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Periphere Osteosynthesen: Unter Verwendung des Kleinfragment-Instrumentariums der AO PDF

308 Pages·1972·38.35 MB·German
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U. Heim · K. M. Pfeiffer Periphere Osteosynthesen unter Verwendung des Kleinfragment-Instrumentariums der AO In Zusammenarbeit mit H. Ch. Meuli Mit 157 Abbildungen in 414 Einzeldarstellungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1972 Dr. U.Heim Chefarzt clef Chirurgischen Abteilung, Kreuzspital Chur Dr. K. M.Pfeiffer Leiter def Chirurgischen Universit~its­ Poliklinik Basel Dr. H. Ch. Meuli Konsiliafius fUr Chirurgie der Poly arthritis an den Universitatskliniken Bern ISBN-13: 978-3-642-96125-0 e-ISBN-13: 978-3-642-96124-3 DOl: 10.1007/978-3-642-96124-3 Das Werk ist urheberrechtlich geschiltzt. Die dadurch begrilndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervielfaltigungen fiir gewerbliche Zwecke ist gemaB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag zu zahlen, deren Hohe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © by Springer-Verlag Berlin. Heidelberg 1972, Library of Congress Catalog Card Number 72-88726. Printed in Germany. - Die Wiedergabe von Gebrauehsnamen, Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1972 Universitatsdruckerei H.Stiirtz AG, Wiirzburg Geleitwort Die Mehrzahl der Operationsindikationen bei Gelenk- und Schaft frakturen betrifft Oberarm, Vorderarm, Oberschenkel und Unterschen kel. Sie lassen sich praktisch immer nach den im AO-Manual festgeleg ten stabilen Osteosyntheseverfahren und entsprechender Fruhmobili sation erfolgreich behandeln. Unbefriedigend blieb bis vor wenigen Jahren die Fixation kleiner, aber biomechanisch wichtiger Fragmente sowie insbesondere die Osteosynthesen im distalen ExtremiHiten bereich, d. h. an Hand und FuB. Die von Herrn Heim angeregten und von der Arbeitsgemeinschaft fUr Osteosynthesefragen (AO) im Verlaufe der letzten Jahre erprobten Implantate und Ipstrumente sind nun zu einem neuen "Kleinfragmen ten-Set" genormt worden und stehen der allgemeinen Benutzung zur Verfugung. Sie stellen eine ausgesprochene Bereicherung des Osteosyn theseinstrumentariums dar. In einer Gegenuberstellung mit den bisheri gen Osteosyntheseverfahren in der Handchirurgie hat Herr Pannike als erster das Kleinfragmentinstrumentarium in seinem Indikations bereich fUr diese Art der Chirurgie dargestellt. Die Herren Heim und Pfeiffer, unterstUtzt durch Herrn Meuli, illustrieren nun in sehr didak tischer Weise das Kleinfragmentinstrumentarium in Konstruktion, In dikation und Anwendung fUr die gesamte Frakturchirurgie und doku mentieren seine Moglichkeiten mit sehr schonen Resultaten. Dieses Werk scheint uns so gut gelungen, daB wir es als notwendige Erganzung des AO-Manuals bezeichnen mochten. Einmal mehr zeigt sich wieder, daB fast jede Osteosynthese einen schwierigen und verant wortungsvollen Eingriff darstellt, der ein Maximum an geplanter und atraumatischer Chirurgie verlangt - nicht zuletzt auch im Bereiche der Weichteile! Basel, im Herbst 1972 M. Allgower M. E. Muller H. Willenegger v Vorwort Die Evolution der AO-Techniken schreitet weiter. In der Peripherie der ExtremiHiten sind bei geeigneter Indikationsstellung und sorgfaltiger Operationstechnik die gleichen ausgezeichneten Resultate erreichbar wie bei den Frakturen am groBen Skelet. Nun zeigen aber viele Unfallchirurgen, welche mit den AO-Methoden sehr vertraut sind, eine auffallende Skepsis vor Osteosynthesen in die sem Bereich. Die Autoren wurden daher von Prof. M. Allgower ermuntert, ihre langjahrigen Erfahrungen auf dies em Gebiet vorzulegen. Es