Werner Gladen Performance Measurement Werner Gladen Performance Measurement Controlling mit Kennzahlen 5., ü bera.rbeitete Auflage GABLER Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Professor Dr. Werner Gladen lehrt Rechnungswesen und Controlling an der Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein. 1. Auflage 2001 2. Auflage 2003 Die 1. und 2. Auflage erschienen unter dem Titel "Kennzahlen-und Berichtssysteme" 3. Auflage 2005 4. Auflage 2008 5. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag I Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Anna Pietras I Renate Schilling Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Ten Brink, Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-8349-3059-0 Vorwort Vorwort zur 5. Auflage Die 5. Auflage wurde an vielen Stellen aktualisiert und überarbeitet sowie an einigen Stellen erweitert und gekürzt (u.a. Realoptionen). Die Erweiterungen beziehen sich auf die Verhaltenssteuerungsfunktion des Performance Measurements, die Thema in Mas terstudiengängen sein kann. So wird das LEN-Grundmodell der Agencytheorie be handelt und die Anreizverträglichkeit von Residualgewinnen im Kontext der Investi tionssteuerung vertieft (z.B. Gestaltung von Bonussystemen, Bonusbank-Modelle, Kapitalkosten auf Basis risikofreier Zinsätze). Frau Anna Pietras und Frau Renate Schilling vom Gabler Verlag danke ich für die freundliche Unterstützung bei der Veröffentlichung. STUTENSEE, IM MÄRZ 2011 WERNER GLADEN Vorwort zur 4. Auflage In dem vorliegenden Lehrbuch soll das Thema Performance Measurement umfassend abgehandelt werden. Einsteiger, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen, können das Buch selektiv lesen. So können sie z.B. die als Exkurse gekennzeichneten Textteile zunächst überschlagen. Für Fortgeschrittene, die sich für Seminar-, Bachelor oder Masterarbeiten tiefer in das Thema einarbeiten wollen, sind die weiterführenden Erörterungen bzw. zahlreichen Verweise auf Literatur hilfreich. Die neue Auflage wurde äußerlich und inhaltlich verbessert. Durch das neue Layout wird der Text lese freundlicher. So nehmen etwa Kästen Erläuterungen auf, die im Fließ text den roten Faden unterbrechen würden. Zur Begrenzung des Umfangs wurden Darstellungen gestrafft oder, wenn der Bezug zum Thema nur locker war, eliminiert (Inte1lectual Capital Statements, organisatorischer Wandel bzw. Analyse des Total Return of Share holders, Value Reporting). Inhaltlich wurde der Text an vielen Stellen überarbeitet, aktualisiert und ergänzt. Weitgehend neu formuliert wurden die Teile zu den Risiko und Beschaffungs-Kennzahlen. Hinzu kamen außerdem neuere wertorientierte Kenn zahlen (residualer ökonomischer Gewinn, Eamings-Iess-Riskfree-Interest-Charge). Frau Hauser-Fahr und Frau Renate Schilling vom Gabler Verlag danke ich für die freundliche Unterstützung bei der Veröffentlichung. STUTENSEE, IM JULI 2008 WERNER GLADEN v Vorwort Vorwort zur 1. Auflage Das Buch "Kennzahlen-und Berichtssysteme" handelt von der Versorgung des Mana gements mit Informationen für Zwecke der Planung, Steuerung und Kontrolle. Die informationstechnische Revolution hat die Möglichkeiten hierzu sprunghaft erweitert. Darüber darf aber die betriebswirtschaftliche Behandlung dieser Aufgabe nicht aus dem Blickfeld geraten. Das neue Selbstbewusstsein, mit dem die Investoren an den internationalen Kapitalmärkten von den Unternehmensleitungen die Erhöhung des Shareholder Values einfordern, lenkt das Interesse auf die Steuerungsinstrumente für eine solche wertorientierte Unternehmensführung. Der amerikanische Bestseller "Balanced Scorecard", der auch für die "wertorientierte Unternehmensführung" von Nutzen ist, hat das Defizit in der Steuerung strategischer Vorhaben zum Thema. Die Balanced Scorecard, so ist zu lesen, sei kein herkömmliches Kennzahlensystem zur Überwachung der Durchführung operativer Ziele, sondern ein Managementsystem mit Aufgaben der Kommunikation, der Information und des Lernens für die Umsetzung, Durchführung und Anpassung von Strategien, das auch als Grundlage von Anreizsystemen dienen könne. Bücher, die Instrumente für die Führung mit einem so breiten Aufgabenspektrum offerieren, üben eine große Anzie hung aus auf Unternehmer, die auf der Suche nach dem "all-mächtigen" Universal Werkzeug