Benedikt Englert Personalmanagement in Nonprofit- Organisationen Zur Rolle des Person-Environment Fit Marktorientiertes Nonprofit- Management Reihe herausgegeben von B. Helmig, Mannheim, Deutschland Die Schriftenreihe gibt Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zum Manage- ment von Nonprofit-Organisationen (NPO). Zielsetzung der Reihe ist es, richtungs- weisende Erkenntnisse sowie fundierte empirische Untersuchungen zu präsen- tieren. Der Fokus liegt auf der immer wichtiger werdenden Ausrichtung der NPO am „Markt“. Die Reihe will den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis fördern und wendet sich nicht nur an Studierende und Wissenschaftler, sondern auch an Führungskräfte, Berater und Politiker mit Arbeitsfeld NPO und Soziales. Reihe herausgegeben von Professor Dr. Bernd Helmig Universität Mannheim Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Public & Nonprofit Management Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/12511 Benedikt Englert Personalmanagement in Nonprofit- Organisationen Zur Rolle des Person-Environment Fit Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Bernd Helmig Benedikt Englert Mannheim, Deutschland Inauguraldissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Wir t- schaftswissenschaften der Universität Mannheim Dekan: Prof. Dr. Dieter Truxius Referent: Prof. Dr. Bernd Helmig Korreferent: Prof. Dr. Torsten Biemann Tag der mündlichen Prüfung: 28. September 2018 ISSN 2626-7438 ISSN 2626-7446 (electronic) Marktorientiertes Nonprofit-Management ISBN 978-3-658-24975-5 ISBN 978-3-658-24976-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-24976-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 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Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Insbesondere im Gesundheits- und Sozialbereich sind Nonprofit-Organisationen einem steigenden Kommerzialisierungs- und Ökonomisierungsdruck ausgesetzt. Da es sich bei Gesundheits- und Sozialdienstleistungen um personalintensive Tä- tigkeiten handelt, stehen Organisationen in dieser Branche vor der Herausforde- rung, qualifizierte Mitarbeitende zu rekrutieren, diese effizient einzusetzen und zu halten – gerade auch vor dem Hintergrund des sich intensivierenden Wettbe- werbs um Humanressourcen mit privat-erwerbswirtschaftlichen Leistungserbrin- gern. Somit kommt dem Personalmanagement als strategischer Erfolgsfaktor eine besondere Bedeutung für die Erfüllung der sozialen Mission einer Nonprofit-Or- ganisation zu. Vor diesem Hintergrund möchte Herr Englert mit der vorliegenden Arbeit die übergeordnete Forschungsfrage beantworten, wie die Passung einer Person zu ihrem organisationalen Umfeld zum Mitarbeitererfolg beiträgt. Damit möchte der Verfasser zunächst einen substantiellen Beitrag zur Person-Environment Fit-Li- teratur leisten, in der dieses Konzept im Kontext von Nonprofit-Organisationen bislang kaum Berücksichtigung findet. Des weiteren intendiert Herr Englert mit der vorliegenden Arbeit die Nonprofit Management-Literatur zu bereichern, in- dem er das Fit-Konzept sowohl bei freiwilligen als auch bei hauptamtlichen Mit- arbeitenden von Nonprofit-Organisationen erforscht und damit zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Mitarbeitergruppen beiträgt. Schließlich lassen sich auf Basis der Analysen auch Implikationen für das Personalmanagement von Nonprofit-Organisationen ableiten, was ebenfalls ein Ziel der vorliegenden Ar- beit ist. Herrn Englerts Dissertationsschrift leistet einen äußerst wertvollen Beitrag zur Schließung der oben skizzierten Forschungslücken. Durch den Rückgriff auf das Konzept des Person-Environment Fit (kurz: Fit) legt Herr Englert sehr über- zeugend dar, dass die Passung eines Individuums zur Nonprofit-Organisation, für die sie sich engagiert, sowohl für freiwillige als auch für hauptamtliche Mitarbei- tende maßgeblich zum Mitarbeitererfolg beiträgt. Hierfür arbeitet er