ging dar urn, sowohl das Kleinfragment-Instrumentarium besser bekannt zu machen, als auch seine zahlreichen Anwendungen systematisch darzu stellen. Aus dieser Aufgabe ist ein relativ umfangreicher Band entstan den. Die Arbeit wurde dadurch erleichtert, daB sie sich eng an die Struktur des "Manuals der Osteosynthese" (M. E. Muller, M.AUgower, H. Willenegger, Springer-Verlag 1969) anlehnen konnte. Die "Peri pheren Osteosynthesen" stellen .also gewissermaBen eine Erganzung bzw. topographische Fortsetzung des Manuals dar. Vielen Freunden und Mitarbeitern, we1che uns bei der Entstehung die ses Buches mit Rat und Kritik beigestanden haben, sind wir zu Dank verpflichtet. Ihnen voran den Herren Proff. M. Allgower, M. Muller und H. Willenegger fUr Unterstlitzung, Anregungen und Korrekturen. Wir danken ferner den AO-Mitgliedern, Dr. W. Bandi, Dr. H. Bloch, Dr. R. Hochuli und Prof. H. Willenegger, filr die Uberlassung von Krankengeschichten und Rontgenbildern ihrer Patienten (Abb. 46, 56, 57, 70, 135). Dank gebuhrt ganz besonders unserem Zeichner, Herrn K. Oberli, ohne dessen EinfUhlungsvermogen und Fahigkeit, das Wesentliche einfach darzustellen, dieses Buch uberhaupt undenkbar ware. Vielen stillen Helfern, die hier nicht namentlich erwahnt werden konnen, schuld en wir Dank fUr die Ausarbeitung und Dispositionen unzahliger Details. Dem Verlag danken wir fUr die verstandnisvolle Zusammenarbeit und die hervorragende Gestaltung, VOl' aHem der Abbildungen. Chur und Basel, im Herbst 1972 U. Helin K. M. Pfeiffer VII Inhaltsverzeichnis I. Einleitung und Zielsetzung 1 Allgemeiner Teil II. Implantate und Instrumente des KFI 5 1. Die Schrauben des KFI (Abb. 1) 5 2. Die Platten des KFI. . . 7 3. Die Instrumente des KFI. . . . 8 III. Allgemeine Technik der Osteosynthese mit dem KFI 25 1. Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . 25 2. InterfragmenHire Kompression mit dem KFI . . . . 26 3. Axiale Kompression mit dem KFI. . . . . . . . . 27 4. Kombinations-Osteosynthesen mit groBen Implantaten . 28 5. Multiple Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . 29 IV. Richtlinien fill' die praoperative Vorbereitung, Operations- technik und Nachbehandlung . . . . . . . . . . . 45 V. Autologe Knochentransplantation im Rahmen des KFI 47 VI. Das KFI in del' Wiederherstellungschirurgie 49 Spezieller Teil VII. Einleitung und Obersicht . 59 VIII. Del' Ellenbogen 61 1. Distaler Humerus. 61 2. Radiuskopfchen . 63 3. Olecranon . . . . 64 4. Sekundare Eingriffe am Ellenbogen 65 5. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 42-46) 65 IX. Das Handgelenk 91 1. Distaler Radius. . 91 2. Distale Ulna . . . 93 3. Scaphoid (Naviculare) . 94 4. Andere Handwurzelanteile 95 5. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 55-61) 95 IX X. Die Hand. 121 A. Einleitung. 121 B. Die Verletzungen und Osteosynthesen des 1. Strahles . 122 1. Die Basisfrakturen des Metacarpale I 122 2. Periphere Frakturen des 1. Strahles . 124 3. Die sekundaren Eingriffe am 1. Strahl 125 4. Statistik zum 1. Strahl. . . . . . . 127 5. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 70-79) 127 C. Die Verletzungen und Osteosynthesen der Strahlen II-V 152 1. Zugange. . . . . . . . 152 2. Metacarpalfrakturen II-V . . . . . . 154 3. Artikulare Frakturen . . . . . . . . 155 4. Schaftfrakturen der I. und II. Phalangen 155 5. Sekundare Eingriffe an den Strahlen II-V . 156 6. Statistik zum 2.-5. Strahl. . . . . . . . 157 7. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 85-95) 157 XI. Oberes Sprunggelenk . 185 A. Distale Tibia 185 1. Stiickfrakturen der distalen Tibiaepiphyse. 185 2. Die Impressionstriimmerfraktur ("Pilon tibial"-Fraktur) 185 3. Sekundare Eingriffe. . 