sind, auf Unternehmensberater, die gelegentlich "Wunder" versprechen müssen, und nicht zuletzt auf Wissenschaftler, die herausfinden möchten, was Syste me wie die Balanced Scorecard"im innersten zusammenhält". Das vorliegende Buch soll Hilfe leisten, die komplexen modemen Steuerungs-Kennzahlensysteme zu verste hen, für die in Amerika der Begriff "Performance Measurement" geprägt wurde und zu denen auch die Balanced Scorecard gehört. Was Picot / Reichwald / Wigand (2001, S. 18) ihrem erfolgreichen Lehrbuch vorausschicken, gilt auch bei der Balanced Score card: "Ohne eine solide theoretische Grundlage besitzen viele Aussagen zu den hier diskutierten Entwicklungen allenfalls einen plausiblen Ad-hoc-Charakter bzw. bleiben plakativ oder modisch". Verstehen mag zu einer Entzauberung beitragen, es erspart aber vielleicht manche Enttäuschung. Um die Idee des Management by Objectives in die Realität umzusetzen, wurden in den 70iger Jahren Planungstechniken zur Operationalisierung von Unternehmenszie len beschrieben. Das führte zu der Differenzierung der Kennzahlensysteme in Analy se-und Steuerungs-Kennzahlensysteme. Diese Unterscheidung erleichtert die Einord nung moderner Kennzahlensysteme, die, wie etwa die Balanced Scorecard, weiterent wickelte Steuerungs-Kennzahlensysteme sind. Bei der Suche nach Wegen, Ziele auf Bereiche herunterzubrechen, wurden bereits die Möglichkeiten ausgelotet, Ursache Wirkungs-Beziehungen aufzudecken. Solche Beziehungen sollten auch nachweisbar sein zwischen den Kennzahlen der Balanced Scorecard, um Vorlaufindikatoren ablei ten zu können für strategische Ziele (Erfolgspotentiale), die erst in fernerer Zukunft erreicht werden können. In der vorherrschenden Kennzahlenliteratur wird das Prob lem der Ursache-WIrkungs-Beziehungen links liegen gelassen. Einschlägige Abhand lungen erläutern vorwiegend die "klassischen" Analyse-Kennzahlensysteme mit defi- VI Vorwort nitionslogischen Beziehungen zwischen den Kennzahlen (DuPont, ZVEI). Auf dieser Basis lassen sich allerdings moderne Konzepte wie die Balanced Scorecard nicht ver stehen. Ein Verdienst der aktuellen Bestrebungen zur Verbesserung des "Performance Measurements" ist es, dass das Interesse auch auf die Gewinnung aussagefähiger Kennzahlen (Indikatoren) für die angestrebten Unternehmenszie1e gelenkt wurde und sich nicht nur - wie bisher -auf die Interpretation vorgefundener Kennzahlen richtet. Neben der Herleitung aussagefähiger Kennzahlen und Kennzahlensysteme bildet die bedarfsgerechte Informationsübermittlung (Berichtssysteme) einen zweiten Schwer punkt dieses Lehrbuchs. Dabei gehen wir auf verhaltensbezogene Aspekte der Be richtsgestaltung ein und beschreiben aktuelle Informationstechnologien des compu tergestützten Berichtswesens. Die Grundlagen, die hier vermittelt werden, sind nicht nur von Gewinn für Studieren de und Lehrende in den Schwerpunkten Management, Controlling und Wirtschaftsin formatik an Universitäten, Fachhochschulen und Wrrtschaftsakademien, sondern auch für Leser aus der Praxis, die sich durch ein tieferes Verständnis vor Fehlern schützen möchten, die bei der Implementierung lauern. Ein Anliegen des Lehrtextes ist es dabei, den Stoff in einer möglichst geschlossenen Systematik und Terminologie darzubieten und - soweit möglich - auf vorhandene Grundbegriffe der Betriebswirtschaftslehre zurückzugreifen. Als Vorkenntnisse werden Grundlagen des Rechnungswesens und der Unternehmensführung vorausgesetzt. Am Anfang jedes Abschnitts finden sich Lernziele. Kernsätze bzw. Definitionen sind umrandet. Um sich im Text leichter zu rechtfinden zu können, werden Schlagwörter hervorgehoben. Abbildungen erhöhen die Einprägsarnkeit und tragen zur schnelleren Erfassbarkeit komplexer Zusammen hänge bei. Das Buch will auch die Bedürfnisse fachkundiger Leser nach tiefergehender Information befriedigen. Ausführungen mit Hintergründen und Vertiefungen, die von eiligen Lesern übersprungen werden können, sind durch kleinere Schrift, als Exkurs oder als Anhang kenntlich gemacht. Am Ende der Abschnitte finden sich Fragen zur Selbstkontrolle und werden Literaturempfehlungen ausgesprochen, die sich vorrangig auf leicht zugängliche Quellen beziehen. Der Verfasser dankt den vielen Autoren, ohne deren kluge Gedanken und gründliche Vorarbeit dieses Buch