im Rahmen einer systematischen Literaturanalyse zum Konstrukt „Mitarbeiterfolg von Frei- willigen“ zunächst heraus, dass der Fit als Determinante des Freiwilligenerfolgs bislang kaum analysiert wurde. Diese Forschungslücke aufgreifend untersucht VI Geleitwort Herr Englert anschließend in einer qualitativ-explorativen Studie wie sich Fit bei freiwilligen Mitarbeitenden von Sozialdienstleistungsorganisationen in Form von Fit-Themen manifestiert. Ein zentrales Ergebnis dieser Studie ist, dass die Über- einstimmung von persönlichen Werten, Einstellungen und Überzeugungen mit der Mission, den Werten und Zielen der Nonprofit-Organisation ein bedeutendes Fit-Element ist, welches Freiwillige für ihre Organisation arbeiten lässt. Mit der Analyse des Zusammenhangs zwischen Zielwichtigkeitskongruenz, organisatio- naler Identifikation, Zielangemessenheit und Mitarbeiterengagement im Rahmen einer quantitativ-explikativen Studie fokussiert Herr Englert schließlich auf die- ses Fit-Thema und zeigt, dass die Kongruenz mit Blick auf die Wichtigkeit sozi- aler Ziele, organisationale Identifikation und Zielangemessenheit positiv mit Mit- arbeiterengagement zusammenhängen. Hierdurch kann er darlegen, dass Nonprofit-Organisationen bei Personalrekrutierung und -einsatz insbesondere auf eine Werte-, Ziel- und Missionskongruenz achten müssen, wenn sie engagierte Mitarbeitende einstellen und halten wollen. Denn nur so lassen sich die sozialen Organisationsziele langfristig auch erreichen. Mit der vorliegenden Arbeit präsentiert Herr Englert substanzielle neue Er- kenntnisse zu einem für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen relevanten Thema. Die aus den generierten Erkenntnissen extrahierten Implikationen für Forschung und Praxis sind bedeutsam. Ich wünsche dieser Arbeit diejenige Auf- merksamkeit, die sie angesichts ihrer hohen Qualität und Relevanz verdient. Bernd Helmig Vorwort Als soziale Wesen nehmen wir Menschen in den verschiedenen Sphären unseres Lebensalltags ganz unterschiedliche Rollen ein. Dabei versuchen wir, einen best- möglichen Fit, das heißt eine Passung, zu unserer Umwelt zu finden und zu er- halten. Gerade im beruflichen Kontext scheint dies von besonderer Bedeutung zu sein, da wir nur bei einem wahrgenommenen Gefühl von Passung mit unserer (Arbeits-) Umwelt langfristig engagiert und erfolgreich agieren können. Insbe- sondere für Mitarbeiter in Nonprofit-Organisationen mit hoher intrinsischer Mo- tivation hat dieser Fit eine besondere Bedeutung. Doch was genau ist diese Pas- sung überhaupt? Und wie wirkt sie? Auf diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit, die gleichzeitig meine Dissertationsschrift darstellt, erste Antworten und Ansätze zu finden. Das Verfassen meiner Dissertation am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebs- wirtschaftslehre, Public und Nonprofit Management der Universität Mannheim wäre nicht ohne die Unterstützung vieler sichtbarer und unsichtbarer Helfer mög- lich gewesen. Zuerst möchte ich meinem Doktorvater und Betreuer, Prof. Dr. Bernd Helmig, für den offenen, inspirierenden Austausch und das stets konstruk- tive Feedback danken. Er hat es geschafft, am Lehrstuhl einen Raum für Kreati- vität, Inspiration, Offenheit und Gemeinschaft zu schaffen ohne den eine solche wissenschaftliche Arbeit nicht hätte entstehen können. Auch über die formalen Verpflichtungen und Verbindungen des Lehrstuhlalltags hinaus habe ich von ihm immer Hilfe und Rückendeckung erhalten. Diese Loyalität schätze ich sehr. Gleichzeitig möchte ich meinem Korreferenten, Prof. Dr. Torsten Biemann (Lehrstuhl für Personalmanagement und Führung der Universität Mannheim), Dank sagen. Mit seiner Klarheit, fachlichen Kompetenz, Authentizität und Offen- heit war und ist er für mich ein Vorbild für wissenschaftliches Arbeiten. Der Lehrstuhl besteht zwar aus Individuen, doch zeichnet ihn im Besonderen das gemeinsame Miteinander im Team aus. So waren und