189 B. Die Malleolarfrakturen 205 1. Einleitung und Indikation 205 2. Laterale Osteosynthesen . 205 3. Mediale Osteosynthesen . 211 4. Sekundare Eingriffe nach Malleolarfrakturen 213 C. Talusfrakturen. . . . . . . . . . . . . 213 D. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 119-128) 213 XII. Der VorfuI3 . . . 253 1. FuI3wurzelknochen . 253 2. MittelfuI3 und Zehen . 253 3. Sekundare Eingriffe am VorfuI3 255 4. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 133-138) 255 XIII. Spezielle Lokalisationen 269 A. Obere Extremitat . 269 1. Clavicula 269 2. Scapula . 269 3. Humerus 269 x B. Untere Extremitat 270 1. Knie ... 270 2. Tibiaschaft 271 C. U nterkiefer 271 D. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 143-147) 271 XIV. Spezielle Indikationen 289 1. Osteosynthesen beim Kind . . . . . . . 289 2. Anwendung des KFI bei offenen Frakturen 289 3. Spezielle orthopadische Eingriffe . . . . 289 4. Anwendung des KFI in der Rheumachirurgie 291 5. Klinisch-radiologische Beispiele (Abb. 152-157) 291 Literatur . .. 305 Sachverzeichnis 309 XI I. Einleitung und Zielsetzung Das Bedurfnis nach Erweiterung des Standard-Instrumentariums der AO durch kleinere Implantate ergab sich bald aus der praktischen Erfahrung. Fur bestimmte Situationen waren Lucken in dem 1958-1960 geschaffenen technischen Rustzeug spurbar. Es betraf dies zunachst die Fixation Feiner Fragmentzungen der groBen Rohrenknochen: Die wei ten Bohrlocher gefahrdeten ihre Vitalitat und der Konus des Schraubenkopfes drohte sie zu sprengen (Spycher). Gelegentlich storte auch die prominente Kuppel des Kopfes, besonders an den diaphysaren Kanten. Die wenig biegsamen und relativ dicken Platten bildeten zu groBe Fremdkorper im meta physaren Bereich der oberen Extremitat und an der distal en Tibia. Es entstand hier ein evidentes MiBverhaltnis zwischen Skelet und Implantat. Daraus ergaben sich oft Schwie rigkeiten mit den Weichteilen, vor aHem der Haut. Die Trummerfrakturen der kleineren Gelenke (Ellbogen, Sprunggelenk usw.) - bei denen die Fernprognose wesentlich von der exakten Reposition und Fixation abhangt - waren durch die voluminosen Spongiosaschrauben schwer anzugehen. Man war weit gehend auf die Hilfe des wenig stabilen Kirschnerspickdrahtes angewiesen. DaB vollig ausgebrochene und isolierte Corticalisfragmente rasch revitalisiert werden, sofern sie exakt und stabil in eine lebendige Umgebung eingefUgt werden, ist mehrfach durch klinische Erfahrung, aber auch durch das Experiment (Schenk, Perren) nachge wiesen worden. Diese Tatsache fOrderte die Anwendung einzelner kleiner Implantate im Rahmen komplexer Osteosynthesen. Die vorubergehend als "radiologische Kos metik" verponte, peinlich exakte Rekonstruktion von Trummerfrakturen, erhielt dam it neuen Auftrieb. SchlieI3lich war das Skelet von Hand und FuB - mit seinen schmalen und kurzen Rohren knochen - der eigentlichen Osteosynthese uberhaupt nicht zuganglich. Hier hat als erster Kilbourne unter dem Eindruck funktioneller Uberlegungen seit 1946 Osteosyn thesen mit kleinen Schrauben und Platten ausgefUhrt. Seine Ergebnisse an 17 Fallen wurden 1958 publiziert. Gerade bei den Frakturen im Handbereich schienen groBe Erwartungen in eine stabile Osteosynthese und gipsfreie Nachbehandlung berechtigt, bedeutet doch langere Ruhigstellung haufig bleibende Gelenksteife. Von der AO wurde 1959 zunachst die sog. "Naviculareschraube" fUr spongiosen Knochen entwickelt. Sie wurde spater abgeandert und - entsprechend ihren allgemeinen Anwen dungsmoglichkeiten - in "kleine Spongiosaschraube" umbenannt. Sie kommt bei der Fraktur des Scaphoids nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zur Anwendung. Urn den verschiedenen Skeletverhaltnissen in der Peripherie gewachsen zu sein, wunschte man sich jedoch ein voHstandiges und moglichst vielseitig verwendbares Instrumenta rium. Es ist der Verdienst von Robert Mathys, Bettlach, dasselbe entwickelt zu haben. Die ersten Prototypen kleiner Corticalisschrauben mit gewindefreiem Hals gestatteten eine sehr gute interfragmentare Kompression, waren aber fast nicht mehr zu entfernen. 