HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON JOACHIM HEINZLE UND KLAUS-DETLEF MÜLLER BAND 93 FRANK SUPPANZ Person und Staat in Schillers Dramenfragmenten Zur literarischen Rekonstruktion eines problematischen Verhältnisses W MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2000 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Suppanz, Frank: Person und Staat in Schillers Dramenfragmenten: zur literarischen Rekonstruktion eines problematischen Verhältnisses / Frank Suppanz. - Tübingen: Niemeyer, 2000 (Hermaea; N.F., Bd. 93) ISBN 3-484-15093-9 ISSN 0440-7164 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro- nischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: pagina GmbH, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Buchbinder: Geiger, Ammerbuch Inhaltsverzeichnis Abkürzungen und Zeichen J. Einleitung . II. Die Person als Verkörperung des Staates und die Auflösung der Tragödie 25 A.»Die Maltheser«: die ideale Autorität als Opfer des Gesetzes — die Demontage eines tragischen Protagonisten 1. Die historische Belagerung Maltas 1565 2. Schillers idealistische Interpretation der Malteserordensgeschichte 3. Der Malteserstoff als Drama 4. Die Ausarbeitung des Fragments 2) Die Struktur der »Maltheser«: Gliederung des Fragments b) Sohnesopfer oder Selbstopfer: das Grundproblem des Entwurfs .. ER 46 c) Schillers ursprüngliche Intention: die innere Beglaubigung von Autorität im privaten Sohnesopfer des Ordensmeisters . . . d) Verkommenheit und Verrat der Ritter als äußere Rechtfertigung von La Valettes Autorität Die neue öffentliche Funktion der Privathandlung Die zusätzliche öffentliche Beglaubigung von Autorität: La Valettes Bereitschaft zum Selbstopfer La Valettes Selbstopfer als neues Hauptmotiv Die idealisierte Freundesliebe als Parallelmotiv zu La Valettes idealer Autorität Die Aufhebung der privaten Vaterrolle i in La Valettes. Ordensvaterrolle Der Ordensvater als schöne Seele und das Fortbestehen. des Autoritätsproblems k) Die Perspektivenvielzahl als Problem . . . .... . 74 l} Die neue Perspektive: die eigentlichen Opfer als Prüfinstanz der Protagonistenhandlung . . . .. . - 74 m) Die Aufwertung des Sohnesopfers zum zentralen Umstimmungsmotiv . 2. 22 22m. n) Die Aufgabe des Selbstopferungsmotivs en 5. Die Aufhebung der Tragik als Problematik des Entwurfs . .. 6. Die gesetzesrepräsentierende Funktion des Chors in den »Malthesern« 7. »Die Maltheser« als Differenzierung v' on Schillers Staatstheorie .Themistokles«: Der abtrünnige Feldherr als Patriot und die Auflösung der tragischen Handlung ı. Themistokles’ Verbannung und Freitod als idealistisches Märtyrerdrama rn 2. Die Voraussetzung der idealen Staatsgesinnung: der ideale Staat . »Die Maltheser< und »Themistokles« die Schwierigkeit, eine Person als Repräsentationsfigur des Staats zu inszenieren 106 III. Das Gesetzesdrama und die Autonomie der Person: von der Schauertragödie zum Kriminalstück 109 A. Dramaturgische und inhaltliche Ansprüche in Schillers Gesetzesdramatik ı. Die analytische Form 2. Das Nemesismotiv . 3. Karl Heinrich Gros’ ‚Ueber die Idee der Alten vv om Schicksal: der Zusammenhang von Schuldfähigkeit und Schicksal in der antiken Dichtung 118 4. Schillers Version der analytischen Nemesistragödie: das Gesetz als Schicksal 122 VI B. »Die Braut in Trauer«: das analytische Nemesisdrama und die Auflösung der Schauerdramaturgie ı. Der Einfluß der Schauerliteratur auf die »Braut in Trauer« . 2. »Die Braut in Trauer als Fortsetzung der ‚Räuber« 3. >Die Braut in Trauer< als analytisches Drama: die Funktion der Geistererscheinungen im Aufklärungsvorgang . un 4. Die Leistung des Modells »Braut in Trauerc Individualisierung der Nemesis, Aufdeckung von Identität als Furchtmotiv 143 C. Die »Polizey<-Fragmente: die Polizei als überflüssige Institution — Gesetzesdramatik im Widerspruch zu Autonomiedramaturgie und Realitätsdarstellung 144 1. Die parallele Ausarbeitung des »Polizey«-Sujets . 147 2. Der Tragödienentwurf der »Polizey« die Tragödie der Polizei und die Überhöhung des Rechts 149 3. Der Komödienentwurf der »Polizey< — die Lächerlichkeit der Polizei und die Idealisierung der Gesellschaft 159 a) Die exemplarische Realisierung der Komödientheorie 159 b) Der Komödienentwurf der »Polizey . . . ..... 161 4. Die »Polizey«-Fragmente: Dokumentation eines uneingelösten Anspruchs 168 D.»Die Kinder des Hauses«: die Selbstüberführung des Verbrechers — Gesetzesdramatik als Kriminalstück 170 1. Die Entwicklung der Gesetzesdramaturgie in den »Kindern des Hauses« von der Verbrechertragödie zum Kriminalschauspiel der ins Recht gesetzten Kinder 172 2. Das Kriminalschauspiel als triviale Gattung 187 E. Möglichkeiten und Grenzen einer Gesetzesdramatik in Schillers Dramaturgie 190 vn IV. Selbstbestimmung gegen Rechtsnorm - der tragische Konflikt als Modell einer Verfassungsproblematik . . . 