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Periphere Durchblutungskrankheiten im Spiegel der Mikrozirkulation: mit repräsentativen Farb- und Schwarzweiß-Bildern der terminalen Strombahn an der Lippenschleimhaut des Menschen und einer Einführung von Prof. Dr. med. Dr.-Ing. h. c. Dr. med. h. c. Hugo PDF

76 Pages·1966·3.392 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1585 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 612.13 612.13/.14: 612.173 612.135 612.146.3 Dr. med. HansJacoby Medizinische Universitiitsklinik Koln Direktor: Prof. Dr. med. Dr.-Ing. h. c. Dr. med. h. c. Hugo Wilhelm Knipping Periphere Durchblutungskrankheiten im Spiege1 cler Mikrozirkulation mit reprasentativen Farb- und SchwarzweiB-Bildern der terminalen Strombahn an der Lippenschleimhaut des Menschen und einer Einfiihrung van Prof. Dr. med. Dr.-Ing. h. c. Dr. med. h. c. Hugo Wilhelm Knipping Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1966 ISBN 978-3-663-06636-1 ISBN 978-3-663-07549-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07549-3 Verlags-Nr.2011585 © 1966 b y Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprunglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, K61n und Opladen 1966 Inhalt Zur Einführung............. .............. .............. ... . ... ... 7 Vorwort.......................................................... 9 ALLGEMEINER TEIL ...••.••.••.•••.••.••.••.•••.•••.••..••..•••..•• 11 1. Die terminale Strombahn ....................................... 11 Ihre Bedeutung im Rahmen des Kreislaufsystems - Zu ihrer allgemeinen Anatomie und Physiologie II. Die Vorzüge der Kapillarmikroskopie an der Lippensch/eiltJhatlt gegenüber anderen Teststellen des Menschen; unsere Apparatur und Methode. .. 13 III. Die terminale Strombahn an der menschlichen Lippenschleimhaut in vita/mikroskopischer Sicht ........................................ 19 Aufbau und Funktionen - Arteriovenöse Anastomosen - Historische Entwicklung SPEZIELLER TEIL ....•..•..••..•...••..••..••..••............•..... 33 IV. Periphere Durchblutungsstörungen und ihr Kapillarbild auf dem Boden arterieller Verschlußkrankheiten ................................. 33 Charakteristische Merkmale der Autoregulation, nachweisbar auch an der terminalen Strombahn der Lippenschleimhaut - Zum Entstehungs mechanismus der Autoregulation der terminalen Strombahn V. Periphere Durchblutungsstörungen und Veränderungen auch des Ka pillarbildes an der Lippenschleimhaut auf dem Boden generalisierter, organischer Gefäßerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 42 Arteriosklerose: Arteriosclerosis obliterans - Hyperergie - Allergie: Endangitis obliterans 5 VI. Periphere Durchblutungskrankheiten und ihr Kapillarbild an der Lippen schleimhaut auf dem Boden neurovegetativer Regulationsstörungen .. 52 Vegetative Dystonie - Raynaudsche Erkrankung - Ulcus ventriculi et duodeni Zusammenfassung 65 Literaturverzeichnis ................................................ 69 6 Zur Einführung Wenn wir die heutigen Aufwendungen der verschiedenen Staaten für die klinische Forschung verfolgen und gruppieren, so steht zweifellos das Krebsthema an erster Stelle, in kleinem Abstande gefolgt von den Anstrengungen zur Aufklärung der vielen und praktisch ungemein wichtigen Kreislaufkrankheiten. Bei den letzteren dominierten bisher die des Herzens selbst, während die periphere Zirkulation frü her vergleichsweise nur wenig Beachtung fand. Auch im Unterricht hatten die Herzkrankheiten eine beherrschende Position. Man kann das Herz akustisch leicht kontrollieren. Die großen dramatischen Krankheitsbilder wie die akute Herzinnenhautentzündung und der Herzmuskelinfarkt sind ungemein eindrucks voll und für den Therapeuten eine höchst schwierige Aufgabe, die im Unterricht nicht genug beachtet werden kann. Nachdem nun die Aufnahmetechnik der Herzstromkurve außerordentlich ver feinert und erleichtert wurde, hat sich eine weitere riesige spezielle Literatur mit mehr als 40000 Publikationen entwickelt, so daß man einmal ironisch sagte, die klinische Forschung entwickele sich in Richtung des geringsten Widerstandes, nämlich der technisch spielerisch