1964 wurde dann in rascher Folge das Kleinfragment-Instrumentarium als Ganzes - in 1 einem Standardset zusammengefaBt - zur klinischen Erprobung freigegeben. Seither sind verschiedene neue Plattentypen entstanden und die Langen der Schrauben ange paBt worden. Auf das Drangen einiger Handchirurgen hin, wurden 1970 die "Mini-Corticalisschrau ben" und dazugehorige Platten entwickelt und seither erprobt. Das Kleinjl"agment-Instrumentarium de,. AO (in der Folge abgeklirzt KFI) ist im Gebiet und auch etwas im Geist der Schweizer Uhrenindustrie konstruiert worden. Es stellt gewissermaBen ihr "Schatzkastlein" dar. Alles ist zierlich und fein gebaut und gehalten. Instrumente und Implantate weisen gemeinsam darauf hin, daB deren Handhabung vor all em Geschicklichkeit und nicht Kraftanwendung erfordert. Wohl ist die Festigkeit der Schrauben erheblich und die Stabilitat, welche sie vermitteln, betrachtlich. Es muB aber ausdrlicklich darauf hingewiesen werden, daB ihnen Grenzen gesetzt sind. Es ware durchaus sinn widrig, sie dort anwenden zu wollen, wo aus mechanischen und anatomi schen Grlinden die Implantate der StandardgroBen hingehoren. Das Vorhandensein kleiner Implantate darf nicht dazu verleiten, Kompromisse mit der Stabilitat einzugehen. Es muB vermieden werden, daB sich Fehler der Vergangenheit wiederholen, wo viele MiBerfolge der operativen Frakturbehandlung aufzu kurze oder zu schwache Implantate zurlickgingen. Die kleinen Schrauben und Platten sollen nicht dazu dienen, einer blutigen Reposition notdlirftig Halt zu geben, sondern wie beim Standard-Instrumentarium die Voraussetzungen fUr eine funktionelle Nachbehandlung schaffen. Es ist eine der Auf gaben un serer Zusammenstellung, dieses Ziel hervorzuheben. Die grundlegenden Fragen von Indikation und Technik der Osteosynthese sind durch tierexperimentelle Studien und klinische Resultate flir den groBten Teil der Frakturen und Pseudarthrosen heute geiost. Das KFI macht die Skeletanteile von Hand und FuB, sowie die kleinen Fragmente den gleichen Grundprinzipien der stabilen Osteosynthese zuganglich. Kleine Implantate, insbesondere die kleinen Spongiosaschrauben, die Corticalisschrau ben 3,5, sowie Drittelrohrplatten sind schon im Manual der Osteosynthese, 1969, an verschiedenen Stellen abgebildet. In jlingster Zeit sind mehrere Arbeiten liber Osteosynthesen in der Handchirurgie ver offentlicht worden (Burri, Durband, Heim, Koob, Pannike, Pfeiffer, Rliedi, Segmliller, Simonetta, Wilhelm). Die Zahlen der einzelnen Autoren sind aber verhaltnismaBig gering, Statistiken gibt es noch kaum. In technischer Hinsicht bleiben splirbare Llicken bestehen. Wiederholt wurde das Fehlen einer differenzierten Indikationsstellung kriti siert und auf Unsicherheiten fUr die peripheren Zugange hingewiesen. Nachdem sich die Erfahrungen liber eine genligend groBe Zeitspanne erstrecken, kommt daher eine systematische Darstellung des KFI und seiner vielfaltigen Anwendungen einem verbreiteten Bedlirfnis entgegen. Die nachstehenden AusfUhrungen steBen eine klinische Studie dar, welche in erster Linie der operativen Praxis dienen solI. 2

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