nicht hätte ge schrieben werden können. Die Verantwortung dafür, was daraus gemacht worden ist, trifft mich allein. Das Buch habe ich ohne weitere Mithilfe in dem zeitlichen Rahmen verfasst, den mir die Verpflichtungen in Lehre und Selbstverwaltung der Fachhoch schule Ludwigshafen übrig ließen. Da die Beendigung eines Buches stets ein durch pragmatische Erwägungen erzwungener Willkürakt ist, bin ich dankbar für Anregun gen, die zu einer Verbesserung des erreichten Stadiums beitragen können. Dieses Buch widme ich meiner Frau Ursula, die über mehrere Jahre für die Arbeit daran Verständnis aufgebracht und die externen Kosten getragen hat, obwohl es ihr immer fremd bleiben wird. STUTENSEE, IM MAI 2001 WERNER GLADEN VII Inhaltsverzeichnis 1 Einführung ..........................................................................................................................1 1.1 Gestaltung von Informationssystemen .................................................................... 1 1.1.1 Beschreibung der Informationsversorgungslage .......................................... 1 1.1.2 Informationsbedarf ........................................................................................... 4 1.1.3 Führungssystem und seine Subsysteme ........................................................ 5 1.1.3.1 Führungssystem ................................................................................... 5 1.1.3.2 Subsystem Controlling ........................................................................ 6 1.1.3.3 Subsystem Informationssystem ......................................................... 9 1.2 Grundlagen zu Kennzahlen ..................................................................................... 11 1.2.1 Begriffe "Kennzahl" und "Indikator" .......................................................... 11 1.2.2 Kennzahlenarten ............................................................................................. 16 1.3 Kennzahlenaufgaben in der Unternehmensführung ........................................... 19 1.3.1 Exkurs: Koordinationsmechanismen. ........................................................... 20 1.3.2 Entscheidungsfunktion versus Verhaltenssteuerungsfunktion ................ 23 1.3.3 Aufgaben in Planungs-und Kontrollsystemen ........................................... 27 1.3.4 Aufgaben der Analyse und des Lemens ...................................................... 34 1.3.5 Exkurs: Kennzahlenaufgaben aus verhaltensorientierter Sicht ................ 39 1.3.5.1 Informationsnutzung als "Lemvorgang" ....................................... 39 1.3.5.2 Nutzungsarten von Führungsinformationen ................................ .41 1.4 Ziele in der Unternehmenssteuerung. ................................................................... .45 1.4.1 Exkurs: Absichten, Strategien, Ziele ............................................................. 45 1.4.2 Ökonomisch zwingende Zielkategorien .................................................... ..49 1.4.3 Monetäre und nichtmonetäre Ziele .............................................................. 52 IX Inhaltsverzeichnis 1.4.4 Exkurs: Stakeholder-versus Shareholder-Ansatz ....................................... 56 Literatur und Fragen zur Selbstkontrolle ....................................................... 60 2 Erfolgs-Kennzahlen(systeme) ........................................................................................ 61 2.1 Break-Even-Analyse ................................................................................................. 61 2.1.1 Grundlagen ...................................................................................................... 61 2.1.2 Spezielle Fragestellungen. .............................................................................. 63 2.1.3 Mehrproduktuntemehmen ............................................................................ 68 2.2 RentabiIitäts-Kennzahlensysteme ........................................................................... 71 2.2.1 Kennzahlen zur Rentabilität .......................................................................... 71 2.2.1.1 Neuere Periodenerfolgsgrößen ........................................................ 