sind meine Kolleginnen und Kollegen nicht nur Mitarbeiter derselben Organisation, sondern Wegbegleiter und Freunde. Jeder von ihnen war und ist für mich auf seine eigene Weise inspi- rierend: Tine Rupp durch ihre Leichtigkeit und ihre Schlagfertigkeit, Julia Thaler durch ihre fachliche Expertise und ihre Empathie, Franzi Wallmeier durch ihre Kreativität und ihre Achtsamkeit, Alex Pinz durch seine Reflexionsfähigkeit und VIII Vorwort seine große Hilfsbereitschaft (in allen Lebenslagen), Marina Friedrich durch ihre Genauigkeit, ihre Ausgeglichenheit und ihren Humor, Michaela Platz durch ihre Offenheit und ihre Fantasie, Maren Rottler durch ihre Klarheit, ihr Weltinteresse und ihren Pragmatismus, Simon Thimmel durch seine Integrationsfähigkeit, seine Begeisterungsfähigkeit und seine Verlässlichkeit, sowie Martin Sievert durch sei- nen Antrieb und seine Wissbegierigkeit. Sie alle haben einen wesentlichen Anteil an meiner ganz persönlichen Fit-Erfahrung am Lehrstuhl. Daneben haben mich viele Famulantinnen und Famulanten auf dem Weg zur Promotion unterstützt; insbesondere Valentina Schneider, Chaska Reusch, Simon Thimmel (anfangs als Hiwi), Hannah Rimbach und Pascal Kubin bin ich sehr dankbar. Die Promotionszeit bringt viele Höhen und Tiefen mit sich. In allen Lagen waren und sind meine Familie und meine Freunde riesige Stützen, durch die ich stets Liebe, Stärke und Ausgleich erfahre. Dafür möchte ich danken: meinen El- tern Maria und Wilhelm, meinen Geschwistern Marcus, Claudia, Barbara und Tobias mit ihren Familien, nebst vielen anderen meinen Freunden Nils, Gloria, Sarah, Sebbe und Stefone, sowie – last, but not least – meiner Freundin Lea. Danke, dass es euch gibt. Benedikt Englert Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .....................................................................................................1 1.1 Wissenschaftlicher Rahmen ................................................................1 1.2 Gang der Untersuchung .......................................................................3 2 Mitarbeitererfolg von Freiwilligen: eine systematische Literaturanalyse ....7 2.1 Einleitung ............................................................................................7 2.2 Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen..............................................9 2.2.1 Dimensionen des organisationalen Erfolgs und des individuellen Mitarbeitererfolgs von Freiwilligen ................. 10 2.2.2 Einflussfaktoren auf den Mitarbeitererfolg von Freiwilligen . 11 2.2.3 Mitarbeitererfolg von Freiwilligen: ein integrierter theoretisch-konzeptioneller Rahmen ...................................... 12 2.3 Systematische Literaturanalyse ......................................................... 14 2.3.1 Methodik: Systematische Literaturanalyse ............................ 14 2.3.2 Ergebnisse .............................................................................. 17 2.4 Diskussion und Forschungsagenda .................................................... 34 2.4.1 Forschungsstrang 1: Zur Entwicklung theoriebasierter, multidimensionaler Konzeptualisierungen von Mitarbeitererfolg von Freiwilligen ......................................... 34 2.4.2 Forschungsstrang 2: Zur Erfassung und Analyse kontext- spezifischer Einflussfaktoren auf Mitarbeitererfolg von Freiwilligen ............................................................................ 39 2.5 Fazit ............................................................................................... 41 3 Person-Environment Fit von Freiwilligen.................................................. 43 3.1 Einleitung .......................................................................................... 43 3.2 Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen............................................ 45 3.2.1 Person-Environment Fit: State-of-the-Art .............................. 45