leichten Elektrokardiographie. Natürlich ist das eine Übertreibung. Das theoretische und praktische Ergebnis der Elektrokardio graphie ist sehr bedeutend, die Beurteilung der Stromkurven und die Auswertung des Gesamtmaterials, besonders ohne Computer, schwierig. Alle diese Dinge haben die Klinik in den letzten Jahrzehnten stark beschäftigt. Es ist eine neue spezielle Disziplin entstanden, die Herzklinik, mit einem auf wendigen methodischen und therapeutischen Gebäude. Seit etwa einem Jahrzehnt sehen wir indessen stärkere Hinwendung von der therapeutischen zur prophylak tischen Fragestellung, die nun die Aufmerksamkeit wieder mehr vom Herzen fort, zur Peripherie des Kreislaufes lenkt. Drei sehr häufige und schwere Herz krankheiten, das Herzversagen beim Hochdruck, der Infarkt und das im Alter so oft zu beobachtende sogenannte Schwielenherz sind durch Funktionsstörungen der pheripheren Gefäße bzw. der Versorgungs gefäße des Herzens bedingt. Wenn man Prophylaxe und Frühtherapie treiben will - darauf wird es in der Zukunft entscheidend ankommen - dann müssen wir uns also vielmehr als bisher mit den Gefäßen beschäftigen, mit den großen, aber fast noch mehr mit den kleinsten, mit der Mikrozirkulation. Hier liegt, wie der Verfasser des vorliegenden Buches zeigt, eine der wichtigsten und ersten Angriffsfronten der zivilisatorischen Schä den, der Streßfaktoren, der Genußgifte und vieler anderer Einflüsse und Auf brauchursachen. Aber methodisch ist die Mikrozirkulation ein schwieriges Terrain. Hier hat der Verfasser dieses Buches vorbildliche Arbeit geleistet. Noch ist die Deutung der Kapillarbilder nicht leicht und setzt Kritik und breite Erfahrung voraus. Gerade 7 auf diesem Felde hat sich der Verfasser durch seine früheren Publikationen und durch das von der inneren Klinik sehr geschätzte Zungenbuch ausgewiesen. Wir freuen uns, daß der Verfasser uns nun einen neuen Abschnitt seiner mühe vollen und wichtigen Arbeiten vorlegt und mächten wünschen, daß kleine Ge fäße und Mikrozirkulation viel mehr als bisher Gegenstand der internationalen klinischen Forschung sein werden. Viele Gründe außer den oben genannten drängen gebieterisch dahin. H. W. KNIPPING 8 Vorwort Die vorliegenden Kenntnisse über die Anatomie, Physiologie, pathologische Ana tomie und Patho-Physiologie des peripheren Blutkreislaufes erscheinen gering im Vergleich zu der erdrückenden Fülle des bekannten entsprechenden Tatsachen materials über die zentralen Organe dieses Systems, also besonders des Herzens, der großen Gefäße, der Lungen usw. Verantwortlich dafür dürfte die Unzugäng lichkeit und Kleinheit des Kapillarsystems sein, die die Wissenschaftler bei ihren Kreislaufforschungen seit jeher vom Studium dieses Strombahnabschnittes ab hielt. Heute, seit mit modernen verfeinerten Methoden unter Anwendung der Elektronenfotografie das Studium der Mikrozirkulation erleichtert worden ist, erkennt man mit zunehmender Deutlichkeit, daß diese dem großen Kreislauf an Bedeutung nicht nachsteht. Angesichts der Jugend der menschlichen Mikrozirkulationswissenschaft ist es nicht verwunderlich, daß manche bereits erzielten Ergebnisse weiterer Nach prüfung und Ergänzung bedürfen, und daß auf dem Boden bereits gesicherter Erkenntnisse sich neue Fragen und Problemstellungen auftürmen. Deshalb kann auch die vorliegende Abhandlung der Mikrozirkulation bei peripheren Durch blutungskrankheiten keine Endgültigkeit und keine Vollständigkeit beanspruchen. Und doch hat die Forschung auf dem Gebiet der klinischen Mikrozirkulation heute bereits ein Niveau erreicht, von dem aus ein Rückblick auf das schon er arbeitete Tatsachenmaterial lohnend erscheint; es zeigt, daß bei einer beachtlichen Anzahl von bestimmten Krankheiten und krankhaften Zuständen sinngemäß gleiche intravitalmikroskopische Befunde von zahlreichen, in verschiedenen Ländern arbeitenden Forschern erhobenen worden sind. Es kommt hinzu, daß diese sich entsprechenden Befunde nicht nur an einer Teststelle der terminalen Strombahn registriert worden sind, sondern vielmehr an etlichen, voneinander entfernt liegenden Teststellen. Das alles ist ein gutes Fundament für einen Rück blick über das Gebiet der