71 2.2.1.2 Kapitalrentabilitäten .......................................................................... 72 2.2.1.3 Kapitalbindung(smanagement) ....................................................... 76 2.2.2 DuPont-Kennzahiensystem ........................................................................... 83 2.2.3 Weiterentwicklungen des DuPont-Systems ................................................. 88 2.2.4 Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem .............................................. 91 2.3 Bildung von Kennzahlensystemen ......................................................................... 93 2.3.1 Anforderungen an Kennzahlensysteme ....................................................... 93 2.3.2 Architektur von Kennzahlensystemen ......................................................... 94 2.3.2.1 Rechensysteme ................................................................................... 94 2.3.2.2 Ordnungssysteme .............................................................................. 97 2.4 Analyse mit Kennzahlensystemen ........................................................................ 100 2.4.1 Kennzahlen-und Abweichungsanalyse ..................................................... 100 2.4.2 DuPont-System als Navigationshilfe für die Analyse .............................. 103 2.4.3 Erfolgsabweichungsanalyse mit Kennzahlensystemen ........................... 105 Literatur, Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle ...................................... 114 x Inhaltsverzeichnis 3 Wertorientierte Kennzahlen ......................................................................................... 117 3.1 ShareholderValue ................................................................................................... 117 3.1.1 Ermittlung des Shareholder Value .............................................................. 119 3.1.1.1 Discounted-Cash-Flow-Methoden ................................................ 119 3.1.1.2 Ermittlung der Kapitalkosten ......................................................... 121 3.1.2 Werttreiber des Shareholder Value ............................................................. 128 3.1.2.1 Werttreibermodell ............................................................................ 128 3.1.2.2 Break-Even-Analyse auf der Basis von Werttreibern .................. 130 3.1.3 Erklärung der Marktwert-Buchwert-Düferenz ......................................... 133 3.2 Vergangenheitsorientierter Residualgewinn ....................................................... 138 3.2.1 Economic-Value-Added ............................................................................... 139 3.2.1.1 EVA als vergangenheitsorientierter Periodenerfolg .................... 139 3.2.1.2 Ermittlung des EVA mit adjustierten GuV -Größen ..................... 141 3.2.2 Cash-Value-Added und Cash-Flow-ROI ................................................... 145 3.2.3 Performancebeurteilung mit Residualgewinngrößen .............................. 148 3.2.3.1 Residualgewinn als "Wertbeitrag" ................................................. 148 3.2.3.2 Analyse mit Residualgewinnen ..................................................... 150 3.2.3.3 Relative Performancemessung mit dem ERlC ............................. 153 3.3 Residualer ökonomischer Gewinn ........................................................................ 155 3.3.1 Konzeptioneller Ansatz ................................................................................ 155 3.3.2 Abweichungsanalyse mit dem Unternehmenswert ................................. 161 Literatur, Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle ...................................... 168 4 Bildung von Steuerungskennzahlen. ......................................................................... 171 4.1 Steuerungskennzahlen für funktionale Bereiche ................................................ 171 4.1.1 Grundlagen .................................................................................................... 171 4.1.2 Abgrenzung des Zielinhalts ........................................................................ 175 4.1.3 Maßgrößen für den Zielinhalt ..................................................................... 181 XI