf die Persönlichkeit fl für weniger veränderbar als Umweltein üsse? fl 2.5 Warum glauben Sie, dass sich genetische Ein üsse nur Ä fl durch nderung der Gene, Umweltein üsse nur durch Ä nderungderUmweltverändernließen,nichtabergene- fl tische Ein üsse durch Veränderung der Umwelt oder fl Umweltein üsse durch Veränderung der Gene? 3.1WennSieaufIhrenbisherigenLebenslaufzurückblicken: HaltenSieihnfürIhreigenesVerdienst,oderglaubenSie, ein Opfer der Verhältnisse geworden zu sein? 3.2WennSieihnfürIhreigenesVerdienst halten:SindSie mit dieser Meinung kein Opfer der Verhältnisse? 3.3 Wenn Sie sich für ein Opfer der Verhältnisse halten: Halten Sie diese Meinung für ein Verdienst? 3.4 Sind Sie ein Opfer Ihrer Verhältnisse? 3.5 Warum ist Ihnen schwindlig?

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