193 A.»Agrippina« und »Elfride« das wirkungsästhetische Modell der reinen Furchtdramaturgie und das Motiv der Charakterveränderung . . . 222222... 194 ı. Schillers Konzept einer Furchtdramatik . . ...197 2. Das furchtdramatische Projekt der »Agrippina«, das Motiv der Charakterveränderung und die Unterwanderung der Protagonistinnenfunktion . . 205 3. Die Problematik einer reinen Furchtdramatik und die Marginalisierung der Charakterveränderung in der Elridee 2 2 214 a) Die Entwürfe der »Elfride«: die Ausarbeitung einer konsequenten Furchtdramatik . . 2.222.200. 216 b) Dramaturgische und inhaltliche Schwächen einer radikal individualistischen Furchtdramatik -. . . . 2 2 2.0. 225 B. Das Modell der »Prinzeßin von Zelle«: Erhabenheit als Selbstbestimmung in höfischer Gesellschaft und die Auflösung des bürgerlichen Trauerspils . . . .... 227 ı. Der historische Stoff und seine literarische Tradition 228 2. Die Auflösung des moralischen Schemas und die Quellennutzung . . 00231 3. Die Gestaltung der Figur Sophias vveo n der idealen“ Leidenden zum widersprüchlichen Individuum . . . 234 C. »Warbeck« und »Demetrius« das Doppelgängermotiv und der Konflikt zwischen Person und Staat . . .... 248 1. »Warbeck«: vom Betrüger zum entdeckten Thronfolger - die zufällige Versöhnung von Person und Staat . 250 a) Der historische Hintergrund und Schillers Fabel . . . 250 b) »Warbeck« als Schauspiel . . . » . . . ER 252 c) Die Gliederung des Fragments . . . . 2.2.2..2. 255 d) Die erste Einheit: Entwicklung der im Stoff gegebenen Motive und ihrer empfindsamen Elemente der Identitätskrise und des Adoptionsverlangens . . . . . 256 e) Die weitere Ausarbeitung des Fragments: Objektivierung der Darstellungsperspektive . . 2. 2.2222... 275 vm f} Das Problem des ‚Warbeck«-Projekts: die Trivialisierung des Konflikts von Person und Staat durch das Abstammungsmotiv . 2.2.2 2 2 0 nn nen. 290 2. »Demetrius«: der falsche Zar als tragische Figur und der strukturelle Konflikt von Person und Staat . . 294 a) Die Funktion der Legitimationsfrage im »Demetriux . 296 b) Übersicht über die vorliegenden Aufzeichnungen . . . 298 c) Der historische Demetrius und der letzte Stand von Schillers Fabel . . . . . ER 300 d) Das »Studienheft«: Demetrius alss Opfer fremder Leidenschaften . . . rn 303 e) Die »Skizzen«: die Tragödie eei iner naiven Person - Charakterveränderung als Identitätskrise . . . 322 f} Das »Szenar«: die Konzeption einer erhabenen Handlung — von der Identitätskrise zur Charaktertransformation . 331 g) Die »Samborszenen«: Versuch einer Ausarbeitung der bisher erarbeiteten dramatischen Motive . . .... 363 h) Die »Entwürfe zur zweiten Fassung« und ihre »Redaktionen« (‚Reichstagsfassung«): Legalität als Norm subjektiver Legitimation . . . 22 2 2222 nn. 365 VSchuUB . 2... onen. 389 VL Literaturverzeichnis . . » 2 2 2 rennen 0395 IX Abkürzungen und Zeichen Abkürzungen für Zeitschriften Der Deutschunterricht. Beiträge zu seiner Praxis und wissen- schaftlichen Grundlegung. Stuttgart 1947-. Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Gei- stesgeschichte. Halle 1923-1944, Stuttgart 1949-. Germanisch-romanische Monatsschrift. Heidelberg 1909-1943, N. F. 1950-. Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. Stuttgart 1957-. The Journal of English and Germanic Philology. A quaterly devoted to the English, Germanic and Scandinavian Luangua- ges. Urbana/lllinois 1897-. Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. Frankfurt a. M. 1902-1930, Tübingen 1931-1936/40, 1962-. The Modern Language Review. A quaterly journal. Cambridge 1905-—. Weimarer Beiträge. Weimar 195 5-. Wirkendes Wort. Deutsches Sprachschaffen in Lehre und Leben. Düsseldorf 1950/5 1-. Siglenverzeichnis für Ausgaben AA (,Akademie-Ausgabe«) Kant’s gesammelte Schriften. Begonnen von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 1902-. WA (‚Weimarer Ausgabe) Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. 5o Bde. Weimar 1887-1912. NA Schillers Werke. Nationalausgabe. Begr. von Julius Petersen, fortgef. von Lieselotte Blumenthal und Benno von Wiese, hrsg. im Auftrag der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (Goethe- und Schil- ler-Archiv) und des Schiller-Nationalmuseums in Marbach von Norbert Oellers und Siegfried Seidel, (ab 1993) von Norbert Oellers. Weimar 1943-. SA Schillers Sämtliche Werke. Säkular-Ausgabe in 16 Bänden. In Verb. mit Richard Fester, Gustav Kettner, Albert Köster, Jakob Minor, Julius Petersen, Erich Schmidt, Oskar Walzel und Ri-