Mikrozirkulation bei peripheren Durchblutungskrank heiten, eines Zweiges der klinischen Mikrozirkulation überhaupt, wie wir das in der vorliegenden Monographie unternehmen. Wir wissen heute, daß die terminale Strombahn nicht einfach eine passive Fort setzung der übrigen Kreislaufbahn ist, sondern daß sie vielmehr einen selb ständigen regulatorischen Anteil an der harmonisch-funktionierenden Tätigkeit des gesamten Herz-Kreislaufsystems hat. Alle Organe werden von terminalen Strombahngefäßen versorgt und normalerweise werden durch ihre regulatorische Funktion die jeweils am meisten bedürftigen Organe auch am reichsten durch blutet. Von der guten Funktionsfähigkeit dieser und anderer Regulationsvorrich tungen der terminalen Strombahn hängt die ausreichende Blutversorgung aller Organe ebenso ab wie von dem guten Funktionieren der zentralen Organe des 9 Kreislaufsystems, des Herzens, der großen Gefäße, der Lungen usw. Ist eines dieser Organe oder mehrere infolge Anlage oder Krankheit funktionsuntüchtig, dann resultiert in der Peripherie der Strombahn eine »Durchblutungsstörung« oder -krankheit. Es ist das Thema vorliegender Forschungsarbeit, die für diese Krankheitsgruppen charakteristischen Veränderungen an der terminalen Strom bahn und ihrer Mikrozirkulation vitalmikroskopisch zu studieren und farbfoto grafisch zu dokumentieren. Nach ausgedehnten vergleichenden Untersuchungen erwies sich aus vielen Gründen die Endstrombahn an der Unterlippenschleim haut als das am besten geeignete Testobjekt. Die an ihr gewonnenen Beob achtungsergebnisse decken sich grundsätzlich mit Befunden an anderen Test stellen der Haut und Schleimhaut. Hierüber wird noch bei verschiedenen Gelegenheiten im Text gesprochen werden. 10 Allgemeiner Teil I. Die terminale Strombahn des Menschen Der Begriff »terminale Strombahn« umfaßt den das Blut zu den Geweben hin führenden arteriellen und den aus diesem hervorgehenden, das Blut abführenden venösen Abschnitt der peripheren Blutbahn. Es ist also der Abschnitt, auf dessen Ebene die Zellen des Körpers Zugang zum strömenden Blut erhalten. Diese Tat sache schafft die Voraussetzung für die hervorragende Bedeutung dieses A b schnittes der Strombahn. Denn 1. findet durch seine Wandung der transkapilläre Stoffaustausch statt. Von dieser Stoffwechseljunktion der Kapillaren hängt die Erhaltung des Lebens ab; 2. spielt die terminale Strombahn eine wichtige Rolle bei der Verteilung des Blutes zu den Organen. Vermittels dieser regulatorischen Verteilerfunktion erhalten arbeitende und lebenswichtige Organe wie besonders Herz, Hirn und Nieren einen größeren Anteil der zur Verfügung stehenden Gesamtblutmenge als ruhende und für Sauerstoffmangel weniger empfindliche Organe wie Haut, Schleimhaut, Darm; 3. spielt er eine wichtige Rolle bei dem regulatorischen Ausgleich der Druck verhältnisse im Blutkreislauf; 4. findet jede Zu- oder Abflußstörung, wo immer sie gelegen sein mag, hier im Kapillargebiet ihren funktionellen und häufig auch ihren morphologischen Niederschlag im Sinne einer peripheren Durchblutungsstijrung, die wir intravital mikroskopisch nachweisen können. Ihr häufigster auch makroskopisch sichtbarer Ausdruck sind das Ödem, die Cyanose sowie gelegentlich trophische Störungen. Im folgenden sollen anatomi sche und physiologische Faktoren der terminalen Strombahn besprochen werden, soweit sie eine Voraussetzung für die geschilderten spezifischen Funktionen bilden. Nach unserer heutigen Kenntnis bestehen art- und organspezifische Besonder heiten in dem Aufbau und Funktion der terminalen Strombahn. Trotz dieser spezifischen Eigengesetzlichkeit der Strombahn gibt es offenbar auch konstruktive Zusammenhänge allgemeiner und übergeordneter Natur (STAUBESAND). So weisen manche Organe vornehmlich Endarterien, andere Netzarterien auf. Letztere finden sich in der Haut, Schleimhaut, Gallenblasen- und Harnblasenwand, Hirn häuten usw., Endarterien in Niere, Milz, Ovar und Epithelkörperchen. Aus diesen Beispielen geht hervor, daß sich baumartig verzweigte Endarterien mit nach geordneten Endkapillaren in kompakten, mehrdimensionalen Organen finden, 11

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